A

Aal, der [1*]in Süßwasser u. Meer lebender, schlangenförmiger Fisch mit schlüpfriger Haut [D]
‘Geräucherter Aal [155.20] ist auf den Tisch gekommen, danach Zanderfilet.’
Abbildung, die [2*] Pl. -enFotografie; gedruckt wiedergegebene bildliche Darstellung [D Bild 1b]
‘Dieses scheint echt zu sein wie jene Abbildungen [204.7], die mir in Schwarzweiß vorliegen […]’‘Auf anderer Abbildung [204.15] schiebt der Fahrer die beladene Kiste.’
Abbruch, der [1*] Pl. selten[…] vorzeitige Beendigung [D3]
‘Vielbrand drohte mit Abbruch [199.5] der Sitzung.’
Liebe (1c)Abdankung, die [1*] landsch.Trauerfeier [D2]
‘Die Abdankung [255.23] fand in der Kapelle seitlich des Friedhofs Matarnia statt.’
Abdankungshalle AbdankungskapelleAbdankungshalle, die [3*] landsch.Halle (2), in der Abdankungen stattfinden [°]
‘[…] auf dessen Gelände noch immer als imposanter Klinkerbau, mit Abdankungshalle [66.14] und zwei Schornsteinen, das Krematorium stand.’‘Gleich hinter dem Krematorium, dessen Abdankungshalle [68.21], nach Alexandras Wissen, von der seit Kriegsende in Gdańsk siedelnden weißrussischen Minderheit für Gottesdienste nach orthodoxem Ritual genutzt wurde […]’‘[…] ab August schon durften wir die ehemalige Abdankungshalle [135.18] des Krematoriums für Trauergottesdienste nutzen.’
Abdankungskapelle, die [2*] landsch.Kapelle, in der Abdankungen stattfinden [°]
‘Jung und alt, waren über hundert Leute in Schwarz gekommen; sie paßten nicht alle in die Abdankungskapelle [255.28].’‘Als der geschlossene Sarg aus der Abdankungskapelle [258.4] getragen, als Kirchenbanner, drauf Heiligenbilder, entrollt wurden […]’
Abdeckung, die [1*] Pl. -enDeckel, Bedeckung; [Grab-] Platte [°]
‘Beide stehn wir entzückt vor den steingehauenen, seitlich gelagerten Ehepaaren auf den Abdeckungen [297.11] der steinernen Särge.’
Abend, der [4*]Tageszeit um die Dämmerung, das Dunkelwerden vor Beginn der Nacht [D1]
‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend [72.16] zu tun sei, lud der Witwer die Witwe zu einem Drink in die Bar, gleich hinter der Rezeption, ein.’‘Nun ist genug Geräusch von Natur, Aleksander. Wird Abend [127.26] bald.’‘So wurde es Abend [143.12].’‘Sonst gab nichts Laut, es sei denn Lerchen, die hoch über den frühreifen Feldern bis in den Abend [143.21] hinein ihre Bühne hatten.’
Abendluft Abendnebel Heiligabend VorabendAbenddämmerung, die [1*]Übergang vom Tag zur Nacht […] [D Dämmerung a]
‘Er blickte auf die Innenstadt hinab […], als wollte er ihre Türme im Dunst der Abenddämmerung [235.14] zählen und deren Reihenfolge prüfen:’
Abendessen, das [4*] Gen. -s[größere, in gesellschaftlichem Rahmen] abends eingenommene Mahlzeit [D]
‘Sie wäre womöglich - nach nur zwei Whisky - mit direkter Kundenwerbung aktiv geworden, wenn er sie nicht förmlich zum Abendessen [73.15] ins Hotelrestaurant eingeladen hätte.’‘Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens [74.30], bei diesmal ungarischem Wein, seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’‘Das nach dem zweiten Verhandlungstag abschließende Abendessen [117.23] […] hat offenbar die Wojewodschaft Gdańsk übernommen […]’‘Und so, auf diese Tonlage abgestimmt, verlief das Abendessen [183.19] im - zugegeben- provozierend gutbürgerlichen Restaurant unseres Hotels.’
Abendland, das [2*] Gen.-(e)s; o.Pl.durch Antike u. Christentum geformte kulturelle Einheit der europäischen Völker; Europa; Alte Welt; Okzident [D]
‘Nach dieser ersten Errettung des Abendlandes [288.21] durch polnischen Heldenmut war es der Polenkönig Jan Sobieski, der die Türken vor Wien geschlagen hat.’‘Abermals konnte das Abendland [288.23] aufatmen.’
Abendluft, die [1*]Abend; Luft (1)
‘Ihr Rauch zog ab, die Abendluft [236.1] roch süßlich nach Gas.’
Abendnebel, der [1*]dichter, weißer Dunst über dem Erdboden, der am Abend auftritt [° D Nebel 1]
‘Ach, wie haben uns Kinder die Kopfweiden bei Abendnebel [283.4] erschreckt […]’
Abenteuer, das [3*]außergewöhnliches, erregendes Erlebnis [D2]
‘Wären nur Pakistani und Bengalen […] dienstwillig Chatterjees Angestellte gewesen, hätte die Piątkowska das kleine exotische Abenteuer [121.26] gewagt […]’‘Das ist mein Zeichen. Löwe macht, daß ich bin gut für Abenteuer [155.14] und bißchen leichtsinnig.’‘In Vergangenheiten rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer [156.16] im Abseits gaben nur ungenaue oder falsch eingeordnete Erinnerungen her.’
Aberglaube, der [2*] abwertendals irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen u. Dingen [D]
‘Kein Wunder, daß der Ruf der Unke, mehr noch als Kauz und Eule, Aberglauben [126.12] gefördert hat.’‘Wenn sie auch gerne gottlos redete […], ihrem Aberglauben [160.31] hing sie dennoch an.’
Abfall, der [1*]Reste, die bei der Zubereitung od. Herstellung von etw. entstehen; unbrauchbarer Überrest [D1]
‘Sie putzte die vier dickbauchigen, breitkrempig und bucklig beschirmten Steinpilze, deren Stiele weder holzig noch wurmstichig waren. Wenig Abfall [33.24]:’
Abgang, der [2*]a) o.Pl. das Weg-, Fortgehen [D1a]
‘Einen schöneren Abgang [282.31] hätte sich unser Paar nicht ausdenken können.’
b) das Verlassen eines Wirkungskreises, das Ausscheiden aus einem Bereich [D1b]
‘Seit Wróbels Rücktritt und Abgang [245.8] saßen beide wie unter einer Glasglocke.’
Abgas, das [2*]meist Pl.: -ebei technischen od. chemischen Prozessen (bes. bei Verbrennungsprozessen) entstehender, meist nicht mehr nutzbarer luftförmiger Stoff [° D; D Gas1]
‘Wenn Chatterjee mit seinem Verkehrskonzept allen vom motorisierten Blech verstopften, von Abgasen [210.13] geschwängerten und im Lärm ertaubten Großstädten behilflich werden wollte […]’‘Mir war, als sei die Stadt eine Täuschung, und nur die bei handbreit geöffnetem Fenster eindringende und von Abgasen [236.4] gesättigte Luft schien wirklich zu sein.’
Abgasgeruch Abgaswolke Gas (1)Abgasgeruch, der [1*]Abgas Geruch
‘Vertraut war ihm die bittersüße Mischung aus Abgas- und Schwefelgeruch [72.15].’
Abgaswolke, die [1*]Abgas, Wolke (2)
‘[…] und dabei weder den Schwefelgestank noch die Abgaswolke [52.25] über der Stadt vergessen hatte […]’
Abgeordnete, der/die [3*] Pl. (m+f) -nvom Volk für eine festgelegte Zeit in eine parlamentarische Institution gewählte Person; deputierte, delegierte Person [D]
‘Die Piątkowska legte Schreiben der Wojewodschaft, der Polnischen Nationalbank, Zweigstelle Gdańsk, zweier Abgeordneter [112.18] des Sejm und der Bistumsverwaltung vor.’‘Ein vormals kommunistischer Abgeordneter [197.19] hatte das deutsch-polnische Versöhnungswerk des »verkappten Revanchismus« verdächtigt.’‘Marczak berichtete, daß mehrere Abgeordnete [197.24] des Sejm diese Unterstellung zurückgewiesen, er sagte, als » stalinistische Schauergeschichte« entlarvt hätten;’
Abgesang, der [3*] geh.a) letztes Werk bes. eines Dichters, Komponisten [D2b]
‘Ich sehe, daß sich Reschke, obgleich als Professor in freier Rede geübt, erschöpft setzte; doch wie kurz oder lang das Schweigen nach seinem Abgesang [246.20] gewesen ist, bleibt nur zu vermuten.’‘Damals fingen wir über längere Dauer das melodische […] Rufen einiger werbender Tieflandunken ein, welches wir nun unserem gesprochenen Text, oder sage ich besser: Abgesang [280.23], unterlegt haben […]’
b)Ausklang, [wehmütiger] Abschied [D2a]
‘[…] entwirft ein Schreckensbild herrischer Landnahme, sagt: »Abgesang [282.4], nimmermehr, Weltverlust« , um dann […] auf die Tätigkeiten der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft […] zurückzublicken:’
Abglanz, der [1*]etw., worin etwas anderes von gleicher Wesensart noch spürbar ist; Nachklang [D2]
‘»Des Todes güldener Abglanz! [28.27]« rief er und konnte sich nicht genugtun.’
Abgrund, der [1*] häufig Pl.: -gründe geh.unergründlicher, verborgener Bereich [° D2a]
‘[…] sahen sich die beiden wie Geburtsfehler ihrer Generation nach; keine Abgründe [156.22] mußten ausgelotet werden;’
Abhilfe, die [1*]das Beheben eines Übels; Maßnahme, um den Grund zur Unzufriedenheit bei einer Sache zu beseitigen [° D abhelfen]
‘Ich mußte Abhilfe [174.13] fürs nächste Mal versprechen und mir Vorwürfe wie ›Polnische Wirtschaft‹ anhören.’
Ablauf, der [2*]Pl. -läufeVerlauf [D4a]
‘Wollte auch ich nahtlos […] meinen Bericht fortsetzen, käme ich gleichfalls zu rasch dem bloßen Ablauf [229.29] dessen nach, was Handlung ist.’‘Bei gleichbleibender Schönschrift verändern sich Abläufe [258.29] mitten im Satz. Plötzlich liegt, was gerade geschehen ist, weit zurück.’
TagesablaufAblauffrist, die [1*] Pl. -enBeendigung einer Zeit, Erlöschen einer Frist [D Ablauf 5]
‘Umständlich ging es um Ablauffristen [194.30], die in die Grabbodenplatten eingemeißelt vermerkt standen […]’
Ableben, das [1*] geh.Tod [D]
‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben [264.17] der Alten in die Küche und Werkstatt gebracht hatte […]’
Ablehnung, die [1*]Missbilligung, Abneigung [° D ablehnen 3]
‘Sooft er versuchte, seiner Alexandra die Herkunft des Rikschafabrikanten zu erklären […], sie blieb bei ihrer Ablehnung [288.10] des Türken […]’
Ableitung, die [1*]Variante, Abwandlung [°]
‘[…] ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief überliefert, den die alte Frau […] in jener Ableitung [230.5] der Sütterlinschrift geschrieben hat […]’
Abrechnung, die [1*] Pl. -en[Blatt mit einer] Abrechnung, Rechenschaft über Einnahmen u. Ausgaben, Schlussrechnung [° D 2a,b]
‘Dieser Stoß Briefe, die gelochten Abrechnungen [14.25] und datierten Fotos […] - all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’
SpesenabrechnungAbreibung, die [1*]Vorgang bei dem jmd. unter Anwendung eines gewissen Drucks mit etw. über etw. in [mehrmaliger] kräftiger Bewegung hinfährt und dadurch säubert [° D abreiben 1b; D reiben 1a]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine […] durch Abreibung [17.8] lesbar, heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’
Abreise, die [2*]Aufbruch, Abfahrt zu einer Reise [D]
‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers den Bengalen zur plötzlichen Abreise [293.3] genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’‘Da es drei Tage nach der Abreise [299.4] geschah, nehme ich an, daß Alexandra Neapel gesehen hat, schockiert gewesen ist und deshalb überstürzt zurück wollte.’
Absahnen, das [1*]→ absahnen ugs.sich (etw. Wertvolles, das Beste) [in nicht ganz korrekter Weise] aneignen [D absahnen 2]
‘Auf solchen Dreh muß man kommen. Das nenn' ich Absahnen [186.13].’
Absammeln, das [3*]Gen. -s → absammelnUngeziefer von einer Pflanze einzeln ablesen und dadurch entfernen [°]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten, in denen es um Freundinnen, unter ihnen zwei jüdische, um Ferien auf dem Land und um das Absammeln [27.11] von Kartoffelkäfern ging, sei ihr abrupt der Faden gerissen:’‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre die obligaten Kartoffelkäferaktionen organisiert und durch effektive Methoden des Absammelns [107.20] zum Erfolg geführt hat?’‘Jedenfalls mußten wir täglich mindestens drei Literflaschen gestrichen voll... Alex organisierte das Absammeln [241.29]...’
Absatzschwierigkeiten, die [1*] Pl.den Warenverkauf betreffende Schwierigkeiten (1) [° D; D Absatz 3]
‘Demnächst wird auch dieses Unternehmen mit Absatzschwierigkeiten [108.25] zu kämpfen haben;’
Abschied, der [6*]1. Trennung von jmdm., etw [D1]
‘Den Abschied [80.4] brachten sie schnell hinter sich.’‘Von diesem Abschied [81.3] blieb der wiederholte Hinweis auf des Bengalen traurig abschweifenden Blick.’‘Unser Freund hat wenig über die Hochzeit, doch anrührend viel zum Abschied [294.22] von ›Olek und Ola‹ gesagt […]’
AbschiedsformelAbschiedsgebrabbel *Abschied nehmen 1. geh. sich vor einer längeren Trennung verabschieden [D1*1]
‘Noch einmal, als wollte er Abschied [61.5] nehmen von den blankgetretenen Objekten seines forschenden Eifers, ging der Professor Bodenplatten ab […]’
2. einem Toten den letzten Gruß entbieten [D1*2]
‘Als sich die Trauernden vorm Sarg drängten, um Abschied [257.22] zu nehmen […]’
Abschiedsbesuch 2. veraltet. Entlassung (bes. von Offizieren, Beamten) [D2]
‘[…] so rückversichert, fiel es ihm leicht, von der Universität und ihrem Lehrkörper Abschied [131.28] zu nehmen.’
Abschiedsbesuch, der [1*]Abschied (1*2); Besuch (1a)
‘Doch zwingen weder die Straßenbahn noch der Abschiedsbesuch [264.23] bei der aufgebahrten alten Frau zum Zeitsprung;’
Abschiedsformel, die [1*]zum Abschied gesprocher kurz gefasster Satz od. Ausdruck, in dem sich ein gedanklicher Zusammenhang erhellend fassen lässt [° D Formel 3]
‘Und dann ließ die Witwe den Witwer nach einem hastigen Kuß und der Abschiedsformel [76.20] »Na, schreiben Sie, wenn Sie möchten schreiben vielleicht« vor der Haustür stehn […]’
Abschiedsgebrabbel, das [1*]Abschied (1); Gebrabbel
‘Als sich die Trauernden vorm Sarg drängten […] hörte Reschke ein Abschiedsgebrabbel [257.24] fern aller Traurigkeit:’
Abschleifung, die [1*] Pl. -enMilderung, Entschärfung [früher vertretender Ansichten] [° D abschleifen 2]
‘Nach einigem Hin und Her […] nahm er eine linksliberale Position ein, die im Verlauf zweier Jahrzehnte Abschleifungen [103.25] erdulden mußte, doch kenntlich blieb.’
Abschluß, der [2*]o.Pl.das Abschließen, Vereinbaren; abschließende Vereinbarung [D Abschluss 4a]
‘Reschke - seit gestern mit verwandten Plänen befaßt - wollte wissen, ob denn generell Aussicht auf Abschluß [56.7] solcher Joint venture-Geschäfte bestünde.’‘Bei Abschluß [269.29] des Vertrages habe man eine nur sechzig Jahre dauernde Pachtfrist ausgehandelt, allerdings mit eingeschriebenem Vorkaufsrecht.’
Abschweifung, die [2*] Pl. -endas [vorübergehende] Abkommen (in Gedanken, in einer Erörterung o.Ä.) vom eigentlichen Thema [° D abkommen 1b]
‘Seine altmodische, immer ein wenig gekränkt wirkende Sprechweise, seine Abschweifungen [110.26]... ’‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen [225.20] über das Doppelgrab der Brüder Mackensen […] beiseite;’
Abseits, das [1*] ÜAbweichung vom alltäglichen Leben; gesellschaftlich unangepasstes Verhalten [°]
‘In Vergangenheiten rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer im Abseits [156.17] gaben nur ungenaue oder falsch eingeordnete Erinnerungen her.’
Abseitsposition, die [1*]eine abseits, von den anderen entfernt eingenommene Position (2) [°]
‘[…] nachdem das Paar seine Abseitsposition [239.5] an einem der Fenster mit Panoramablick aufgegeben hatte und wieder am Sitzungstisch saß;’
Absetzbarkeit, die [1*] Steuerw.Möglichkeit, einen Betrag von der Steuer abzusetzen, d.h. für die entsprechende Summe keine Steuern entrichten zu müssen [° D absetzen 10]
‘Amtliche Schreiben bestätigen, daß es Reschke gelang, allen » Beerdigungswilligen« die steuerliche Absetzbarkeit [108.11] des Grundbetrages in Aussicht zu stellen.’
Absicht, die [5*] Pl. -enBestreben; Wollen [D]
‘[…] spiegelte sich nicht nur die konfessionelle Mischung des Aufsichtsrates, sondern auch dessen Absicht [134.2], keine nach Glauben geschiedenen Grabfelder anzulegen […]’‘Dennoch steht in seinem Tagebuch, daß keine Absicht [135.8], vielmehr Zufall, und wenn nicht Zufall, dann Fügung, bei der Terminierung der Erstbegräbnisse im Spiel gewesen sei […]’‘Wenn die Absichten [210.1] des Paares auch keinen Zusammenhang mit den Plänen des Rikscha-Produzenten zu erkennen gaben, war doch allen Personen eines gemein:’‘[…] und nach Reschkes Absicht [210.9] sollte der Umbettungsaktion ein Riegel vorgeschoben werden.’‘Aus Elbląg liege die Absicht [270.3] vor, die sogenannte Geneigte Ebene zu erschließen.’
Absinken, das [1*]→ absinkensich [allmählich] senken [u. dadurch niedriger werden] [D absinken 1b]
‘Bald danach war die Beschaffenheit aufzustellender Grabsteine Thema; nach dem Absinken [149.25] der Grabstellen würde es soweit sein.’
Abspielen, das [2*]→ abspielen[von Anfang bis Ende] spielen, ablaufen lassen [D abspielen 1a]
‘Nach mehrmaligem Abspielen [134.12] der Kassette, die allerdings ohne Tonspur läuft, könnte ich sagen:’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband vom Vorjahr gehört, […] ahne ich, wie die Manipulation beim Abspielen [280.30] auf den versammelten Aufsichtsrat gewirkt hat.’
Absplitterung, die [1*]Abspaltung; eine aus einer [Haupt-]Gruppe entstandene [Unter-] Gruppe [° D absplittern 3]
‘Nach einigem Hin und Her, das ihn kurzfristig sogar in die Nähe einer kommunistischen Absplitterung [103.23] brachte, nahm er eine linksliberale Position ein […]’
Absprache, die [2*]das [Sich]absprechen; Vereinbarung [D]
‘Das sind Vermutungen nur, doch sicher ist bei einem solchen Thekengespräch die erste finanzielle Absprache [163.14] zwischen dem Geschäftsmann und dem geschäftsführenden Gesellschafter zu Papier gekommen […]’‘Gegen unsere Absprache [246.23] ergriff sie das Wort und beklagte - wie zuvor ich - stehend das Scheitern der litauischen Komponente im Gesellschaftsvertrag.’
