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An Johann Diederich Gries

Ew. Wohlgeboren

sage den verbindlichsten Dank für das schöne Exemplar der trefflich gelungenen Übersetzung der beyden mir so werthen Calderonischen Stücke. Möchten Ew. Wohlgeboren doch von allen Seiten aufgemuntert werden diese glückliche Arbeit fortzusetzen.

Wenn ich, im Vertrauen auf Ew. Wohlgeboren schönes Talent, zu diesem Unternehmen zufälligerweise den ersten Anlaß gab; so muß ich gestehen daß gar manches, was ich mit Zweck und Vorbereitung eingeleitet und gefördert, nicht so glücklich von Statten gegangen. Und so ist es denn im Leben immer tröstlich und erfreulich, wenn wir, Eins in's Andere gerechnet, soviel Gewinn am Ende vor uns sehen.

Zenobia werden wir einige Zeit ruhen lassen, [284] um unterdessen in Überlegung zu ziehen was zu thun sey diesem Stück sein vollkommenes Recht zu verschaffen.

Doppelt ungern habe ich mich vier Wochen im Zimmer gehalten, da der böse Katharr mich verhinderte meinen Frühlingsbesuch in Jena abzustatten. Möchten Sie der nun zu hoffenden gleicheren Jahreszeit gesund und froh genießen.

ergebenst

W. d. 26. Apr. 1815.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Johann Diederich Gries. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9E93-8