B

Backfisch, der [1*] veraltendjunges Mädchen [D2]
‘Komisch, mir da auch beide Mandeln raus, als ich Backfisch [68.8] war schon.’
Backsteinhaus, das [3*]Haus (1c), das aus Backsteinen, [roten bis bräunlichen] Bausteinen aus gebranntem Ton, gebaut ist [° D Ziegel a]
‘Dann kommt das hexenhaushafte Backsteinhaus [137.24] am Park- beziehungsweise Friedhofseingang ins Bild […]’‘Zur Großen Allee hin saß im Backsteinhaus [145.27] eine Aufsichtsperson […]’‘Dann holte sie im Backsteinhaus [203.22] […] ihre Gießkanne und ein Schäufelchen ab, das andererseits zum Harken taugte.’
Backsteinkirche, die [1*] Pl. -nim Stil der Backsteingotik, einer norddeutschen Sonderform der Gotik, erbaute Kirche (1) [° D Backsteingotik]
‘[…] Beinhäuser, Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen, die rund um die Ostsee überlieferte Ausstattung gotischer Backsteinkirchen [17.7] sind […]’
Bad, das [1*]Zimmer mit Waschbecken, WC und Badewanne [°]
‘Auch das gleichfalls nach Süden gelegene Schlafzimmer zeigte die Witwe dem Witwer mitsamt angrenzendem Bad [32.17].’
Badeanstalt, die [1*]öffentliches Schwimmbad [im Freien] [D]
‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen kamen und nach dem Verbleib des Seestegs und der Badeanstalt [220.6] fragten, sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen ihre Muttersprache.’
Badebetrieb, der [1*]öffentlich nutzbar gemachte Strände, die Badegäste anziehen und eine Geschäftsquelle eines Ortes darstellen [°]
‘Das ehemalige Fischerdorf mit Bade- [240.10] und Kurbetrieb bot ein Bild alltäglichen Verfalls.’
Bademeister, der [1*] ugs.Schwimmmeister, Aufsichtsperson in einem Schwimmbad [° D2; D Schwimmmeister]
‘[…] denn die Brakup wußte, […] wie die Bademeister [221.28] geheißen hatten.’
Baden, das [1*] → badensich in einem Schwimmbecken, im Wasser eines Sees, Flusses, des Meeres bewegen, schwimmen [D2b]
‘Wer hätte zu hoffen gewagt, daß diese verdorbenen Gewässer wieder fischreich sein und bei gleichbleibend mil-der Temperatur zum Baden [266.23] einladen würden?’
Badeverbot; BadezeugBadende, der/die [1*]jmd, der in einem Schwimmbecken, im Wasser eines Sees, Flusses, des Meeres schwimmt [° D baden 2b]
‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, […] das späte Paar als Badende [144.28] nachzuzeichnen.’
Badeverbot, das [2*]Baden; Verbot
‘Worauf dem städtischen Angestellten Wróbel sogleich Gewerkschaftsheime längs der mit Badeverbot [178.6] belegten Bucht einfielen […]’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter, erwähnt nur kurz das seit Jahren über alle Strände der Bucht verhängte Badeverbot [265.25] […]’
Badezeug, das [1*]zum Baden benötigte Dinge [D Badesachen]
‘»Wir hätten, wie ich geraten habe, Badezeug [144.22] mitnehmen sollen« , schreibt Reschke.’
Bahlsenkeks, der [1*] Pl. -eStück trockenes, haltbares Kleingebäck der Marke Bahlsen [Register] [° D Keks 1a,b]
‘Er hat sogar den zwischendurch servierten Kaffee protokolliert, die Bahlsenkekse [113.5] und einige Gläschen Aquavit sind aufgelistet […]’
Bahngleis, das [2*] Pl. -e/kurz für Eisenbahngleis/
‘[…] - dahinter Bahngleise [66.28], die Siedlung Neuschottland, die Werft, der Hafen.’‘Allen Bahngleisen [214.22], den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks vorgelagert […]’
Balkon, der [1*]vom Wohnungsinnern betretbarer offener Vorbau, der aus dem Stockwerk eines Gebäudes herausragt [D1]
‘Da beide seit kurzem leidenschaftliche Nichtraucher sind, mußte Alexandra, sobald ihr nach einer Zigarette war, auf den Balkon [184.25].’
Ballade, die [1*] Pl. -n[volkstümliches] Gedicht, in dem ein handlungsreiches, oft tragisch endendes Geschehen [aus Geschichte, Sage od. Mythologie] erzählt wird [D1]
‘In Bürgers Balladen [126.15] finden wir sie, bei Voss und Brentano.’
Ballung, die [1*]Verdichtung, Zusammendrängung [D2a]
‘Zugleich gestand er, daß ihn die Ballung [47.4] von immerhin achtzig Millionen Menschen seiner strebsamen Staatsangehörigkeit ein wenig beunruhige, zumal sich diese Potenz in der Mitte Europas anreichern werde.’
WortballungBallungszentrum, das [1*] Pl. -zentrenBereich, der eine dichte Besiedelung und viel Industrie aufweist und daher von erstrangiger Bedeutung ist [° D Zentrum 2a]
‘Nachdem sich Chatterjee, gefordert durch Reschkes Fra-gen, ausführlich über den bevorstehenden Kollaps des Au-toverkehrs in allen europäischen Ballungszentren [59.5] […] geäußert [hat]’
Banane, die [1*] Pl. -nwohlschmeckende, längliche, gelbe Frucht einer baumähnlichen tropischen Staude [D1]
‘Plötzlich gibt es irgendwo frischen Blumenkohl, Salatgurken, oder ein fliegender Händler bietet neuerdings aus dem Kofferraum seines Polski Fiat Bananen [18.4] an […]’
Band, der [3*] Pl. Bändeeinzelnes Buch [als Teil eines größeren Druckwerkes, einer Bibliothek] [D²Band]
‘Zum Beispiel auf alle Knackfuß-Künstlermonographien. Hab' jeden Band [19.23] verschlungen...’‘Zwischen Krimis und Romanen der polnischen Nachkriegsliteratur stehen sperrig nautische Bände [35.19].’‘Ein biedermeierliches Paar, dem Reschkes zweites Geburtstagsgeschenk entsprach: ein mit vielen Scherenschnitten illustrierter Band [156.5].’
Bangen, das [1*] → bangen geh.sich ängstigen, sorgen; Angst haben, in Sorge sein [D1]
‘[…] kaum hatte das neue Dezennium, das ich mit Bangen [91.17] und Hoffnung beginnen sah, unwiderruflich begonnen […]’
1 Bank, die [4*] Pl. Bänkea) Sitzgelegenheit aus Holz, Stein o.Ä., die mehreren Personen nebeneinander Platz bietet [D1a]
‘Schließlich fanden sie eine gußeiserne Bank [26.24], der es gelungen war, mit dem Efeu zu überdauern. ’‘Das Paar auf gußeiserner Bank [27.17].’‘Vom Mittagessen in der »Schiffergesellschaft«, einem Restaurant, in dem die Gäste auf langen Bänken [111.2] und unter getreu aufgetakelten Schiffsmodellen an langen Tischen sitzen […]’
Banknachbar; Bankreihe; Kirchenbank; Parkbank; Schulbank; Wartebank b) /kurz für Kirchenbank/ [°]
‘[…] rückte plötzlich in der Kirchenbank von ihm ab, ver-ließ die Bank [256.26], wartete in langer Reihe vor einem der Beichtstühle […]’
2 Bank, die [1*]Unternehmen, das Geld- u. Kreditgeschäfte betreibt u. den Zahlungsverkehr vermittelt [D1a] Bankverbindung; Deutsche Bank AG [Register]; Nationalbank Unkenrufe die Polnische Nationalbank [Register] [°]
‘Reschke führte Gespräche mit den polnischen Mitgliedern der Aufsicht, besonders häufig mit Marczak, der liberale Modalitäten seiner Bank [122.22] im Altbau am Hohen Tor versprach.’
Banknachbar, der [4*]Schüler, der neben einem anderen Schüler in der Schul¹bank (a) sitzt [D]
‘So empfindlich las Reschke die Glossen, daß ich mich frage, ob mein Banknachbar [139.31] aus Schulzeiten etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste Kritik zum Weinen brachte.’‘[…] vielmehr sehe ich meinen ehemaligen Banknachbarn [140.22] als eifrigen Fähnleinführer […]’‘Manches hat er verschwiegen oder verschleiert: der Papierwust, den mir mein ehemaliger Banknachbar [237.6] hinterlassen hat, zeichnet sich durch Lücken aus.’‘[…] oder hatte er mich, seinen Banknachbarn [294.11], schon im Auge, herausgefiltert aus seinen Schülererinnerungen, als Wróbel die Chronik vorschlug?’
Bankreihe, die [1*]Reihe (a) von ¹Bänken (a) in der Schule [°]
‘Er behauptet: »In der Bankreihe [15.8] an der Fensterseite.«’
Bankverbindung, die [1*] Pl. -enName und Sitz einer ²Bank, sowie Kontonummer des Kunden [°]
‘Zahlen und Bankverbindungen [202.12] wurden genannt.’
Bar, die [3*]a) intimes [Nacht]lokal, für das der erhöhte Schanktisch mit den dazugehörigen hohen Hockern charakteristisch ist [D1a]
‘[…] war versucht, in einer noch offenen Bar [44.22] ein Gläschen und noch eins zu kippen […]’
Barhocker; Barmädchen b) barähnliche Räumlichkeit in einem Hotel o.Ä. [D1b]
‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer die Witwe zu einem Drink in die Bar [72.17], gleich hinter der Rezeption, ein.’‘Als sich die Bar [72.26] in rasch aufeinanderfolgenden Schüben füllte, […] zahlte Reschke sogleich, weil er so viel Andrang der Piątkowska nicht zumuten wollte.’
HotelbarBaracke, die [1*] Pl. -nnicht unterkellerter, einstöckiger [Holz]bau für eine behelfsmäßige Unterbringung [D]
‘Erst dann schloß mit Baracken [214.27] verbautes Gelände an: die ehemalige Maiwiese;’
Barbarei, die [3*]Rohheit, Unmenschlichkeit, Grausamkeit [D1]
‘Natürlich grenze das Auslöschen von Friedhöfen an Barbarei [24.21].’‘Schließlich ist diese Barbarei [25.12] zuallererst von uns begangen worden.’‘So viel tödliche Geschichtsschreibung und Barbarei [176.1]! So viele Tote in fremder Erde!’
Barhocker, der [3*] Pl. - hoher Hocker (1), wie er in Bars (a) an der Theke steht [D]
‘Über drei leere Barhocker [45.28] hinweg sprach ihn von links her ein im Stil südostasiatischer Diplomaten gekleideter Herr an […]’‘Ich hätte mir, ungeladen und ein halbes Dutzend Barhocker [49.11] entfernt, einen Wodka bestellt.’‘Ich stelle mir die Brakup auf einem Barhocker [199.11] vor.’
Barmädchen, das [1*]Angestellte in einer Bar (a), die Getränke verkauft u. die Gäste unterhält [D Bardame]
‘Das hübsche Barmädchen [48.30] blieb lachend noch hübsch.’
Barock, das/der [1*]durch kraftvolle, verschwenderisch gestaltete For-men u. pathetischen Ausdruck gekennzeichneter Stil in der europäischen Kunst […] von etwa 1600 bis 1750 [Da]
‘War weiß und gold von Barock [27.7]. Und um schöne Stadt rum stand Wald, immerzu Wald...’
BarockengelBarockengel, der [1*]Barock; Engel
‘Nicht nur Barockengel [27.29], auch Polimentvergoldung auf Stuckmarmor.’
Baskenmütze, die [10*]flache schirmlose Mütze aus Wolle od. Haarfilz [D]
‘Nun war auch des Witwers Baskenmütze [14.18] weg.’‘Schon rede ich, als wäre ich dabeigewesen, von seinem Tweedjackett, von ihrem Einkaufsnetz und verpasse ihm eine Baskenmütze [16.22] […]’‘[…] doch die frühe schon beim Kauf der Steinpilze plazierte Einführung des gehäkelten Erbstücks […] ist meine Zutat, wie die vorweggenommene Baskenmütze [17.2].’‘Ich lasse den Witwer das Erbstück tragen und muß zuge-ben, daß ihm, wie er leicht vornübergebeugt neben der stöckelnden Witwe schlurft, außer der Baskenmütze [18.17] das Einkaufsnetz wie angepaßt ist […]’‘Seine Baskenmütze [22.12] verdeckt, wieder da.’‘Er hatte die Baskenmütze [49.2] bei der Witwe vergessen.’‘So, ohne Baskenmütze [60.18] und Kameratasche, laß ich ihn laufen […]’‘[…] und setzte ihm dann erst die am Vorabend vergessene Baskenmütze [63.29] auf.’‘Der gab 'ne ziemlich traurige Figur ab mit seiner ewigen Baskenmütze [104.27] […]’‘Er mit gewohnter Baskenmütze [115.11].’
Baßlage, die [1*] Musiktiefste Stimme, Stimmlage [°]
‘Seitdem weiß ich,daß Feuerunken in längeren Abständen als Gelbbauchunken rufen, wie warm, weich, annähernd in Baßlage [128.5] grummelnd […]’
Bau, der [3*]1. o.Pl. das Bauen, Errichten, Herstellen [D1]
‘[…] eine Brücke, die, seit Niederlegung der Befestigungswälle und dem Bau [20.23] des Hauptbahnhofs, alle […] Eisenbahngleise überwölbt.’‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller, beim Bau [233.26] von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’
2. [größeres] Bauwerk, Gebäude [D4]
‘Nicht die Grabstätte Raffaels, der hadrianische Bau [295.30] habe sie leicht gemacht und enthoben.’
Baugeschichte; Bauwerk; Hochbau; Klinkerbau; Kolossalbau; Kuppelbau; Ziegelbau 3. o.Pl. ugs. Baustelle, Platz, wo gebaut wird [D3] BauarbeiterBauarbeiter, der [1*]Arbeiter auf einem Bau (3) [D]
‘[…] garantierte Arbeitsplätze für ausschließlich polnische Bauarbeiter [235.7], Gärtner, Hausangestellte, Köche, Kellner...’
Baudenkmal, das [1*] Pl. -mälerBauwerk als Denkmal (a) vergangener Baukunst [D]
‘Dann kamen Muster viersprachiger Straßenschilder und Schilder für Baudenkmäler [271.6] zur Ansicht.’
Bauelement, das [2*] Pl. -eeines der [Grund]bestandteile, aus dem etw. […] zusammengebaut wird [D]
‘[…] man möge am teuren Draht sparen und Bauelemente [153.18] der jüngst hinfällig gewordenen Berliner Mauer zollfrei nach Polen einführen […]’‘Als schließlich Protestveranstaltungen vor den restlichen Bauelementen [154.8] stattfanden […]’
Bauer, der [2*] Pl. -njmd., der berufsmäßig Landwirtschaft betreibt; Landwirt [D ¹Bauer 1a]
‘Hier gab es noch Mohn- und Kornblumen und Bauern [142.28] hinterm Pflug und Pferd.’‘Nicht nur die Bauern [276.8] klagten, die allgemeine Stimmung entsprach dem naßkalten Mai.’
BäuerinBäuerin, die [3*] Pl. -nen/w. Form zu Bauer/
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin [7.8] […] fanden Witwer und Witwe einander.’‘Die Bäuerin [7.11] hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen [7.12] und dem Ertrag ihrer Kleingärten:’
Bauersfrau, die [1*] Pl. -enBäuerin
‘[…] seitlich die breit gelagerte, wie von Dünsten geblähte Markthalle, düster Sankt Nikolai, die Bauersfrauen [13.25] benachbarter Marktstände und mögliche Kundschaft;’
Baugerüst, das [2*] Pl. -ebei Bauarbeiten verwendetes Gerüst [D]
‘Jerzy Wróbel, der aus Grodno stammte, wurde nach Kriegsende in die Ruinen der Stadt Gdańsk verschlagen, wuchs unter Baugerüsten [146.18] auf […]’‘Dort liegen im dämmrig gebrochenen Licht unter Baugerüsten [195.18] und Stützbalken, zwischen geborstenen Grabplatten und gotischem Gewölbeschutt die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit:’
Baugeschichte, die [1*]Geschichte (2a) der Gestaltung von Bauten (2) [°]
‘Dem Doppelhaus ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte [31.24], wie sonst keinem Haus in der Hundegasse, als Terrasse einen Beischlag zugestanden.’
Baugesellschaft, die [1*]Gesellschaft (1), die Bauten finanziert [°]
‘[…] wenn ja, bezweifle ich, daß die beiden fähig gewesen wären, das den verschachtelten Tätigkeiten der Baugesellschaft [279.5] »Bungagolf« vorauseilende Spiegelbild zu erschauen.’