Abstammung, die [1*]Herkunft, Abkunft [D]
‘[…] und Erna Brakup, die, weil deutscher Abstammung [119.17], das ungleiche Gewicht von drei zu vier Mitgliedern zu relativieren hatte;’
Abstand, der [9*] Pl. -ständea)räumliche Entfernung zwischen zwei Punkten, Körpern; Zwischenraum, Distanz [D1a]
‘Sie verschwand hinter Grabsteinen, tauchte wieder auf, war abermals weg, entfernte sich; und Alexander Reschke hielt gleichfalls Abstand [22.11].’‘In einigem Abstand [57.19] zu der Reihe wartender Taxis stand Mister Chatterjee neben einer Fahrradrikscha.’‘Reschke hält fest, daß er das Gelände zwischen Brentau und Matern anfangs als geeignet für einen Waldfriedhof gesehen habe, zumal »die hochstämmigen Buchen gut Abstand [64.4] halten […]’‘Noch auf dem ehemaligen Friedhofsgelände, zwischen den gleichmäßig Abstand [70.13] haltenden Linden […] sprach Alexandra Piątkowska […] vom Geld, das als Startkapital nötig sein werde.’‘Es kann aber auch sein, daß sie in kilometerweitem Abstand [159.18] zueinander unter die Räder gekommen sind.’
Wortabstand; Zeilenabstand *von etw. Abstand nehmen geh.etw. nicht tun, von etw. absehen, auf etw. verzichten [D1a*]
‘So sollte sich einprägen, was ihnen geschah; und alle sahen und hörten, tapp, tapp, wie Erna Brakup Abstand [229.15] nahm, unerbittlich.’‘Davon nehmen, unter Bedauern, beide Gesellschafter Abstand [246.17]. Wir treten zurück.’
b) Spanne zwischen zwei Zeitpunkten [D1b]
‘Seitdem weiß ich, daß Feuerunken in längeren Abständen [128.4] als Gelbbauchunken rufen […]’‘Allerdings hat sich Reschke bereits im nächsten Satz, der, wie nun häufig, aus Abstand [272.6] geschrieben wurde, korrigiert:’
Abstechen, das [1*]→ abstechen(ein Schlachttier) durch das Durchstechen der Halsschlagader töten [D abstechen 1]
‘Dann brüllten von jenseits der Chaussee […] Kühe heiser, wie kurz vorm Abstechen [277.22].’
Abstieg, der [1*]das [sich] Abwärtssteigen, -bewegen von einer Erhöhung, aus der Höhe [° D1a]
‘Beim Abstieg [277.1] von der Chaussee zum tiefliegenden Seeufer zeigte sich, daß Alexandra wieder einmal untaugliche Schuhe trug.’
Abstimmung, die [1*]das Abstimmen; Stimmabgabe [D1]
‘So wurde vorerst nichts draus. Marczak vertagte die Abstimmung [197.14].’
Abteilungsleiter, der [1*]Leiter eines relativ selbstständiger Teil einer größeren Organisationseinheit [° D Abteilung 2c]
‘Ihr Mann, der mittlerweile Abteilungsleiter [185.6] im Umweltministerium ist […]’
Abwanderungszahl, die [1*] Pl. -enZahl (1a) über abwandernde, in ein anderes Gebiet ziehendende Personen [°]
‘[…] als der ostdeutsche Staat in Richtung Westen auszulaufen drohte und Reschke die täglichen Abwanderungszahlen [98.8] in seinem PC hochrechnete […]’
Abwasch, der [1*] ugs.zu spülendes Geschirr [D ¹Abwasch b]
‘Nach Schweinebraten zu gekümmeltem Sauerkohl haben sie gemeinsam und beispielhaft in der Küche den Abwasch [181.10] gemacht.’
Abwasser, das [1*] Pl. -wässer Technikdurch häuslichen, gewerblichen od. industriellen Gebrauch verunreinigtes abfließendes Wasser [D]
‘[…] kommt dann auf die allgemein fragwürdige, durch Abwässer [281.28] […] geminderte Qualität der Erde […]’
Abwesenheit, die [1*]körperliches Abwesendsein, Fernsein [° D1]
‘Und selbst Dein Lachen […] findet immer neue Hallräume, wenngleich es mir schmerzlich Deine Abwesenheit [86.19] bewußtmacht […]’
Achat, der [1*] Mineral.gebänderter Chalzedon von verschiedener Färbung [D]
‘Er läßt nichts aus: ihren Polierstein aus Achat [252.14] […]’
AchatsteinAchatstein, der [1*] VergoldereiPolierwerkzeug aus Achat, mit dem eine vergoldet Oberfläche glatt und glänzend gerieben wird [°]
‘[…] als Alexandra […] den Goldbelag vom Posaunentrichter bis zu den Zehenspitzen mit dem Achatstein [254.14] zu polieren begann […]’
PoliersteinAchsel, die [1*] Pl. -n(beim Menschen) grubenartige Vertiefung unter dem Schultergelenk [D Achselhöhle]
‘[…] stand vor ihm in hellblauer, seidig glänzender, unter den Achseln [78.4] dunkel verschwitzter Bluse und war immer noch atemlos.’
Achtundsechziger-Veteran, der [1*]ein Veteran, der an der Studentenrevolte zu Ende der Sechzigerjahre des 20.Jh.s aktiv teilgenommen od. mit ihr sympathisiert hat [° D Achtundsechziger]
‘Bei seinen Studenten beliebt, doch von einigen, die nach mehr Autorität verlangten, als Achtundsechziger-Veteran [104.10] belächelt […]’
Acker, der [3*] Pl. Äckermit dem Pflug bearbeitete, für den Anbau von Nutzpflanzen bestimmte Bodenfläche [D1]
‘[…] wo früher die Gehöfte des Dorfes Bissau ihre leicht gehügelten Äcker [64.13] um sich versammelt hatten […]’‘Du erinnerst Dich gewiß an die Kriegsjahre, als wir in Klassenstärke auf die kaschubischen Äcker [298.9] mußten.’‘Selbst bei Dauerregen durfte jeder erst dann vom Acker [298.10], wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß mit abgesammelten Kartoffelkäfern gefüllt hatte...’
Adjektiv, das [1*] Pl. -e Sprachw.Wort, das ein Wesen od. Ding, ein Geschehen, eine Eigenschaft od. einen Umstand als mit einem bestimmten Merkmal, mit einer bestimmten Eigenschaft versehen kennzeichnet; Eigenschaftswort [D]
‘[…] wobei ich gestehen muß, daß mir der Überschwang des Professors allenfalls dort einleuchtet, wo er, nach barocker Reihung von Adjektiven [84.19], seinen Penis zuletzt einen »spät entwickelten Einfaltspinsel« nennt.’
Adresse, die [4*] Pl. -nAngabe von jmds. Namen u. Wohnung, Anschrift [D1a]
‘Hätte ihm nicht ein Archiv als Adresse [14.23] einfallen können?’‘Wie gut, daß […] alle Jubilare mit ihrer vormaligen Adresse [97.11] […] bekannt gemacht werden.’‘So ist es mir gelungen, über tausend Adressen [97.15] zu speichern.’‘Doch unsere Idee, die nun eine feste Adresse [125.2] hat, wird von den großen Umwälzungen nicht betroffen sein, weil sie den Toten dient, nicht den Lebenden.’
Adventszeit, die [1*] christl. Rel.Vierwöchige Zeit (4) vor dem Weihnachtsfest (mit vier Sonntagen) [D Advent a]
‘In Briefen, die sich das Paar während der Adventszeit [87.24], dann zu Weihnachten und zum Jahresende geschrieben hat […]’
Affäre, die [1*] Pl. -en veraltendLiebschaft, Verhältnis [Db]
‘[…] hätte in Reschkes Papieren eine der hinlänglich zu Tode gerittenen Affären [53.28] jammervoll Platz gefordert […]’
Agentur, die [2*] bes. Wirtsch.Institution, die jmdn., etw. vertritt, jmdn., etw. vermittelt [D1a]
‘Die junge Frau sprachlos deutscher Herkunft wies sich als Teilhaberin eines privaten Reiseunternehmens aus, das der staatlichen Agentur [249.27] »Orbis« Konkurrenz zu machen begann.’‘[…] links von ihm trägt die junge Chefin der Agentur [273.5] für Touristik ihren Scheitel madonnenhaft […]’
RegierungsagenturAhnung, die [1*]undeutliches, dunkles Vorgefühl [D1]
‘Mehr noch, Erwartung sprach aus ihm, weil seine Ahnung [48.3], die er »Asiens lautlose Landnahme« nannte, so bildhaft bestätigt wurde.’
Ahorn, der [2*](in mehreren Arten vorkommender) Laubbaum mit meist gelappten Blättern u. zweigeteilten, geflügelten Früchten [D1]
‘Hier grenzte früher, gleich hinterm Steffenspark, der Marienfriedhof an: dreieinhalb Hektar groß unter Linden, Eschen, Birken und Ahorn [214.17], einzelnen Trauerweiden sogar, die immer noch stehen.’‘Die Hauptallee und vier Queralleen auf ansteigendem Gelände von Linden bestanden, dazu Kastanien, der vereinzelte Ahorn [222.30], die Birkengruppe […]’
Akademie, die [1*]wissenschaftliche Gesellschaft; Vereinigung von Gelehrten, Künstlern od. Dichtern [D1a]
‘Aber du hast mir Nummer gesagt und Stockwerk wie hoch, na, als wir gestritten haben bißchen über großer polnischer Künstler in preußische Akademie [80.3].’
Königlich-Preußische Akademie [Register]Akanthusblatt, das [1*] Pl. -blätter KunstOrnament nach dem Vorbild der Blätter (3) des Bärenklaus [° D Akanthus 1; 2]
‘Es fehlte nicht an Akanthusblättern [150.24] und Fruchtdolden.’
Akte, die [1*] Pl. -en bes. Verwaltung, Gericht[Sammlung von] Unterlagen zu einem geschäftlichen od. gerichtlichen Vorgang [D]
‘Die verschnürten Akten [146.25] voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen und Wegerecht […] machten ihn nicht satt;’
Aktenkoffer; PersonalakteAktenkoffer, der [1*]kleinerer Koffer zum Transport von Akten, Schriftstücken u.Ä. [D]
‘An ihm hängt ein Aktenkoffer [115.12].’
Aktion, die [3*]a) Unkenrufe /kurz für die Aktion Umbettung [Register]/ [°]
‘Leise, doch sichtlich erregt, wies Jerzy Wróbel der geplanten Aktion [194.15] eine »unmenschliche Dimension« nach.’‘Noch kann ich mich mit der makabren Seite der geplanten Aktion [197.5] nicht recht befreunden.’‘Und da das Paar gegen diese Aktion [237.18] gesprochen hatte, wird wohl die Aufsicht, vertreten durch den Unternehmer Vielbrand, tätig geworden sein;’
Umbettungsaktion b) [gemeinschaftlich geplante] Unternehmung, Maßnahme [D1] Geschenkaktion; KartoffelkäferaktionAktivität, die [5*]meist Pl.: -enHandlung, Tätigkeit, Maßnahme [D2]
‘Sein Tagebuch meldet täglich neue Aktivitäten [124.13];’‘Nun kann endlich das defekte Waschbecken in der Hundegasse ausgewechselt werden, und Alexandra ist froh, daß ich über allen Aktivitäten [133.23] ihren Wunsch nicht vergessen habe.’‘Doch war diese stille Zeit ausgefüllt mit Aktivitäten [191.9]: die ersten ehemaligen Gewerkschaftshäuser wurden als Seniorenheime bezogen.’‘Eine Zeitlang wurden Reschke und die Piątkowska von diesen Aktivitäten [191.31] mitgerissen.’‘Dieser lebhafte […] Mensch, dem unsere Aktivitäten [200.4], die einzig dem Tod dienstbar sind, fremd bleiben müssen, fasziniert mich immer wieder aufs neue.’
ReiseaktivitätAkzent, der [2*]1. o.Pl. bestimmter Tonfall, Aussprache, Sprachmelodie, -färbung [D2]
‘Da sagte die Witwe mit Akzent [11.2]: »Nichts dürfen Sie.« ’
2. Pl. -eBetonung, Nachdruck, Gewicht, Schwerpunkt, Bedeutsamkeit [D3]
‘[…] hat der Videofilm-Kameramann […] aus polnischer Sicht einige Akzente [137.19] gesetzt, indem er Benutzer der Parkanlage [vorführt]’
Alfa Romeo, der [1*]Auto der Firma Alfa Romeo [Register] [°]
‘Jemand riet mir, ihm einen Alfa Romeo [284.15] zuzumuten, zuletzt tippte ich auf schwedische Modelle, Saab oder Volvo.’
Allee, die [3*]a) Unkenrufe /kurz für Große Allee [Register]/
‘Vor dem Ziegelbau führte noch immer die gleichmäßig mit Linden bestandene Allee [67.11] zum Michaelisweg […]’‘[…] dort, wo die Allee [134.17] zum Hauptgebäude der Technischen Hochschule dem Versöhnungsfriedhof die Grenze zieht.’‘Sie wußte, wer in den großbürgerlichen Villen längs der Allee [147.5], also in Nachbarschaft zu den Vereinigten Friedhöfen gewohnt hatte:’
b) von hohen Bäumen dicht gesäumte Straße, [Park]weg [D] Allee Grunwaldzka [Register]; Friedhofsallee; Hauptallee; Lindenallee; Querallee; Rabindranath-Tagore-Allee [Register]Allerheiligen [1*]o.Art. bes. kath. KircheFest zum Gedenken an alle Heiligen (1.November) [D]
‘Bereits am Tag zuvor, auf Allerheiligen [8.13], ist die Nachfrage oft größer als das Angebot...’
Allerliebste, die [1*]Verstärkung zu Liebste [°] Unkenrufe Anrede, Kosename von Alexander Reschke für Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘Meine Allerliebste [185.30]! Was habe ich dir zugemutet.’
Allerseelen [8*]o.Art. kath. KircheGedenktag für alle Verstorbenen (gewöhnlich am 2.November) [D]
‘Oder spielte kein Zufall mit, weil ihre Geschichte auf Allerseelen [7.2] begann?’‘Sein Tagebuch bestätigt Allerseelen [7.15] und gibt die Schuhgröße preis.’‘[…] schließlich sind an Allerseelen [8.12] Blumen gefragt.’‘Deshalb sollten wir heute, an Allerseelen [37.28]...’‘Gegen Schluß seiner Eintragungen »auf Allerseelen [54.6]« wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz der Witwe wichtig.’‘Ich nehme an, daß die beiden ihr Novemberdatum in den Vertrag hineingeredet haben, ohne auf die zusätzliche Bedeutung von Allerseelen [118.22] hinzuweisen.’‘Schon Allerseelen [174.3], das man still auf dem Friedhof am Hagelsberg begehen wollte, verlief hektisch:’‘So begingen wir Allerseelen [175.24].’
Allerseelen-BetriebAllerseelen-Betrieb, der [1*]Allerseelen; Betrieb (2)
‘Auf allen Feldern kann ich Allerseelen-Betrieb [23.15] beobachten:’
Allerweltsgeschichte, die [1*]keine außergewöhnliche, sondern eine ganz normale Geschichte (1) [° D Allerwelts-]
‘Als eine Allerweltsgeschichte [16.6] hätte beginnen können, begann sich die Welt oder ein Teil dieser unabänderlichen Welt tatsächlich zu verändern […]’
Allgemeine, das [2*] *im Allgemeinenohne Beachtung kleinerer Unterschiede, im Großen und Ganzen, meist[ens], [für] gewöhnlich, generell [D 3a]
‘Es ging um das Finanzgebaren der beiden im allgemeinen [285.6] und besonders um die Finanzierung eines Neuwagens.’‘[…] doch seine Empörung verliert sich im Allgemeinen [190.9], sobald er chemische Kampfstoffe »deutsches Gift« nennt:’
Alltag, der [2*]o.Pl. geh.tägliches Einerlei, gleichförmiger Ablauf im [Arbeits]leben [D2]
‘Bei all dem geht es mir um Anschaulichkeit und um den Brückenschlag zwischen Kunst und Alltag [101.8].’‘[…] und erst nach der roten Grütze mögen Alexander und Alexandra den politischen Alltag [111.24] […] und danach die Verabredung im »Haus der Hansestadt Danzig« besprochen haben.’
AlltagsbanalitätAlltagsbanalität, die [1*] Unkenrufe Pl. -enetw., das im Alltag keine Besonderheit aufweist, sondern gewöhnlich und belanglos ist [° D banal]
‘Gut, daß Reschke in seine Kladde auch Alltagsbanalitäten [133.20] eingetragen hat:’
Alptraum, der [1*]mit Albdrücken verbundener Traum (1); Angsttraum [D Albtraum]
‘[…] fürchtete er andererseits nationalen Überschwang und - wie er in einem Leserbrief schreibt - »lastend wie einen Alptraum [105.17], den Koloß in der Mitte Europas« .’
Altar, der [7*]Gen. -s; Pl. Altärea) erhöhter, einem Tisch ähnlicher Aufbau für gottesdienstliche Handlungen in christlichen Kirchen [D1]
‘Überhaupt Altäre [27.31]. Hab' ich drei Dutzend schon fertig.’‘Er lockte sie treppab in Gruftgewölbe, sie führte ihn in Sankt Nikolai von Altar [28.19] zu Altar [28.19].’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk eines Altars [254.23] gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’‘[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens nachgegangen sei und dennoch zwei Dutzend Altären [256.25] zu neuem Glanz verholfen habe […]’‘Kürzlich ist in Sankt Trinitatis ein neuer Altar [260.5] eingesegnet worden.’
Altarraum; Doppelaltar; Hauptaltar; Hochaltar; Rokokoaltar b) Grass Vergolderkissen [°]
‘Wie sakrale Gegenstände feiert er ihr Werkzeug und nennt das Vergolderkissen, auf dem sie das Blattgold in passende Quadrate schneidet, »ihren wie eine Palette geführten Altar [251.26] […]’
Altarraum, der [2*]Gen. -sBereich innerhalb einer Kirche, in dem sich der Altar befindet [D]
‘Dennoch ist der Weg an den Seitenkapellen entlang, durchs Mittelschiff oder Querschiff, am Altarraum [60.29] vorbei, namhaft und vieldeutig gepflastert.’‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten, die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel des Altarraums [225.17] verlegt wurden.’
Altbau, der [3*] Pl. -tenälteres, vor einem bestimmten Zeitpunkt fertig gestelltes Gebäude [D]
‘Reschke führte Gespräche […] mit Marczak, der liberale Modalitäten seiner Bank im Altbau [122.22] am Hohen Tor versprach.’‘Als mit dem vorfrühlingshaften Wetter der Betrieb auf dem Versöhnungsfriedhof zunahm, sah man die Brakup oft die Große Allee hoch bis zum Altbau [203.5] neben dem Portal fahren.’‘Vor den restlichen Altbauten [240.11] zerfielen die Neubauten.’
Alte, der/die [12*]Gen. -n; Pl. -na) Alte[r] Mann/ Frau, Greis[in] [D ¹Alte 1; ²Alte 1]
‘Es ist, als ob die Alten [97.6] und Uralten uns zuriefen: Beeilt euch!’
b) Unkenrufe die Alte (a) Erna Brakup [Register] [°]
‘Doch bevor die erste zum Mitschreiben ablaufen wird, muß ich, zum besseren Verständnis der Alten [129.11], auf die Hauptstraße der hohen Politik ausweichen:’‘[…] doch erst als er der Brakup den hohen Grad ihrer Verantwortung als Sprecherin einer Minderheit deutlich gemacht hatte […], war die Alte [146.8] zufrieden:’‘Erstaunlich, wieviel Interesse die Alte [190.1] für jeweils aktuelle Ereignisse aufbringt...’‘[…] die Alte [190.14] wird das Paar zwischen verschneiten Grabhügeln, vor weißverkappten Urnen und unter überzuckerten Friedhofslinden fotografiert haben.’‘Zu Chatterjee, der sie bei verbilligtem Tarif fahren ließ, soll die Alte [203.10] gesagt haben:’‘Mit den drei deutschen Stimmen und Marczaks Stimme wäre die Sache perfekt gewesen, wenn die Alte [209.9] nicht mit angedrohtem Rücktritt Aufschub erwirkt hätte.’‘Marczak und Bieroński schwiegen betreten, wenn die Alte [221.13] ausplauderte, »wie ählendich war nachem Kriech hiä jewesen« .’‘Später trank die Alte [242.9] brav Schluck nach Schluck.’‘Das Lächeln der Alten [257.15] im glänzend weiß ausgeschlagenen Sarg […]’‘Den runden Geburtstag der Alten [258.16] hatte man noch im Januar, als Schnee lag, in der Hundegasse gefeiert.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten [264.17] in die Küche und Werkstatt gebracht hatte […]’
Alteingesessene, der/die [1*] Pl. -njmd., der seit langem [an einem Ort] eingesessen, ansässig, beheimatet ist [° D alteingesessen]
‘Sie erreichte, daß den Alteingesessenen [220.21] gegen geringe, in Złoty zu zahlende Gebühr eine Grabstelle auf dem Versöhnungsfriedhof zugesichert wurde.’
