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An Heinrich Carl Abraham Eichstädt

Man hat Hermann und Dorothea dem Zeitgeist auch als ein Oper darbringen wollen, Ich kann es nicht mißbilligen; denn ich wundre mich selbst, da ich das Büchlein lange nicht angesehen, wie genau nach so großen Veränderungen der Sinn noch paßt und zutrifft. Mag einer Ihrer würdigen Mitarbeiter in dieser Rücksicht etwas darüber sagen, so wird es mir sehr angenehm seyn. Ich lege deshalb ein Exemplar zu beliebigem Gebrauche bey. Man hat von mir einen zweyten Theil verlangt, bis jetzt aber wüßte ich, was Grundsätze und Grundmotive betrifft, diesen nur zu wiederholen. Ist aber das große Werk vollendet, können wir mit Sicherheit ein Gedicht mit Friede! schließen, so wäre freylich der betrachtenden und darstellenden Dichtkunst ein großes Feld eröffnet.

Ferner finden Ew. Wohlgeboren beyliegend einen Bogen, der mir als Maculatur in die Hände gekommen. Unsre Buchhändler können mir das Buch nicht anzeigen, zu welchem er gehört; Ihnen und Ihren theologischen Herrn Collegen wird es ein Leichtes seyn.

Ergebenst

Weimar den 27. Januar 1814.

Goethe. [125]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Heinrich Carl Abraham Eichstädt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9E4F-6