Bauhütte, die [1*] Pl. -nmittelalterliche Vereinigung der Steinmetzen u. Bildhauer beim Kirchenbau [D2]
‘Vermittelt durch die Piątkowska, führte Reschke Gespräche mit einigen Steinmetzen, die in städtischen Bauhütten [149.28] Restaurationsaufträge ausführten.’
Baujahr, das [1*]Jahr (1), in dem etw. gebaut wurde [D1]
‘[…] daß die Autodiebe, […] niemals hätten versucht sein können, ein Skoda-Modell oder einen noch so gepflegten alten Schlitten, etwa einen Peugeot 404, Baujahr [284.12] 1960, zu klauen und umzufrisieren;’
Baukomplex, der [1*]in sich geschlossene Einheit von Gebäuden [D Komplex 1b]
‘Wenn man will, könnte man diese Ansiedlung […] als geschmackvoll ansehen, ja, gelungen nennen, weil der mir kopfstehende Baukomplex [278.26] landschaftspflegende Sorgfalt beweist;’
Baum, der [5*] Pl. BäumeHolzgewächs mit festem Stamm, aus dem Äste wachsen, die sich in Laub od. Nadeln tragende Zweige teilen [D1]
‘[…] bei dachlosem Zustand Bäume [9.25] und Sträucher trieb, deshalb zeitweilig »Blumentopf« hieß und mit den Resten des Klosters gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts abgerissen werden mußte.’‘Und dann - kaum standen sie unter Bäumen [21.16] und zwischen überwucherten Einzel- und Doppelgräbern - stellte sich der Witwer förmlich der Witwe vor:’‘Die herbstlichen Bäume [26.9] gaben dem Ort der Vergänglichkeit ihren wortlosen Kommentar...’‘[…] deren Zierschild im Relief auf senkrecht zweigeteiltem Feld links untereinander zwei Sterne und einen Baum [61.17] [zeigt]’‘[…] so daß vier große Friedhofsfelder, auf denen einzelne Bäume [67.19] und Baumgruppen standen, vorstellbar geblieben waren.’
Baumbestand; Baumgruppe; Baumseite; Chausseebaum; Friedhofsbaum; LaubbaumBaumbestand, der [1*]vorhandene Menge von Bäumen [D]
‘Und immerfort fielen aus altem und nachgewachsenem Baumbestand [176.3] Blätter.’
Baumeister, der [2*] früherselbstständiger Bauunternehmer; Bauhandwerker mit Meisterprüfung [Da] Berufsbez.
‘[…] so daß der aus Mecheln stammende Baumeister [162.30] Anthony van Obbergen im Auftrag des Magistrats das nahegelegene Altstädtische Rathaus […] habe bauen können;’‘[…] so daß kleinere Waldstücke und Baumgruppen dem Willen des planenden Architekten und des ausführenden Baumeisters [278.16] haben weichen müssen […]’
Baumgruppe, die [5*] Pl. -nGruppe (1b) von beieinander stehenden Bäumen [D]
‘[…] so daß vier große Friedhofsfelder, auf denen einzelne Bäume und Baumgruppen [67.19] standen, vorstellbar geblieben waren.’‘[…] hat der Videofilm-Kameramann […] einzelne Baumgruppen [137.17], hier Ulmen und Kastanien, dort die Trauerweide und dort eine Blutbuche eingefangen […]’‘Das für die Golflandschaft vorgesehene Areal war 75 Hektar groß, schloß Täler und Hügel ein, nahm Rücksicht auf Baumgruppen [234.12] und ließ am Ufer des Sees keine Hochbauten zu […]’‘[…] abermals Wald, dann wieder Felder und inmitten der Felder Baumgruppen [277.30].’‘so daß kleinere Waldstücke und Baumgruppen [278.14] dem Willen des planenden Architekten und des ausführenden Baumeisters haben weichen müssen […]’
Baumseite, die [1*]Baum; Seite (2a)
‘[…] oder ich sehe sie zu zweit, weil Wróbel dienstlich verhindert ist, auf der linken Baumseite [188.2] der Großen Allee Richtung Versöhnungsfriedhof stiefeln, dieses mir vorgeschriebene Paar:’
Bausünde, die [1*] Pl. -nZweckbauten, meist Hotelanlagen oder Hochhäuser, die nicht in die Landschaft, ins Stadtbild passen und als hässlich angesehen werden [°]
‘Man werde die an der Mittelmeerküste begangenen Bausünden [233.29] nicht wiederholen.’
Bautätigkeit, die [1*] o.Pl.Tätigsein, Aktivitäten im Bauwesen, beim Bauen [D]
‘Sie nannten die Gegend zauberhaft, und da die südeuropäischen Regionen ohnehin überlaufen und durch küstenlange Bautätigkeit [233.20] verschandelt waren, wollten sie dort entspannen […]’
Bauweise, die [1*]Art u. Weise, wie etw. gebaut, angelegt ist [° D2]
‘[…] nur flache, in Terrassen ansteigende Bauweise [234.14] bis hin zum betont schlichten Clubgebäude.’
Bauwerk, das [2*]größerer, durch seine architektonische Gestaltung beeindruckender Bau (2) [D]
‘Und was dort in der Silvesternacht geschah, was sich auf und unter jenem klassizistischen, lange vermauerten, endlich offenen Bauwerk [91.13] ereignete […]’‘Die erhabene Größe dieses zum Bauwerk [296.2] erwach-senen Gedankens macht uns Menschen klein, und doch setzt der Blick über die nach oben hin sich verjüngenden Kassettenfelder Mut frei […]’
Bauzaun, der [1*][meist aus Brettern bestehender] Zaun um eine Baustelle [°]
‘Durch einen Bauzaun [195.13] und das nur locker mit einem Bretterverschlag gesperrte Seitenportal zum rechten Kirchenschiff hatten sie Einlaß gefunden, Wróbel voran.’
Beamte, der [1*] Pl. (m+f) -njmd., der im öffentlichen Dienst (bei Bund, Land, Gemeinde u.Ä.) od. im Dienst einer Körperschaft des öffentlichen Rechts steht und ein bestimmtes Rechtsverhältnis seinem Dienstherrn gegenüber hat [D]
‘Schiffsbauingenieure, Beamte [161.20] der Stadtverwaltung, Prälaten und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß bis vor die Haustür bringen.’
Ministerialbeamte; Polizeibeamte; Postbeamte; Standesbeamte; StaatsbeamteBebauung, die [1*]Gesamtheit der Gebäude, die sich auf einer Fläche befinden [° D2]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung, in der ich das Spiegelbild einer mir vom Entwurf her vertrauten Bebauung [278.19] sehe, nichts Hinderliches im Weg steht.’
Becher, der [1*] Gen. -shöheres, etwa zylinderförmiges [Trink]gefäß [ohne Fuß], meist ohne Henkel [D1]
‘Schließlich das Geschenk der Piątkowska an den Bund: die Kopie eines aus Silber getriebenen und teilvergoldeten Bechers [113.11] der Danziger Brauerzunft, mit Widmung, 1653 datiert;’
GoldbecherBeckenschale, die [1*] Pl. -nlinke oder rechte Hälfte des Beckens, dem aus bestimmten Knochen bestehenden Teil des [menschlichen] Skeletts, der die Verbindung zwischen Beinen u. Lendenwirbelsäule herstellt u. die in der Bauchhöhle ruhenden Eingeweide stützt; Hüftbein [° D Becken 2c]
‘Knochen über Knochen, Schädelfragmente, Beckenschalen [195.21] und Schlüsselbeine zuhauf.’
Bedacht [1*] nur in geh. Fügungen u. Wendungen mit Bedachtmit einer bestimmten Überlegung; überlegt, besonnen [D]
‘Mit Bedacht [44.17] ging er sicher.’
Bedarf, der [5*]das in einer bestimmten Lage Benötigte, Gewünschte; Nachfrage nach etw [D]
‘Der könne gleichfalls Versöhnungsfriedhof heißen, denn zwischen Litauen und Polen bestehe Bedarf [120.22] an Versöhnung.’‘Nicht nur der polnische Bedarf [162.19] soll gedeckt werden, Export ist sein Ziel.’‘Mit Bedarf [177.12] von zwei- bis dreitausend Seniorenheimplätzen dürfe man rechnen.’‘[…] die Fahrradrikscha »Solidarność« wurde zum Serienprodukt entwickelt und sollte, über Europa hinaus, den Bedarf [213.13] afrikanischer, asiatischer und südamerikanischer Großstädte decken.’‘Wróbel war bei den Lutschern geblieben, deren Vorrat, nach Bedarf [265.20], aufgefüllt wurde.’
KulturbedarfBedauern, das [2*]Betrübnis [D2]
‘Der Aufsichtsrat erklärte öffentlich sein Bedauern [154.16], und die Journalisten verloren den Spaß an der Sache.’‘Davon nehmen, unter Bedauern [246.16], beide Gesellschafter Abstand.’
Bedenken, das [6*] meist Pl.: -aufgrund von vorhandenen Zweifeln, Befürchtungen od. Vorbehalten angestellte Überlegung, die ratsam erscheinen lässt, mit der Zustimmung noch zu zögern od. den Plan o.Ä. neu zu durchdenken; Zweifel, Einwand, Skrupel [D2]
‘Entschlossen jetzt, wenn auch nicht ohne gewohnte Bedenken [45.2], schlurfte er zielstrebig auf eine Kneipe zu […]’‘Sobald er sich als zu weitschweifig empfand, etwa beim Lob des Pilzgerichtes in Anbetracht denkbarer Spätfolgen, faßte er wie ein geübter Protokollführer seine Bedenken [51.14] zusammen:’‘Er gibt vor, ihre Bedenken [142.3] zu verstehen, will sie zu nichts überreden […]’‘Reschke, dessen früh geäußerte Bedenken [192.19] durch die Todesrate bestätigt wurden […]’‘Der von Reschke und der Piątkowska unterzeichnete Geschäftsbericht zählte Erfolge auf und sprach Bedenken [231.8] aus.’‘Alle von Reschke und der Piątkowska vorangestellten Bedenken [234.30] wurden anfangs geteilt […]’
Bedeutung, die [4*] o.Pl.1. Sinn, der in Handlungen, Gegebenheiten, Dingen, Erscheinungen liegt [D1a]
‘Erst gegen Schluß seiner Klage werden ihm wieder die Einkaufsnetze der Witwe lieb, prall gefüllt mit Bedeutung [18.12].’‘In wiederholten Anläufen sprach er dem Erbstück Bedeutung [54.9] zu:’‘Ich nehme an, daß die beiden ihr Novemberdatum in den Vertrag hineingeredet haben, ohne auf die zusätzliche Bedeutung [118.22] von Allerseelen hinzuweisen.’
2. Gewicht, Tragweite, Belang [D2a]
‘Vorerst auf eine Region beschränkt, verhieß es dennoch globale Bedeutung [104.19].’
Bedingung, die [1*] Pl. -enetw., was zur Verwirklichung von etw. anderem als Voraussetzung notwendig, gegeben, vorhanden sein muss [D1b]
‘[…] dann aber waren es nur noch die Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft und deren planerische Bedingungen [95.19], die den Professor vor der » kapitalistischen Ausgeburt« versammelten.’
Bedürfnis, das [2*]Wunsch, Verlangen nach etw.; Gefühl, jmds., einer Sache zu bedürfen, jmdn., etw. nötig zu haben [D1]
‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis [37.29] des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht oder erzwungener Umsiedlung seinen Ort […] von Geburt an gehabt habe.’‘So sollte dem polnischen Bedürfnis [231.26] nach zentraler Lenkung entsprochen werden.’
Bedürftige, der/die [2*]jmd., der materielle Hilfe benötigt, am Lebensnotwendigen Mangel leidet [° D bedürftig 1]
‘Nicht zu reden vom Spendenkonto, mit dessen Hilfe die Begräbniskosten der Bedürftigen [157.29] beglichen wurden;’‘Man habe deutscherseits das Beispiel des ehemaligen polnischen Sozialministers aufgegriffen, freilich ohne den Bedürftigen [232.11] die sogenannten »Kuroniówka« abzuverlangen, man teile unbürokratisch aus.’
Beerdigung, die [19*] Gen. - ; Pl. -enBegräbnis, Bestattung, Beisetzung [D]
‘[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag erteilt, die Einsegnung des Friedhofs und - aus ge-botener Distanz - die ersten Beerdigungen [134.9] aufzu-zeichnen.’‘Auf Sommeranfang fanden die Einsegnung und danach zwei Beerdigungen [134.16] in der rechten hinteren Ecke des weitläufigen Geländes statt […]’‘Man wollte prüfen, ob ein würdiger Verlauf deutscher Beerdigungen [136.13] inmitten polnischer Gegebenheiten gesichert sei.’‘Alles in allem wurden die ersten Beerdigungen [137.11] auf dem Versöhnungsfriedhof als würdig und dankenswert frei von politischen Nebengeräuschen empfunden, urteilte die Presse.’‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage […] vorführt, die von den Beerdigungen [137.23] kaum Notiz nehmen.’‘Mit der Beerdigung [145.20] nach katholischem Ritual konnte die vierte Gräberreihe begonnen werden.’‘Auf Beerdigungen [156.28] sind sie ab Ende August nur selten gegangen.’‘Schon früh, noch vor den ersten Beerdigungen [164.23], hat Reschke ihr Urteil festgehalten:’‘Wróbel […] meinte, die Tatarengräber als ›wilde Beerdigungen [175.16]‹ entschuldigen zu müssen.’‘Er nennt Beerdigungen [200.6] bloße Raumvergeudung.’‘Sie versäumte keine Beerdigung [203.6].’‘[…] und deshalb war es gar nicht erstaunlich, daß viele, die eigentlich in Richtung Westen unterwegs sein wollten, zu Erna Brakups Beerdigung [255.22] kamen.’‘Überhaupt muß die Beerdigung [257.13] der Erna Brakup eine auch heitere Veranstaltung gewesen sein.’‘Die eigentliche Beerdigung [257.29] verlief schnell. ’‘Während der Beerdigung [258.2] startete oder landete kein einziges Flugzeug.’‘Als Reschke gleich nach der Beerdigung [258.20] Chatterjee begrüßte […]’‘[…] und sich Jahre nach der Jahrtausendwende dunkel an Erna Brakups Beerdigung [259.8] und Chatterjees Friedhofsbesuch erinnert:’‘[…] vor oder nach Beerdigungen [270.21] war es zu plötzlicher Niederkunft, zu Frühgeburten gekommen.’‘Auch nach Matarnia, zur Beerdigung [284.21], haben sie sich mit dem Polski Fiat beholfen.’
Beärdigung [Brakup Missingsch]; BeerdigungsinstitutBeerdigungsinstitut, das [4*] Pl. -eUnternehmen, das Beerdigungen übernimmt [D]
‘Zudem haben mich Gespräche mit dem Management zweier namhafter Beerdigungsinstitute [108.19] erfahren lassen, daß diese Großunternehmen bereit sind, neue Wege zu gehen;’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute [109.4] an einer Zusammenarbeit mit einem polnischen Institut, im Sinne von Joint venture, interessiert.’‘Die Überführung der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut [133.8] übernommen werden, das Kontakt mit einem Institut in Gdańsk gesucht und bald darauf einen Kooperationsvertrag geschlossen hatte.’‘[…] er, Reschke, habe Sonderrabatte westdeutscher Beerdigungsinstitute [285.18] eingestrichen, ohne deren Höhe klipp und klar zu deklarieren;’
InstitutBeerdigungswillige, der/die [7*] Pl. - GrassPersonen, die nach ihrem Tod auf dem Versöhnungsfriedhof beigesetzt werden möchten [°]
‘Zum ersten Mal spricht er, ganz ohne Ironie, von » Beerdigungswilligen [93.25]«.’‘[…] sobald Reschke Zahlen für den west- und süddeutschen Ansiedlungsraum einfütterte, ließen sich zusätzlich gut fünfzehntausend »Beerdigungswillige [94.16]« hochrechnen.’‘Amtliche Schreiben bestätigen, daß es Reschke gelang, allen » Beerdigungswilligen [108.11]« die steuerliche Absetzbarkeit des Grundbetrages in Aussicht zu stellen.’‘Die Zahl der Beerdigungswilligen [139.21] wächst.’‘[…] die sich allerdings nicht in die Kartei der im Computer versammelten Beerdigungswilligen [142.2] einreihen wollte.’‘[…] schon Ende Juli wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof ein Urnenfeld anzulegen, weil eine wachsende Zahl »Beerdigungswilliger [148.16]« auf Feuerbestattung Wert legte.’‘Danach geht es wieder um das Geld der »Beerdigungswilligen [171.1]«.’