Altenheim, das [1*]öffentliches od. privates Heim, in dem alte Menschen wohnen und betreut werden [D]
‘[…] Wróbel bot sich an, der versammelten Aufsicht einige Projekte am Pelonker Weg zu zeigen, etwa […] das schon vormals als Altenheim [178.12] genutzte Herrenhaus Pelonken.’
Alter, das [8*]1.höhere Anzahl von Lebensjahren; Bejahrtheit; letzter Lebensabschnitt [D1a]
‘In ihrem Alter [79.13] war Geduld vonnöten, jene Spielart von Humor, die Niederlagen ausschließt.’‘Nach meiner Meinung, die - ich weiß - nicht zählt, hätten sie sich in ihrem Alter [181.27] keine Antrittsbesuche abnötigen müssen.’‘In unserem Alter [116.1] gebietet Erfahrung Vernunft.’‘In seiner Gegendarstellung wies der geschäftsführende Gesellschafter auf das hohe, bei ihm steht, »biblisch hohe« Alter [192.27] der Verstorbenen hin:’
Altern; Altersbeschwerden; Altersgebrechen; Alterspotenz; Alterswunsch 2. Anzahl der Lebensjahre, Lebenszeit; Lebensabschnitt [D2a]
‘Als sich die Herren wechselseitig nach ihrem Alter [49.22] befragten, ließen sie anfangs Yvonne raten.’‘[…] worauf zwei adrett gekleidete Damen - beide in Reschkes Alter [59.17] - Chatterjees Dienste beanspruchten:’‘Die meisten nicht jünger als wir, also in einem Alter [73.4], das sie zu Nutznießern unseres Projekts machen wird, über kurz oder lang.’‘[…] oder Herr Otto Maschke im Alter [96.25] von 91 Jahren »nach langer Krankheit sanft eingeschlafen ist« .’
Altern, das [1*]→ alternMerkmale des Alters (1) zeigen, [sichtlich] älter werden; alt werden [D altern 1a]
‘Als ich mit meinem Antrag ihr spontanes Ja provoziert hatte, wird Alexandra geahnt haben, daß uns beiden ein glückliches Altern [267.12] bevorstand […]’
Altersbeschwerden, die [1*] Pl.im vorgerückten Alter (1) auftretendes, durch das Alter bedingtes Leiden, Gebrechen [D]
‘Auch wenn ich mich an einen Mitschüler seines Namens nicht erinnern kann, schon ist er mir mit seinen eingefleischten Schrullen und beginnenden Altersbeschwerden [18.26] vertraut;’
Altersgebrechen, das [1*] Pl. - geh.im Alter (1) auftretender dauernder [körperlicher, gesundheitlicher] Schaden [° D Gebrechen]
‘Die Altersgebrechen [192.8] der Greise und Greisinnen behaupteten nach kurzer, verjüngend wirkender Ankunftsfreude ihr Gewohnheitsrecht […]’
Alterspotenz, die [1*]Alter (1); Potenz (2)
‘Er schenkte mir ein Taschenbuch zum Thema Alterspotenz [184.26], witzig, ungemein witzig!’
Alterswunsch, der [1*]Alter (1); Wunsch (1)
‘Im übrigen kann man davon ausgehen, daß in allen Fällen ein Alterswunsch [193.2] erfüllt worden ist.’
Älterwerden, das [1*]das Altern, Zunehmen an Lebensjahren [°]
‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden [38.6] eine wachsende Zahl Menschen den Wunsch […]’
Altholz, das [1*]alte, ursprüngliche Substanz [einer Skulptur] [°]
‘[…] um sie mit dem Anstauchpinsel aus weichem Kamelhaar dem Kreidegrund auf dem Altholz [251.29] des Engels anzudrücken.’
Altlast, die [1*] Pl. -en Üsoziale, wirtschaftliche u.ä. Probleme eines Landes, die durch Missmanagement der Regierung verursacht wurden [°]
‘Schließlich hat Ostdeutschland unter ähnlichen Altlasten [94.22] wie Polen zu stöhnen, selbst wenn es hier schneller bergauf gehen sollte als bei Euch;’
Altpole, der [1*] Pl. (m+f) -nalteingesessener Staatsbürger von Polen [Register] [°]
‘Die Neudeutschen tun sich schwer mit der veränderten Lage, während den Altpolen [259.31] die asiatische Dominanz erträglich zu sein scheint, zumal der Hinduismus der katholischen Praxis nicht unbedingt widerspricht...’
Altstadt, die [2*] Pl. -städte1.ältester Teil einer Stadt (a); historischer Stadtkern [D]
‘Alexandras improvisierter Vortrag über das Vergolden als Handwerk und ihre Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte [114.16] fanden bei meinen Studenten Anklang.’‘Am 30. Dezember steht Limburg an der Lahn auf dem Programm, wo sie über Silvester bleiben und die Altstadt [182.15] besichtigen wollen.’
2. Altstadt [Register] Altstadtgelände, das [1*]Altstadt [Register]; Gelände (a)
‘[…] sind die zwei Rikschas die Gasse hinunter zur Reitbahn gefahren […], um in vertrautem Altstadtgelände [290.20] - Kiek in de Köck, Markthalle, Dominikanerkirche - zu wenden.’
Amen, das [1*]bekräftigende liturgische Abschlussformel nach Gebet, Segen o.Ä. [D] Grass Beendigung [eines Vortrags o.Ä.] [°]
‘Karaus Predigereifer legte er mit einem Bibelzitat das Amen [198.15] nahe.’
Amerikaner, der [2*] Pl. (m+f) - Einwohner der USA [°]
‘Wie vor Jahresfrist die Amerikaner [205.21] sich weigerten, die marode Leninwerft zu übernehmen […]’‘Weder Amerikaner [244.27] noch Franzosen seien häufig zu Gast.’
Amorette, die [2*] Pl. -n Kunstwiss.Figur eines nackten, geflügelten Knaben (als Begleiter des römischen Liebesgottes); Putte [D]
‘Den geräumigen Beischlag grenzten zur Gasse hin in Sandstein gehauene Reliefs ab: Amoretten [31.31] mit Amor im Spiel.’‘[…] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags, dessen in Sandstein gehauene Reliefs das Spiel der Putten und Amoretten [76.12] kaum noch ahnen ließen.’
Amtsperson, die [1*]jmd., der in dienstlicher, behördlicher Eigenschaft auftritt od. tätig wird [° D; D amtlich 1a,b]
‘Und mit leiser, immer um richtigen Ausdruck bemühter Stimme antwortete Jerzy Wróbel wie eine Amtsperson [136.22].’
Anatomie, die [1*] o.Pl. Med.Aufbau, Struktur des [menschlichen] Körpers [D1b]
‘Er lobte die Anatomie [28.14] der im Relief aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste […]’
Anbeginn, der [1*] geh.Beginn, Anfang [D]
‘Wie Alexandra sagte: ›Sind aus Gomułkazeit ...‹ - Ruinen von Anbeginn [179.7].’
Anbetracht [1*]in der Verbindung: in Anbetrachtim Hinblick auf, angesichts [D]
‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob des Pilzgerichtes in Anbetracht [51.12] denkbarer Spätfolgen, faßte er wie ein geübter Protokollführer seine Bedenken zusammen:’
Anblick, der [4*]etw., was sich dem Auge darbietet; Bild [Da]
‘Auch ihn, das müsse er zugeben, stimme der Anblick [24.22] solch vergessener Grabsteine wehmütig.’‘Dieser Anblick [25.8]! Glauben Sie mir, Frau Piątkowska, ich begreife Ihre Empörung.’‘»Und dennoch« , schreibt Reschke, »ein häßlicher Anblick [153.30]! « ’‘Reschkes verzücktes Entsetzen: »Welch ein Anblick [195.16]!’
Anbringen, das [1*]→ anbringenan einer bestimmten Stelle festmachen, befestigen [D anbringen 2]
‘Verboten ist das Anbringen [150.11] von Fotografien, künstlichen Kränzen und Tafeln aus Glas oder Emaille...’
Andacht, die [1*] o.Pl.Sammlung der Gedanken im Gebet [D1]
‘Gleichgestimmt rufen dort die Schwarze Madonna von Wilna in ihrem Strahlenkranz und Calcuttas Muttergottheit, mit roter Zunge die Schwarze Kali, zur Andacht [260.8].’
Andeutung, die [1*][versteckter] Hinweis, Anspielung auf etw. [D1]
‘Und nach der Andeutung [79.1] eines kurzen Geplänkels - er wollte das Licht ausknipsen, sie nicht - steht sein Bekenntnis:’
Andrang, der [1*]andrängende Menschenmenge; Gedränge; Zustrom von Menschen an einen Ort, an dem sich etw. Bestimmtes abspielt [D1]
‘Als sich die Bar in rasch aufeinanderfolgenden Schüben füllte, […] zahlte Reschke sogleich, weil er so viel Andrang [72.28] der Piątkowska nicht zumuten wollte.’
Anerkennung, die [3*][offizielle] Bestätigung, Erklärung der Gültigkeit, der Rechtmäßigkeit [D2a]
‘Als der Chefredakteur einer Studentenzeitung die immer noch nicht ausgesprochene Anerkennung [120.2] der polnischen Westgrenze anmahnte […]’‘Die Tatsache, daß […] in Bonn und Ostberlin […] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung [135.15] der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde, ist für die weitere Umsetzung unserer Idee günstig gewesen:’‘Jetzt, seit Anerkennung [185.11] ihrer Grenze, wäre die Forderung nach Eigentum durchaus berechtigt, zumindest das Friedhofsgelände betreffend.’
NichtanerkennungAnfang, der [20*]a) o.Pl. erster Teil eines Zeitabschnitts, eines Alters [Dd]
‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten - Anfang [22.31] der zwanziger bis Mitte der vierziger Jahre - und mit Inschriften über den Namen […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage.’‘[…] wird der Piątkowska ihre bis Anfang [30.27] der achtziger Jahre aufrechterhaltene Mitgliedschaft in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei […] nützlich gewesen sein.’‘Kann ja sein, daß ich mich Anfang [42.20] '43 mit einer seiner Cousinen […] getroffen habe.’‘Deshalb bin ich nicht überrascht, in einem Anfang [107.25] März geschriebenen Brief zu lesen […]’‘Seit Anfang [124.17] Mai, früh für die Jahreszeit, blühte überall der Raps.’‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden, beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang [139.23] Juni eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’‘[…] in allen Gassen fand, wie immer ab Anfang [155.25] August, der Dominiksmarkt statt.’‘Das Motiv ergab sich Anfang [158.24] September, an einem Wochenende.’‘Reschke traf sich ab Anfang [161.4] September wiederholt mit Chatterjee […]’‘Seine Geschäftsreise ist zwischen Ende September und Anfang [170.22] Oktober datiert.’‘Schon bei der Sitzung Anfang [193.17] März war es gereizt zugegangen.’‘[…] denn für die kommende Sitzung, die Anfang [207.9] April stattfinden sollte, war Kampf angesagt.’
b)Pl. selten Entstehung, Ursprung, Beginn [Da]
‘Sind wir aufs Ende bedacht, steht ihm Anfang [164.8] bevor.’‘[…] wann die einstige Leninwerft, vormals Schichauwerft - und ganz am Anfang [206.10] gab es Klawitter -, […] nach dem bengalischen Nationalhelden Subhas Chandra Bose benannt werden könnte.’
R wehret den Anfängen! etw. von Beginn an entgegenwirken [° D wehren 2]
‘Wehret den Anfängen [215.26]!’
von […] Anfang an von Anbeginn an [Da]
‘Diese sich edel gebende Rechthaberei im Dienst der Toten stank mir von Anfang [53.18] an.’‘Wenn ich jetzt sage: Gerne sehe ich Reschke mit leeren Händen zurückkommen - seine Idee stank mir von Anfang [211.21] an -, bedaure ich andererseits Alexandra:’
c) Ausgangspunkt, Start, Beginn [Db]
‘Eine Million Deutschmark zu Anfang [70.28] muß sein.’‘Du meldest schönen Erfolg für Anfang [109.17], und ich muß warten, bis Politik ja sagt.’
Anfangserfolg *seinen Anfang nehmen geh. anfangen, beginnen [Db*]
‘[…] was dann, kaum hatte das neue Dezennium, unwiderruflich begonnen, als Gebrüll seinen Anfang [91.18] nahm […] hat eine auflagenstarke Zeitung […] auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht:’
Anfangsbuchstabe, der [1*] Pl. -nerster Buchstabe eines Wortes; Initiale [Da]
‘Er lobte die Anatomie der im Relief aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste, […] sie erinnerte ihn an den goldenen Anfangsbuchstaben [28.16] auf schwarzem Grund im unteren Breitoval.’
Anfangserfolg, der [2*] Pl. -eAnfang (c); Erfolg
‘Nach Gesprächen mit Würdenträgern der Kirche lutherischer Spielart […] seien Anfangserfolge [88.20] zu verbuchen.’‘In einem der Dezemberbriefe […] berichtet Reschke zwar ausführlich über »weitere Anfangserfolge [89.20], geeignet, unsere Friedhofsidee zu fördern« […]’
Anführer, der [1*]Führer einer Gruppe, Bande [D]
‘[…] heute nach Traugutt, dem Anführer [68.16] der Aufständischen, benannt […]’
Angabe, die [3*] Pl. -nAussage, Auskunft, Information [D1]
‘Und dann erst zitierte er seine Angaben [33.5] zu westlichen Wohnverhältnissen:’‘Er kam mit zehn bis zwölf Hektar in die Nähe der amtlichen Angaben [68.12].’‘Wieder fehlen genaue Angaben [93.16], spart er den technischen Kleinkram aus, den ich, weil starrsinnig ohne Computer tätig, nicht aus dem Hut zaubern kann.’
Ortsangabe; ZeitangabeAngebot, das [11*]1. a)Pl. -eetw., was jmdm. angeboten, vorgeschlagen wird [D1b]
‘Bin zwar noch rüstig mit meinen demnächst 75 Jahren und mach bei der Wollschur mit, erwäge aber, von Ihrem hochherzigen Angebot [141.11] Gebrauch zu machen.’‘Die gesamte Belegschaft der Rikschawerke hat dieses Angebot [213.27] abgelehnt.’‘Als Reschke […] nach den Gebeinen der Umgebetteten fragte, machte der Priester ihnen das Angebot [225.30], unterhalb der links gereihten Kirchenbänke eine Gruft zu besichtigen.’‘Der Gedanke an ein gemeinsames Ende lag sozusagen griffbereit, denn Gründe genug machten ihr Angebot [267.19].’‘Der Atlas aus dem Nachlaß des Offiziers der Handelsmarine macht Angebote [181.18].’
b) Kaufangebot, Offerte [D1a]
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot [178.14] und hatte zimmerreiche Nebengebäude, das Säulenportal und ein Eschenrondell im Innenhof zu bieten […]’‘Zwar wertete man das finanzielle Angebot [211.7] als verlockend, doch wollte man einen Friedhof für polnische Staatsbürger, gleich welcher Herkunft, nicht zusichern.’‘Das finanzielle Angebot [234.17] war aus polnischer Sicht günstig:’
2. o.Pl. Kaufmannsspr. angebotene Ware, Warenangebot [D2]
‘Bereits am Tag zuvor, auf Allerheiligen, ist die Nachfrage oft größer als das Angebot [8.14]...’‘[…] und bis heute unter ihrer breit gewölbten Dachkonstruktion in sechs Budenreihen ein mal üppiges, oft nur dürftiges Angebot [10.4] vereinigt:’‘[…] Särge, die Timmstedts Kundendienst zukünftig, neben herkömmlichen Särgen, die sich zum Fußende hin verjüngen, im Angebot [273.28] führen wird.’
FriedhofsangebotAngehörige, der/die [3*]meist Pl.: -na) dem engsten Familienkreis angehörende[r] Verwandte[r] [Da]
‘Durchaus vertraut sei ihm der Wunsch, die Gräber der nächsten Angehörigen [25.1] in gutem Zustand zu wissen.’‘Und jeweils hatten die trauernden Angehörigen [145.17] den Pastor, den Priester mitgebracht, was der Gesellschaftsvertrag zuließ.’
b) jmd., der einer bestimmten Gruppe angehört, Mitglied […] [Db]
‘[…] den Angehörigen [157.30] der deutschen Minderheit in Gdańsk, sollte ein letzter Platz auf dem Versöhnungsfriedhof sicher sein, die DPFG wirkte gemeinnützig.’
Angestellte, der/die [8*] Pl. -na) jmd., der in einem vertraglichen Arbeitsverhältnis mit monatlicher Gehaltszahlung steht [D]
‘Wären nur Pakistani […] Chatterjees Angestellte [121.25] gewesen, hätte die Piątkowska das kleine exotische Abenteuer gewagt […]’‘Er komme leider nicht mehr dazu, als sein eigener Angestellter [201.15] Rikscha zu fahren […]’
b) Unkenrufe der Angestellte (a) Jerzy Wróbel [Register] [°]
‘Mein ehemaliger Mitschüler hat mir viele Personen aufgeschrieben: den maßgeschneiderten Vizedirektor Marian Marczak, als Priester in Jeans Stefan Bieroński, den städtischen Angestellten [122.4] Jerzy Wróbel […]’‘Worauf dem städtischen Angestellten [178.5] Wróbel sogleich Gewerkschaftsheime längs der mit Badeverbot belegten Bucht einfielen […]’‘Mag sein, daß dieser Brief den städtischen Angestellten [230.27] bei nächster Gelegenheit - die ergab sich Mitte April - angestoßen hat, seinen Rücktritt nachzuholen.’‘[…] worauf das deutliche Nein des städtischen Angestellten [235.1] vom Vizedirektor der Nationalbank überstürzt genannt, in ein »Nein-aber« , schließlich zum »Ja, vorausgesetzt, daß« abgewandelt wurde.’‘Als Alexandra Piątkowskas Küche ganz und gar vom hochglanzvergoldeten Auferstehungsengel bewohnt war, brachte der städtische Angestellte [255.2] Jerzy Wróbel die Nachricht vom Tod der Erna Brakup.’‘Ob sich der Angestellte [293.24] beim Katasteramt als Autor der Chronik sah?’
Angst, die [5*]mit Beklemmung, Bedrückung, Erregung einhergehender Gefühlszustand [angesichts einer Gefahr]; undeutliches Gefühl des Bedrohtseins [D]
‘Wegen Anstand nie wieder, nicht weil ich hab' Angst [85.5] vor Zensur immer noch.’‘Nicht weil ich bin Nationalist bißchen, sondern weil ich hab' Angst [247.9].’‘Warum Angst [247.9], wo ich ängstlich bin niemals?’‘Niemand muß vor uns Angst [247.31] haben!’
Angstzustand; Zukunftsangst *jmdm. Angst machen jmdn. in Angst versetzen [D*]
‘Deutsche sind hungrig immer, auch wenn sie sind satt schon. Und das macht angst [247.14] mir.’
Angstzustand, der [1*]meist Pl.: -zuständeunkontrollierbares Gefühl der Angst, das physische Störungen (Schwindel, Herzbeklemmung, Ohnmacht u.a.) auslöst, bedingt [D]
‘Sehen Sie, bitte, in mir einen Vorboten oder Quartiermacher der zukünftigen Weltgesellschaft, in der sich die ichbezogenen Angstzustände [47.23] Ihrer Landsleute verlieren werden.’
Anhäufung, die [1*]das Zusammentragen; Sammlung [° D anhäufen a]
‘[…] aber in einem Brief, Wort für Wort niedergeschrieben, wolle sie diese Anhäufung [85.2] von Deutlichkeiten […] nie wieder lesen.’
Anhören, das [1*]→ anhören[etw.] aufmerksam, bewusst bis zu Ende hören [D anhören 1b]
‘Es muß ein langes Gespräch […] gewesen sein, das nach mehrmaligem Anhören [37.12] des benachbarten Glockenspiels » kurz vor Schlag neun« diese Idee entfacht […] hat.’
Anklang, der [1*] *Anklang findenmit Zustimmung, Beifall aufgenommen werden [D2]
‘Alexandras improvisierter Vortrag über das Vergolden als Handwerk und ihre Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang [114.17].’
Ankündigung, die [1*]Bekanntgabe von etw. Zukünftigem [° D ankündigen a]
‘[…] obgleich ihm bewußt war, daß schon die Ankündigung [131.1] des Staatsbesuches dem Unternehmen » Versöhnungsfriedhof« ein günstiges Licht geworfen hatte.’
