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An Constanze von Fritsch

Heute gedencke ich an meine Sünde, daß meiner lieben guten Freundinn so lange nichts gemeldet, und will, da eine Gelegenheit mich mahnet, wenigstens einige leise Worte nach dem geräuschvollen Wien senden. Mir ist es dieser Zeit her sehr wohl gegangen, das Bad fand ich heilsam, die Menschen freundlich, die Gegend herrlich, die Menge froh, die Messe ergiebig und so konnte man in sich selbst im ganzen heiter und zufrieden seyn. Aber alles was mir begegnet wird verschwinden vor dem was Sie zu erzählen haben, da ich denn gern verstummen will, wenn ich Sie nur gesund und froh wiedersehe.

Empfehlen Sie mich höchsten Orts auf`s angelegentlichste und erhalten mir Ihre freundschaftliche, theure [148] Gesinnungen. Hälfte Octobers bin ich wieder in Weimar, und fürchte nur wir haben noch lange auf unsre werthen und lieben zu warten. Doch ein glückliches Wiedersehen soll alles vergüten. Möge jeder Wunsch gelingen! Leben Sie recht wohl und gedencken manchmal meiner zu guter Stunde.

Franckfurt d. 23. Sept 1814.

Goethe. [149]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Constanze von Fritsch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9CC9-F