Beerdigungswilligkeit, die [2*] GrassBereitschaft von Personen, sich nach dem Tod auf dem Versöhnungsfriedhof beisetzen zu lassen [°]
‘72 Prozent der Rückmeldungen zeigen Beerdigungswilligkeit [97.22] im Sinne unserer Friedhofsgesellschaft an.’‘[…] daß er mit seinen hochgerechneten Belegen für » ausgesprochene und latente Beerdigungswilligkeit [107.28]« ehemaliger Vertriebener Gehör gefunden […] hatte.’
Befestigungswall, der [2*] Pl. -wälleder Verteidigung dienende Aufschüttung aus Erde, Steinen o.Ä., mit der ein Bereich schützend umgeben od. abgeschirmt wird [° D ²Wall]
‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt über eine Brücke, die, seit Niederlegung der Befestigungswälle [20.23] und dem Bau des Hauptbahnhofs, alle […] Eisenbahngleise überwölbt.’‘So ausgerüstet sind sie unterwegs gewesen, etwa auf den Befestigungswällen [187.27] am Leegen-Tor […]’
Beffchen, das [1*]Halsbinde mit zwei steifen, schmalen Leinenstreifen vorn am Halsausschnitt von Amtstrachten, bes. des evangelischen Geistlichen [D]
‘Karau mit Beffchen [136.7] und Talar.’
Befragen, das [1*] → befragenFragen (1) (an jmdn.) richten, (jmdm.) Fragen stellen [D1a]
‘Alles, was Wróbel wichtig war, sogar die Linienführung der Straßenbahnen […], konnte die Brakup auf Befragen [147.19] hersagen.’
Befreier, der [1*]Person, die einen erfolgreichen Freiheitskampf führt u. dadurch jmd. von etw. frei macht [° D; D befreien 1b]
‘Bei den Weltjugendfestspielen in Bukarest hat sie in kurzer Rede Stalin als Befreier [275.15] Polens gefeiert.’
Befund, der [2*]nach einer Untersuchung, Prüfung festgestelltes Ergebnis, festgestellter Zustand [D]
‘[…] denn Reschke litt zwar unter dem Befund [105.25], zwei Seelen in seiner Brust zu haben, hätte sich aber nach operativer Entfernung der einen oder anderen als entseelt empfunden.’‘Ich könnte mich mit dem Befund [173.29], außer Begräbnissen ereignete sich nichts, kurz fassen […]’
Befürchtung, die [1*] Pl. -enErwartung einer unangenehmen Sache [D]
‘Das entsprach Reschkes Befürchtungen [101.24], dem allerdings weniger die verstreichende Zeit, weit mehr das Wetter Sorgen bereitete:’
Begegnung, die [5*]das Sichbegegnen, Zusammentreffen [D1]
‘Was ich über den Ort ihrer Begegnung [9.14] weiß, mengt meine teils verwischte, dann wieder überdeutliche Ortskenntnis mit des Witwers forschendem Fleiß, dessen Aus-beute er in Häppchen seinen Notizen beigemengt hat […]’‘[…] wäre die zufällige Begegnung [11.8] zwischen Witwer und Witwe mit dem Kursverfall des Złoty zu vergleichen gewesen.’‘Eine bloße Kneipenbekanntschaft hieß bei ihm »die alles krönende Begegnung [51.28]«.’‘Nachdem er diese Begegnung [127.8] mit verfrühter Natur ausgebreitet hat […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort ihrer ersten Begegnung [161.33], im Fachwerkhäuschen, mit dem Bengalen getroffen […] haben.’
Begehren, das [1*] Pl. selten geh.das Verlangen, Streben nach jmdm., etw.; Wunsch [D]
‘Frau Dettlaffs wiederholtes Begehren [198.16] nach einem generellen Rauchverbot lockerte er durch eingeräumte Raucherpausen zugunsten der Piątkowska.’
Begeisterung, die [4*]Zustand freudiger Erregung, leidenschaftlichen Eifers; von freudig erregter Zustimmung, leidenschaftlicher Anteilnahme getragener Tatendrang; Hochstimmung, Enthusiasmus [D]
‘Sie war zur Begeisterung [37.15] fähig […]’‘[…] ihre Idee lädiert, ihr Entschluß, kaum gefaßt, schon gebremst, und ihre Begeisterung [65.2], die gestern noch hell entflammt war, deutlich niedriger geschraubt.’‘Als sie jenseits vom Michaelisweg […] weiteren Raum für Grab- und Urnenfelder ahnten, nahm ihre Begeisterung [68.19] um gut eineinhalb Hektar zu.’‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er […] der auf ihn übertragenen Begeisterung [71.30] zumindest nicht widersprochen.’
Begierde, die [1*]auf Genuss u. Befriedigung, auf Erfüllung eines Wunsches, auf Besitz gerichtetes, leidenschaftliches Verlangen [D]
‘So sehr sie einander in Briefen begehrten und beide nun überhitzte Wörter für ihre Begierde [115.30] fanden, sie wollten dennoch nichts übereilen.’
Beginn, der [11*]Augenblick, in dem etw. einsetzt, beginnt; Anfang einer zeitlichen […] Erstreckung [D]
‘Doch nun, mit Beginn [16.1] des neuen Zeitalters, wird wieder das Leben...’‘Und als sich Witold, der spät geborene einzige Sohn, gleich zu Beginn [31.18] der achtziger Jahre - kaum hatte der General das Kriegsrecht ausgerufen - nach Westen absetzte […]’‘[…] sagte er, mit Blick auf die zu Beginn [68.4] der zwanziger Jahre gebaute Klinik:’‘Gleich zu Beginn [91.10] des neuen Jahres schreibt er:’‘Anrührend, wie sich der jungenhaft schlaksige Priester der Petrikirche zu Beginn [136.28] seiner kurzgefaßten Grabrede für sein, wie er sagte, »sehr mangelhaftiges Deutsch« entschuldigte.’‘Erst durch sie steht in Reschkes Tagebuch der Beginn [189.16] des Golfkrieges gemeldet.’‘[…] beiden war, seit Beginn [222.20] der Aktion Umbettung, ihre Idee abhanden gekommen.’‘Spätestens ab Beginn [237.17] der Umbettungen war ein Planungschef vonnöten.’‘Immer wieder […] gab es, seit Beginn [241.11] des Ersten Weltkrieges, einen Bruder weniger und kam sie klagend auf den Grippe- und Kohlrübenwinter '17.’‘Das geschah zu Beginn [243.26] der Sitzung.’‘Er, Reschke, habe seit Beginn [285.16] der Golfkrise auf den unsteten Dollarkurs spekuliert;’
NovemberbeginnBegleitbrief, der [3*]einer […] Sendung beigelegter Brief [D]
‘Als ich das Paket öffnete, lag sein Begleitbrief [15.17] obenauf:’‘In seinem an mich gerichteten, auf römischem Hotelpapier geschriebenen Begleitbrief [297.30] hat mein Mitschüler, von der Datierung im Briefkopf abgesehen, auf Zeitsprünge verzichtet.’‘In seinem Begleitbrief [298.26] steht abschließend:’
Begräbnis, das [7*] Pl. -seBeerdigung, Bestattung mit den dabei üblichen Feierlichkeiten [D]
‘[…] die ersten Begräbnisse [132.29] standen auf dem Programm.’‘Nachdem er im neuen Anzug - und bei Regen mit Schirm - weiteren Begräbnissen [139.7] das Geleit gegeben, […] und behutsam gelenkt hatte […]’‘Glaub mir, Alexandra, am Begräbnis [142.21] wird nicht gespart!’‘Drei Begräbnisse [145.14] standen auf dem Programm, nach zwei protestantischen ein katholisches.’‘Ich könnte mich mit dem Befund, außer Begräbnissen [173.29] ereignete sich nichts, kurz fassen […]’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste nach Begräbnissen [176.20] gleichfalls Hochbetagter den Wunsch geäußert […]’‘Die Friedhofsordnung wurde um den Zusatz »raumkonzentrierte Zweitbestattungen« länger und regelte endlich, auf Drängen der Piątkowska, das Recht auf anonyme Begräbnisse [232.23].’
Begräbnisbetrieb; Begräbnisbrauch; Begräbniskosten; Begräbnispraxis; Begräbnisritual; Begräbniswesen; ErstbegräbnisBegräbnisbetrieb, der [1*]Begräbnis; Betrieb (1a)
‘Man hatte den Begräbnisbetrieb [188.14] einstellen müssen.’
Begräbnisbrauch, der [1*] Pl. -bräucheinnerhalb einer Gemeinschaft fest gewordene u. in bestimmten Formen ausgebildete Gewohnheit, überkommene Sitte, wie Begräbnisse gestaltet werden [° D Brauch]
‘Ausführlich finden in ihr Begräbnisbräuche [103.15] und deren soziale Stufungen Raum: das Gefälle zwischen Armenfriedhof und Fürstengruft.’
Begräbnisinstitut, das [3*] Pl. -eUnternehmen, das Beerdigungen übernimmt [D Beerdigungsinstitut]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute [40.24] […] und zu erwartende Schwierigkeiten beim Überführen der Särge und Urnen […]’‘Reschke konnte […] Zusicherungen von Begräbnisinstituten [112.12] und Sterbekassen […] ausbreiten.’‘[…] er lachte sogar, als ihn ein Literaturwissenschaftler, mit Anspielung auf das bekannte Begräbnisinstitut [132.2], » Professor Grieneisen« nannte.’
Begräbniskosten, die [3*] Pl.Begräbnis; Kosten
‘Selbstverständlich lagen die Begräbniskosten [118.23] und die Pflege des neuerdings deutschen Friedhofs, der offiziell » Versöhnungsfriedhof« heißen sollte, bei den Nutznießern.’‘Nicht zu reden vom Spendenkonto, mit dessen Hilfe die Begräbniskosten [157.29] der Bedürftigen beglichen wurden; ’‘Verspätet könnte der Astronom und Braumeister Johann Hevelius […] Platz nehmen und über Mondphasen oder die Begräbniskosten [274.23] seiner kürzlich verstorbenen E-hefrau Catharina, einer geborenen Rebeschke, berichten...’
Begräbnispraxis, die [1*]Begräbnis; Praxis
‘Ermüdend hat er seine Kenntnisse über die Begräbnispraxis [194.29] in Kirchen ausgebreitet.’
Begräbnisritus, der [1*] Pl. -ritenBegräbnisritual
‘[…] indem er in seiner Kladde die Begräbnisriten [138.27] der Mexikaner und Chinesen in Vergleich brachte […]’
Begräbnisritual, das [1*] Pl. -eBegräbnis; Ritual
‘Viele Anmeldungen aus den Ländern des kaum mehr als Staat existierenden ostdeutschen Gebildes verlangten Ein-äscherung und verzichteten auf christliche Begräbnisrituale [148.20].’
Begräbniswesen, das [1*]Bereich, der Begräbnisse in seiner Vielfalt umfasst, Gesamtheit der Begräbnisse [° D -wesen]
‘Sie sollen das Begräbniswesen [273.29] durch postmoderne Gestaltung aus starrer Routine befreien.’
Begriff, der [4*] Pl. -eGesamtheit wesentlicher Merkmale in einer gedanklichen Einheit; geistiger, abstrakter Gehalt von etw. [D1]
‘Was wir Heimat nennen, ist uns erlebbarer als die bloßen Begriffe [38.5] Vaterland oder Nation […]’‘Reschke hingegen verkneift sich jede körperliche Anspielung, faßt aber ihre Liebe kostbar in erhabene Begriffe [91.8], als wolle er sie auf einen Sockel stellen.’‘Später sprach Reschke von einer »Epiphanie«; er liebte es, nicht nur Dinge, sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe [104.22] zu heben.’‘Das alles vermehrte Arbeitsplätze und belebte die dahinkümmernde Werft, deren weltweiter Ruf einst auf dem Begriff [213.8] Solidarność gründete.’
Begrüßung, die [1*]das Willkommenheißen; Empfang [° D begrüßen 1]
‘Das rief die Brakup zur Begrüßung [189.15].’
Behandlung, die [1*]Bearbeitung (mit einer Substanz, die eine bestimmte Wirkung hat) [° D behandeln 2]
‘Vierungen, Pfropfen im Lindenholz, gespritzte und verspachtelte Holzwurmspuren zeugten von langwieriger Behandlung [253.31].’
Behauptung, die [1*]Äußerung, in der etw. als Tatsache hingestellt wird [was möglicherweise jedoch keine ist] [D1a]
‘[…] indem er den Widerspruch der Herren Vielbrand und Karau durch die Behauptung [199.2]: »Auch Umbettungen sind Vertreibung«, provozierte.’
TatsachenbehauptungBehörde, die [2*] Pl. -nstaatliche, kommunale od. kirchliche Dienststelle, Verwaltungsorgan [Da]
‘Anfangs sei er auf Schwierigkeiten gestoßen, doch habe er sich den zuständigen Behörden [58.13] gegenüber gefällig erweisen können.’‘Da […] bei der Bestallung von Kulturdezernenten innerhalb städtischer Behörden [106.24] zumeist politisch entschieden werde, müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Beichte, die [1*] christl. Rel.vor einem Geistlichen od. im Gottesdienst abgelegtes Sündenbekenntnis [Da]
‘[…] stand zwischen allen, die wie sie die Beichte [256.31] hinter sich hatten, im Mittelgang, wartete in Demut die letzten Sünder ab […]’
BeichtstuhlBeichtstuhl, der [2*] Pl. -stühle(in einer kath. Kirche) in drei kleine Räume geteilte, zur Abnahme der ?Beichte bestimmte Kabine mit einer Öffnung in jeder Trennwand, durch die Beichtvater u. Beichtender zueinander sprechen können [D]
‘[…] wartete in langer Reihe vor einem der Beichtstühle [256.27], in denen die Priester ihr Ohr hinhielten […]’‘[…] verschwand nach dem Klopfzeichen des Priesters im Beichtstuhl [256.29] […]’
Beifahrerin, die [1*] /w. Form/im PKW vorn neben dem Fahrer sitzende Person [D Beifahrer a]
‘Ich denke mir Fahrer und Beifahrerin [64.30] schweigend, wenn nicht enttäuscht und ziemlich nachdenklich geworden:’
Beifahrersitz, der [1*]Sitz (3) neben dem Fahrersitz [D]
‘Auf den Beifahrersitz [81.11] legte er das andere Geschenk:’
Beifall, der [6*]1. Bekundung von Zustimmung od. Begeisterung durch Klatschen, Trampeln, Rufen u.a.; Applaus [D1]
‘Wróbel klatschte Beifall [199.4].’‘Man nahm das mit Beifall [231.19] auf. Marczak und Frau Dettlaff gratulierten dem Paar.’‘Spöttischer Beifall [246.21], etwa von Vielbrand gespen-det, ist nicht vermerkt, wohl aber Alexandras Auftritt:’‘Nach Reschkes Notiz hat man freundlich Beifall [291.2] geklatscht, als die blumengeschmückte Rikscha mit dem Hochzeitspaar langsam Richtung Rathaus rollte.’‘Etwas von Purcell hat er gesungen und bekam Beifall [296.10] dafür.’
2. Bejahung, Zustimmung [D2]
‘Abgesehen von den Rücktrittswünschen, die bedauert wurden, löste die »flächendeckende Ausweitung des Versöhnungsgedankens« Beifall [269.19] aus […]’
Beifuß, der [1*]zu den Korbblütlern gehörende Pflanze, deren in Rispen wachsende Blüten als Gewürz verwendet werden [D]
‘Alexandra soll sich an einer mit Äpfeln und Beifuß [173.13] gefüllten Martinsgans versucht haben.’
Beileid, das [3*]Mitgefühl, [offizielle] Anteilnahme bei einem Todesfall [D]
‘Während das Beileid [137.14] ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann […] aus polnischer Sicht einige Akzente gesetzt […]’‘Nachdem er […] gemeinsam mit der Piątkowska Beileid [139.8] ausgesprochen [hatte]’‘Allen Leidtragenden sprach sie ihr Beileid [203.7] aus, das sie auf den Satz: »Nu mecht ewje Ruh sain«, verknappte.’
Bein, das [2*] Pl. -ezum Stehen u. Fortbewegen dienende Gliedmaße bei Mensch u. Tier (die beim Wirbeltier u. beim Menschen vom Hüftgelenk bis zu den Zehen reicht) [D1] Hinterbein; Hosenbein; Vorderbein *etw. […] auf die Beine bringen etw. […] in einen guten Zustand bringen [D1*]
‘Reschke war sicher, daß die Deutschmark genug zu tun haben werde, die ostdeutsche Wirtschaft auf die Beine [142.17] zu bringen.’
*etw. Beine machen ugs. dafür sorgen, dass etw. schnell umgesetzt wird [°]
‘Reschke, der gespaltene Alexander Reschke, konnte zielstrebig handeln, Tatsachen schaffen und einer bloßen Idee Beine [107.23] machen.’