Ankunft, die [1*] Gen. -das Erreichen eines Ortes, das Eintreffen an einem Ort [° D ankommen 1]
‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft [110.11] und Hotelübernachtung […] im Restaurant » Schiffergesellschaft« zu Mittag gegessen haben […]’
AnkunftsfreudeAnkunftsfreude, die [1*]Ankunft; Freude
‘Die Altersgebrechen der Greise und Greisinnen behaupteten nach kurzer, verjüngend wirkender Ankunftsfreude [192.10] ihr Gewohnheitsrecht […]’
Anlage, die [5*] Pl. -n1.nach einem Plan für einen bestimmten Zweck gestaltete Flächen, Bauten o.Ä. [D3]
‘Ich meine, inzwischen ist diese Anlage [65.16]...’‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde bis Ende der sechziger Jahre eingeebnet und später als öffentliche Anlage [66.18] […] zur allgemeinen Nutzung freigegeben.’‘Gleichfalls ist ihr Besuch auf dem Ohlsdorfer Friedhof, einer weitläufigen, parkähnlichen Anlage [113.22], sicher, denn später begeistert sich die Piątkowska:’
Friedhofsanlage; Parkanlage; Sportanlage; Werftanlage 2.das Erstellen, Gestalten nach Plan [° D anlegen 5]
‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller, beim Bau von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage [233.26] von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’
3.das Anlegen von Geld, Investitionen [° D2; D anlegen 6a]
‘Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend angepaßte Zinsniveau günstige Anlagen [167.13]’
Anlaß, der [9*] Pl. -lässe1. Veranlassung; Ausgangspunkt; äußerer Beweggrund [D Anlass 1]
‘Sie war zur Begeisterung fähig, er nahm sein Thema, »Das Jahrhundert der Vertreibungen« , zum Anlaß [37.17] und zählte die Hunderttausende auf, die vertrieben oder zwangsumgesiedelt wurden […]’‘Und doch sah Reschke Anlaß [120.25], ihre heftigen, er schreibt »rüden« , antirussischen Ausfälle zu bedauern […]’‘Weder Witwe noch Witwer hatten Anlaß [156.10], über den toten Ehemann, die tote Ehefrau zu klagen;’‘So viel Anlaß [176.1] zur Versöhnung!’‘[…] wenn Reschke wieder einmal Anlaß [198.25] sah, auf die ursprüngliche Idee des Versöhnungsfriedhofes zurückzukommen.’‘Gleich nachdem sie den Ehrenvorsitz niedergelegt hatten und sich frei, wie befreit zu fühlen versuchten, wurde die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft zu einer Sitzung aus besonderem Anlaß [285.2] einberufen.’‘[…] als Ende Mai die Hochzeit Anlaß [287.20] zur Feier bot […]’
2. Gelegenheit; Ereignis [D Anlass 2]
‘Seine Windjacke, die ihm Reschke bei jeder Gelegenheit nachsagt, muß zum gegebenen Anlaß [135.2] passen.’‘Am nächsten Tag mußte sich Reschke in seinen Anzug für feierliche Anlässe [145.14] werfen.’
Anlauf, der [5*]1.Pl. -läufe Versuch [D4]
‘Sein Bemühen, die dritte, stumm vermittelnde Person leibhaftig zu machen, bleibt vage wie sein Versuch, in mehreren Anläufen [7.22] ihr Kopftuch zu bestimmen:’‘In wiederholten Anläufen [54.8] sprach er dem Erbstück Bedeutung zu:’‘Zudem könnte eine ungekürzte Veröffentlichung mißfallen, denn auf drei von fünf beiderseits beschriebenen Briefbögen durchlebt Reschke in immer neuen Anläufen [84.6] die Nacht im Einbettzimmer […]’‘[…] die Piątkowska wollte mit letztem Anlauf [210.7] dem polnischen Friedhof in Wilno Raum schaffen;’
2. o.Pl. das Einsetzen, der Beginn einer Tätigkeit, Aktion o.Ä. [D3]
‘Doch als es nach erstem Anlauf [40.9] um das Recht der Toten ging, wurde der Piątkowska die Sprache knapp.’
Anliegen, das [1*] Pl. -Angelegenheit, die jmdm. am Herzen liegt; Wunsch, Bitte [D]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat […] die Anliegen [237.26] der Landsmannschaft, obgleich selber kein Flüchtlingskind, als »echte Herausforderung« begriffen […]’
Anmeldung, die [2*] Pl. -enReservierung, Vormerken lassen der Teilnahme an etw. [° D anmelden 3]
‘Viele Anmeldungen [148.17] aus den Ländern des kaum mehr als Staat existierenden ostdeutschen Gebildes verlangten Einäscherung und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale.’‘Die Anmeldungen [191.21] nahmen zu.’
Anmerkung, die [1*] Pl. -enkurze Erläuterung zu einem Text; Fußnote [D2]
‘Entwürfe, auf denen die Namen und die Daten kulturhistorischer Anmerkungen [271.8] in gleich großer Schrift untereinander standen, wurden abgelehnt.’
Anmut, die [1*]Harmonie [der Bewegung] [D]
‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck des blasenden […] Engels gewann jene herbe Anmut [254.19], die, wie Reschke sagt, »frühe Riemenschneiderengel auszeichnet...« .’
Annahme, die [1*]Vermutung, Ansicht [D3]
‘Meine Annahme [159.5] stützt sich auf eine Tagebucheintragung:’
Anpflanzung, die [2*]das Einsetzen von Pflanzen an einer bestimmten Stelle [° D anpflanzen a]
‘Gegen die Anpflanzung [154.14] einer schnellwachsenden Hecke […] gab es keine Einwände.’‘[…] Daniel Gralath […], der 1767 starb und sich durch die Anpflanzung [228.10] der Großen Allee verdient gemacht hatte.’
Anreise, die [1*]Hinfahrt, Fahrt (an ein bestimmtes Ziel) [Da]
‘Wenn es bei ihr nicht schnell genug mit dem Visum geklappt hätte, wäre ihm die Anreise [115.24] mit dem Wagen oder per Flugzeug möglich gewesen.’
Anrüchige, das [1*]→ anrüchig[leicht] anstößig [D anrüchig b]
‘Von Finanzen verstehe er wenig, doch könne nichts Anrüchiges [239.21] geschehen sein, weil ja kein Geld fehle, sich Geld hingegen vermehrt habe, nahezu wunderbar.’
Ansatz, der [2*] Anat.Stelle, wo ein Körperteil, Glied ansetzt, beginnt [D4]
‘Sein Hinterkopf, der auslädt wie - im Ansatz [156.2] bereits - ihre Brust.’‘Alle vier Finger der Vorderbeine und gleichfalls die vier der Hinterbeine samt Schwimmhaut, sogar der Ansatz [159.30] des fünften Fingers vorne wie hinten, sind den Fotos abzulesen.’
Ansaugen, das [1*]→ ansaugenetw. durch Unterdruck in etw. hineinziehen [°]
‘[…] ein schwarzer Montblanc, dick wie eine Brasil, mit Goldfeder, den er, für mich zum Gebrauch, durch Ansaugen [82.18] mit blauvioletter Tinte geladen hat.’
Anschaffung, die [1*]etw., was sich jmd. gekauft hat, und das länger Bestand hat, nicht zum direkten Verbrauch bestimmt ist [° Db; D anschaffen 1]
‘Jedenfalls spuckte die »nützliche Anschaffung [93.19]« , wie er schon bald sein namenloses Gerät umschreibt, Hochrechnungen aus […]’
NeuanschaffungAnschaulichkeit, die [1*]bildhafte Deutlichkeit, Verständlichkeit [D]
‘Bei all dem geht es mir um Anschaulichkeit [101.7] und um den Brückenschlag zwischen Kunst und Alltag.’
Anschlag, der [1*] Pl. seltenArt, wie etw. durch Anstoßen zum Tönen gebracht wird [° D 4a; D anschlagen 5b]
‘Dieser nach kurzem Anschlag [126.9] klagende Doppelton.’
Anschluß, der [1*]Angliederung, politische Vereinigung [D Anschluss 4]
‘[…] worauf er ein Ergebnis ausgespuckt bekam, das nach absehbarer Zeit die Entvölkerung der zum Anschluß [98.11] freigegebenen Länder befürchten ließ.’
AnschlußjahrAnschlußjahr, das [1*]Anschluß; Jahr (1)
‘In seinem Tagebuch will er mich erinnern, daß bald nach dem Anschlußjahr [68.30] '39 die Heinrich-Ehlers-Sportplätze umgebaut wurden […]’
Anschubfinanzierung, die [2*] Wirtsch.stützende finanzielle Maßnahme, mit der Anfangsschwierigkeiten eines Projekts überwunden u. eine schnellere günstige Entwicklung herbeigeführt werden soll [D]
‘Noch vor Jahresende wurden die ersten Pacht- und Nutzungsverträge unterzeichnet; schmerzhaft für Reschke, weil er, zwecks Anschubfinanzierung [179.16], einige Konten erleichtern mußte, darunter »stille Reserven« .’‘Nach plötzlichem Sprung […] sagte er der durch mich vermittelten Anschubfinanzierung [201.3] Verdienste nach und versprach, mit Hinweis auf den Grabstein des Werftgründers, dessen Unternehmungsgeist zu beleben.’
Ansehen, das [2*]Achtung, Wertschätzung, hohe Meinung [D1]
‘Wohl deshalb genießt Chatterjees Produktion, so mittelgroß das Unternehmen vorerst noch ist, wachsendes Ansehen [205.29]...’‘Wenn ich Reschke glaube, wie ich muß, genoß die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft ein vergleichbares Ansehen [206.17], das jedoch aus leidvoller Erfahrung immer wieder in Zweifel geriet; ’
Ansicht, die [3*]1. a)FVG zur Ansicht bringen/kommenzeigen, betrachten lassen [°]
‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente zur Ansicht [112.4] brachte […]’‘[…] etwa jene in eine freistehende Ziegelmauer eingelassene Travertinplatte, auf der in erhabenem Relief überm Eichenlaub das Profil eines Polizeihelms aus Freistaatzeiten zur Ansicht [175.6] kommt […]’
b)*zur Ansicht zum prüfenden Ansehen [D4]
‘Dann kamen Muster viersprachiger Straßenschilder und Schilder für Baudenkmäler zur Ansicht [271.6].’
2. Bild, Abbildung [D2] AnsichtspostkarteAnsichtspostkarte, die [1*] Pl. -nKarte mit einer Ansicht (2) [D]
‘Einem Jungen, der seine kleine Schwester an der Hand hatte, kaufte er zu überhöhtem Preis sechs Ansichtspostkarten [57.8] ab.’
PostkarteAnsiedlung, die [1*]Niederlassung, kleine Siedlung, Einzelgehöft [Db]
‘Wenn man will, könnte man diese Ansiedlung [278.20] […] als geschmackvoll ansehen, […] weil der mir kopfstehende Baukomplex landschaftspflegende Sorgfalt beweist;’
Ansiedlungsraum, der [1*]Raum (3), in dem sich jmd. [nach dem 2. Weltkrieg] niedergelassen hat [°]
‘[…] sobald Reschke Zahlen für den west- und süddeutschen Ansiedlungsraum [94.15] einfütterte, ließen sich zusätzlich gut fünfzehntausend »Beerdigungswillige« hochrechnen.’
Anspielung, die [3*] Pl. -enAndeutung, versteckter Hinweis [D]
‘Außerdem wirft sein Brief, der mit dem Krempel kam, mit Anspielungen [39.15] um sich, die mich bloßstellen.’‘Reschke hingegen verkneift sich jede körperliche Anspielung [91.7], faßt aber ihre Liebe kostbar in erhabene Begriffe, als wolle er sie auf einen Sockel stellen.’‘[…] er lachte sogar, als ihn ein Literaturwissenschaftler, mit Anspielung [132.1] auf das bekannte Begräbnisinstitut, » Professor Grieneisen« nannte.’
Anspruch, der [5*] Pl. -sprüche1. Forderung [D1]
‘Personelle Beteiligung sei zu erwägen, ohne daß der Bund weiterreichende Ansprüche [112.28] stellen werde.’‘Nein, nicht aus Dakka oder Calcutta habe er die Rikscha eingeführt, vielmehr entspreche dieses Fahrzeug aus holländischer Produktion europäischen Ansprüchen [58.5].’‘Vermehrt sind deutsche Ansprüche [215.25] auf der Tagesordnung.’
2.Recht, Anrecht [D2]
‘Im Katalog der Menschenrechte müßte endlich auch dieser Anspruch [38.13] verbrieft sein.’‘Überzeugt vom Anspruch [70.2] der Toten auf Heimkehr und der Umsetzbarkeit ihrer Idee gewiß, sagte sie, als das Paar endlich die Parkanlage verließ:’
RechtsanspruchAnstand, der [1*]o.Pl.gute Sitte, schickliches Benehmen [D1]
‘Wegen Anstand [85.4] nie wieder, nicht weil ich hab' Angst vor Zensur immer noch.’
Anstauchpinsel, der [1*] VergoldereiPinsel als Teil des Vergolderwerkzeugs [°]
‘[…] von dem sie mit einer […] Pinzette feierlich langsam hauchzarte Blättchen abhebt, um sie mit dem Anstauchpinsel [251.28] aus weichem Kamelhaar dem Kreidegrund auf dem Altholz des Engels anzudrücken.’
Anstoß, der [3*]a) *an etw. Anstoß nehmen Ärger, Unwillen über etw. empfinden [D4]
‘[…] jedenfalls nahm sie nicht Anstoß [172.28] an seinen Hausschuhen, und er verzichtete darauf, Ordnung in ihre Kraut-und-Rüben-Bibliothek zu bringen.’‘Weil über die Gruben hinweg nur kurz und maßvoll geredet wurde, nahm die polnische Öffentlichkeit keinen Anstoß [215.11] an diesem deutschsprachigen Auftrieb […]’
b)*Anstoß erregen jmds. Unwillen hervorrufen [D4]
‘Andererseits muß ihr paarweises Auftreten Anstoß [238.19] erregt haben.’
Anstrengung, die [2*] Pl. -en1.Bemühung, Kraftaufwand, Einsatz (für ein Ziel) [D1]
‘Zwar fließen ihm hymnische Übersteigerungen aus der Feder, doch gibt er kaum etwas von den wirklichen Anstrengungen [84.11] im zu schmalen Bett preis […]’
2. [Über]beanspruchung, Strapaze [D2]
‘Wieder zu zweit trinken sie in Reschkes Wohnung plus Sekretariat auf das neue Jahr: beide erschöpft, bedrückt und nachhallend verletzt, aber doch froh, diese Anstrengung [182.20] hinter sich zu haben.’
Ansturm, der [5*]a) großer Andrang [Db]
‘Man könnte meinen, es hätte dieser Ansturm [90.6] datensetzender Wirklichkeit der kaum entfachten Liebe zwischen dem Paar abträglich werden können:’‘Zwar hatte mich die Denkwitz per Telefon und Fax vorgewarnt, aber dieser Ansturm [174.9]...’‘Fast fürchte ich, daß Jerzy in seinem Übereifer den Umbettungen Raum schaffen wird; der Versöhnungsfriedhof allein wäre diesem Ansturm [212.23] sterblicher Überreste nicht gewachsen.’‘Dieser aggressive Ansturm [265.28]! Zwei Schwäne können schön sein, aber eine verfressene, gesättigt noch gierige Horde Schwäne...’
b) das Heranstürmen; stürmisches Andrängen [Da]
‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er dem Ansturm [71.27] des mit Rock und Kostümjacke bekleideten Körpers standgehalten […]’
Anteil, der [1*]Teil (1b) von einem Ganzen [der jmdm. zukommt od. gehört, den Personen od. Sachen o.Ä. bilden] [D1a]
‘Er wies auf den geringen Anteil [244.26] skandinavischer Touristen während der Hauptreisezeit hin.’
DrittelanteilAnteilnahme, die [1*]Beteiligung [D1]
‘Diese geringere Anteilnahme [149.6] erklärt sich auch aus der bald gängigen Praxis, die Asche längst Verstorbener zu überführen.’
Antrag, der [22*] Pl. -träge1. zur Abstimmung eingereichter Entwurf; Vorschlag [D2]
‘[…] nach zu kurzer Debatte und auf Antrag [152.29] von Frau Johanna Dettlaff, die all das »unzumutbar empörend« nannte […]’‘Jerzy versprach, den Antrag [176.11] während der bevorstehenden Aufsichtsratssitzung einzubringen.’‘Und schon trug Vielbrand, unterstützt von Frau Johanna Dettlaff, einen Antrag [176.25] auf Einrichtung komfortabler Seniorenheime vor:’‘Das war zu erwarten gewesen: die Nationalbank in Gestalt ihres Vizedirektors zeigte Interesse, der Antrag [178.19] wurde polnischerseits befürwortet und schließlich genehmigt;’‘Soweit ich sehen kann, waren beide zufrieden, weil der Antrag [180.7] »Ehemaliger Garnisonsfriedhof« , den Jerzy Wróbel eingebracht hatte, ohne Gegenstimmen angenommen wurde:’‘Es gelang ihm, Vielbrands Anträge [198.22] zur Geschäftsordnung zu reduzieren […]’‘Die Aktion Umbettung lag als neuformulierter Antrag [207.18] vor.’‘Der folgende Antrag [233.4] ist mehr als fragwürdig, weil er mit dem Versöhnungsgedanken kaum in Einklang zu bringen sein wird.’‘Beim Antrag [235.4] »Bungagolf« ging es nur noch um kürzere Erbpacht, eventuelle Kapitalbeteiligung der Friedhofsgesellschaft und garantierte Arbeitsplätze […]’‘[…] ich war dagegen, den bei ihm notierten, schon während vorletzter Sitzung gestellten Antrag [236.23] auf Beisetzungen in der Danziger Bucht zu erwähnen […]’‘Obgleich dieser Antrag [236.25], mit Hinweis auf die miserable Wasserqualität der Küstengewässer, abgelehnt wurde […]’‘Weil dieser Antrag [244.1] in allen Einzelheiten von dem zurückgetretenen Wróbel zu Papier gebracht worden war, dieser jedoch […] den Sitzungsraum verlassen hatte, trug Hochwürden Bieroński vor.’‘Wróbel hatte seinen Antrag [244.14] abgesichert, indem er die Voten einiger namhafter polnischer Historiker zitierte […]’‘Als über die Anträge [245.4] unter Ziffer drei der Tagesordnung abgestimmt werden sollte, fragte Vielbrand nach der Meinung der geschäftsführenden Gesellschafter, die bisher geschwiegen hatten.’‘Erfrischend, wie vorurteilslos die jungen Leute, kaum in Verantwortung, die restlichen Anträge [250.1] sogleich zu gestalten begannen.’‘Weil Frau Johanna Dettlaff in ihrem Antrag [285.3] die Präsenz der ehemals Ehrenvorsitzenden gefordert hatte, mußten sich Reschke und die Piątkowska einige Fragen gefallen lassen.’
2. Gesuch, Forderung [D1a]
‘Die hohe Zahl der Anträge [196.17] verlange Konzentration.’‘Da die Anzahl der Anträge [231.20] einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]’‘Die Anzahl vorausbezahlter Anträge [250.9] stehe in ungünstigem Verhältnis zur relativ geringen Zahl vollzogener Zweitbestattungen.’‘Chatterjees Bescheidenheit führte dazu, daß die ehemalige Allee Grunwaldzka nun, auf Antrag [272.9] der einflußreichen bengalischen Minderheit, Rabindranath-Tagore-Allee heißt.’
Antragsteller; Umbettungsantrag 3. Heiratsantrag [D3]
‘Als ich mit meinem Antrag [267.10] ihr spontanes Ja provoziert hatte, wird Alexandra geahnt haben, daß uns beiden ein glückliches Altern bevorstand […]’‘Wie gut, daß sich Alexandra noch heute zwar nicht an den Schwan, wohl aber an meinen, zugegeben, altmodisch steif gesetzten Antrag [268.21] erinnert:’
Antragsteller, der [2*] Pl. (m+f) - jmd., der einen Antrag (2) stellt [D]
‘Ohne sich Atheisten zu nennen, wollten die Antragsteller [148.21] aus Stralsund, Neubrandenburg oder Bad Doberan »nur eine schlichte Beisetzung ohne Pfarrer und Reden am Grab« .’‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller [233.25], beim Bau von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’
Antrittsbesuch, der [3*] Pl. -eder Vorstellung dienender Höflichkeitsbesuch (1a) [D]
‘Nach meiner Meinung, die - ich weiß - nicht zählt, hätten sie sich in ihrem Alter keine Antrittsbesuche [181.27] abnötigen müssen.’‘Die vier Antrittsbesuche [182.24] stehen bei Reschke zum Lamento gereiht.’‘Zum Antrittsbesuch [184.30] in Wiesbaden lese ich:’
Antwort, die [4*]a) mündliche od. schriftliche Erwiderung, Entgegnung [Da]
‘Auf Reschkes Frage beim Frühstück, ob sie seine Zimmernummer bei der Rezeption erfragt habe, bekam er mit nachgestelltem Lachen Antwort [79.31]:’‘Darauf kommt postwendend Antwort [98.15], die Trost spenden soll, indem die Piątkowska das bekümmerte Gesicht ihres Ministerpräsidenten mit des westdeutschen Kanzlers Standardausdruck vergleicht:’‘Und ich weiß ihre Antwort [268.23] noch: › Jajaja!‹ ’
b) Auskunft, Erklärung, Lösung [°]
‘Ihr habt nun mal keinen großen Bruder, der auf alles eine Antwort [94.25] weiß.’
