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An Ottilie von Goethe

[Concept.]

Das für Candler bestellte Blättchen erfolgt hierbey, eingelegt in den ersten Theil St. Valentinstag, wovon ich mir den zweyten ausbitte. Es ist immer das große Talent, das einem reichen Stoff den menschlichen Gehalt abzugewinnen, die gehörigsten Einzelnheiten durchzuarbeiten und jede Situation bis auf's Höchste zu steigern vermag. Wie der schroffe heldenmüthige Waffenschmidt zuletzt noch den Hund der vagirenden Sängerin zu tragen genöthigt wird, ist mehr als meisterhaft.

[279] In Erwiderung sende mir auch einige Fläschchen Pomeranzen-Essenz, damit ich meinen Gästen manchmal ein Glas Bischof oder Cardinal vorsetzen könne. Die paar guten Tage beleben mich wieder und geben einen neuen Beweis daß das Barometer, sich erhebend, wüthenden Stürmen gebieten und den Himmel wieder aufklären kann. Heute bin ich vor Sonnenaufgang aufgestanden, da es denn wunderschön war und ein Nebelspiel ohne Gleichen! – Alles Freundliche, auch den guten Kindern.

Dornburg den 18. August 1828.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1828. An Ottilie von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9EA0-A