Beinhaus, das [4*] Pl. -häuserAufbewahrungsort für ausgegrabene Gebeine auf Friedhöfen [D]
‘Wie er Bodengrabplatten und Grabsteine, Sarkophage und Epitaphe, Beinhäuser [17.5], Gruftgewölbe und mottenzerfressene Totenfahnen, […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘Es müßte, weil kein Beinhaus [196.1] möglich ist, eine besondere Grube ausgehoben und abgedecktwerden.’‘Ursprünglich waren es viele, wird es ein Chor Engel gewesen sein, der, gänzlich vergoldet, durch Posaunenschall Grüfte gesprengt, Gräber geöffnet, Beinhäuser [253.21] aufgeschlossen hat […]’‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der […] Beinhäuser [275.2] und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...’
Beinkammer, die [4*] Pl. -nStätte, an der ausgegrabene Skelettreste verwahrt werden [°]
‘Umständlich ging es um […] die Überführung der Gebeine aus Familiengräbern in die Beinkammern [195.2] der jeweiligen Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume keine Dauernutzung zuließen […]’‘Und diese Details, jeden Fingerzeig Reschkes auf Gebein und Beinkammern [196.13], griff Vielbrand auf, um sie, befreit von barocker Schauerlichkeit, dienstbar zu machen:’‘Reschke verwahrte sich gegen den Mißbrauch seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse und nannte die von ihm erwähnte Beinkammer [197.1] ein »ausgelaufenes Modell«.’‘Indem der mittelständische Unternehmer […] die häufig erwähnten barocken Beinkammern [207.25] zum Vorbild neuer Planung erhob, hörte sich die Umbettung sterblicher Überreste praktikabel und kein bißchen mehr anstößig an.’
Beischlag, der [8*] Gen. -s; Pl. -schlägeterrassenartiger, von der Straße her über eine Treppe zugänglicher Vorbau, bes. an Häusern der Renaissance u. des Barocks [D]
‘Dem Doppelhaus ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte, wie sonst keinem Haus in der Hundegasse, als Terrasse einen Beischlag [31.26] zugestanden.’‘Den geräumigen Beischlag [31.30] grenzten zur Gasse hin in Sandstein gehauene Reliefs ab:’‘Er habe mit Eltern und Brüdern schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt, in dem schlicht gegiebelten Haus ohne Beischlag [36.25], genauer, in dessen Original.’‘Und schon steht er auf dem Beischlag [44.4] allein mit sich. ’‘Er umrundete den spätgotischen Kolossalbau im rechten Bogen, stand, zauderte, als sich die Frauengasse mit ihren Beischlägen [44.21] auftat […]’‘[…] bis vor die Stufen des ihrer Haustür vorgelagerten Beischlags [76.10], dessen in Sandstein gehauene Reliefs das Spiel der Putten und Amoretten kaum noch ahnen ließen.’‘Seitdem die Beischläge [149.29], zuletzt in der Brotbänkengasse, wiederhergestellt waren, klagten sie über knapp werdende Arbeit.’‘[…] wo auf dem Beischlag [290.15] für Freunde und Nachbarn Cocktails serviert wurden […]’
Beisetzung, die [3*] Pl. -en geh.Beerdigung, Begräbnis [D]
‘Ohne sich Atheisten zu nennen, wollten die Antragsteller aus Stralsund, Neubrandenburg oder Bad Doberan »nur eine schlichte Beisetzung [148.23] ohne Pfarrer und Reden am Grab«.’‘Man überließ das Wróbel und Erna Brakup, die keine Beisetzung [156.30] und im Hevelius keinen Leichenschmaus verpaßten.’‘[…] und ich war dagegen, den bei ihm notierten, schon während vorletzter Sitzung gestellten Antrag auf Beisetzungen [236.23] in der Danziger Bucht zu erwähnen, und trage nun nach:’
UrnenbeisetzungBeisitzer, der [1*] Pl. (m+f Grassjmd. der Platz genommen hat und ein bestimmtes Ereignis verfolgt, an etw. sitzend teilnimmt [°]
‘[…] wenn ich heute versuche, mir ein Bild zu machen, sind es die überwiegend gelbgrünen Glasscheiben, die den Tisch und dessen Beisitzer [268.9] in ein Aquarium versetzen.’
Beispiel, das [15*] Pl. -ea) beliebig herausgegriffener, typischer Einzelfall (als Erklärung für eine bestimmte Erscheinung od. einen bestimmten Vorgang); Exempel [Da]
‘Nach langer Reihung der dem Straßenbild »einverleibten polnischen Armut«, der Złoty-Abwertung und landesweiten Teuerung, wozu er Beispiele [52.17] für das Mißverhältnis zwischen Löhnen und Preisen nannte […]’
*[wie] zum Beispiel beispielshalber, wie etwa [Da*]
‘Zum Beispiel [19.22] auf alle Knackfuß-Künstlermonographien.’‘Zum Beispiel [39.16] soll ich, was er und andere Schüler bewundert haben wollen, eine lebende Kröte geschluckt haben.’‘[…] und ihm einige Sakralbauten, zum Beispiel [45.11] die zuletzt vom Trümmerschutt befreite Petrikirche, neu zu entdeckende Grabplatten zu bieten hatten.’‘Zum Beweis […] schickte er der Piątkowska Fotokopien solcher Geburtstags- und Jubiläumsinserate, zudem Todesanzeigen, nach denen, zum Beispiel [96.20], ein Herr Augustin Habernoll nicht nur seinen 95. Geburtstag, sondern auch sein 75jähriges Organistenjubiläum feierte […]’‘Wie gut, daß in meinem sonst obskuren Heimatblatt alle Jubilare mit ihrer vormaligen Adresse, zum Beispiel [97.11], ›Früher Danzig, Am Brausenden Wasser 3 b‹, und ihrem derzeitigen Wohnsitz, ›jetzt 2300 Kiel 1, Lornsenstr. 57‹, bekannt gemacht werden.’‘Übrigens hat unser gemeinsamer Freund Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien überliefert, zum Beispiel [100.31] auf Blättern […]’‘Einige nicht in Stein gehauene Sprüche finde ich in den Aufzeichnungen meines überkorrekten Mitschülers, zum Beispiel [150.31] diese: ’‘Zum Beispiel [161.10] stimmt ihn fröhlich, daß die gestiegenen Ölpreise das Benzin teurer und teurer machen […]’‘Alexander Reschke konnte schon immer mit Geld umgehen, zum Beispiel [167.18], als er während der Kriegsjahre die damals zwangsläufigen Kartoffelkäferaktionen organisiert […] hat.’‘Zum Beispiel [174.23]: inmitten Gestrüpp ein von guter Steinmetzarbeit zeugendes Muschelkalkkreuz […]’‘Ein Zyniker, der früher mal extrem links stand, jetzt aber nur noch Witze reißt, zum Beispiel [184.21] über die Friedensbewegung und deren Protest gegen den drohenden Golfkrieg.’‘Chatterjee meint, der Golfkrieg sei notwendig, um die Verelendung, zum Beispiel [200.17] in Asien und Afrika, bis zur Unerträglichkeit spürbar zu machen.’‘Zum Beispiel [237.7] wird nicht deutlich, ab wann ein festangestellter Planungschef in einer Düsseldorfer Büroetage für die Friedhofsgesellschaft tätig geworden ist.’
b) Vorbild, [einmaliges] Muster [Db]
‘Man habe deutscherseits das Beispiel [232.10] des ehemaligen polnischen Sozialministers aufgegriffen, freilich ohne den Bedürftigen die sogenannten »Kuroniówka« abzuverlangen, man teile unbürokratisch aus.’
Beistand, der [1*] o.Pl. geh.Hilfe, Unterstützung [D1]
‘[…] und Beistand [207.14] allenfalls von Erna Brakup kommen konnte […]’
Beitrag, der [1*]Mitwirkung; Arbeit, Leistung als Anteil, mit dem sich jmd. bei der Gestaltung, Verwirklichung von etw. beteiligt [D2]
‘[…] sie möge doch, bitte, ihren Beitrag [137.8] bei anderer, weniger dem Mißverständnis ausgesetzter Gelegenheit leisten.’
Beitrittsformular, das [1*]Vordruck, mit dem sich Personen mit bestimmten Aufnahmebedingungen einverstanden erklären [°]
‘Ein breitgestreutes Beitrittsformular [114.31] wird erwähnt, das erlaubte, den Grundbetrag in voller Höhe oder in Raten einzuzahlen.’
Beiwerk, das [2*][schmückende] Zutat, Nebensächlichkeit, entbehrliche Zu-, Beigabe [D]
‘Geschlechterwappen und heraldisches Beiwerk [61.11], all das von Generationen in Furcht gehaltener Kirchgänger, später von Touristen abgelaufen, blankgetreten und flächig eingeebnet;’‘Mit anderen Figurationen wird der Engel Beiwerk [254.23] eines Altars gewesen sein, als dessen zentrales Motiv ich die Auferstehung vermute.’
Bejahung, die [1*] Pl. -endas Gutheißen; Zustimmung [° D bejahen b]
‘[…] weshalb er in Sachen Einheit genauso viele Bejahungen [105.11] wie Verneinungen gegeneinander aufrüsten konnte:’
Bekanntschaft, die [1*]1. das Bekanntsein; Kontakt, persönliche Beziehung [D1]
‘[…] erfreute ihn, bei allem Erschrecken, diese neue Bekanntschaft [46.22] vorm Hintergrund so vieler Lebendiger.’
Kneipenbekanntschaft (2) 2. Mensch od. Kreis von Menschen, die jmd. kennt; Bekanntenkreis [D2] Kneipenbekanntschaft (1); ThekenbekanntschaftBekenntnis, das [3*]das [Sich]bekennen, [Ein]geständnis [D1a]
‘Nach jeweiligem Bekenntnis [25.26] entspannt, bemerkten sie plötzlich, daß nah und fern weitere Friedhofsbesucher mit Blumen und Windlichtern ihrer Toten gedachten.’‘Und nach der Andeutung eines kurzen Geplänkels - er wollte das Licht ausknipsen, sie nicht - steht sein Bekenntnis [79.3]:’‘Timmstedts spöttisches Bekenntnis [287.12], ›Und ich bin mit neunzehn ein Juso gewesen, Stamokap!‹ löste abermals Gelächter aus, dennoch blieb ein Mißklang.’
Belag, der [1*]1. /kurz für Asphaltbelag/
‘Dem Belag [159.12] sind deutlich die Umrisse plattgewalzter Kröten eingezeichnet.’
2. Auflage, feste Schicht, die auf etw. gelegt, befestigt wird [D2] Bohlenbelag; GoldbelagBeleg, der [4*] Pl. -ea) Nachweis für Ausgaben od. Zahlungen o.Ä.; Beweisstück [Da]
‘Das nach dem zweiten Verhandlungstag abschließende Abendessen […] hat offenbar die Wojewodschaft Gdańsk übernommen oder die Polnische Nationalbank, ich finde keinen Beleg [117.27].’‘Schließlich hatte Marian Marczak Belege [244.31] zur Hand, nach denen über siebzig Prozent aller ausländischen Touristen deutschsprachig gewesen seien, und zwar mit steigender Tendenz.’‘Deshalb bin ich nicht überrascht, in einem Anfang März geschriebenen Brief zu lesen, daß er mit seinen hochgerechneten Belegen [107.27] für »ausgesprochene und latente Beerdigungswilligkeit« ehemaliger Vertriebener Gehör gefunden […] hatte.’
b) Nachweis, Zeugnis […] [Db]
‘Die Heimkehr der Toten, […] und die Fahrradrikscha als Transportmittel […] sind - ich spreche es aus - gültige Belege [164.15] des ewigen ›Stirb und werde‹...’
Belegschaft, die [1*]Gesamtheit der Beschäftigten in einem Betrieb [D]
‘Die gesamte Belegschaft [213.27] der Rikschawerke hat dieses Angebot abgelehnt.’
Belegung, die [1*] Pl. seltenNutzung für etw. (bes. die Unterbringung von Personen) [° D belegen 2c]
‘Den Maßeinheiten deutscher Friedhofsordnung folgend, konnte bei voller Belegung [118.11] mit 20 000 Grabstellen gerechnet werden, einschließlich der kleineren Urnengräber.’
Beleidigte, der [1*]jmdn. der (durch eine Äußerung, Handlung o.Ä.) in seiner Ehre angegriffen, verletzt ist [° D beleidigen]
‘Ihr vertragt wohl keine Kritik? Hier den Beleidigten [186.23] spielen!’
Belieben, das [1*]*nach Belieben nach eigenem Wunsch, Geschmack; wie man will [D*]
‘Indem der mittelständische Unternehmer des Professors kürzlich dozierten Vortrag nach seinem Belieben [207.23] auswertete […]’
Belieferung, die [1*]regelmäßige Lieferung an einen Abnehmer, Versorgung [° D beliefern]
‘Weil der Computer in Bochum mit dem in der Hundegasse korrespondierte, […] kam es selten zu Pannen oder Engpässen bei der Belieferung [157.10] des Versöhnungsfriedhofes.’
Belobigung, die [1*][offizielle] Aussprechung eines Lobs, Auszeichnung [° D belobigen]
‘[…] denn was sagt schon die Belobigung [111.31] des Hotels, das sie als »schön sauber alles und roch gut« erinnert […]’
Belustigung, die [1*] o.Pl.fröhliche Stimmung, Ausbruch von Fröhlichkeit [° D belustigen 1a]
‘Manchmal erschreckend, gewiß, dennoch höre ich sie gerne lachen, ohne nach den Gründen ihrer häufigen Belustigung [11.27] zu fragen.’
Bemerkung, die [2*]a) kurze Äußerung [D1a]
‘[…] hätte nicht eine sogleich drangeknüpfte Bemerkung [11.6] […] das eigentliche Gespräch eröffnet, wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer und Witwe mit dem Kursverfall des Złoty zu vergleichen gewesen.’
b) schriftliche Anmerkung, Notiz [D1b]
‘[…] erst nach einer kritischen Bemerkung [26.14] - » Mußte sie unbedingt auf dem Friedhof rauchen!« - gesteht er ein:’
Bemühen, das [1*] geh.Mühe, Anstrengung, Bemühung (um etw.) [D]
‘Sein Bemühen [7.20], die dritte, stumm vermittelnde Person leibhaftig zu machen, bleibt vage […]’
Bemühung, die [3*] meist Pl.: -endas Sichbemühen; Anstrengung [Da]
‘In Briefen, die sich das Paar während der Adventszeit, dann zu Weihnachten und zum Jahresende geschrieben hat, wird in Umrissen erkennbar, welche Richtung ihre Bemühungen [87.27] einschlagen.’‘Auf eine der Glossen […] hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet und seine organisatorischen Bemühungen [140.18] die »letztmögliche Form der Völkerverständigung« genannt.’‘Es ist die einzelne Unke gewesen, die Alexandra geraten hat, das Ende unserer Bemühungen [144.18] vorwegzunehmen.’
Benennung, die [2*] Pl. -enName, Bezeichnung [D2]
‘Da in des Witwers Notizen polnische und deutsche Schreibweisen willkürlich wechseln, folge ich seinen unentschlossenen Benennungen [20.29], sage nicht Brama Oliwska […]’‘Der die Küche besetzende Geruch der Steinpilze nötigte beide, sich in Benennungen [33.30] zu versuchen.’