Antwortbrief, der [1*]schriftliche Erwiderung auf einen Brief [D]
‘Verständlich, daß die Piątkowska in ihrem Antwortbrief [84.27], der auf polnisch verschlungenen Wegen zehn Tage bis nach Bochum benötigte, Einspruch erhebt.’
Anwärter, der [1*] Pl. (m+f) - aussichtsreicher Bewerber, Kandidat für etw. [D]
‘[…] worauf dieser zum Telefon griff und vier, genau vier, in ihren Hotelzimmern wartende Anwärter [249.1] in den Sitzungsraum rief […]’
Anwesende, der/die [1*] Pl. -njmd., der aus einem bestimmten Anlass an einem Ort befindlich, zugegen ist [° D; D anwesend]
‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden [119.9] die Dimension der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’
Anzahl, die [4*]a) [Gesamt]zahl, -menge [° Db]
‘Dennoch mochte die unsystematische Stapelung der Anzahl [226.15] von etwa dreißig neuverlegten Grabbodenplatten entsprechen...’‘Da die Anzahl [231.20] der Anträge einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]’‘Die Anzahl [250.9] vorausbezahlter Anträge stehe in ungünstigem Verhältnis zur relativ geringen Zahl vollzogener Zweitbestattungen.’
b) eine […] gewisse Menge von Sachen [Da]
‘[…] indem er ab sofort die fabrikneue Zulieferung einer vorerst noch begrenzten Anzahl [210.16] von Fahrradrikschas garantierte […]’
Anzug, der [3*]aus Hose u. Jacke [u. Weste] bestehendes Kleidungsstück (für Männer) [D1]
‘Nachdem er im neuen Anzug [139.6] - und bei Regen mit Schirm - weiteren Begräbnissen das Geleit gegeben [hatte]’‘Am nächsten Tag mußte sich Reschke in seinen Anzug [145.13] für feierliche Anlässe werfen.’‘In seinem schwarzen, wie Reschke vermutet, geliehenen Anzug [293.13] wurde er feierlich:’
Kammgarnanzug; LeinenanzugApfel, der [1*] Pl. Äpfelrundliche, fest-fleischige, aromatisch schmeckende Frucht mit Kerngehäuse; Frucht des Apfelbaums [D]
‘Alexandra soll sich an einer mit Äpfeln [173.13] und Beifuß gefüllten Martinsgans versucht haben.’
Äppel [Brakup Missingsch]Appartement, das [1*]moderne Kleinwohnung (meist in einem [komfortablen] Mietshaus), Apartment [Db]
‘[…] nicht nur die Wohnung in der Hundegasse, auch das Bochumer Appartement [156.13] bewahrte gerahmte und in Fotoalben versammelte Erinnerungsstücke aus normal glücklichen Tagen auf.’
Apple, der [1*]Computer des Herstellers Apple [Register] [°]
‘[…] ich sehe ihn in Hausschuhen vor dem Apple [95.25] sitzen […]’
April, der [4*]vierter Monat des Jahres [D]
‘[…] denn für die kommende Sitzung, die Anfang April [207.9] stattfinden sollte, war Kampf angesagt.’‘Mit letztem Wort begann sie ihre Filzstiefel, die sie gewöhnlich vom Herbst bis in den April [229.2] hinein trug, […] wieder anzuziehen […]’‘Mag sein, daß dieser Brief den städtischen Angestellten bei nächster Gelegenheit - die ergab sich Mitte April [230.29] - angestoßen hat, seinen Rücktritt nachzuholen.’‘[…] den April [255.5] über, genauer, seit dem 8. April [255.5] war Reisefieber verbreitet […]’
AprilbriefAprilbrief, der [1*] Pl. -eim April geschriebener Brief [°]
‘»Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps« , steht in einem ihrer Aprilbriefe [116.31].’
Aquarellpinsel, der [1*] MalereiPinsel, der zum Malen eines Aquarells verwendet wird, eines auf saugfähigem Papier gemalten Bildes, bei dem der Grund durchscheint, teilweise auch ausgespart ist [° D Aquarell]
‘Reschke hat mir die Landschaft beschrieben, als hätte er sie mit dem Aquarellpinsel [277.26] ausmalen wollen:’
Aquarium, das [1*]meist viereckiger Glas- od. Plexiglasbehälter, der, mit Süß- od. Seewasser gefüllt, zur Pflege, Zucht u. Beobachtung von Wassertieren (meist Fischen) u. Wasserpflanzen dient [D1]
‘[…] doch wenn ich heute versuche, mir ein Bild zu machen, sind es die überwiegend gelbgrünen Glasscheiben, die den Tisch und dessen Beisitzer in ein Aquarium [268.9] versetzen.’
Aquavit, der [1*]meist wasserheller od. gelblicher, vorwiegend mit Kümmel [u. anderen Gewürzen] aromatisierter Branntwein [D]
‘Er hat sogar den zwischendurch servierten Kaffee protokolliert, die Bahlsenkekse und einige Gläschen Aquavit [113.6] sind aufgelistet […]’
Arbeit, die [9*]1. a)o.Pl.das Arbeiten, Schaffen, Tätigsein; das Beschäftigtsein mit etwas [D1b]
‘Wenn er von den achtunddreißig bei Curicke aufgeführten Epitaphen in Sankt Marien erzählte, gab sie Bericht von ihrer vergoldenden Arbeit [28.9] an einem lange verschollenen Epitaph aus dem Jahr 1588.’‘[…] sie hingegen berichtet klaglos über ihre Arbeit [99.19], derzeit in der Marienkirche:’‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit [157.3]: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
Arbeiter; Arbeitskraft (1); Nachtarbeit b) Tätigkeit mit einzelnen Verrichtungen, Ausführung eines Auftrags o. Ä [D1a]
‘Die Arbeit [99.26] der Vergolderin bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage, zu sichern.’
Arbeitskraft (2); Renovierungsarbeit c) o.Pl. Berufsausübung, Erwerbstätigkeit; Arbeitsplatz [D1d]
‘War auf Arbeit [34.12] in Trier, Köln und Antwerpen schon...’‘Solange noch das Kurhaus baufällig stand, half sie als Kellnerin aus, später fand sie Arbeit [220.1] beim Konsum.’
Arbeitslose; Arbeitsrecht; Arbeitswelt d) Aufträge [D1d]
‘Seitdem die Beischläge, zuletzt in der Brotbänkengasse, wiederhergestellt waren, klagten sie über knapp werdende Arbeit [149.31].’
2. a)Werk in seiner Beschaffenheit, in der Art seiner Ausführung; Gestaltung [D4c]
‘Er nannte den Engel »eine anonyme, wahrscheinlich süddeutsche, wenn nicht böhmische Arbeit [253.6]« .’‘Dennoch hat er die wiederbelebte Arbeit [254.21] künstlerisch nicht allzu hoch eingeschätzt:’
b) als Ergebnis einer Betätigung entstandenes Werk; Erzeugnis, Produkt [D4a]SteinmetzarbeitArbeiter, der [3*]Arbeitnehmer, der überwiegend körperliche Arbeit (1a) leistet; Lohnarbeiter [Db]
‘Als Miliz hat geschossen auf Arbeiter [156.27] hier...’‘War mal gut für Streik von Arbeiter [171.24].’‘Hier haben sie auf Dezember '70, als Streik war, Arbeiter [224.30] eingesperrt.’
Arbeiterhaus; Arbeiterin; Arbeitervorort; Bauarbeiter; Vorarbeiter; WerftarbeiterArbeiterbewegung, die [1*] o.Pl. Politik(im 19.Jh. sich entwickelnde) gegen die besitzenden Klassen u. deren politische Vertreter gerichtete, auf Verbesserung der ökonomischen, sozialen u. politischen Verhältnisse abzielende Bewegung (2) der abhängigen Lohnarbeiter [D]
‘Für Chatterjee war es naheliegend, ein Rikschamodell, das später zum Exportschlager wurde, nach der inzwischen historisch gewordenen Arbeiterbewegung [213.11] zu benennen:’
ArbeiterführerArbeiterführer, der [1*]in der Arbeiterbewegung aktiver politischer Führer [D]
‘[…] die zermürbende Spannung zwischen dem immerfort traurigen Ministerpräsidenten und dem in Gdańsk ansässigen Arbeiterführer [157.17], der sich, wie viele Kleinwüchsige, berufen sah, Großes zu tun.’
Arbeiterhaus, das [1*] Pl. -häuserArbeiter; Haus (1b)
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern [214.22] aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks vorgelagert […]’
Arbeiterin, die [1*] Pl. -nen/w. Form zu Arbeiter/
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter, die Fischer in Brösen, die Arbeiterinnen [128.20] der Margarinefabrik Amada […]’
Arbeitervorort, der [1*]von Arbeitern bewohnter Vorort [°]
‘Zuerst fuhr Jerzy das Paar nach Ohra, einem Arbeitervorort [222.22], dessen einstiger Friedhof als Park genutzt wird […]’
Arbeitsdienst, der [1*]o.Pl. nationalsoz./kurz für Reichsarbeitsdienst/
‘[…] damals, als Reschke und ich noch Petrischüler waren, dann Luftwaffenhelfer wurden, danach zum Arbeitsdienst [251.17] kamen;’
Arbeitskraft, die [2*]1. o.Pl. Kraft (1) zu geistiger od. körperlicher Arbeit (1a), Leistungskraft [D1]
‘Noch hindere ein, wie er finde, übertriebener Stolz die Polen, ihre Arbeitskraft [58.19] seinem Verkehrsbetrieb anzuvertrauen.’
2. Pl. -kräfte Arbeit (1b) leistender Mensch [D2]
‘Ein gutes Dutzend waren sie nun und brachten außer Tatkraft Geschäftssinn mit; Polen stellte die Arbeitskräfte [213.21].’
Arbeitslose, der/die [2*] Pl. -Person, die trotz Arbeitsfähigkeit ohne berufliche Arbeit (1c) ist; beschäftigungslose, erwerbslose Person [° D; D arbeitslos]
‘Trotz schönen Wetters, heiter bis wolkig, waren gottlob nur wenige Neugierige gekommen: scheu abseits stehende alte Frauen, einige Arbeitslose [134.22].’‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage, Frauen mit Kleinkindern, Rentner, Lesende, einen einsamen Trinker und kartenspielende Arbeitslose [137.22] vorführt […]’
Arbeitsplatz, der [8*]Gen. -es; Pl. -plätze1. Stellung, (berufliche) Beschäftigung [D2]
‘Da Arbeitsplätze [106.21] in Museen rar seien, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’‘Die Universität dürfe nicht zum Vermittlungsbüro für Arbeitsplätze [107.13] verkommen.’‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes [146.4] mit ihrem Sitz in der Aufsicht erklärt […]’‘Das schaffe Arbeitsplätze [177.14].’‘Das alles vermehrte Arbeitsplätze [213.6] und belebte die dahinkümmernde Werft, deren weltweiter Ruf einst auf dem Begriff Solidarność gründete.’‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um […] garantierte Arbeitsplätze [235.6] für ausschließlich polnische Bauarbeiter, Gärtner, Hausangestellte, Köche, Kellner...’
2.Arbeitsstätte [D1b]
‘Danach hat sich das Paar in Sankt Marien vor Alexandras Arbeitsplatz [155.8], die astronomische Uhr, gestellt.’‘Schiffsbauingenieure, Beamte der Stadtverwaltung, Prälaten und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz [161.22] oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen.’
ArbeitswegArbeitsrecht, das [1*]o.Pl.Recht (3) auf dem Gebiet der vertraglichen, abhängigen Arbeit (1c) [D]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte und angestrengt locker deren Käufergier auf Ratschlagliteratur zur Betriebswirtschaft und zum Arbeitsrecht [184.17] bewitzelte […]’
Arbeitsspeicher, der [1*]Gen. -s EDVVorrichtung an elektronischen Rechenanlagen, die die Aufgabe hat, bestimmte Daten o.Ä. aufzunehmen u. für die gerade ablaufende Verarbeitung verfügbar zu halten [° D; D Speicher 3]
‘ROM wurde Alexandra als Read Only Memory, die Beschreibung des mit Instruktionen bestückten Arbeitsspeichers [94.30], erklärt.’
Arbeitsweg, der [1*]Weg (1a) zum Arbeitsplatz (2) [°]
‘[…] weshalb ihr ein langer Arbeitsweg [31.6] zu den Werkstätten der Innenstadt vorgeschrieben war;’
Arbeitswelt, die [1*]Lebensbereich, Welt der Arbeit (1c) [D]
‘Er forderte die Erforschung der Arbeitswelt [103.11], gespiegelt in bildnerischen Produkten künstlerischer wie trivialer Machart.’
Arbeitszimmer, das [1*]Raum in einer Wohnung, der für berufliche Zwecke genutzt wird [°]
‘Das Zimmer des Sohnes, nun Arbeitszimmer [32.11] der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht über die Schnellstraße.’
Architekt, der [2*]Gen. -en; Pl. -enauf dem Gebiet der Baukunst ausgebildeter Fachmann, der Bauwerke entwirft u. gestaltet, Baupläne ausarbeitet u. deren Ausführung einleitet u. überwacht; Baumeister [D]
‘In Zusammenarbeit mit polnischen Architekten [233.30], deren Pläne beigelegt seien, wolle man die Region behutsam erschließen […]’‘[…] so daß kleinere Waldstücke und Baumgruppen dem Willen des planenden Architekten [278.15] und des ausführenden Baumeisters haben weichen müssen […]’
ArchitekturbüroArchitekturbüro, das [1*]Büro eines Architekten [D Architektenbüro 1]
‘Der eine leitete ein Architekturbüro [249.22], das bereits Pläne für »Bungagolf« auf dem Reißbrett hatte […]’
Archiv, das [2*]Einrichtung zur systematischen Erfassung, Erhaltung u. Betreuung von Schriftstücken, Dokumenten, Urkunden, Akten, insbesondere soweit sie historisch, rechtlich od. politisch von Belang sind [Da]
‘Hätte ihm nicht ein Archiv [14.22] als Adresse einfallen können?’‘Wenn kein Archiv [15.1], warum hat er nicht einen eilfertigen Journalisten beliefert?’
ArchivarArchivar, der [1*]fachlich ausgebildeter Betreuer eines Archivs [D]
‘[…] all das wäre besser bei einem Archivar [14.29] abzulagern gewesen als bei mir.’
Areal, das [3*]1. abgegrenztes Gebiet, Gelände, Stück Land, Grundstück [D2]
‘Der gesamte Grund und Boden der ehemaligen Vereinigten Friedhöfe […] wurde, ausgenommen das Areal [118.6] der Studentenklinik, […] unter Pachtvertrag genommen, bei festgeschriebenem Vorkaufsrecht.’‘So erfuhr unser Paar erst später, daß zwischen der ehemaligen Sporthalle […] und dem bereits gepachteten Areal [251.2] der ehemaligen Vereinigten Friedhöfe ein weitläufiges Gelände […] zur Verfügung stand:’
2.Bodenfläche [D1]
‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal [234.11] war 75 Hektar groß […]’
Ärger, der [5*]1. ärgerliches Erlebnis od. Gesamtheit ärgerlicher Erlebnisse; Verdruss, Unannehmlichkeit[en], Schererei[en] [D2]
‘Die einzige Sorge, die ihn bewegt, betrifft zu lange Einfuhrfristen für holländische Fahrradrikschas, zudem den ständigen Ärger [162.11] beim Zoll.’‘Ärger [179.26] mit den bisherigen Mietern konnte vermieden werden;’‘Dann kam der Ärger [267.22] mit dem Wagen, dieser Unflat gehässiger Verdächtigungen.’
Ärgernis (3) 2. bewusstes, von starker Unlust u. [aggressiver] innerer Auflehnung geprägtes [erregtes] Erleben [vermeintlicher] persönlicher Beeinträchtigung, bes. dadurch, dass etw. nicht ungeschehen zu machen, nicht zu ändern ist; Aufgebrachtsein, heftige Unzufriedenheit, [heftiger] Unmut, Unwille, [heftige] Verstimmung, Missstimmung [D1]
‘Jetzt hätte ich Lust, meinen Ärger [98.22] abzulassen.’‘»Ich habe mich« , schreibt er, »durch ein liebenswürdiges Geschenk von Deiner Hand anstoßen lassen, den Ärger [100.14] über die Universität und ihre Intrigenwirtschaft durch Tätigkeit abzustellen […]’
Ärgernis (2)Ärgernis, das [3*]1. Anstoß, Verletzung des [religiösen od. sittlichen] Gefühls [D1]
‘Ihr Einwand, der Zaun werde zum Ärgernis [153.7] mißraten, blieb ohne Gewicht.’
2. [heftige] Verstimmung; Empfinden von Ärger (2) [° D ärgern 2]
‘[…] doch sobald ich versuche, mich auf jenen Tag zu besinnen, und mir als Ärgernis [259.10] bewußt wird, daß ich damals noch meinte, nach meines Vaters Entschluß aus dem Jahr '39, eingedeutscht heißen zu müssen […]’
3. Ärger (1), Unannehmlichkeit; Widerwärtigkeit [D3]
‘Wieder ist kein Autotyp angegeben, doch muß es ein teures Modell gewesen sein, denn der Kauf geriet zum Ärgernis [284.28].’
Argument, das [3*] Pl. -eRechtfertigungsgrund, [stichhaltiger, plausibler] Beweisgrund, Punkt einer Beweisführung [D1]
‘Seine Argumente [106.20] sagten, es fehle an Praxisbezug.’‘Während Frau Dettlaff mehr dem Gefühl folgte, nannte Vielbrand Argumente [176.30], die er für sachlich hielt.’‘Ich, leichtfertigerweise ich, habe Argumente [208.6] für seine widerwärtige Umbettungsaktion geliefert.’
Arie, die [1*]Gesangsstück für Solo mit Instrumental-, bes. Orchesterbegleitung [in Oper od. Oratorium] [D]
‘Danach sang eine junge, bäurisch anmutende Italienerin bravourös, natürlich Verdi. Auch ihre Arie [296.12] wurde beklatscht.’
Arm, der [10*] Pl. -ebes. zum Greifen u. Halten dienendes, aus Ober- u. Unterarm [sowie Hand] bestehendes Körperglied an der rechten bzw. linken Schulter des Menschen […] [D1]
‘Wie selbstverständlich hatte er den Arm [57.21] über den Lenker gelegt.’‘Sie nahm alle vier Felder in Betracht und wies mit kurzem Arm [69.20] in jede Richtung.’‘Die Arme [71.19] mit den zu vielen, immerfort klappernden Armreifen habe sie um seinen Hals geworfen, ihn links, rechts geküßt und »Ach, Alexander! Jetzt fehlt nur noch Platz in Wilno!« gerufen.’‘Ihm hätten seine Arme [71.23] nicht folgsam sein wollen.’‘Und schon fielen sie einander zu, lagen sie sich in den Armen [78.13].’‘Auf Fotos sehe ich sie Hand in Hand oder Arm [167.1] in Arm [167.2].’‘Um das Gleichgewicht zu halten, hatte sie beide Arme [229.10] leicht gehenkelt angehoben.’
jmds. Arm nehmen jmdn. unterhaken [D1]
‘Doch als sie […] allein den Weg zur Hundegasse nehmen wollte, setzte er sich durch, nahm ihren Arm [76.9] und schlurfte neben ihr […] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags […]’
*jmdm. [mit etw.] unter die Arme greifen jmdm. in einer Notlage [mit etw.] helfen [D1*]
‘Wer sonst soll denen unter die Arme [56.14] greifen?’
Armee, die [1*]1. sehr große Anzahl [D2]
‘Eine Armee [197.22] deutscher Leichen tritt zur Eroberung unserer Westprovinzen an!’
2. gesamte Streitmacht eines Landes, Staates [D1a]Rote ArmeeArmenfriedhof, der [1*]Friedhof, auf dem bedürftige, mittellose Leute begesetzt werden, die nicht genügend Geld für ein Grab und die Beisetzung haben [° D arm 1a]
‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche und deren soziale Stufungen Raum: das Gefälle zwischen Armenfriedhof [103.17] und Fürstengruft.’
