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An Felix Ferdinand Heinrich Küstner

Ew. Hochwohlgeboren

angenehme Sendung schließt sich an das mannichfaltige Gute was mir, auch dießmal, zu meinem Geburtstage geworden ist. Ich habe dafür um desto lebhafter Dank zu sagen als ich mir wirklich eine griechische Münze besonders gewünscht und die mexicanische mich wirklich überraschte. Haben Sie die Güte in ähnlichen Fällen meiner zu gedenken. Sollten Sie mir durch Ihren Herrn Sohn, zu dessen guter Stellung in der fernen Welt ich Glück zu wünschen habe, eine Stufe gediegenen Silbers, aus den ehemaligen Bergwerk von Potosi oder sonst, etwa an Werth einer halben cölnischen Mark, um billigen Preis verschaffen können, so würde ich dadurch mich verpflichtet fühlen. Es kann nicht fehlen daß in Kabinetten, vielleicht auch im Handel, noch dergleichen, von früheren Zeiten anzutreffen und einem thätigen Freunde zugänglich seyn möchte. Man hat mich von Petersburg aus in diesen Tagen mit zwey bedeutenden gediegenen Stufen von Gold und Platina höchlich erfreut, eine dritte aus [200] jenem Welttheil dazwischen liegen zu sehen, würde seiner Zeit mir ein angenehmer und belehren der Anblick seyn.

Die übersendeten Blättchen kehren, nach Verlangen mit wenigen Worten und Ziffern bezeichnet zurück, und ich darf hoffen daß die übrigen Beylagen in demselbigen Sinne nicht unwillkommen seyn werden.

Auch mir, in meinen hohen Jahren, erregen die neusten Begebenheiten Antheil und Nachdenken; ich sehe so manche Jahre dem Gang der Gesinnungen und der Thaten zu und ich muß mich freuen das Wünschenswerthe immermehr durchdringen zu sehen.

Ew. Hochwohlgeb.

gehorsamster Diener

Weimar den 31. August 1830.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1830. An Felix Ferdinand Heinrich Küstner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9DC5-F