Bengale, der [25*] Gen. -na) Einwohner zu Bengalen [Register] [D1]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen [37.20] oder Pakistani, Esten oder Letten […]’‘Wären nur Pakistani und Bengalen [121.24] oder auch Russen dienstwillig Chatterjees Angestellte gewesen, hätte die Piątkowska das kleine exotische Abenteuer gewagt […]’
b) Unkenrufe der Bengale Subhas Chandra Chatterjee [Register] [°]
‘Im blaugrau hochgeknöpften Rock stellte sich der zierliche und doch erhebliche Energien bündelnde Mann als jemand mit britischem Paß vor, der […] sich mehr oder weniger als Bengale [46.6] verstehe […]’‘Sogar Gedichte sollen sie zitiert haben: der Bengale [49.20] trug Kipling vor;’‘Offenbar kannte sie den Bengalen [50.14] nicht nur als Kneipengast.’‘»Wir werden uns wiedersehen!« rief der kleinwüchsige, schon wieder energiegeladene Bengale [50.24] mit britischem Paß und verschwand entlang dem Ufer der Radaune im Nachtdunkel.’‘Dieser sich britisch gebende Bengale [51.20] schilderte anschaulich das Überlaufbecken Asien.’‘[…] wurde er namentlich und in jenem besonderen Englisch angesprochen, das seiner mitternächtlichen Thekenbekanntschaft, dem Bengalen [57.16] britischer Staatsangehörigkeit, geläufig war.’‘Sogleich begriff Reschke das Projekt des Bengalen [58.25] als Großprojekt und deshalb erwähnenswert.’‘Der Bengale [60.1] setzte sich eine Rennfahrerkappe auf.’‘Von diesem Abschied blieb der wiederholte Hinweis auf des Bengalen [81.4] traurig abschweifenden Blick.’‘Reschke traf sich ab Anfang September wiederholt mit Chatterjee, »weil«, so motiviert er seine Heimlichkeiten, »dieser weltläufig umtriebige Bengale [161.7] unentwegt Hoffnungen, recht doppelbödige Hoffnungen, keimen lässt […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort ihrer ersten Begegnung, im Fachwerkhäuschen, mit dem Bengalen [162.1] getroffen und mit ihm Dortmunder Exportbier getrunken haben.’‘Und folgerichtig finde ich Hinweise auf die neuesten Initiativen des Bengalen [162.13] mit britischem Paß.’‘Zwischen zwei Flaschen Export hat der Professor in Reschke den Bengalen [162.26] darauf hingewiesen, daß […]’‘Wie gerne würde ich ihr den Bengalen [164.2] als unseresgleichen ein wenig näherbringen.’‘Das alles bekam der vergessene und übriggebliebene Grabstein des Gründers der Klawitterwerft zu hören, dessen aufwendige Grabmaleinfassung dem Bengalen [201.29] als Turngerät diente:’‘»Mister Marczak ist ein treuer Fahrgast und immer gefällig«, sagte der Bengale [202.24] nach letztem Sprung über das schmiedeeiserne Gitter.’‘Der Bengale [206.1] mit dem britischen Paß hatte in Polen Fuß gefaßt.’‘Dennoch sieht sich Reschke gleichrangig mit dem Bengalen [206.21].’‘[…] wobei der Bengale [209.21] nach vorbereitetem Plan reiste, unser Paar jedoch hastig aufbrach, als müßten die verbleibenden Tage vor der nächsten Aufsichtsratssitzung genutzt werden.’‘Der jedes Unheil vorkostende Professor glaubte dem Bengalen [211.27] blindlings;’‘Als Reschke gleich nach der Beerdigung Chatterjee begrüßte, soll der Bengale [258.21] lächelnd, bei traurig abschweifendem Blick, gesagt haben:’‘[…] sie, die den Bengalen [287.28] einen »falschen Engländer« genannt und ihm aus ihrer katholischen Gottlosigkeit heraus Hexerei und Schlimmeres, » Satanskunst«, nachgesagt hatte […]’‘Vermutungen, nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers den Bengalen [293.2] zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’
Benutzer, der [1*]jmd., der sich einer Sache (ihrem Zweck entsprechend) bedient; jmd., der etw. gebraucht, verwendet [° D; D benutzen a]
‘[…] indem er Benutzer [137.20] der Parkanlage, Frauen mit Kleinkindern, Rentner, Lesende, einen einsamen Trinker und kartenspielende Arbeitslose vorführt, die von den Beerdigungen kaum Notiz nehmen.’
Benzin, das [2*]Gemisch aus gesättigten Kohlenwasserstoffen, das als Treibstoff für Ottomotoren u. als Reinigungs- u. Lösungsmittel verwendet wird [D]
‘Zum Beispiel stimmt ihn fröhlich, daß die gestiegenen Ölpreise das Benzin [161.11] teurer und teurer machen […]’‘Weil Wróbel neuerdings an Benzin [240.4] sparte […] nahmen sie an der Haltestelle Brama Wyżynna die Straßenbahn nach Nowy Port, um in Brzeźno auszusteigen.’
Beobachter, der [1*] Pl. -jmd., der über eine gewisse Zeit zu einem bestimmten Zweck auf jmdn., etw. achtet; jmd. der etw. kontrolliert, überwacht [° D; D beobachten 1b]
‘[…] etliche Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft hatten Beobachter [136.11], der Bund Frau Johanna Dettlaff geschickt.’
Beraterin, die [1*] /w. Form/Ratgeber; jmd., der […] Rat (1) erteilt [D Berater]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte waren so beliebt, daß Chatterjee […] seine Beraterin [203.19] mit einem Block Freifahrscheine beehrte.’
Beratung, die [1*]Besprechung, Unterredung [D1b]
‘Als schließlich Protestveranstaltungen vor den restlichen Bauelementen stattfanden […], zog der Aufsichtsrat nach fernmündlicher Beratung [154.10] seinen Beschluß zurück:’
Bereich, der [7*] Pl. -ea) abgegrenzter Raum, Gebiet von bestimmter Ausdehnung [Da]
‘Da Wohnungen im historischen Bereich [30.24] der Alt- und Rechtstadt begehrt waren […]’‘[…] wurde das erste Urnenfeld gleichfalls im westlichen Bereich [149.2] des Versöhnungsfriedhofs angelegt, parallel zur Großen Allee.’‘Fortan schaffte dieses Geläut mit seiner schönen Traurigkeit das aggressive Dauerhupen aus der Welt, zumindest im innerstädtischen Bereich [213.5].’‘Dort hatte die Piątkowska gerade einem spätgotisch knienden Engel im Bereich [239.29] des rechten Flügels die Mastixschicht aufgetragen […]’
Urnenbereich; Verkehrsbereich b) [Sach]gebiet, Sektor, Sphäre [Db]
‘Glaub mir bitte, Alexandra, nicht nur mich macht die beginnende Klimaveränderung besorgt, auch einige in diesem Bereich [102.10] forschende Kollegen meiner Universität sehen […]’‘Also sah sein Studiengang Kurse für die Bereiche [106.27] Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’‘Man verstehe sich weiß Gott nicht als exklusiv, » vielmehr kann nun der Versöhnungsgedanke in Bereiche [234.6] getragen werden, die den Lebenden offenstehen...«’
UniversitätsbereichBereicherung, die [1*]das Vergrößern, Erweitern; Zugewinn [° D bereichern 1a]
‘Im Verlauf der achtziger Jahre widerfuhr ihm durch immer neue Studentenjahrgänge eine Bereicherung [103.30] seiner Positionen […]’
Bereitschaft, die [2*] Pl. seltendas Bereitsein, Bereitwilligkeit, Einverständnis [D1]
‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft [177.8] der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern zu erfüllen.’‘[…] weil die erklärte Bereitschaft [211.14] so vieler Landsleute […] durch keinen Beschluß außer Kraft gesetzt werden könne.’
Berg, der [3*]1. größere Erhebung im Gelände [D ²Berg 1]
‘[…] von dessen Rand aus die dem Berg [223.26] zu Füßen liegende Stadt mehr erahnt als gesehen werden kann.’
*über alle Berge sein ugs. längst entkommen, schon weit weg sein [D ²Berg 1*]
‘Später, als der Besuch schon über alle Berge [131.10] war, höre ich sie, vor Uferschilf stehend, über die Unkenrufe hinweg aufs Tonband sprechen:’
2. Pl. Gebirge [D ²Berg 2]
‘[…] auch wenn Mama bei Ausflug in kaschubische Berge [39.4] hat gerufen manchmal:’
Albaner Berge [Register]Bericht, der [15*] Gen. -(e)s; Pl. -esachliche Wiedergabe eines Geschehens od. Sach-verhalts; Mitteilung, Darstellung [D]
‘Sie hier wörtlich zu zitieren, verlangt der Bericht [39.12], den mir Reschke aufgehalst hat.’‘Eigentlich wünschte ich mir, daß die beiden am langen Tisch ihr Gespräch weniger privat geführt hätten, zumal damals schon in Zeitungen Berichte [111.18] über Fremdenfeindlichkeit standen:’‘Laut Reschkes Bericht [136.8] waren nicht nur Familienangehörige und Freunde der Verstorbenen anwesend;’‘Mein ehemaliger Mitschüler verstand es, Aufgaben zu delegieren; ich säße sonst nicht an diesem Bericht [142.8].’‘Ich hätte mir gewünscht, diesen Bericht [181.22] auf ihre schöne Idee und deren entsetzliche Fleischwerdung beschränken zu können.’‘[…] sie wollte von ihrer auswärtigen Niederlage keinen Bericht [211.22] geben, sogar ihr Ventil » Russenbeschimpfung« hielt vorerst dicht.’‘Wollte auch ich nahtlos […] meinen Bericht [229.28] fortsetzen, käme ich gleichfalls zu rasch dem bloßen Ablauf dessen nach, was Handlung ist.’‘Erst als ein neues Projekt beantragt wurde, kam auf polnischer Seite Unruhe auf, zumal das Paar diesen Teil des Berichtes [233.3] vorwarnend angekündigt hatte:’‘Laut Bericht [233.25] versprachen die Antragsteller, beim Bau von Bungalowsiedlungen und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’‘Dagegen rücke ich eine Meldung aus dem Herbst des Jahres '44 in meinen Bericht [261.21]:’‘Auch ich würde mich jetzt gerne verabschieden und wünschte, meinem Bericht [294.25] hier den Schlußpunkt setzen zu dürfen.’‘Er schlägt mir vor, eine Chronik oder einen Bericht [298.3] zu schreiben:’‘Deswegen, nur deswegen schreibe ich diesen Bericht [298.21] bis zum Schluß.’
Geschäftsbericht; Kassenbericht; Polizeibericht FVGBericht geben darlegen, mitteilen [°]
‘Wenn er von den achtunddreißig bei Curicke aufgeführten Epitaphen in Sankt Marien erzählte, gab sie Bericht [28.9] von ihrer vergoldenden Arbeit an einem lange verschollenen Epitaph aus dem Jahr 1588.’‘Frau Johanna Dettlaff, die Bericht [270.23] gab, sagte:’
Berichtende, der [2*]jmd., der einen Sachverhalt, ein Geschehen sachlich u. nüchtern darstellet, mitteilt [° D berichten a]
‘Ich gebe zu: Alexandra kommt mir näher, als dem Berichtenden [87.13] erlaubt sein darf […]’‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden [144.24] die Aufgabe erspart wird, […] das späte Paar als Badende nachzuzeichnen.’
Bernstein, der [4*] o.Pl.in klaren bis undurchsichtigen Stücken von hellgel-ber bis dunkelbrauner Farbe auftretendes, fest gewordenes, fossiles Harz, das als Schmuck[stein] verarbeitet wird [D]
‘Ein Glas eingeweckte rote Bete, gereiht auf langer, zur Kette geknüpfter Schnur: getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück Bernstein [78.1] - »Mit Mücke drin!« - füllten das Einkaufsnetz. ’‘[…] reihten sich die getrockneten Pilze, das Einweckglas, der Bernstein [78.20] samt Mücke im Einkaufsnetz und die dunkelblauen Schweißflecke.’‘Wer mochte da abschalten und hier ein Foto betrachten, das Pilze zeigt, dort ein walnußgroßes Stück Bernstein [90.23] gegen Licht halten?’‘Er will wie die Mücke im walnußgroßen Stück Bernstein [116.10] sein:’
BernsteinketteBernsteinkette, die [1*]Bernstein; Kette (1a)
‘[…] und daß Frau Dettlaff, eine rüstige Mittsechzigerin, mit einer Bernsteinkette [113.7], gereiht aus rundgeschliffenen Klunkern, behängt war, wird erwähnt.’
Beruf, der [2*] Gen. -s[erlernte] Arbeit, Tätigkeit, mit der jmd. sein Geld verdient; Erwerbstätigkeit [D1]
‘Nur Reschke war, weil Ästhet von Berufs [149.17] wegen, angesichts der überführten Urnen besorgt.’‘Ihren Beruf [184.31], Kinderärztin, hat sie aufgegeben.’
Berufserfahrung; Berufskleidung; BerufsstandBerufserfahrung, die [1*] Pl. -enBeruf; Erfahrung (1)
‘[…] konnten die beiden anderen jungen Männer Berufserfahrungen [249.21] ergänzender Art nachweisen:’
Berufsflüchtling, der [1*] Pl. -eBerufsvertriebene
‘Auch keine Rücksicht mehr auf die paar übriggebliebenen Berufsflüchtlinge [56.11].’
Berufskleidung, die [1*]für die Ausübung eines Berufs bes. geeignete od. vorgeschriebene Kleidung [D]
‘[…] der dort gelangweilt im Lehnstuhl lümmelt, dürfte, nicht nur der Berufskleidung [273.13] wegen, Hochwürden Bieroński sein, gleichfalls zurückgetreten.’
Berufsleben, das [1*] o.Pl.durch die Erwerbstätigkeit geprägter Teil des Lebens (2a) (eines Menschen) [D Arbeitsleben 1]
‘Reschke hatte anhand von Statistiken nachgewiesen, wie viele Studenten die Universität unvorbereitet auf das spätere Berufsleben [106.20] verlassen.’
Berufsstand, der [1*]Gruppe, Klasse, der die Einzelnen ihrem Beruf entsprechend zugehören [D]
‘[…] doch trug er seinen Berufsstand [23.29] nach, gab sich als Doktor der Kunstgeschichte und Professor mit Lehrtätigkeit im Ruhrgebiet zu erkennen […]’
Berufsvertriebene, der/die [1*] Pl. -Interessenvertreter der Heimatvertriebenen, die nach dem zweiten Weltkrieg ehemals deutsche Gebiete verlassen mussten [°] Unkenrufe Bund der Danziger e.V. [Register] [°]
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] die Vorbereitung von Gesprächen mit sogenannten Berufsvertriebenen [109.2], so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’
Berufsweg, der [1*] Pl. -eEinstieg in die Erwerbstätigkeit und weiterer Werdegang [°]
‘Da Arbeitsplätze in Museen rar seien, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege [106.26] einschlagen.’
Besatzungszeit, die [1*]Zeit (1), während deren ein Staatsgebiet von aus-ländischen Truppen besetzt ist [D]
‘[…] daß es in Warschau während der deutschen Besatzungszeit [204.9], als überall Verbot herrschte […]’
Beschaffenheit, die [1*]Eigenschaften und Art einer Sache [°]
‘Bald danach war die Beschaffenheit [149.24] aufzustellender Grabsteine Thema;’
Beschaffung, die [1*]das Besorgen von etw. Notwendigem [unter Überwindung von Schwierigkeiten] [° D1beschaffen]
‘Bei der Beschaffung [174.6] von Hotelzimmern gab es Engpässe, denn auf dem Versöhnungsfriedhof herrschte Massenauftrieb.’
Bescheidenheit, die [1*]bescheidenes Wesen, bescheidene Art; Genügsamkeit [D]
‘Chatterjees Bescheidenheit [272.7] führte dazu, daß die ehemalige Allee Grunwaldzka nun, auf Antrag der einflußreichen bengalischen Minderheit, Rabindranath-Tagore-Allee heißt.’
Beschickung, die [1*] ÜFüllung, Versorgung mit etw. zu weiteren Verwendung [°]
‘[…] unterbrach er seinen Aufenthalt in Gdańsk, um von seiner Bochumer Wohnung aus die regelmäßige Beschickung [139.12] des Versöhnungsfriedhofs zu sichern.’
Beschluß, der [8*][gemeinsam festgelegte] Entscheidung; Ergebnis einer Beratung [D Beschluss 1]
‘[…] muß ich die auf Beschluß [65.22] eingeebneten Vereinigten Friedhöfe rückwirkend bestimmen und in ihrer ungefähren Größe vermessen […]’‘[…] muß ich die auf Beschluß [65.22] eingeebneten Vereinigten Friedhöfe rückwirkend bestimmen und in ihrer ungefähren Größe vermessen […]’‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat […] den Beschluß [152.30], das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]’‘[…] zog der Aufsichtsrat nach fernmündlicher Beratung seinen Beschluß [154.11] zurück:’‘All das geschah nach Beschluß [179.29].’‘Beeindruckt von der Lebensfreude einer Vielzahl alter Menschen […] billigten sie nachträglich den Beschluß [192.4] der Aufsicht.’‘[…] weil die erklärte Bereitschaft so vieler Landsleute, die Gebeine ihrer Familienmitglieder auf den Versöhnungsfriedhof Gdańsk umzubetten, durch keinen Beschluß [211.17] außer Kraft gesetzt werden könne.’‘Wenn bisher freiwillig und zu Lebzeiten der Beschluß [215.21] gefaßt wurde, in der Heimat letzte Ruhe zu finden, soll fortan über Tote verfügt werden.’
BeschlußsacheBeschlußsache, die [1*]Angelegenheit, über die ein Beschluss gefasst wird [°]
‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden die Dimension der vorliegenden Beschlußsache [119.10] deutlich gemacht.’