Armenier, der [2*] Pl. (m+f) -Einwohner von Armenien, einem Staat in Vorderasien [° D; D Armenien]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier [37.19] und Krimtataren, Juden und Palästinenser […]’‘Reschkes Erklärung ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert der Vertreibungen, auf Breitwand projiziert, indem er mit den Armeniern [281.18] beginnt, […] und schließlich mit den vertriebenen Kurden aktuell wird.’
Armenviertel, das [1*]Stadtviertel (2), in dem vor allem Leute wohnen, die wenig Geld zum Leben haben, bedürfig, mittellos sind [° D; D arm 1a]
‘[…] in den Armenvierteln [217.13] der Vororte, wo ihnen niemand die Kellerwohnung, das Mansardenloch streitig machte.’
Armreif, der [2*] Pl. -enringförmiges Schmuckstück, das ums Handgelenk getragen wird [° D; D ²Reif]
‘Die Arme mit den zu vielen, immerfort klappernden Armreifen [71.20] habe sie um seinen Hals geworfen […]’‘Ihre vielen Armreifen [247.17] klapperten...’
Armut, die [1*]das Armsein; Bedürftigkeit [D1a]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild »einverleibten polnischen Armut [52.16]« […] geriet ihm abermals Alexandra Piątkowska in den Blick.’
Arsch, der [2*] derbGesäß [D1]
‘Nur weil er und ich vor einem halben Jahrhundert Arsch [15.7] neben Arsch [15.7] die Schulbank gedrückt haben sollen?’
Art, die [6*]1. besondere, bestimmte Sorte von etw. [D4a]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck - oder war es der Glockenschlag? - einer Verführung besonderer Art [8.21], nein, einem Sog...’‘Ja, ich schwanke, erlebe mich heiß und kalt, bin froh, daß es bei uns nicht, wie in Rumänien, zu Blutvergießen kam, schließe aber Brutalität besonderer Art [89.14] nicht aus, weil in Deutschland immer...’‘Soweit Reschkes Wille, den er, neben Mitbringseln anderer Art [171.12], darunter eine formschöne Stehlampe, zum Gepäck für die Rückreise zählte.’‘Wenn Timmstedt […] seine Erfahrungen als Manager in einem Versicherungskonzern gesammelt hatte, konnten die beiden anderen jungen Männer Berufserfahrungen ergänzender Art [249.21] nachweisen:’‘Oder hat Timmstedt später Schaustellungen dieser Art [275.5] gefördert?’
Machart 2. *nach Art jmdm. entsprechend; wie es irgendwo, bei jmdm. üblich ist [D2*]
‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig, etwa das sprachlose Heben und Fallenlassen der Hände nach Art [50.9] alternder Männer;’
Artikel, der [5*] Pl. -1. Sprachw. [der Genusbezeichnung von Substantiven dienende] Wortart mit identifizierender, individualisierender od. generalisierender Funktion; Geschlechtswort [D4]
‘Nur wenn die Witwe erregt war […] gingen ihr häufiger als sonst die Artikel [39.10] aus und verstolperte sich ihre Satzstellung.’‘Zwischen polnischen Ausrufen drängten sich ihre von Artikeln [40.12] befreiten Sätze und Nebensätze:’‘Nicht ihre Satzstellung oder ihr sparsamer Umgang mit den Artikeln [86.26], die sie grundsätzlich als »typisch deutsche Quälerei« ablehnt, bereiten mir Schwierigkeiten […]’
2. Aufsatz, Abhandlung; Beitrag [D1]
‘Ich schicke Dir mit gleicher Post einige Artikel [102.14] zu diesem Thema, weil ich nicht weiß, ob und wieweit Eure Zeitungen über Klimaveränderungen berichten.’‘Im übrigen hat eine Vielzahl beipflichtender Artikel [141.1] und begeisterter Briefe die Schmähungen aufgewogen.’
LeitartikelArzt, der [1*] Pl. Ärzte Berufsbez.jmd., der nach Medizinstudium u. klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln [D]
‘[…] doch wird es in Polen gewiß nicht an Ärzten [271.2] und Hebammen fehlen, die qualifiziert genug sind, unsere Neu-Danziger Erdenbürger auf die Welt zu bringen...’
KinderärztinAsche, die [4*]staubig-pulveriger Rückstand verbrannter Materie [D1]
‘Oder nur Asche [37.26] blieb. Die Todesfabriken, der Völkermord, das noch immer unfaßbare Verbrechen.’‘Diese geringere Anteilnahme erklärt sich auch aus der bald gängigen Praxis, die Asche [149.7] längst Verstorbener zu überführen.’‘Eine Familiengruppe reiste empört mit der Asche [154.6] des Vaters und Großvaters wieder ab.’‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] unter Asche [261.14] und Schlamm begruben […]’
SackAsphalt, der [1*] techn.Gemisch von Bitumen u. Mineralstoffen, das besonders als Straßenbelag verwendet wird [D]
‘Hätte Reschke das eine oder andere Relief vorsichtig vom Asphalt [160.20] gelöst […]’
AsphaltbelagAsphaltbelag, der [1*]Schicht aus Asphalt, die die Oberfläche einer Straße bildet [° D Straßenbelag]
‘Auf den vier Fotos schimmert der Asphaltbelag [159.11] einer Chaussee.’
Belag (1)Assistent, der [3*] Pl. (m+f) -ena) mit bestimmten Lehraufgaben betrauter wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Hochschullehrers [Db]
‘[…] mancher Assistent [103.5], Dozent oder Professor ohne Lehrauftrag hat damals seine Karriere eingefädelt.’‘Kaum in Bochum zurück, übergab er die laufenden Seminare […] seinen Assistenten [131.21] und sagte für das folgende Semester die lehrende Tätigkeit ganz und gar ab.’
b) jmd., der einem anderen assistiert; Mitarbeiter, Gehilfe [Da]
‘Ob er Reschke meinte und sich mit seinem Grundbuchwissen als Assistent [293.26] einbringen wollte?’
Aster, die [13*] Pl. -n(zu den Korbblütlern gehörende) von Sommer bis Herbst in vielen Farben blühende Pflanze, deren Blüten strahlenförmig um das Körbchen angeordnete Blätter aufweisen; Sternblume [D]
‘Nur wenige Sorten Schnittblumen standen noch in den Eimern: Dahlien, Astern [8.4], Chrysanthemen.’‘Obgleich die Dahlien und Chrysanthemen mehr hergaben, entschied sich die Witwe für Astern [8.16].’‘Als die Witwe aus den drei oder vier Eimern die erste, dann eine weitere, unschlüssig eine dritte Aster [8.24] zog […]’‘[…] begann auch der Witwer, Astern [8.28] aus den Eimern zu ziehen und diese, wählerisch wie die Witwe, auszuwechseln, wobei er rostrote zog, wie sie rostrote gezogen hatte;’‘Wie ihr sind mir rostrote Astern [9.3], die still vor sich hinbrennen, besonders lieb...’‘Unlöschbar brennende Astern [9.12].’‘Der Witwer wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern [10.30], den nun einzigen Strauß, bezahlen und zog Scheine aus der Brieftasche, unsicher angesichts der an Nullen so reichen Währung.’‘Auch die Astern [13.16] sollte er nicht tragen dürfen.’‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß Astern [23.10] am Grab ihrer Eltern in eine Vase gestellt haben.’‘Angesichts zweier Windlichter beiderseits der Vase mit den rostroten Astern [29.24] vor dem breitformatigen Granit […] ist es unvermittelt wieder die Witwe gewesen, die der Handlung Auftrieb gab.’‘Dann erst stand vom Stolpern vor den Blumeneimern, von rostroten Astern [52.2], von der Witwe und höherer Fügung zu lesen.’‘Die kümmerliche Blumenauswahl neben der Dominiksmarkthalle muß wirklich ärgerlich gewesen sein. Nur Astern [174.12] und Chrysanthemen.’‘Die Rikscha, in der das Brautpaar auf Fotos sitzt, ist blumengeschmückt. Nein, keine Astern [289.32], Tulpen diesmal.’
Asternstiel; AsternstraußAsternstiel, der [1*]Aster; Stiel
‘Dann habe sie einen Asternstiel [20.7] aus dem Strauß gerupft […]’
Asternstrauß, der [1*]Aster; Strauß
‘Sie trug den Asternstrauß [14.8].’
Ästhet, der [1*]Mensch mit [übermäßig] stark ausgeprägtem Schönheitssinn [D]
‘Nur Reschke war, weil Ästhet [149.17] von Berufs wegen, angesichts der überführten Urnen besorgt.’
Astronom, der [2*]Wissenschaftler auf dem Gebiet der Stern- und Himmelskunde [° D Astronom; D Astronomie] Unkenrufe der Astronom ¹Hevelius [Register] [°]
‘[…] den Namenspatron des vierkant hochragenden Hotels, also den Astronom [77.6] Johann Hewolke, Hevelius genannt […]’‘Verspätet könnte der Astronom [274.18] und Braumeister Johann Hevelius, der seinerzeit dem altstädtischen Rat angehörte und nahbei in der Pfefferstadt wohnte […]’
Asyl, das [1*] Pl. -eHeim, Unterkunft für Obdachlose [D1]
‘[…] bei dem »einträglichen Geschäft mit dem Heimweh alter Leute handelt es sich um triste Asyle [192.24] und wahre Sterbehäuser, die man dichtmachen muß« .’
Atelier, das [1*] Pl. -sArbeitsraum, Arbeitsstätte eines Künstlers […] [Da]
‘Damals befanden sich die Ateliers [31.12] der Restauratoren und Vergolder im Grünen Tor […]’
Atem, der [1*]Vorgang, bei dem Luft in die Lungen eingezogen und ausgestoßen wird; Atmung [° D1; D atmen 1]
‘Ihr Atem [242.18] jetzt gleichmäßig. Scharf säuerlicher Geruch.’
AtemnotAtemnot, die [1*] o.Pl.Zustand, in dem jmd. nicht durchatmen kann, nach Atem ringt [D]
‘[…] nur ihre Krankheiten machen sie gesprächig: Atemnot [185.4], Hautjucken und so weiter.’
Atheist, der [1*] Pl. -enAnhänger einer Weltanschauung, die die Existenz Gottes leugnet [° D; D Atheismus]
‘Ohne sich Atheisten [148.21] zu nennen, wollten die Antragsteller aus Stralsund, Neubrandenburg oder Bad Doberan »nur eine schlichte Beisetzung ohne Pfarrer und Reden am Grab« .’
Atlas, der [3*]Sammlung [gleichartig bearbeiteter] geographischer Karten in Buchform [D ²Atlas 1]
‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell […] gewiß ein Atlas [180.31] fand, sehe ich die beiden über den italienischen Stiefel gebeugt.’‘Der Atlas [181.17] aus dem Nachlaß des Offiziers der Handelsmarine macht Angebote.’‘Sooft er versuchte, seiner Alexandra die Herkunft des Rikschafabrikanten zu erklären - sogar den Atlas [288.10] schlug er ihr auf -, sie blieb bei ihrer Ablehnung des Türken […]’
Auditorium, das [1*] bildungsspr.Zuhörerschaft [D2]
‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag […] beim Auf- und Abgehen und wie vor größerem Auditorium [38.22] entwickelt hat.’
Auf- und Abgehen, das [1*]→ auf- und abgehen in Wortpaarensich in aufrechter Haltung schrittweise hin und her bewegen [° D auf II 4b; D gehen 1]
‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag […] beim Auf- und Abgehen [38.21] und wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’
Aufenthalt, der [5*] Pl. -ea) das Sichaufhalten; zeitlich begrenzte Anwesenheit an einem Ort [D1]
‘Sie bedauerte, noch nie in Italien gewesen zu sein, doch hätten längere Aufenthalte [34.9] in Westdeutschland und Belgien Ersatz geboten:’‘[…] unterbrach er seinen Aufenthalt [139.11] in Gdańsk, um von seiner Bochumer Wohnung aus die regelmäßige Beschickung des Versöhnungsfriedhofs zu sichern.’‘Über den Aufenthalt [184.4] in Göttingen schreibt Reschke:’‘Nur von den Aufenthalten [295.17] in Siena, Florenz und Rom liegen Fotos vor, eines wie das andere;’
Auslandsaufenthalt; Studienaufenthalt; Kuraufenthalt b) behördlich genehmigter, längerer Aufenthalt (a) von Ausländern in einem Land [°]
‘[…] daß er, zu seiner Entlastung, für sechs seiner zahlreichen Vettern - vier aus Calcutta, zwei aus Dakka - die Einreise und - gegen geringe Gefälligkeit - deren Aufenthalt [201.22] bewilligt bekommen habe.’
Auferstehung, die [2*] Rel.das wieder zum Leben Erwachen, Erweckt werden [° D auferstehen]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive nacherzählen: den Sündenfall, […] die Grablegung des Herrn, die Auferstehung [150.23] der Toten...’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk eines Altars gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung [254.24] vermute.’
AuferstehungsengelAuferstehungsengel, der [1*]Engel, der Teil einer Darstellung der Auferstehung Jesu ist [°]
‘Als Alexandra Piątkowskas Küche ganz und gar vom hochglanzvergoldeten Auferstehungsengel [255.1] bewohnt war, brachte der städtische Angestellte Jerzy Wróbel die Nachricht vom Tod der Erna Brakup.’
Aufforderung, die [1*]mit Nachdruck vorgebrachte Bitte [Da]
‘Ihrer Aufforderung [79.20], endlich zu schlafen, das hieß Rücken an Rücken zu liegen, verdanke ich die Notiz:’
Aufgabe, die [12*] Pl. -ena) etw., was jmdm. zu tun aufgegeben ist; Auftrag, Obliegenheit [D2a]
‘Sie werden ihre Liebe wie eine Aufgabe [79.12] bewältigt haben.’‘Frau von Denkwitz erweist sich bei den neuen Aufgaben [139.17] als hilfreich.’‘Mein ehemaliger Mitschüler verstand es, Aufgaben [142.7] zu delegieren;’‘Im übrigen ist der Friedhof Aufgabe [148.8] genug.’‘Reschke konzentrierte sich auf organisatorische Aufgaben [157.6].’‘Vielbrand investierte viel Zeit in die neue Aufgabe [191.26];’‘Sicher ist, daß unser Paar von den neuen Aufgaben [237.13] überfordert wurde.’‘Hätte er des Jungmanagers Aufgaben [238.13] an sich gerissen, […] wäre Trennung die Folge gewesen, nicht auszudenken!’‘Das Sekretariat in Bochum sei diesen und kommenden Aufgaben [250.14] nicht mehr gewachsen.’
b) dem Denken aufgegebenes Problem [D2b]
‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden die Aufgabe [144.25] erspart wird, […] das späte Paar als Badende nachzuzeichnen.’‘[…] doch könnte mildernd gesagt werden, daß unser deutsch-polnisches Paar Reife bewies, als ihm die täglich neue Aufgabe [172.21] gestellt war, in Alexandras Dreizimmerwohnung zu überwintern.’‘Die Beurteilung solch trüber Diagnosen gehört nicht zu den Aufgaben [172.15], die mir mein ehemaliger Mitschüler gestellt hat […]’
Aufhebbarkeit, die [1*]Möglichkeit, dass etw. rückgängig gemacht werden kann [° D aufheben 3a]
‘Während Reschke den Wagen parkt und die beiden noch eine Weile über die Aufhebbarkeit [65.21] geschichtlicher Tatsachen diskutieren, muß ich die auf Beschluß eingeebneten’
Aufheiterung, die [1*] Pl. -enAufklaren des Himmels; [durch eine Wolkendecke durchbrechende] Sonnenstrahlen nach Regen[schauern] [° D heiter 2]
‘Vor und nach zu kurzen Aufheiterungen [276.30] ließen Regenschauer ihr spätes Frühstück ins Wasser fallen, dennoch machten sie irgendwo halt.’
Aufmerksamkeit, die [2*] o.Pl.Zustand, in dem jmd. seine geistige Aufnahmefähigkeit bereitwillig auf etw. richtet; Konzentration [° D aufmerksam 1]
‘Auf seine Kosten und Nutzen nennende Weise […] hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht, der nur beim Vizedirektor der Nationalbank interessierte Aufmerksamkeit [193.22] gefunden hatte. ’‘Die Aufmerksamkeit [232.14] ließ nach. Bieroński und Wróbel, selbst Karau wie abwesend.’
Aufnahmegerät, das [1*]Gerät (1b), mit dem Laute, Geräusche o. Ä. auf einem Tonträger festgehalten werden können [° D aufnehmen 10c]
‘Nur ein Tonband gibt mit Reschkes Stimme Auskunft, wo er mit seinem Aufnahmegerät [127.20] und dem sensiblen Mikrofon unterwegs gewesen ist, um die deutlich glasglockenzarten Rufe der Unke einzufangen. ’
Aufsatz, der [1*] Pl. -sätzeim Sprach-, bes. im Deutschunterricht über ein bestimmtes Thema unter Berücksichtigung bestimmter formaler u. stilistischer Prinzipien angefertigte Niederschrift [D1a]
‘In anderen Fächern warst Du gewiß keine Leuchte, aber Deine Aufsätze [15.22] ließen schon früh erkennen...’
Aufschrei, der [1*] Ü geh.Entrüstung, Protest [°]
‘Die im Sejm ausgesprochene Warnung vor »deutscher Landnahme« will er schon hier ans Brett genagelt sehen, doch ist der Aufschrei [236.20] einiger Parlamentarier erst später, zu spät publik geworden;’
Aufschub, der [1*]das Verlegen auf einen späteren Zeitpunkt [° D aufschieben 2]
‘Mit den drei deutschen Stimmen und Marczaks Stimme wäre die Sache perfekt gewesen, wenn die Alte nicht mit angedrohtem Rücktritt Aufschub [209.10] erwirkt hätte.’
Aufsicht, die [28*]1. o.Pl. das Achten darauf, dass bestimmte Vorschriften eingehalten werden, dass nichts passiert [D1]
‘Dann holte sie im Backsteinhaus, wo die Totengräber und Friedhofsgärtner ihr Gerät aufbewahrten und festangestelltes Personal Aufsicht [203.24] führte, ihre Gießkanne und ein Schäufelchen ab, das andererseits zum Harken taugte.’‘Die finanzielle Aufsicht [248.19] wurde ihnen entzogen.’
2. a)Pl. seltenAufsicht (1) führende Person, Stelle [D2]
‘Und mit Wróbel war Reschke gegen zentrale Aufsicht [231.31].’
Aufsicht (a) [Brakup Missingsch]; Aufsichtsperson b) Unkenrufe Aufsichtsrat (1b)
‘Reschke führte Gespräche mit den polnischen Mitgliedern der Aufsicht [122.21], besonders häufig mit Marczak, der liberale Modalitäten seiner Bank im Altbau am Hohen Tor versprach.’‘Die Aufsicht [131.23] der Friedhofsgesellschaft hatte noch während der Gründungssitzung den geschäftsführenden Gesellschaftern eine pauschale Vergütung zugestanden;’‘Mit Mühe hatte ihr Jerzy Wróbel die Unvereinbarkeit eines zum Friedhof gehörenden Arbeitsplatzes mit ihrem Sitz in der Aufsicht [146.4] erklärt […]’‘[…] die dreißigprozentige Kapitalbeteiligung der […] Friedhofsgesellschaft an S. Ch. Chatterjees Fahrradrikschaproduktion ist erst anläßlich einer viel später einberufenen Sitzung der Aufsicht [163.20] ans Licht gekommen.’‘[…] und Wróbel bot sich an, der versammelten Aufsicht [178.10] einige Projekte am Pelonker Weg zu zeigen, etwa den schloßähnlichen Sommersitz der Familie Schopenhauer […]’‘Dem geschäftsführenden Paar konnten die Entschlüsse der Aufsicht [180.5] keinen nachhallenden Widerspruch abnötigen.’‘Beeindruckt von der Lebensfreude einer Vielzahl alter Menschen […], billigten sie nachträglich den Beschluß der Aufsicht [192.4].’‘Im Namen der Aufsicht [193.6] dankte Vielbrand für den klärenden Einspruch.’‘[…] danach lud er die versammelte Aufsicht [197.26] zu einem Umtrunk in die Hotelbar ein.’‘Tagte die Aufsicht [202.26], ließ sie sich bis zum Hoteleingang rollen, was Zuschauer fand.’‘Ihre Stimme war, wenn die Aufsicht [220.27] tagte, nicht zu überhören.’‘Die Aufsicht [232.23] beschloß, Hotelneubauten zu fördern.’‘Oder hat ihm die Aufsicht [237.11] den jungen Mann als Riegel vorgeschoben?’‘Und da das Paar gegen diese Aktion gesprochen hatte, wird wohl die Aufsicht [237.19], vertreten durch den Unternehmer Vielbrand, tätig geworden sein;’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte, […] befanden einige Mitglieder der Aufsicht [238.24]:’‘Anfangs sprachen sie über die Brakup […], dann war die Aufsicht [243.6] dran.’‘Die Aufsicht [243.26] nahm das hin.’‘Wenn Timmstedt, der für Frau Dettlaff in die Aufsicht [249.18] kam, seine Erfahrungen als Manager in einem Versicherungskonzern gesammelt hatte […]’‘Doch Mitte Mai mußte unser Paar noch einmal ehrenhalber der Aufsicht [268.26] beisitzen.’‘Die deutschen Mitglieder der Aufsicht [271.10] meinten, es müsse die zuoberst verlaufende polnische Inschrift deutlich größer ausfallen als die drei anderssprachigen Beschriftungen.’‘[…] unverbraucht, mag Torsten Timmstedt sein, wie er gerade anhand von Modellen, nicht größer als Zündholzschachteln, die neue Sargkultur der Aufsicht [273.22] nahezubringen versucht.’‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft, deren Aufsicht [279.17] im altstädtischen Rathaus tagte, schon eigene Büroräume […]’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise, doch ohne Wissen der Aufsicht [279.23] […], Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’‘Gleich nachdem sie den Ehrenvorsitz niedergelegt hatten und sich frei, wie befreit zu fühlen versuchten, wurde die Aufsicht [285.1] der Friedhofsgesellschaft zu einer Sitzung aus besonderem Anlaß einberufen.’‘Die jungen Mitglieder der Aufsicht [287.11] hielten ohnehin nichts von den alten Geschichten.’
