Die Ersten

Die Ersten sinds, sie sind im besten Zug
Vom willenlosen Haufen sich zu lösen.
Erkennend eitel Schimmer, seichten Trug
Der großen Reden abgenützte Blößen,
Klangvolle Phrasen, ein vereinter Schwall
Der überflutet Erdehöhen und Täler,
Allüberall der gleiche Wiederhall,
Der gleiche Köder und der gleiche Wähler.
Wohl wächst der Massen Schrei nach Glück und Brot
Doch übertönt er nicht die Worte der Vertreter,
Es fallen Opfer tiefster Seelennot,
Die Masse fällt dein Zeichen der Verräter.
So lausch ich freudig, wenn mit wildem Schrei
Die Brust erfüllt von froher Zukunft ahnen
Sich einer ringt vom Heerdentaumel frei
Kraftvoll empor auf selbstgewollten Bahnen.

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Notes
Erstdruck in: Der Revoluzzer (Zürich), 2. Jg., Nr. 4/5, Mai 1916.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ball, Hugo. Die Ersten. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-AA39-6