Beschreibung, die [2*]ausführliche Darstellung, Wiedergabe mit Worten [° D beschreiben 2]
‘In seinen Notizen hat Reschke, gleich nach der Beschreibung [32.27] der Dreizimmerwohnung, noch einmal rückblickend ihre Augen auf sich wirken lassen:’‘ROM wurde Alexandra als Read Only Memory, die Be-schreibung [94.29] des mit Instruktionen bestückten Arbeitsspeichers, erklärt.’
Beschriftung, die [3*] Pl. -enkurzer Text, der auf etw. zur Bezeichnung, als Hinweis o.Ä. geschrieben ist [D Aufschrift a]
‘Konsistorialrat Karau griff das Stichwort Europa auf und schlug möglichst vielsprachige Beschriftung [244.22] der formschön geräumigen Schilder vor:’‘Die deutschen Mitglieder der Aufsicht meinten, es müsse die zuoberst verlaufende polnische Inschrift deutlich größer ausfallen als die drei anderssprachigen Beschriftungen [271.12].’‘Nach Reschkes Beschriftungen [289.25] handelte es sich um das allerneueste Exportmodell der Werfthallenproduktion.’
Beschwerde, die [5*] Pl. -n1. Klage, mit der man [an höherer Stelle] seine Unzufriedenheit über jmdn., etw. kundtut [° D2]
‘[…] verständlich, daß sie bei der Partei Beschwerde [31.8] führte.’‘Die Beschwerden [119.26] der Presse […] wehrt er wie Fliegen ab:’‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- und Zeitangaben, ihre Beschwerden [128.2] und die Unkenrufe zum Trio gemischt.’‘Zwar hatte mich die Denkwitz per Telefon und Fax vorgewarnt, aber dieser Ansturm... Beschwerden [174.10] wurden laut.’
2. Übel, Last, Beschwernis [°]
‘[…] und wenn sie ihre zu lang währende Mitgliedschaft in der Partei als Schande verurteilt, […] ist ihm der Kapitalis-mus Lastesel aller Beschwerden [93.5], auch der eigenen:’
Beschwörung, die [2*] Pl. -en1. [formelhafte, suggestive] Worte, mit denen jmd. Macht über jmdn., etw. erlangen möchte; Magie [° D3; D beschwören 3a]
‘Sogar Inschriften wie ›Ruhe sanft!‹ und › Hier ruht in Frieden!‹ sagte sie wie Beschwörungen [69.26] auf.’
2. das Ins-Bewusstsein-Rufen, Vorstellung [° D beschwören 3a]
‘Mit dieser Beschwörung [148.12] aufgefüllter Grabstellen konnten nur die bisher üblichen Erdbestattungen gemeint sein;’
Besichtigung, die [1*] Pl. -endas Aufsuchen und Ansehen; prüfende Betrachtung [° D besichtigen]
‘Bei den Besichtigungen [178.29] waren Alexander und Alexandra dabei.’
Besitz, der [4*]a) etw. in Besitz nehmen, von etw. Besitz ergreifen etw. an sich nehmen, sich einer Sache bemächtigen [Dc]
‘[…] dann in Calcutta viele Jutefabriken in Besitz [165.7] genommen, sich nicht gerade beliebt gemacht hätten.’‘Die Rikschaproduktion ergriff von weiteren Montagehallen Besitz [212.27].’‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern zuunterst, säumt das Ufer eine Siedlung, die […] sich dabei sorgsam der Landschaft anschmiegt, sie aber gleichwohl in Besitz [278.13] nimmt […]’
b) (materielle) Güter, die jmd. geerbt od. erworben hat, sodass er darüber verfügen kann [Da] Besitzer; Besitzgier; Besitztitel c) Recht, etw. als Besitz (b) zu haben, sein Eigen zu nennen [° D besitzen 1a]
‘Schließlich wird der Besitz [270.10] von Grund und Boden in Zukunft zweitrangig sein...’
BrauereibesitzerfamilieBesitzer, der [1*]jmd., der etw. als Besitz (b) hat, sein Eigen nennt [° D; D besitzen 1a]
‘Sie lehnte nicht nur Fahrten mit den melodisch läutenden Rikschas ab, sie empörte sich gegen deren Besitzer [164.19], die ihr unbegreifliche Person.’
Besitzgier, die [1*]heftiges, maßloses Verlangen; ungezügelte Begierde nach Besitz (b) [° D Gier]
‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß […] die Ufer einst wolkenspiegelnder Seen in Masuren und in der Kaschubei überbaut, verbaut und der Besitzgier [282.12] anheimgefallen sind […]’
Besitztitel, der [3*] Pl. - Rechtsspr.verbrieftes Recht auf einen bestimmten Besitz (b) [D]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen und Wegerecht, verjährte Besitztitel [146.27] und Erbnachfolge […]’‘Wenn ich nunmehr erkennen muß, daß aus dem damals allerorts gepachteten Friedhofsgelände Besitztitel [282.9] geworden sind, […] kommen mir Zweifel, ob unsere Idee gut und richtig gewesen ist;’‘Sie beweist Krämerseelen, welch begrenzten Wert Besitztitel [282.21] haben.’
Besorgnis, die [1*] Pl. -seSorge; das Besorgtsein; Befürchtung [D]
‘Mister Chatterjee […] war sogleich in der Lage, die Besorgnisse [47.11] seiner Kneipenbekanntschaft zu zerstreuen:’
Bessere, das [1*] → besser Komp. von gutmehr als gut [D besser I]
‘Heute weiß ich, wir haben versagt, sehe aber dennoch, wie sich gegenwärtig alles zum Besseren [282.17] fügt.’
Besserwissen, das [1*] abwertendbesserwisserisches, belehrendes Verhalten [°]
‘Sie sah ihm, ohne »typisch« zu sagen, sein Besserwissen [172.23] nach;’
Bestallung, die [1*]Einsetzung in ein Amt [D1a]
‘Da […] bei der Bestallung [106.23] von Kulturdezernenten innerhalb städtischer Behörden zumeist politisch entschieden werde, müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Bestand, der [1*] Pl. -ständevorhandene Menge; Vorrat [D2]
‘Es waren die letzten Bestände [252.25] aus Dresden, die Alexandra verarbeitet hat.’
Beständigkeit, die [1*]Widerstandsfähigkeit, Dauerhafigkeitt [° D beständig c]
‘Dort täuschte die von Granitsäulen getragene Kassettendecke Beständigkeit [122.24] vor;’
Bestandteil, das [1*] Pl. -eeinzelner Teil (1a) einer Einheit, eines Ganzen [D]
‘[…] war es dort die Sowjetunion, die in ihre weit voneinander entfernt liegenden Bestandteile [154.24] zu zerfallen drohte.’
Bestätigung, die [2*]1. Anerkennung, Bewunderung [°]
‘Nur das »liebe Professorchen« wird ab und zu angerufen, sobald seine Fachsimpelei nach Bestätigung [87.22] verlangt.’
2. Bescheinigung, mit der etw. (die Richtigkeit von etw., der Empfang einer Sendung, eine Amtseinsetzung, ein Privileg o.Ä.) bestätigt wird [D2]
‘Sie sei bereit, mit allen Unterlagen und Daten nach Düsseldorf umzuziehen, bitte jedoch um eine kurze Bestätigung [250.17] durch den Herrn Ehrenvorsitzenden, dessen Vertrauen sie nicht enttäuschen wollte...’
Bestattung, die [3*] Pl. -en geh.[feierliches] Begräbnis [D]
‘Zwar ging es, kaum war die Idee flügge, nur noch um Begräbnisinstitute, fristgerechte Bestattungen [40.25], Leichentransport und zu erwartende Schwierigkeiten […]’‘[…] es ging um Ruhefristen und das Recht auf anonyme Bestattung [118.29] […]’‘Reschke ist noch in seinen Aufzeichnungen bewegt von den ersten Bestattungen [136.24].’
Erdbestattung; Sammelbestattung; ZweitbestattungBeste, das [1*]*etw. zum Besten geben mit etw. zur Unterhaltung beitragen; vortragen, vorführen [D best *1]
‘Als meine älteste Tochter jedoch ganz ungefragt ihre Meinung über unsere Idee zum besten [186.4] gab, war das selbst für Alexandra zuviel.’
Bestimmtheit, die [1*]Gewissheit, Sicherheit [D2]
‘Hätte Reschke das eine oder andere Relief vorsichtig vom Asphalt gelöst, gewendet und die seitlich geplatzte Unterseite fotografiert, könnte ich jetzt mit Bestimmtheit [160.22] von Rotbauchunken sprechen.’
Bestrebung, die [2*] meist Pl.: -enBemühung, Anstrengung [D]
‘In seinen Aufzeichnungen sah er […] Kuraufenthalte und das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen [58.30] zur Friedhofsgesellschaft.’‘Wenn große Worte noch Sinn machen, dann hier, auf dem Feld unserer gemeinsamen Bestrebungen [164.10].’
Besuch, der [15*] Pl. -e1. a)das Aufsuchen zu einem bestimmten Zweck [° D besuchen c]
‘Schon oft war der Professor hier eingekehrt: während früherer Besuche [45.8] in der ärmlichen, doch an Türmen so reichen Stadt […]’‘Vielleicht blieb zwischen Mittagessen und Verabredung noch Zeit für einen Besuch [110.20] in der Marienkirche.’‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht im Hotel Kaiserhof nach, den Besuch [111.22] von Zimmer zu Zimmer, die Wiederkehr ihrer gestauten Inbrunst;’‘Gleichfalls ist ihr Besuch [113.20] auf dem Ohlsdorfer Friedhof, einer weitläufigen, parkähnlichen Anlage, sicher […]’‘Danach steht, daß der Besuch [228.18] in der Gruft […] sie angespornt habe, allen Widrigkeiten zum Trotz weiterzumachen.’‘[…] kurz bevor der polnische Papst bei stürmischem Wetter zu Besuch [295.14] nach Polen kam […]’‘Den Besuch [295.26] dieses Kuppelbaus hatte er sich gewünscht.’‘Interessant, wie sich Rom verändert hat seit unserem ersten Besuch [297.17].’
Abschiedsbesuch; Antrittsbesuch; Friedhofsbesuch; Hausbesuch; Krankenbesuch; Nachkriegsbesuch; Papstbesuch b) das Aufsuchen von jmd., den man gerne sehen möchte, mit dem man freundschaftlich zusammen sein möchte [° D besuchen a]
‘Von diesem ersten Besuch [114.9] in Bochum gibt es Fotos von beiden allein und mit anderen zusammen.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten in die Küche und Werkstatt gebracht hatte, waren sie, wie bei allen Besuchen [264.19] zuvor, mit der Straßenbahn nach Brzeźno gefahren […]’
2.o.Pl.Gast, Gäste [D2]
‘[…] hier und da bezeugen Windlichter an Grabstellen Besuch [23.17], der wieder gegangen ist.’‘Sie hatte über Weihnachten ihren Sohn Witold zu Besuch [116.17] […]’‘Später, als der Besuch [131.10] schon über alle Berge war […]’‘Besuch [173.8] kam nur selten.’‘Im Ufergestrüpp fanden sie zwischen Schilf eine kleine Bucht, die Besuch [277.4] kannte, denn verkohlte, regennaß glänzende Reste eines Lagerfeuers gaben Zeugnis […]’
Besucher, der [3*] Pl. -jmd., der etwas zu einem bestimmten Zweck aufsucht; Teilnehmer [Db]
‘[…] wenngleich zu jener Zeit viele Besucher [111.13] aus Schwerin und Wismar über die nahe, nun offene Grenze kamen […]’‘Mehr Besucher [174.5] als vorbedacht haben die weite Reise nicht gescheut.’‘Natürlich zu viele Besucher [296.1], dennoch kein Gedränge.’
FriedhofsbesucherBete, die [3*] Pl. -n in der Fügung: Rote Bete[als Gemüse zubereitete, eingelegte] rote Rüben [D2]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten: Sellerie, kindskopfgroße Wruken, Lauch und rote Bete [7.14].’‘[…] in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten [76.1], die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’‘Ein Glas eingeweckte rote Bete [77.29] […]: getrocknete Steinpilze, und ein walnußgroßes Stück Bernstein […] füllten das Einkaufsnetz.’
Beteiligung, die [1*]das Teilnehmen; das Sichbeteiligen; Mitwirkung [D1]
‘Personelle Beteiligung [112.27] sei zu erwägen, ohne daß der Bund weiterreichende Ansprüche stellen werde.’
Beten, das [2*] → betensich im Gebet zu Gott hinwenden [Da]
‘Der immerwährende Rosenkranz erlaubte endloses Beten [265.10], das von gesungenem Jammer unterbrochen wurde.’‘Stumm bleibt ihr Beten [268.10] und Singen.’
Betende, der/die [2*] Pl. -njmd., der sich im Gebet zu Gott hinwendet [° D beten a]
‘Als hätte ich nicht ertragen können, mich unterm Granit zu wissen, bin ich wie närrisch davongelaufen, […] so daß ich Betende [62.14] erschreckt habe und mir Blicke folgten.’‘Mir fielen drei Untertassenteller auf, halb oder nur noch spärlich gefüllt mit Lutschbonbons, von denen die Singenden und Betenden [265.8] nahmen, um bei Stimme zu bleiben.’
Beteuern, das [1*] → beteuerneindringlich, nachdrücklich, inständig versichern, erklären [D]
‘Hat nicht der lautverstärkte Ruf »Wir sind ein Volk!« das Geflüster der Liebenden, ihr leises Beteuern [90.13]: »Wir sind ein Fleisch«, übertönt?’
Betonkern, der [1*] Pl. -estützendes, inneres Teil aus Beton, einer als Bau-stoff verwendete Mischung aus Zement, Wasser u. Sand, Kies o.Ä., die im trockenen Zustand sehr hart u. fest ist [° D Beton]
‘Vor breiter Fensterfront Säulen, deren Betonkerne [54.27] von genoppten, rundum laufenden Keramikschalen ummantelt sind.’
Betonpfosten, der [1*] Pl. -Pfosten aus Beton, einem harten, festen Baustoff [° D Beton]
‘Man ging dabei behutsam vor, schonte das Material, denn der Maschendraht und die Betonpfosten [153.25] haben anderswo […] Verwendung gefunden.’
Betonpiste, die [1*]Landebahn für Flugzeuge aus Beton, einem harten, festen Baustoff [° D Beton]
‘[…] kurz bevor der polnische Papst bei stürmischem Wetter zu Besuch nach Polen kam, wo er sogleich die Betonpiste [295.15] über der polnischen Erde küßte […]’
Betracht [2*]1. FVGin Betracht nehmen etw. [längere Zeit] prüfend ansehen [D betrachten 1]
‘Sie nahm alle vier Felder in Betracht [69.20] und wies mit kurzem Arm in jede Richtung.’
2. in der Fügung: […] in Betracht kommen infrage kommen, […] berücksichtigt werden [D]
‘In Betracht [100.17] kommt alles, was in Kunstwerken anschaulich geworden ist.’
Betrachtung, die [1*]Überlegung; Untersuchung [D2]
‘Etwas zu lange verlor sich der Witwer in Betrachtung [36.1] der Seestegfotos.’
Betrag, der [2*] Pl. -trägebestimmte Geldsumme [D]
‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden, beachtliche Beträge [139.22], darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang Juni eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’‘Er gab sogar weitere Beträge [192.5] seiner streng gehüteten »stillen Reserven« preis […]’
Betreuung, die [1*]Behandlung, Pflege; Fürsorge [° D betreuen a]
‘Eine diskrete Betreuung [238.9], bis hin zu Hausbesuchen, gehörte schon lange zu meinen Vorhaben, doch war ich an Gdańsk gebunden...’
SeniorenbetreuungBetrieb, der [8*]1. o.Pl. a)das In-Funktion-Sein; das Arbeiten [D2a]
‘Da es nicht möglich war, das alte Krematorium am Michaelisweg wieder in Betrieb [148.30] zu nehmen […]’‘Der Versöhnungsfriedhof war jetzt ungestört in Betrieb [157.2].’‘[…] damals war oberhalb der Vereinigten Friedhöfe das Krematorium noch in Betrieb [251.19].’
Begräbnisbetrieb; Friedhofsbetrieb; Kurbetrieb b) das Führen, Unterhalten [° D betreiben 3]
‘Weil schon seit Jahren überfüllt, schien er außer Betrieb [21.10] zu sein.’‘[…] zumal das Programm »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« durch Betrieb [269.21] von Seniorenheimen, […] überall Nachahmung fanden.’
Fahrradrikschabetrieb 2. o.Pl. ugs. Geschäftigkeit, lebhaftes Treiben, reger Verkehr o.Ä. [D3]
‘[…] war versucht, in einer noch offenen Bar ein Gläschen und noch eins zu kippen, etwa im Schauspielerclub, der aus weit offener Doppeltür mit Gesang Betrieb [44.24] meldete […]’‘Als mit dem vorfrühlingshaften Wetter der Betrieb [203.3] auf dem Versöhnungsfriedhof zunahm, sah man die Brakup oft die Große Allee hoch bis zum Altbau neben dem Portal fahren.’