Aufsicht (b) [Brakup Missingsch]Aufsichtsperson, die [1*]Aufsicht (2a); Person (1a)
‘Zur Großen Allee hin saß im Backsteinhaus eine Aufsichtsperson [145.27], die tagsüber Friedhofsbesuchern Auskunft erteilte […]’
Aufsichtsrat, der [34*]Gen. -(e)s; Pl. -räte Wirtsch.1. a)Gremium, das die Geschäftsführung eines Unternehmens überwacht [Da]
‘[…] regten Vielbrand und Marczak an, einen übergeordneten Aufsichtsrat [231.24] zu gründen, und schlugen Warschau als Sitz vor.’
b) Unkenrufe der Aufsichtsrat der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft [Register] [°]
‘[…] noch fehlten als notwendiges Zubehör weitere Gründungsmitglieder, ein Gesellschaftervertrag, die Satzung und Geschäftsordnung, der Aufsichtsrat [41.11] und […] das Gründungskapital samt Kontonummer.’‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat [117.12] zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag des Bundes.’‘Warum sich Reschke und die Piątkowska nur als geschäftsführende Gesellschafter ohne Stimme im Aufsichtsrat [117.30] verstehen wollten, auf welcher Rechtsgrundlage verhandelt wurde.’‘Der Aufsichtsrat [119.13] bestand aus den Gesellschaftern Dettlaff, Vielbrand und Karau sowie auf polnischer Seite aus den Gesellschaftern Marian Marczak, Stefan Bieroński, Jerzy Wróbel und Erna Brakup, […]’‘Die Gesellschafter Dettlaff, Vielbrand und Karau reisten ab, nachdem sich der Aufsichtsrat [121.9] eine Satzung plus Geschäftsordnung gegeben und den […] Vorsitzenden gewählt hatte.’‘[…] sobald Marczak den Aufsichtsrat [122.13] rufen wird.’‘Mit gleicher Technik hat Reschke den Redefluß einer Frau eingefangen, die als polnische Staatsbürgerin deutscher Herkunft zum Aufsichtsrat [128.11] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft gehörte.’‘Sie sprach eine aussterbende Sprache, »weshalb ihr« , schreibt Reschke, »der Sitz im Aufsichtsrat [129.3] der Friedhofsgesellschaft zu Recht zugesprochen wurde.’‘[…] in Gestalt des katholischen und des evangelischen Geistlichen spiegelte sich nicht nur die konfessionelle Mischung des Aufsichtsrates [134.1] […]’‘Solche Rückgriffe sollten schon bald den Aufsichtsrat [149.12] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft in Schwierigkeiten bringen;’‘Nach Zahlung eines zinslosen Kredits, den der Aufsichtsrat [150.1] nach kurzer, zum Teil fernmündlich geführter Debatte genehmigte […]’‘Der Aufsichtsrat [151.7] mußte bemüht werden […]’‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat [152.27] - auf deutscher Seite fehlten die Mitglieder Karau und Vielbrand - nach zu kurzer Debatte […] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]’‘Jetzt rächte sich, daß die Piątkowska und Reschke als geschäftsführende Gesellschafter keine Stimme im Aufsichtsrat [153.6] hatten.’‘Als schließlich Protestveranstaltungen vor den restlichen Bauelementen stattfanden und Sprechchöre die Friedhofsruhe störten, zog der Aufsichtsrat [154.10] nach fernmündlicher Beratung seinen Beschluß zurück:’‘Der Aufsichtsrat [154.16] erklärte öffentlich sein Bedauern, und die Journalisten verloren den Spaß an der Sache.’‘Am Aufsichtsrat [170.10] vorbei, hat er Gespür bewiesen, Konten gesplittet, hier rechtzeitig abgestoßen […]’‘[…] den geschäftsführenden Gesellschaftern fehlte ohnehin die Stimme im Aufsichtsrat [191.17].’‘Es riß ihn hin, vor versammeltem Aufsichtsrat [194.26] einen in seiner Kladde als »kurzgefaßte Exkursion« entworfenen Vortrag abzuspulen.’‘So kam es, daß Erna Brakup Sitz und Stimme im Aufsichtsrat [220.18] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft erhielt.’‘Nach meinem Willen tritt sie erst jetzt wirklich zurück, nachdem sie vor dem Aufsichtsrat [228.29] der Friedhofsgesellschaft ihren Rücktritt wörtlich vollzogen hatte.’‘So ging sie und ließ den nicht mehr vollzähligen Aufsichtsrat [229.12] keinen Stiefelschritt lang aus dem Auge.’‘Wollte auch ich nahtlos und mit der Feststellung, der restliche Aufsichtsrat [229.27] sei zur Sache gekommen, meinen Bericht fortsetzen […]’‘[…] der, obgleich im Gesellschaftervertrag nicht vorgesehen, vom restlichen Aufsichtsrat [248.12] ohne Gegenstimme beschlossen und den beiden angetragen wurde?’‘[…] baten sie Vielbrand, den löchrig gewordenen Aufsichtsrat [248.29] bis zur Vollzähligkeit zu ergänzen […]’‘Ich weiß nicht, zu welchem Entschluß der erneuerte Aufsichtsrat [250.24] gekommen ist.’‘Erregt der eine, mit Schärfe der andere, baten beide darum, sie zu entlasten und ihre Plätze im Aufsichtsrat [269.16] umgehend neu zu besetzen.’‘Von letzten Erfolgen berichtete als Mitglied des Aufsichtsrats [269.25] der Düsseldorfer Planungschef Torsten Timmstedt:’‘An den Langseiten des Tisches hat der Aufsichtsrat [272.30] Platz genommen, doch sitzt nicht die deutsche der polnischen Seite steif gegenüber;’‘Zusätzlich will Reschke dem Aufsichtsrat [279.12] ein Tonband geschickt haben, auf das beide, er länger, sie kürzer, gesprochen hatten.’‘[…] ahne ich, wie die Manipulation beim Abspielen auf den versammelten Aufsichtsrat [280.31] gewirkt hat.’‘Nachdem er sich dem versammelten Aufsichtsrat [286.30] als ehemaliger Fähnleinführer vorgestellt hatte, befragte er die Dettlaff nach ihrem Dienstrang bei der Mädchenorganisation der Hitlerjugend.’
Aufsicht (2b); Aufsichtsratsmitglied; Aufsichtsratssitzung 2. Mitglied des Aufsichtsrats (1b) [Db]
‘Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston der versammelten Aufsichtsräte [198.3], selbst bei kontroverser Debatte, so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um […]’
Aufsichtsratsmitglied, das [1*]Aufsichtsrat (1b); Mitglied (1)
‘Doch als im späteren Verlauf der Doppelfeier das Aufsichtsratsmitglied [138.15] Erna Brakup in Stimmung geriet, lief das Tonband.’
RatsmitgliedAufsichtsratssitzung, die [6*]Aufsichtsrat (1b); Sitzung
‘Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb kam es während der Aufsichtsratssitzung [174.1] vom 5. November zu kontroverser Debatte.’‘Jerzy versprach, den Antrag während der bevorstehenden Aufsichtsratssitzung [176.12] einzubringen.’‘Marczak hatte sie in der Hand, so auch bei jener Aufsichtsratssitzung [198.28], die in Sachen Umbettung keinen Entschluß zugelassen hatte.’‘[…] unser Paar jedoch hastig aufbrach, als müßten die verbleibenden Tage vor der nächsten Aufsichtsratssitzung [209.23] genutzt werden.’‘Mir bleibt zu berichten, daß die Aktion Umbettung bereits anlief, bevor die nächste Aufsichtsratssitzung [214.5] stattfand.’‘[…] und schon während der nächsten Aufsichtsratssitzung [243.20] hat er seinen Rücktritt erklärt.’
Aufständische, der/die [1*] Pl. -jmd., der an einem Aufruhr, einer Erhebung beteiligt ist [° D; D Aufstand]
‘[…] heute nach Traugutt, dem Anführer der Aufständischen [68.17], benannt […]’
Aufstehen, das [1*]→ aufstehensich [von seinem Sitzplatz] erheben [Da]
‘Im Aufstehen [56.20] sagte der investitionswillige Herr, ein Endvierziger, der sich zuviel bestellt und seine zwei Eier im Glas kaum angerührt hatte:’
Aufstieg, der [1*]das Gehen, Fortbewegen an einen höher liegenden Ort, an eine höher gelegene Stelle; das Aufwärtssteigen, Hinaufsteigen [° D1a; D steigen 2a]
‘Schon beim Aufstieg [223.28] verrät ein als Schwelle mißbrauchter Granit den Namen Silberstein.’
Auftrag, der [3*]1. Weisung; zur Erledigung übertragene Aufgabe [D1]
‘[…] so daß der aus Mecheln stammende Baumeister Anthony van Obbergen im Auftrag [162.31] des Magistrats das nahegelegene Altstädtische Rathaus […] habe bauen können;’
Lehrauftrag 2.Bestellung (einer Ware od. Leistung) [D2]
‘Kaum Presse, kein Fernsehteam war anwesend, wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag [134.7] erteilt, die Einsegnung des Friedhofs und […] die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.’
Restaurationsauftrag 3. Pl. selten das Auftragen, Aufbringen von etw. auf etw. [D4]
‘Dort kniete spätgotisch der Engel, dessen Mastixgrundierung auf Kreidegrund weiteren Auftrag [242.27] von Blattgold erwartete.’
Auftragen, das [2*]→ auftragen1. geh. zum Essen auf den Tisch bringen, servieren [D auftragen 1]
‘»Na, sehen Sie« , sagte die Piątkowska beim Auftragen [35.29] der dampfenden Schüsseln […]’
2. auf etw. streichen; über etw. verteilen [D auftragen 2]
‘Selbst nach dem komplizierten Auftragen [254.4] der acht leimgebundenen Kreideschichten war ihm […] viel von seiner möglichen Schönheit vergangen.’
Auftreten, das [1*]das In-Erscheinung-Treten (in bestimmter Eigenschaft) [Db]
‘Andererseits muß ihr paarweises Auftreten [238.19] Anstoß erregt haben.’
Auftrieb, der [2*]1. o.Pl. Schwung […] [D2]
‘[…] ist es unvermittelt wieder die Witwe gewesen, die der Handlung Auftrieb [29.27] gab.’
2.geballte Menschenmenge; Andrang [°]
‘Weil über die Gruben hinweg nur kurz und maßvoll geredet wurde, nahm die polnische Öffentlichkeit keinen Anstoß an diesem deutschsprachigen Auftrieb [215.12] […]’
Massenauftrieb; MenschenauftriebAuftritt, der [2*] Ütheatralische (Selbst-)Darstellung [°]
‘Er hatte etwas im Programm, das angenehm oder verstörend nach szenischem Auftritt [45.22] verlangte.’‘Spöttischer Beifall, etwa von Vielbrand gespendet, ist nicht vermerkt, wohl aber Alexandras Auftritt [246.23]:’
Aufwallung, die [1*] geh.heftige innere Bewegung, die in jmdm. hochsteigt [° D aufwallen c]
‘Die Piątkowska war nationaler Aufwallung [75.11] fähig.’
Aufwand, der [1*]übertriebener Prunk, Verschwendung [Dc]
‘Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion, über weltweite Vorbereitungen zur Feier der Jahrtausendwende: »Welch unnützer Aufwand [15.30]! […]’
Aufzeichnung, die [7*] Pl. -endas Festhalten von etw. durch Schrift […] [D2a]
‘In seinen Aufzeichnungen [58.27] sah er […] das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen [75.32] sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’‘Reschke ist noch in seinen Aufzeichnungen [136.23] bewegt von den ersten Bestattungen.’‘In Reschkes Aufzeichnungen [138.11] wird erwähnt, daß Frau Johanna Dettlaff bei dieser Gelegenheit doch noch zu ihrer insgesamt maßvollen Rede kam.’‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen [141.29] verwundert über die »an Details des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen« seiner Sekretärin […]’‘Einige nicht in Stein gehauene Sprüche finde ich in den Aufzeichnungen [150.30] meines überkorrekten Mitschülers, zum Beispiel diese:’‘Nach Reschkes Aufzeichnungen [249.10] war von den Neuen keiner jünger als dreißig, niemand älter als vierzig.’
Auge, das [17*]Gen. -s; Pl. -enSehorgan des Menschen u. vieler Tiere [D1]
‘In seinen Notizen hat Reschke, gleich nach der Beschreibung der Dreizimmerwohnung, noch einmal rückblickend ihre Augen [32.28] auf sich wirken lassen:’‘Selbst wenn er sprach, blieben Chatterjees von den Oberlidern ungleich tief verhängte Augen [49.17] unbeteiligt, nach Reschke »traurig abwesend« .’‘Ihre Augen [69.27] spiegelten, was sie sagte:’‘Hat aber wieder kaputt gemacht alles, wie Sage erzählt, denn Rat von Patrizier hat ihm beide Augen [99.23] gestochen und blind gemacht, damit er nicht konnte Wunderuhren machen woanders.’‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast, inmitten Gefolge, die Langgasse hochschlenderte, […] hierhin, dorthin hellwachen Auges [129.24] Blicke warf […]’‘Hat schönes Auge [131.13], dein Herr Bundespräsident.’‘[…] daß dessen Auge [148.1] geblitzt, sich sein Schnurrbart gesträubt, sein Pferd, ein Schimmel, geäpfelt habe.’‘Hat Augen [164.22] immer halb zu!’‘Sie hat ihr Kopftuch mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel gewickelt, daß die vermummte Kugel grad noch die engstehenden Augen [190.23] […] preisgibt.’‘Sie rauchte, ohne auf die Dettlaff Rücksicht zu nehmen, mit geschlossenen Augen [247.17].’‘Und als Marian Marczak in das Schweigen hinein »Niemand hier ist ohne Vorgeschichte« sagte und sogleich die Augen [287.7] niederschlug, wurde ihm zugestimmt.’
Augenlid; Augenwulst; Sternchenaugen *jmdm. vor Augen [sein, stehen] deutlich ins Bewusstsein treten [D1*]
‘Zwischen den engstehenden Wänden der Kneipe wird ihm das für nahe Zukunft versprochene Gedränge vor Augen [46.25] gewesen sein.’‘Es sei ihm, meldet Reschke, die Witwe um den Hals gefallen, als ihr, vom Rondell aus gesehen, der zukünftige Friedhof vor Augen [71.14] stand.’‘Mir jedenfalls steht vor Augen [164.4], wie unser Werk, das dem zu Staub verfallenden Menschen gewidmet ist, seinem Werkentwurf beigeordnet werden kann.’
*jmdn., etw. im Auge [haben] jmdn. beobachten, etw. verfolgen[D1*]
‘Nachdem er […] weiteren Begräbnissen das Geleit gegeben, gemeinsam mit der Piątkowska Beileid ausgesprochen, dabei den geordneten Verlauf der Zeremonien im Auge [139.10] gehabt und behutsam gelenkt hatte […]’
*etw. im Auge haben etw. im Sinn haben, vorhaben [D1*]
‘[…] oder hatte er mich, seinen Banknachbarn, schon im Auge [294.11], herausgefiltert aus seinen Schülererinnerungen, als Wróbel die Chronik vorschlug?’
*jmdn., etw. nicht aus den Augen lassen scharf beobachten [D1*]
‘So ging sie und ließ den nicht mehr vollzähligen Aufsichtsrat keinen Stiefelschritt lang aus dem Auge [229.13].’
Augenlid, das [1*] Pl. -erHaut, die beim Öffnen u. Schließen des Auges von oben u. unten bewegt wird […] [D Lid]
‘Als wirr stehende Spieße umzäunten sie die oberen, die unteren Augenlider [33.3].’
OberlidAugenschein, der [1*]o.Pl. geh.*jmdn., etw. in Augenschein nehmen genau u. kritisch betrachten [D*]
‘Die Lage des Friedhofs sollte in Augenschein [136.15] genommen und Auskunft über die Pflege der Gräber eingeholt werden.’
Augenwulst, der [1*] Pl. -wülstelängliche, gerundete Verdickung um das Auge [eines Amphibiums] [° D Wulst a]
‘Die Flachköpfe und Augenwülste [160.1] in den Leib gedrückt.’
August, der [8*] Pl. seltenachter Monat des Jahres [D]
‘[…] den im August [61.22] des Jahres 1639 die Pest unter diese steingehauene Platte brachte […]’‘[…] ab August [135.18] schon durften wir die ehemalige Abdankungshalle des Krematoriums für Trauergottesdienste nutzen.’‘Auf vielfache Weise bewies der August [151.28] seine Veranlagung zum Krisenmonat.’‘Bereits Mitte August [153.9] […] wurden längs der Grunwaldzka Pfosten gesetzt, geeignet, mannshohem Maschendraht Halt zu geben, der später begrünt werden sollte.’‘Der August [154.25] litt unter überfülltem Programm;’‘Reschkes letztes Mitbringsel aus Bochum, eine verchromte Duschgarnitur mit regulierbarer Mischbatterie, wurde bereits am 7. August [155.1] - und fern jeder Krise - eingeweiht:’‘[…] in allen Gassen fand, wie immer ab Anfang August [155.25], der Dominiksmarkt statt.’‘Auf Beerdigungen sind sie ab Ende August [156.28] nur selten gegangen.’
Aura, die [1*] geh.besondere [geheimnisvolle] Ausstrahlung [D1]
‘[…] hatte sich einen Ministerpräsidenten bestellt, dem die melancholische Aura [205.16] des Vorgängers fehlte, doch sah landesweit alles viel trüber aus;’
Ausbau, der [1*]o.Pl.das Vergrößern, Erweitern von etw. Vorhandenem [D2]
‘S. Ch. Chatterjees Europareise diente der Gründung und dem Ausbau [210.6] von Filialen;’
Ausbeute, die [1*] Pl. seltenErtrag, Gewinn aus einer bestimmten Arbeit [D]
‘Was ich über den Ort ihrer Begegnung weiß, mengt meine […] Ortskenntnis mit des Witwers forschendem Fleiß, dessen Ausbeute [9.16] er in Häppchen seinen Notizen beigemengt hat […]’
Ausblick, der [1*]weiter Blick, Aussicht [Da]
‘Auch ich bewohne […] eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung […], freilich in einem unansehnlichen Neubau mit wenig imposantem Ausblick [33.11].’
Ausbruch, der [1*] Pl. -brüchedie Eruption, die mit Heftigkeit einsetzende Tätigkeit [D2b]
‘Ausbrüche [293.4] des Pinatubo.’
Ausdauer, die [1*] o.Pl.Beharrlichkeit (bei einer Arbeit, Tätigkeit) [D]
‘Auf Wróbels Ausdauer [294.7], das räumte er ein, war kein Verlaß.’
Ausdehnung, die [1*]die Erweiterung über einen bestimmten Bereich hinaus [° D ausdehnen 1c]
‘Natürlich war dem Flughafen Rębiechowo Ausdehnung [64.15] bis hin nach Matarnia zugesichert.’