Allerseelen-Betrieb; Marktbetrieb 3. Wirtschaftsgüter produzierende od. Dienstleistungen erbringende wirtschaftliche Einrichtung [D1a]
‘[…] so hat das eine Institut jetzt schon Verhandlungen mit einem Betrieb [108.22] in der DDR geführt, der sich, dem dortigen Sprachgebrauch folgend, VEB Erdmöbel nennt und Billigsärge produziert.’
Handwerksbetrieb; Rikschabetrieb; SteinmetzbetriebBetriebswirtschaft, die [1*]/kurz für Betriebswirtschaftslehre/ Disziplin der Wirtschaftswissenschaften, die sich mit dem Aufbau, der Organisation u. der Führung von Betrieben befasst [D Betriebswirtschaftslehre]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte und angestrengt locker deren Käufergier auf Ratschlagliteratur zur Betriebswirtschaft [184.17] und zum Arbeitsrecht bewitzelte […]’
Betsaal, der [1*][provisorischer] größerer Raum in einem Gebäude für Gottesdienste, bes. bei Sekten [° D; D Saal 1]
‘[…] als Wróbel am Salvatorfriedhof und an der Mennonitenkirche vorbei, die heute Bet- [224.26] und Taufsaal der Pfingstgemeinde ist, zum ehemaligen Marienfriedhof fuhr; ’
Bett, das [6*]Möbelstück zum Schlafen, Ausruhen [D1]
‘Oder blieb neben der Liebe im schmalen Bett [79.26] kein Platz für Friedhöfe hier und dort?’‘[…] doch gibt er kaum etwas von den wirklichen Anstrengungen im zu schmalen Bett [84.12] preis […]’‘Zwar sei ihr die Nacht im schmalen Bett [84.30] unvergeßlich […]’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn […] im schmalen Bett [92.2] ineinandergefügt haben.’‘Dem Bett [242.2] gegenüber hing an der Wand eine Uhr, die stehengeblieben war.’‘Überm Bett [242.11] […] hing vielfarbig ein Herz-Jesu-Bild […]’
Bettgestell; Bettstatt; Einbettzimmer; Einzimmerbett; HotelbettBettgestell, das [1*] Gen. -sBett; Gestell (3)
‘[…] überm ausladenden Kopfende des Bettgestells [242.12], hing vielfarbig ein Herz-Jesu-Bild […]’
Bettler, der [1*]jmd., der von Almosen lebt [° D; D betteln 1]
‘[…] dieser endlose Reigen der Stände, vom Patriziat bis zu den niederen Gewerken, ob König oder Bettler [89.2], sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Bettschwere, die [1*] ugs.zum Schlafen müde genug sein [weil man Alkohol getrunken hat] [D]
‘Der bulgarische Rotwein, das Gläschen Honiglikör und drei Flaschen Dortmunder Export hatten dennoch dem Witwer nicht zu ausreichender Bettschwere [50.30] verholfen […]’
Bettstatt, die [1*] landsch.Bett[stelle] [D]
‘Ihre Filzstiefel standen am Fußende der angejahrten Bettstatt [240.27], darunter der Nachttopf.’
Bettwäsche, die [1*] o.Pl.Betttücher u. Bezüge für Kissen u. Deckbett [D]
‘Das war wirklich Überraschung, daß mein Aleksander hat Zuhaus so ordentlich, nicht nur Bücher, alles, Handtücher, Bettwäsche [114.7].’
Beurteilung, die [2*] Pl. -endas Beurteilen; Einschätzung [D1]
‘Die Beurteilung [172.14] solch trüber Diagnosen gehört nicht zu den Aufgaben, die mir mein ehemaliger Mitschüler gestellt hat […]’‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen [172.3] der Deutschen und Polen herausfiltern […]’
Beute, die [2*]etw., das durch Kampf, Raub, Plünderung o.Ä. in den Besitz von jmd. gelangt ist und errungen oder mitgenommen wurde [° D erbeuten]
‘[…] und Chatterjee wird sich erinnert haben, daß es am Fluß Hooghly Handelsniederlassungen der Holländer gegeben hat, bevor Calcutta den Engländern zur Beute [163.7] wurde […]’
Ü etw., das sich jmd. [raffgierig] genommen hat [°]
‘Der Witwer übergab der Witwe seine rostrote Beute [9.10].’
Beutel, der [1*] Pl. -kleines od. größeres sackähnliches Behältnis aus weichem Material [D1a]
‘Es geht um Körbe, Kiepen, Beutel [100.19], Säcke, Netze, Tragetaschen, um Rucksäcke, wie sie heute bei der Jugend wieder in Mode sind, leider auch um erbärmliche Plastiktüten.’
Kunststoffbeutel; PlastikbeutelBevölkerung, die [1*]Gesamtheit der Bewohner u. Bewohnerinnen eines bestimmten Gebiets; Einwohnerschaft [D1]
‘Du mußt wissen, daß in Gdańsk und Gdynia, nein, in ganze Wojewodschaft mehr als Drittel von Bevölkerung [85.29] kommt von Wilno und möcht da liegen, wenn Zeit ist rum. ’
Bewegung, die [4*]1. a)das Bewirken, Verursachen , dass jmd., etw. seine Lage, Stellung verändert [° D ¹bewegen 1a]
‘[…] weil aber Polen, inzwischen nur Polen die drei Dutzend Rikschas in Bewegung [121.28] hielten, war das Nein der Witwe vom Nationalstolz bestimmt und deshalb dem Witwer ärgerlich.’‘Den mannshohen Grabstein im Rücken, gingen der Rikschabetrieb und die Friedhofsgesellschaft, mithin Bewegung [202.15] und Stillstand, die Lebenden und die Toten, abermals einen Handel ein […]’
b) das Verändern seiner Lage, Position [° D ¹bewegen 1b]
‘Ich sehe ihn und die Brakup mitten im Friedhofsrondell, beide in heftiger Bewegung [191.2].’‘Was jetzt in Bewegung [200.21] gerate, könne niemand aufhalten. Die Würfel seien gefallen.’
2. politisch, historisch bedeutendes gemeinsames (geistiges od. weltanschauliches) Bestreben einer großen Gruppe [D3a] ArbeiterbewegungBeweis, der [4*]1. Nachweis dafür, dass etw. zu Recht behauptet, angenommen wird[…] [D1]
‘Noch fehlte den Zahlen des Weltbürgers der leibhaftige Beweis [46.18].’‘Zum Beweis [96.17] der überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung schickte er der Piątkowska Fotokopien solcher Geburtstags- und Jubiläumsinserate […]’
FVGetw. unter Beweis stellen Papierdt. Fähigkeiten demonstrieren [°]
‘Erst als das junge, von Reschke hübsch genannte Mädchen hinter der Theke ihr Schulenglisch unter Beweis [48.21] stellte, indem sie die Herren fragte, ob »more German beer« gewünscht sei […]’
2. sichtbarer Ausdruck von etw.; Zeichen, das etw. offenbar macht [D2]
‘Der schlagende Beweis [200.19] militärischer Stärke lasse gleichzeitig die Ohnmacht westlichen Denkens erkennen.’
LebensbeweisBewußtsein, das [1*]Gesamtheit der Überzeugungen eines Menschen, die von ihm bewusst vertreten werden [D Bewusstsein 1b]
‘Witold sagt, weil er mich ärgern muß immer, daß unsere Idee ist von falsches Bewußtsein [99.5] und daß er nun ist Trotzkist, weil ich zu lange war in Partei […]’
Bezahlung, die [2*]Geldsumme, die jmdm. für etw. [als Entlohnung] gegeben wird [° D2; D bezahlen 1b]
‘[…] doch erst als […] Reschke ihr für Tonbandmonologe gute Bezahlung [146.8] anbot, war die Alte zufrieden:’‘Meine jüngste Tochter […] klagte über alles: den Job, die Sozialfälle, die Kollegen, die Bezahlung [184.10].’
Beziehung, die [1*]1. innerer Zusammenhang, wechselseitiges Verhältnis [D2]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch […] deutet und mit den Wechselfällen eines streitbaren Lebens in Beziehung [17.26] setzt […]’
2. meist Pl. Verbindung, Kontakt zwischen Einzelnen od. Gruppen [D1] HandelsbeziehungenBibelmotiv, das [1*] Pl. -eMotiv (1) aus der Bibel, dem heiligen Buch der Christen [° D Bibel 1a]
‘Nach Zitaten aus seiner Habilitationsschrift sollten flache, bildhafte Reliefs Bibelmotive [150.21] nacherzählen:’
Bibelzitat, das [2*] Pl. -eZitat (a) aus der Heiligen Schrift [° D Bibel 1a]
‘[…] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibel-zitate [61.10] aufsagte.’‘Karaus Predigereifer legte er mit einem Bibelzitat [198.15] das Amen nahe.’
Bibliothek, die [1*]a) Einrichtung zur systematischen Erfassung, Erhaltung, Betreuung u. Zugänglichmachung von Büchern; Bücherei [D1a] Bibliothekshocker; Universitätsbibliothek; Stadtbibliothek b) Raum, Gebäude für eine Bibliothek (a) [D1c] Unkenrufe Bibliothek der Polnischen Akademie in Danzig [VaV]
‘Doch seitlich der Bibliothek [19.11], dann vorm Portal der ehemaligen Petri-Oberrealschule […] kam der Witwer zum Zug.’
c) [geordnete] Büchersammlung [D1b] Kraut-und-Rüben-BibliothekBibliothekshocker, der [1*]Bibliothek (a); Hocker (2) andsch. ugs.
‘Er bekannte, frühreif ein Bibliothekshocker [19.15] gewe-sen zu sein […]’
Bier, das [4*]aus Malz, Hopfen, Hefe u. Wasser gegorenes, kohlensäurehaltiges, würziges, leicht alkoholisches Getränk [D]
‘[…] und gleich darauf in seltsamem Deutsch darum bat, den Professor zu einem weiteren Bier [48.25] einladen zu dürfen […] ’‘Vier Flaschen Bier [143.5] stellte sie ins schmatzende Uferwasser.’‘[…] dazu Käse aus Frankreich, Mortadella und Salami in Scheiben, dänisches Bier [276.25] und spanische Oliven.’
Bierflasche; Bierglas; Braunbiersoße; Exportbier; Freibier; Malzbier *das ist [euer] Bier ugs. das ist [eure] Angelegenheit, [euer] Geschäft [D*]
‘Sein Satz ›Das ist euer Bier [183.14]!‹ beweist immerhin, wie geläufig sein Umgangsdeutsch ist.’
Bierflasche, die [3*] Pl. -nFlasche für Transport u. Aufbewahrung von Bier [D]
‘Mehr oder weniger brüchige Parkbänke, darauf Männer mit Bierflaschen [67.25] befaßt oder Mütter mit Kleinkindern.’‘Von jenem Picknick ist noch zu melden, daß die vier Bierflaschen [144.21] im lauen Seewasser nicht kühl werden wollten.’‘So, zwischen Zigarettenkippen und Bierflaschen [195.31], darf es nicht liegenbleiben.’
Bierglas, das [2*]Glas (2a), aus dem Bier getrunken wird [D]
‘Mit erhobenem Bierglas [48.1] stimmte Reschke sogleich zu:’‘Chatterjees schmalgliedrige Hand wie mit dem Bierglas [49.1] verwachsen.’
Bierkutscher, der [1*] Pl. - ugs.Fuhrmann einer Brauerei [D]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher [128.19], Werftarbeiter, die Fischer in Brösen […]’
Biest, das [2*] Pl. -erlästiges, unangenehmes Tier [D ¹Biest 1] Unkenrufe Kartoffelkäfer [°]
‘Vom Polen-, spätestens vom Frankreichfeldzug an haben wir sie in Flaschen sammeln müssen, selbst bei Regen, mit klammen Fingern. Diese ekelhaften, schwarzgelb gestreiften Biester [241.25].’‘Diese ekligen, schwarzgelb gestreiften Biester [298.19].’
Bilanzierung, die [1*]Aufstellung von einer abschließende Gegenüber-stellung von Aktiva u. Passiva, Einnahmen u. Ausgaben [° D bilanzieren 2; D Bilanz a]
‘Erst nach Bilanzierung [54.23] des Startkapitals […] wird sie in eine Traumrechnung mit noch mehr Nullen geglitten sein.’
Bild, das [16*] Gen. -(e)s; Pl. -er1. Vorstellung, Eindruck [D3]
‘Ein Bild [195.25], das ich sehe, wenngleich ich die Stadt verließ, als sie noch heil war...’‘[…] und sogleich entsteht mir ein Bild [211.28], auf dem eine blitzneue Fahrradrikscha mit einer Unke als Fahrgast in Richtung Zukunft rollt...’‘[…] doch wenn ich heute versuche, mir ein Bild [268.7] zu machen, sind es die überwiegend gelbgrünen Glasscheiben, die den Tisch und dessen Beisitzer in ein Aquarium versetzen.’‘So unbebaut das Land […] über dem See gehügelt ist und Wechsel nur zwischen Feld und Wald bietet, gespiegelt, auf glatter Fläche gespiegelt, lese ich ein anderes Bild ab [278.9]:’‘[…] und doch erfüllt mich diese Spiegelung, je länger ich schaue, mit Trauer, die zunimmt, selbst jetzt, nachdem Windstöße die Seefläche aufgerauht und das Bild [278.29] zerstört haben.’‘Und wie zu Alexandras wenigen Worten höre ich das allen zuletzt beschworenen Bildern [282.28] unterlegte Rufen der Tieflandunken.’
2. a)Fotografie; gedruckt wiedergegebene bildliche Darstellung [D1b]
‘Weil er den Schnappschuß schräg steil von oben machte und dabei die Schuhkappen der hockenden Marktfrau ins Bild [12.23] kamen, zeugt dieses Foto von der erstaunlichen Größe der Steinpilze.’‘Sooft mir das Paar fotografiert vorliegt, nie haben sie sich vor eine Motorhaube gestellt, kein Mercedesstern ist mit ihnen ins Bild [63.4] geraten.’‘In Fleischfarbe abgebildet ist Wróbels eine Hand, die rechte, wie sie mit der linken Hand, die nicht ins Bild [227.23] kam, vom Fußende weg den Sargdeckel hochstemmt.’
Bildband b) Gefilmtes, Filmaufnahme [°]
‘Jedenfalls kamen nur Trauergäste ins Bild [134.23] und Reschke, natürlich im neuen Kammgarnanzug, wie er den Borsalino seitlich und den gerollten Regenschirm eingehenkelt trägt.’‘Dann kommt das hexenhaushafte Backsteinhaus am Park- beziehungsweise Friedhofseingang ins Bild [137.25] und mit ihm jenes auf gelben Klinker montierte Messingschild, […]’
c) auf dem Fernsehschirm Erscheinendes [D1c]
‘Er sah in Hausschuhen zu […] als zeitweilig […] Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren, indem sie in rascher Folge Bilder [261.5] hergaben, die alles zuvor von der Couch aus Gesehene löschten:’‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder [261.11] […] unter Asche und Schlamm begruben […]’
Bilderflut; Bildfolge; Montagsbilder d) mit künstlerischen Mitteln auf einer Fläche Dargestelltes, Wiedergegebenes; Gemälde, Zeichnung o.Ä. [D1a]
‘Über die Eheschließung schreibt Reschke nur, sie sei »Schlag elf Uhr!« im Roten Saal vollzogen worden, angesichts eines wandbreiten Bildes [291.21], » Der Zinsgroschen« genannt […]’
Bilderfälscher; Bilderrahmen; Bildfläche; Herz-Jesu-Bild 3. Anblick, Ansicht [D2]
‘Das ehemalige Fischerdorf mit Bade- und Kurbetrieb bot ein Bild [240.10] alltäglichen Verfalls.’‘Zwar stand ich da wie das Bild [296.25] eines Rufers: den Kopf in den Nacken gelegt und - geöffneten Mundes - den Hut beiseite gehalten […]’
Schreckensbild; Spiegelbild; StraßenbildBildband, der [1*] Üvorwiegend Bilder (2a) enthaltendes Buch [D]
‘Geschenkt bekam ich einen Bildband [185.19], den ich bereits besitze:’
Bilderbuch, das [3*]prototypischer Sachverhalt, einfacher Ablauf [°]
‘Auf dem Misthaufen krähte der Hahn aus dem Bilderbuch [142.29].’‘Ich könnte mit ihnen ein Bilderbuch [173.5] füllen: frei von Gezänk, satt an Verträglichkeit, zu schön, um wahr zu sein.’‘Freigesetzte Gewalt schlug zu, Parolen aus dem Sprachschatz, Szenen aus dem Bilderbuch [255.15] deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich […]’
Bilderfälscher, der [1*] Gen. -sjmd., der in betrügerischer Absicht ein ?Bild (2d) möglichst originalgetreu nachbildet u. für echt ausgibt [° D fälschen]
‘Dort könnte Reschke der Piątkowska die Geschichte des Bilderfälschers [110.22] Malskat erzählt und ihr die hoch im Chor ausgewaschenen, hohnvoll leeren Bildflächen erklärt haben.’