Ausdruck, der [11*] Pl. -drücke1. Wort, Bezeichnung, Terminus, Wendung [D ¹Ausdruck 1]
‘Ich kann bei Reschke nicht lesen, ob er oder sie den Ausdruck [33.31] »erregender Geruch« gewagt hat.’‘Ihm unterliefen Ausdrücke [52.28] wie »flotter Käfer« und »klein, aber oho« .’‘Es juckt ihn regelrecht, alle Register zu ziehen, flegelhaft unanständig zu sein und an zwei, drei Stellen Ausdrücke [84.22] zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer des Geschehens geflüstert hat […]’‘In einer Briefpassage benutzt die Piątkowska einen Ausdruck [91.2], den sie als exportierte Vergolderin in Trier oder Köln aufgeschnappt haben muß:’‘In der vorliegenden Projektbeschreibung werde ausschließlich der Ausdruck [177.28] Seniorenheime benutzt.’
Schülerausdruck 2. Pl. selten Miene, [Gesichts]zug o.Ä., der Widerspiegelung einer psychischen Verfassung, einer Gemütsbewegung, Einstellung u.a. ist [D ¹Ausdruck 4]
‘Wie auf den Schwarzweißfotos aus Kriegszeiten die Warschauer Fahrgäste von starrem Ausdruck [205.2] sind, blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera, als wäre sie mit der Rikscha verwachsen.’‘Der vorher grämlich wirkende Ausdruck [254.16] des blasenden, langgelockten, eher einen jungen Mann als eine Jungfrau im Faltenwurf verbergenden Engels […]’‘Ohne Filzhut sah unsre liebe Erna ein wenig fremd aus, sie schien zu lächeln, doch gleich mir will Alexandra eher Spott als letzten Ausdruck [265.15] erkannt haben:’
Standardausdruck 3. o.Pl. a) sprachlicher Stil, Ausdrucksweise [D ¹Ausdruck 2a]
‘Und mit leiser, immer um richtigen Ausdruck [136.21] bemühter Stimme antwortete Jerzy Wróbel wie eine Amtsperson.’
b) Aussagekraft, künstlerische Gestaltung [D ¹Ausdruck 2b]
‘[…] wobei wir die Pausen zwischen Ruf und Ruf nutzten, um so, mit Hilfe der Natur, unserer warnenden Vorausschau Ausdruck [280.26] zu geben.’
4. o.Pl. äußeres, sichtbares Zeichen, in dem sich eine innere Beschaffenheit od. Struktur widerspiegelt; Kennzeichen [D ¹Ausdruck 3]
‘Schließlich sei das Grab des Menschen letztgültiger Ausdruck [24.25].’
Ausfall, der [2*] Pl. -fällebeleidigende Äußerung [D6]
‘Und doch sah Reschke Anlaß, ihre heftigen, er schreibt » rüden« , antirussischen Ausfälle [120.26] zu bedauern, die zwar nicht während der Pressekonferenz, doch danach allzu laut wurden:’‘Zeitungskommentare gefielen sich in Reihungen von »hämischem Witz und zynischen Ausfällen [139.29]« .’
Ausflug, der [4*] Pl. -flügeWanderung, Spazierfahrt [D1]
‘[…] auch wenn Mama bei Ausflug [39.4] in kaschubische Berge hat gerufen manchmal:’‘Trotz einiger organisatorischer Probleme, die noch zu lösen waren, blieb Zeit für Ausflüge [121.13] in die Kaschubei und ins Werder bis nach Tiegenhof.’‘Am folgenden Wochenende machten sie einen Ausflug [275.29] in die Kaschubei.’
Familienausflug; Tagesausflug; Wochenendausflug Ü Abschweifung [D1]
‘Ich habe versucht, mich nicht einzumischen. Allzu romanhafte Ausflüge [298.23] konnte ich mir verkneifen.’
Ausführung, die [1*]Herstellungsart, Qualität, Ausstattung [D2b]
‘Sichtbar getragene Geldbeutel finden sich, oft in prachtvoller Ausführung [100.24], auf Holzschnitten seit der Spätgotik.’
Ausgang, der [3*]a) Ende, Ergebnis eines Vorgangs [D3b]
‘Und all das, Liebste, geschieht in Zeiten großer Veränderungen mit unwägbarem Ausgang [89.4].’‘Eine knappe Notiz zum Ausgang [113.30] der Volkskammerwahl, den Reschke »einen Pyrrhussieg der Blockparteien« nennt.’
b) o.Pl. (von einem größeren Zeitraum, einer Epoche) Ende [D3a]
‘Das Jahrhundert der Vertreibungen wird seinen Ausgang [85.20] unter dem Zeichen der Heimkehr finden.’
Ausgeburt, die [1*] geh. abwertend[üble] Hervorbringung, Auswuchs [Da]
‘[…] dann aber waren es nur noch die Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft und deren planerische Bedingungen, die den Professor vor der » kapitalistischen Ausgeburt [95.20]« versammelten.’
Ausgleich, der [1*]Gen. -(e)s; Pl. seltendas Ausgleichen von Ungleichheiten, Gegensätzlichkeiten, Verschiedenheiten; Herstellung eines Gleichgewichts, einer Übereinstimmung [D1a]
‘Des gerechten Ausgleiches [212.14] wegen habe ich dann, ohne zur Wodkaflasche greifen zu müssen, uns, die Deutschen, verflucht.’
Aushub, der [1*] Tiefbaudas Ausschaufeln von Erde, Erdmassen beim Herstellen von Gräben, Einschnitten, Baugruben; Ausschachtung [° D1; D ausheben 1b]
‘Die tiefgefrorene Erde erlaubte keinen Aushub [188.15].’
Auskunft, die [4*]auf eine Frage hin gegebene Information, aufklärende Mitteilung über jmdn., etw. [D1]
‘Sein Tagebuch verweigert Auskunft [63.5].’‘Nur ein Tonband gibt mit Reschkes Stimme Auskunft [127.19], wo er mit seinem Aufnahmegerät und dem sensiblen Mikrofon unterwegs gewesen ist, um die deutlich glasglockenzarten Rufe der Unke einzufangen.’‘Die Lage des Friedhofs sollte in Augenschein genommen und Auskunft [136.15] über die Pflege der Gräber eingeholt werden.’‘Zur Großen Allee hin saß im Backsteinhaus eine Aufsichtsperson, die tagsüber Friedhofsbesuchern Auskunft [145.28] erteilte […]’
Auslage, die [1*] Pl. -nim Schaufenster o.Ä. ausgestellte Ware [D1a]
‘Vor den Auslagen [7.7] einer Bäuerin […] fanden Witwer und Witwe einander.’
Auslandsaufenthalt, der [1*] Pl. -eAufenthalt (a) in einem fremden, anderen Land, dessen Staatsangehörigkeit jmd. nicht besitzt [° D Ausland 1]
‘Schließlich ist nicht zu überhören, daß meiner gegen Devisen exportierten Vergolderin etliche Auslandsaufenthalte [40.3] hilfreich gewesen sind.’
Auslöschen, das [1*]→ auslöschenzerstören und einebnen [°]
‘Natürlich grenze das Auslöschen [24.21] von Friedhöfen an Barbarei.’
Ausmaß, das [1*]Größe, Ausdehnung, Dimension [D1]
‘Als Witwe und Witwer […] sich der Ausmaße [68.1] des Akademischen Parks versichert hatten […]’
Ausnahme, die [2*]Abweichung von der geltenden Regel; Sonderfall [Da]
‘Doch weil die Thekengespräche Ausnahme [165.24] blieben und das Paar selten abendlichen Einladungen folgte, kann man sagen: sie lebten häuslich.’‘Eigentlich fanden im Rathaus nur ausnahmsweise Trauungen statt, doch war es Alexandra gelungen, die standesamtliche Handlung, und mit ihr unser Paar, in den Rang einer Ausnahme [291.12] zu heben;’
Ausprägung, die [1*] Pl. -enetw., das sich herausgebildet hat [in Abwandlung zum ursprünglichen Zustand] [° D ausprägen 2b]
‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen kamen und nach dem Verbleib des Seestegs und der Badeanstalt fragten, sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen [220.7] ihre Muttersprache.’
Ausruf, der [5*] Pl. -ekurze, laute Äußerung als Ausdruck einer Gemütsbewegung [D1]
‘Zwischen polnischen Ausrufen [40.11] drängten sich ihre von Artikeln befreiten Sätze und Nebensätze:’‘So sehr ich wünsche, daß ihr zu lauter Ausruf [69.30] - man blickte sich nach uns um - bestätigt wird, dennoch erschreckte mich ihre Vorausschau.’‘Passiert Unerklärliches, erklärt dieser Ausruf [91.27] alles sogleich.’‘[…] nach anfänglichem Gelächter und Ausrufen [127.10] wie »Kannst du nicht einfach sagen: Ist schön, wie Raps blüht!« und »Bist selber Unke!« […]’‘Die Polemik gipfelte in dem Ausruf [197.21]: »Eine Armee deutscher Leichen tritt zur Eroberung unserer Westprovinzen an!« ’
Ausrufezeichen, das [1*] Pl. -Satzzeichen, das nach Ausrufe-, Wunsch- u. Aufforderungssätzen sowie nach Ausrufewörtern steht [D]
‘Dann geht sie auf das letzte Briefdrittel ein, dessen Inhalt sich sachlicher liest und kaum Ausrufezeichen [85.7] benötigt.’
Aussage, die [1*]geäußerte Meinung, Feststellung, Urteil [D1]
‘Nach Reschkes Aussage [60.30] verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen […]’
Ausschlag, der [1*]*den Ausschlag geben entscheidend sein; die Entscheidung herbeiführen [D2*]
‘[…] daß seine Manier, sich altmodisch elegant zu kleiden, auch bei der Wahl seines Autos den Ausschlag [284.2] gegeben haben kann […]’
Ausschnitt, der [1*]a) kleinerer Teil, der eine bestimmte Kenntnis des Ganzen vermittelt, zu dem er gehört [D1b]
‘Den Ausschnitt [240.19] eines Durchgangs breit sah man die Ostsee kleine Wellen machen.’
b) etw., was aus etw. mit einer Schere o.Ä. herausgelöst, herausgetrennt ist [° D1a; D ausschneiden a]ZeitungsausschnittAusschüttung, die [1*] Pl. -en Üwortreiche Schilderung von Erlebnissen [°]
‘Die vier Antrittsbesuche stehen bei Reschke zum Lamento gereiht. Keine hymnischen Ausschüttungen [182.25] diesmal.’
Aussehen, das [1*]äußere Erscheinung, Beschaffenheit; Erscheinungsbild, Gesicht[sausdruck] [D]
‘War sie modisch - er fand »zu modisch aufgedonnert« - gekleidet, gab ihm sein Tweedjackett zur Cordhose ein saloppes Aussehen [12.3], passend zur Kameratasche:’
Außenfeld, das [1*] Pl. -eräußeres Feld (1b) [°]
‘Dort täuschte die von Granitsäulen getragene Kassettendecke Beständigkeit vor; mit ihrem ganz in Majolika gefertigten Ornament - die Außenfelder [124.1] in Grün, Weiß und Ocker gehalten, das Mittelfeld braun […]’
Außenring, der [1*]äußerer Ring (2) [°]
‘Die Goldene Zahl, der Mondzirkel von 1 bis 19 laufend, danach die zwölf goldenen Stundenziffern auf dem Außenring [100.2] der Uhr und die […] Tierkreiszeichen standen ihr noch bevor.’
Außenstehende, der/die [1*]jmd., der außerhalb einer Gruppe, Gemeinschaft steht, nicht eingeweiht ist, keinen Einblick hat [D]
‘Zwar fehlt im Wust der vorliegenden Unterlagen kein einziger Brief, doch so amüsiert ein Außenstehender [92.9] das […] Hin und Her lesen mag, selten steht Handfestes geschrieben.’
Aussicht, die [4*]1. für die Zukunft sich ergebende, zeigende Möglichkeit [D2]
‘Reschke - seit gestern mit verwandten Plänen befaßt - wollte wissen, ob denn generell Aussicht [56.6] auf Abschluß solcher Joint venture-Geschäfte bestünde.’
*jmdm. etw. in Aussicht stellenjmdm. etw. versprechen [D2*]
‘Amtliche Schreiben bestätigen, daß es Reschke gelang, allen »Beerdigungswilligen« die steuerliche Absetzbarkeit des Grundbetrages in Aussicht [108.12] zu stellen.’‘Und Mister Chatterjee, dessen Firma mittlerweile über dreißig Rikschas betrieb, stellte eine spätere Fahrt in Aussicht [121.21].’
2. Pl. selten Sicht (2) nach verschiedenen Seiten, ins Weite, in die Ferne [D1]
‘Das Zimmer des Sohnes, nun Arbeitszimmer der Piątkowska, öffnete nach Süden hin Aussicht [32.12] über die Schnellstraße.’
Ausstattung, die [3*]1. das Versehen mit etw., [vollständige] Ausrüstung [° D ausstatten a]
‘Die litauische Komponente der Idee, der »Polnische Friedhof in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung [119.2] auf DM-Basis, wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’
2. a)Ausrüstung [D2a]
‘Natürlich muß die medizinische Ausstattung [270.31] von westlichem Niveau sein […]’
b) [Innen]einrichtung [D2b]
‘[…] Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe, Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen, die rund um die Ostsee überlieferte Ausstattung [17.7] gotischer Backsteinkirchen sind […]’
Ausstellung, die [1*]Veranstaltung, bei der bestimmte wirtschaftliche od. künstlerische Erzeugnisse zur Schau gestellt werden; Schau [D2]
‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung [274.30] anregen, in der »etruskische Sarkophage […] und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...« ’
VitrinenausstellungAustausch, der [2*]gegenseitiger Wechsel [von Gleichartigem] [° D austauschen a]
‘Durch völkerverschmelzende Prozesse erhoffe er den endlichen Austausch [48.14] der Kulturen.’‘[…] gefiel sich ein Weilchen im Austausch [74.5] nationaler Klischees, was Polen und Deutschen als typisch nachgesagt wird […]’
Austritt, der [1*]das freiwillige Ausscheiden (aus einer Institution) [° D austreten 5]
‘Sie klagt sich an, zählt Versäumnisse auf, will aber bis zum Austritt [275.22] - ›Kriegsrecht hab' ich nicht schlucken gekonnt‹ - auf irgendwas gut kommunistisch gehofft haben.’
ParteiaustrittAusübung, die [1*]das Ausführen einer Tätigkeit in regelmäßigen Abständen oder über längere Zeit hinweg [° D ausüben 1]
‘[…] den umweltfreundlichen Golfsport fördern, dessen Ausübung [234.3] selbstverständlich auch polnischen Clubmitgliedern ermöglicht werden müsse.’
Auswahl, die [1*] o.Pl.Zusammenstellung ausgewählter Dinge, Auslese [D 2a]
‘Schon wollte sie ihre magere Auswahl [9.7] in einen der Eimer stoßen, als das begann, was Handlung genannt wird:’
BlumenauswahlAuswanderung, die [1*] Pl. seltendas Verlassen der Heimat [um in einem andern Land eine neue Heimat zu suchen], Emigration [° D auswandern]
‘Ich weiß, daß die Danziger Synagogengemeinde ab 1937 gezwungen war, diesen und andere Friedhöfe an den Freistaat zu verkaufen, um die Auswanderung [224.13] ihrer Gemeindemitglieder nach Palästina zu finanzieren.’
Ausweitung, die [1*]Erweiterung, die Zunahme an Umfang, Größe [° D ausweiten 2b]
‘Abgesehen von den Rücktrittswünschen, die bedauert wurden, löste die »flächendeckende Ausweitung [269.18] des Versöhnungsgedankens« Beifall aus […]’
Auswirkung, die [1*] Pl. -endie Ausübung einer Wirkung; Konsequenz [° D auswirken 1]
‘[…] so wenig mag ich mich mit seiner Einschätzung des gegenwärtigen Krieges und dessen globalen Auswirkungen [200.14] zufriedengeben.’
Auto, das [11*]Gen. -s; Pl. -s /kurz für Automobil/durch einen Motor angetriebenes Straßenfahrzeug mit gummibereiften Rädern u. offener od. geschlossener Karosserie zum Transport von Personen od. Gütern; Kraftwagen, Kraftfahrzeug, Automobil [D]
‘[…] brachte die Piątkowska einen fixfertigen Plan für den Nachmittag mit, der nur per Auto [63.25] umzusetzen war.’‘[…] kann ich das Schreibwerkzeug - im Gegensatz zum Auto [82.16] seiner Wahl - bestimmen:’‘Schon sehe ich uns voraus, etwa um die Jahrtausendwende, kurz nachdem, wie Chatterjee sagt, die Fahrradrikscha das Auto [124.29] aus den Städten verdrängt hat.’‘[…] als überall Verbot herrschte und kein Pole privat oder als Taxifahrer Auto [204.10] fahren durfte […]’‘Doch bevor ich das Paar vor den Tisch eines Standesbeamten stellen kann, muß noch einmal von Reschkes Verhältnis zu Autos [283.28] berichtet werden.’‘[…] ich zudem ahne, daß seine Manier, sich altmodisch elegant zu kleiden, auch bei der Wahl seines Autos [284.2] den Ausschlag gegeben haben kann […]’‘Auf jeden Fall war er seit Mitte März ohne Auto [284.18].’‘[…] er, Reschke, könne nicht nachweisen, aus welchen Töpfen sein neues Auto [285.21], das nunmehr als Privatwagen gelten müsse, finanziert worden sei, etwa aus Spendengeldern?’‘Wegen Verdienste um Produktion von Fahrradrikscha hat er teures Auto [286.2] bekommen.’‘Der Volvo gilt, wie alle schwedischen Autos [295.12], als besonders stabil.’‘Wenn zu jener Zeit der innerstädtische Verkehr, trotz der Rikschas, immer noch vom Auto [297.24] bestimmt gewesen ist, kann man heute sagen:’
Autodieb; Autofähre; Autofahrer; Autofahrt; Autotyp; Autoverkehr; AutowrackAutobahnbrücke, die [1*]Brücke, über die eine Autobahn führt, eine durch Mittelstreifen in zwei Fahrbahnen getrennte, mehrspurige, kreuzungsfreie Schnellstraße, die nur für bestimmte Kraftfahrzeuge zugelassen ist [° D Autobahn]
‘Nur von der Autobahnbrücke [182.16] herab sieht Alexandra tief unten den Dom.’
Autodieb, der [1*]Auto; Dieb
‘[…] daß die Autodiebe [284.8], deren Hehler als Zwischenhändler den polnischen Markt landesweit bedienten, niemals hätten versucht sein können, ein Skoda-Modell […] zu klauen und umzufrisieren;’
Autofähre, die [1*]Fähre, auf die Autos verladen werden können [D]
‘[…] ein Schnappschuß zeigt die Piątkowska in hellblauer Bluse an der Reling der Autofähre [159.1].’
Autofahrer, der [2*]Auto; Fahrer (b)
‘Reschke als Autofahrer [63.1]. Kein Foto zeigt ihn am Steuer.’‘So sehr mir seine, den Verkehr neu ordnenden Visionen einleuchten, und so vorbehaltlos ich als Autofahrer [200.10] bereit bin, Verzicht zu leisten […]’
Autofahrt, die [1*]Fahrt (1b) mit dem Auto [D]
‘[…] und doch sind zwei Wochenendausflüge belegt: die Autofahrt [124.15] über die Weichselbrücke ins Werder und die Fahrt an einen See.’
Autor, der [2*]Verfasser eines Werkes der Literatur, eines Textes [Da]
‘Ob sich der Angestellte beim Katasteramt als Autor [293.24] der Chronik sah?’‘Aber mein ehemaliger Mitschüler wollte nicht Autor [294.5] werden.’
Autorität, die [1*] o.Pl.auf Leistung od. Tradition beruhender Einfluss einer Person od. Institution u. daraus erwachsendes Ansehen [D1]
‘Bei seinen Studenten beliebt, doch von einigen, die nach mehr Autorität [104.10] verlangten, als Achtundsechziger-Veteran belächelt […]’
Autotyp, der [2*] TechnikModell, Bauart des Autos [° D Typ 4]
‘Saab oder Volvo oder doch ein Peugeot? Ich laß das mit dem Autotyp [71.9].’‘Wieder ist kein Autotyp [284.26] angegeben, doch muß es ein teures Modell gewesen sein, denn der Kauf geriet zum Ärgernis.’
Autoverkehr, der [1*]Gen. -sdurch Autos entstehender Straßenverkehr [D]
‘Nachdem sich Chatterjee […] ausführlich über den bevorstehenden Kollaps des Autoverkehrs [59.5] in allen europäischen Ballungszentren […] geäußert [hatte]’
Autowrack, das [1*]auch äußerlich stark beschädigtes funktionsunfähiges Auto [D]
‘Ausgebrannt das Autowrack [299.16], die Leichen verkohlt.’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. A. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-8149-D