Bilderflut, die [1*]Bild (2c); Flut
‘Vielleicht hat die Weltkrisenlage, deren Bilderflut [172.27] jeden Haushalt heimsuchte, das Paar so friedfertig gemacht […]’
Bilderrahmen, der [1*] Pl. -Bild (2d); Rahmen (2)
‘Wenn sie in der Küche üppig geschnitzte Bilderrahmen [166.2] grundierte und vom Vergolderkissen weg Blatt nach Blatt neu vergoldete, sah Reschke zu.’
Bildfläche, die [1*] Pl. -nBild (2d); Fläche (1)
‘Dort könnte Reschke der Piątkowska die Geschichte des Bilderfälschers Malskat erzählt und ihr die hoch im Chor ausgewaschenen, hohnvoll leeren Bildflächen [110.23] erklärt haben.’
Bildfolge, die [2*] Pl. -nBild (2c); Folge (2)
‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung, die eigentlich dramatische Bildfolgen [51.18] gerechtfertigt hätte, brachte er auf den Punkt:’‘[…] blieben die Folgen der abgewerteten Ereignisse dennoch für demnächst neue Bildfolgen [261.16] ergiebig.’
Bildungsreisende, der [1*]Urlauber, der vor allem die Kultur und Kunstschätze eines Landes kennenlernen möchte [°]
‘[…] gab ihm sein Tweedjackett zur Cordhose ein saloppes Aussehen, passend zur Kameratasche: als Bildungsreisender [12.4] ein Tourist besserer Sorte.’
Billigsarg, der [1*] Pl. -särgepreisgünstiger Sarg [minderer Qualität] [°]
‘[…] so hat das eine Institut jetzt schon Verhandlungen mit einem Betrieb in der DDR geführt, der […] Billigsärge [108.24] produziert.’
Birke, die [1*] Pl. -nLaubbaum mit weißer Rinde, kleinen, herzförmigen, hellgrünen Blättern u. als Kätzchen wachsenden Blütenständen [D1]
‘[…] dreieinhalb Hektar groß unter Linden, Eschen, Birken [214.17] und Ahorn, einzelnen Trauerweiden sogar, die immer noch stehen.’
BirkengruppeBirkengruppe, die [1*]Birke; Gruppe (1b)
‘[…] dazu Kastanien, der vereinzelte Ahorn, die Birkengruppe [222.30] vor Resten des Friedhofzaunes, dessen Lücken durch einen Verhau aus Eisenbahnschwellen geschlossen sind.’
Bischof, der [5*] Gen. -s christl. Kircheoberster geistlicher Würdenträger eines bestimmten kirchlichen Gebietes (eines Bistums, einer Diözese od. Landeskirche) [D1] Unkenrufe Tadeusz Goclowski [Register]
‘Ich werde schreiben an Bischof [86.3], wo sitzt in Oliwa.’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche, in Gestalt des Bischofs [87.28] mit Sitz in Oliva, nicht nur Interesse gezeigt […]’‘Da der Bischof [133.25] von Oliva, der zugesagt hatte, plötzlich verhindert sein wollte […]’‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee personifizieren: beim Rathausempfang oder auf Einladung des Bischofs [207.1] mit Sitz in Oliva […]’‘[…] der andere war dem Sekretariat des Bischofs [249.24] mit Sitz in Oliva verpflichtet.’
Bistumsverwaltung, die [1*]Verwaltung des Amtsbereich eines katholischen Bischofs [° D; D Bistum]
‘Die Piątkowska legte Schreiben der Wojewodschaft […] und der Bistumsverwaltung [112.18] vor.’
Bitte, die [4*]an jmdn. gerichteter Wunsch [D]
‘[…] und ihm auf seine Bitte [20.9] hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt:’‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin im Feld blankgetretener Bodengrabplatten, weshalb sie nicht nur aus Höflichkeit die Bitte [74.23] nach gelegentlicher Übersendung seiner Doktorarbeit aussprach:’‘Nur eine einzige Bitte [127.15] war ihr übrig:’‘Das Tagebuch sagt nicht, ob sie diese Bitte [127.17] an einem Seeufer oder zwischen Kopfweiden ausgesprochen hat.’
Bitterkeit, die [1*]Groll; Hader, Verstimmung [°]
‘Der Witwer will diesem Satz der Witwe »eine an Verzweiflung grenzende Bitterkeit« [20.5] abgehört haben.’
Bitternis, die [1*]Bitterkeit, bitteres Gefühl, Leiden [D2]
‘Dennoch kann ich die gegenwärtige Hochstimmung nicht ohne Vorbehalt teilen: ihr Umschlag in Bitternis [89.9] ist wie vorgeschrieben.’
Blatt, das [11*] Pl. Blätter1. a)gleichmäßig, meist rechteckig zugeschnittenes Stück Papier [D2a]
‘Wie nach einem Rohrbruch ergießen sich Obszönitäten, die, allzu lange gestaut, in unangefochten gleichmütig bleibender Schrift Blatt [84.16] nach Blatt [84.16] füllen;’‘Von ihrem Bummel zu zweit zeugt als Schattenriß ein Scherenschnitt, der beide auf ein Blatt [155.27] bringt:’
b) Gemälde, Zeichnung auf einem Blatt (1a) [°]
‘Übrigens hat […] Chodowiecki […] in seinen Stichen und Zeichnungen viele dieser nützlichen Utensilien überliefert, zum Beispiel auf Blättern [100.31], entstanden während seiner Reise von Berlin nach Danzig […]’‘[…] etwa Mitte '43 hatte er ein Blatt [125.22] hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt unterm Bombenhagel mit allen Türmen in Flammen stand […]’
c) *auf einem anderen Blatt stehen nicht in diesen Zusammenhang gehören, passen [D2b*1]
‘Doch das steht auf einem anderen Blatt [214.3].’
2. dünne Folie aus Blattgold [°]
‘Wenn sie in der Küche üppig geschnitzte Bilderrahmen grundierte und vom Vergolderkissen weg Blatt [166.3] nach Blatt [166.3] neu vergoldete, sah Reschke zu.’‘Schon die Ägypter haben Schlag nach Schlag jene hauchdünn getriebenen Blättchen gewonnen, die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt [252.23] versammelt, ein Heft Blattgold bilden...’
Blättchen 3. flächiger, meist durch Chlorophyll grün gefärbter Teil höherer Pflanzen, der bei jeder Pflanzenart verschieden gebildet ist u. der Assimilation, Atmung u. Wasserverdunstung dient [D1]
‘Und immerfort fielen aus altem und nachgewachsenem Baumbestand Blätter [176.3].’‘Das frei schwebende Blatt [176.4].’
AkanthusblattBlättchen, das [4*]/Vkl. zu Blatt (2)/
‘Während Reschke den Kaffee aufgoß, legte die Piątkowska in hauchdünnen Blättchen [243.1] das Gold an, um es sogleich mit sanftem Haarpinsel zu stauchen.’‘[…] das Vergolderkissen […] von dem sie mit einer aus Buchsbaum geschnitzten Pinzette feierlich langsam hauchzarte Blättchen [251.28] abhebt […]’‘Ein aufklappbarer Pergamentschirm schützt die Blättchen [252.1] auf dem Vergolderkissen vor heftiger Luft...’‘Schon die Ägypter haben Schlag nach Schlag jene hauchdünn getriebenen Blättchen [252.22] gewonnen, die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt versammelt, ein Heft Blattgold bilden...’
Blätterdach, das [1*]Laub tragende Äste, die das Wetter wie ein Dach abhalten [°]
‘Denn nicht versteckt, wohl aber geborgen unterm Blätterdach [64.8] sollen die heimgekehrten Toten ihre Ruhe finden.’
Blattgold, das [9*]zu feiner Folie ausgehämmertes od. ausgezogenes Gold (1) zur Vergoldung von etw. [D]
‘Mattvergoldung und Glanzvergoldung mit Blattgold [27.28] aus Dukatengold.’‘Wir machen alten Prospekt schön mit Blattgold [29.5], was kostet nicht viel.’‘Dort kniete spätgotisch der Engel, dessen Mastixgrundierung auf Kreidegrund weiteren Auftrag von Blattgold [242.27] erwartete.’‘[…] während die Piątkowska das Blattgold [243.17] auf dem Engelsflügel nun mit weichem Flachpinsel verstrich […]’‘[…] das Vergolderkissen, auf dem sie das Blattgold [251.24] in passende Quadrate schneidet […]’‘[…] gelesene Seiten müssen behutsam umgeblättert werden, wie ja auch sie verzögert das Blattgold [252.9] abnimmt und anstaucht.’‘[…] die heute noch, zu jeweils fünfundzwanzig Blatt versammelt, ein Heft Blattgold [252.23] bilden...’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche, in der ein spätgotisch kniender Engel immer mehr Blattgold [252.30] annahm, zum zentralen Ort.’‘Alles hat Blattgold [291.17] gemacht von mein Vergolderkissen!’
Blatt (3); GoldschlägereiBlech, das [1*] Üdünn ausgewalztes Metall, aus dem eine Fahrzeugkarosserie besteht [° D1]
‘Wenn Chatterjee mit seinem Verkehrskonzept allen vom motorisierten Blech [210.13] verstopften, von Abgasen geschwängerten und im Lärm ertaubten Großstädten behilflich werden wollte […]’
Bleiben, das [1*] → bleibeneine bestimmte Stelle, einen Ort nicht verlassen; irgendwo verharren [D1a]
‘Zudem lud das Wetter zum Bleiben [135.29] ein.’
Blick, der [26*] Gen. -s; Pl. -e1. a)[kurzes] Blicken, Anschauen, Hinschauen [D1a]
‘Doch Witwe und Witwer hatten keinen Blick [23.18] frei.’‘Übrigens stand er in einem Jogginganzug neben dem Gefährt, das, wenngleich keine der berüchtigten, von Kulis betriebenen Laufrikschas, dennoch deplaziert wirkte, gewiß auf den ersten Blick [57.25].’‘[…] sagte er, mit Blick [68.4] auf die zu Beginn der zwanziger Jahre gebaute Klinik:’‘Erna Brakup lief mit, als der hohe Gast, inmitten Gefolge, die Langgasse hochschlenderte, historisierenden Erklärungen zuzuhören schien, hierhin, dorthin hellwachen Auges Blicke [129.24] warf […]’‘Doch auch ohne Blick [152.9] über die Grenzen sah es nicht gut aus:’‘»Oft werfen die Ratsmitglieder«, schreibt Reschke, »einander Blicke [220.29] zu, sobald Erna Brakup das Wort ergreift.«’‘[…] daß ich diesen Blick [228.2] auf gut zweihundert Jahre währende Ruhe werfen durfte […]’‘Danach steht, daß der Besuch in der Gruft und der Blick [228.19] auf die männliche Mumie ihren schon erloschenen Mut entfacht und sie angespornt habe, allen Widrigkeiten zum Trotz weiterzumachen.’‘[…] als die Brakup die Tür gefunden, diese rücklings geöffnet und - kaum auf dem Flur - nach letztem Blick [229.22] hart geschlossen hatte.’‘Vorhin noch waren mir, als ich einen Blick [268.2] auf die unablässig betenden, dann wieder erbärmlich katholisch singenden Trauergäste warf, die drei Untertassenteller voller rosa Lutschbonbons wichtig […]’
Einblick b) irgendwohin blickende Augen [D1b]
‘Als hätte ich nicht ertragen können, mich unterm Granit zu wissen, bin ich wie närrisch davongelaufen, laut hallend über die Platten, so daß ich Betende erschreckt habe und mir Blicke [62.14] folgten.’‘Er blickte auf die Innenstadt hinab und ließ langsam den Blick [235.13] von rechts nach links wandern […]’‘[…] kehrte mit niedergeschlagenem Blick [257.5] zur Kirchenbank zurück […]’
2. o.Pl. Aussicht, Ausblick [D3]
‘Na, wird werter Herr Zimmer mit Blick [19.9] haben auf Stadt von ganz oben.’‘Vom Wohnzimmer aus gesehen, standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick [32.9] […]’‘Dort hatte Reschke im Hotel Kaiserhof zwei nebeneinander liegende Zimmer mit Blick [109.30] auf das nahe Mühlentor und die Türme der Stadt bestellt.’‘Wir tagten in einem dürftig ausgestatteten Sitzungsraum, doch hat der Blick [119.7] vom siebzehnten Stockwerk […] die Dimension der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’‘Exklusiv war nur der Blick [198.1] durch die Fenster auf alle Türme der Alt- und Rechtstadt.’‘Und inmitten der Rotunde, mit Blick [295.27] in die Halbkreiskugel bis hoch zur kreisrunden Scheitelöffnung, sei ihnen, schreibt Reschke, das Herz weit geworden.’‘[…] und doch setzt der Blick [296.4] über die nach oben hin sich verjüngenden Kassettenfelder Mut frei […]’‘Vom Dorffriedhof aus hat man einen weiten Blick [299.28] übers Land.’
Meeresblick; Panoramablick 3. o.Pl. Ausdruck der Augen [D2]
‘Unter den Friedhofsbäumen wandelte sich das Waschblau ihres Blicks [32.30] zum Lichtblau, wobei die strahlende Helligkeit durch schwarze, ich meine, zu schwarz getuschte Wimpern gesteigert wurde.’‘Von diesem Abschied blieb der wiederholte Hinweis auf des Bengalen traurig abschweifenden Blick [81.4].’‘Als Reschke gleich nach der Beerdigung Chatterjee begrüßte, soll der Bengale lächelnd, bei traurig abschweifendem Blick [258.22], gesagt haben:’
4. o.Pl. Urteil[skraft] [D4]
‘[…] geriet ihm abermals Alexandra Piątkowska in den Blick [52.27].’‘Inmitten heimischer Zuschauer und Touristen, die alle dem Blick [130.3] des Präsidenten standhalten mußten, blieb Erna Brakup draußen.’
Blickwinkel, der [1*]Perspektive, aus der man etw. betrachtet; Sicht [D]
‘Beide zeigen aus leicht verändertem Blickwinkel [227.10] ein und dieselbe Mumie […]’
Blitzlicht, das [1*] Fot.meist mit dem Auslöser eines Fotoapparates ver-bundene Vorrichtung, die [elektronisch gesteuert] impulsartig bestimmte Lichtmengen für fotografische Innenaufnahmen liefert [D]
‘[…] worauf Reschke […] mit Blitzlicht [227.2] in den klaffend geöffneten Sarg hinein fotografierte, mehrmals, mit Pausen dazwischen, die das Blitzlicht [227.4] verlangte.’
Block, der [1*]1. eine bestimmte Anzahl an einer Kante zusammengeklebter od. -gehefteter Papierbogen, die einzeln abgerissen werden können [D5]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte waren so beliebt, daß Chatterjee Spezialrikschas in seinen Montagehallen produzieren ließ und seine Beraterin mit einem Block [203.19] Freifahrscheine beehrte.’
Pelikanblock 2. in sich geschlossene Gruppe von politischen od. wirtschaftlichen Kräften [D4a] BlockparteiBlockpartei, die [1*] Pl. -enPartei (a), die mit anderen einen Block (2) bildet [D]
‘Eine knappe Notiz zum Ausgang der Volkskammerwahl, den Reschke »einen Pyrrhussieg der Blockparteien [114.2]« nennt.’
Blume, die [8*] Pl. -nPflanze, die größere, ins Auge fallende Blüten hervorbringt [D1a]
‘[…] daß die Stände neben der Dominikshalle so dürftig bestellt aussahen, schließlich sind an Allerseelen Blumen [8.12] gefragt.’‘Wenn nicht die Blumen [12.5], darf ich, bitte, dann den Gegenstand unseres gerade begonnenen Gesprächs, einige Steinpilze, diesen hier, den, den und noch den, auswählen und Ihnen zum Geschenk machen?’‘Dann habe sie einen Asternstiel aus dem Strauß gerupft, diesen zu den gehäuften Blumen [20.8] vor die Gedenkmauer gelegt […]’‘Nach jeweiligem Bekenntnis entspannt, bemerkten sie plötzlich, daß nah und fern weitere Friedhofsbesucher mit Blumen [25.28] und Windlichtern ihrer Toten gedachten.’‘Vielleicht haben wir Glück gehabt bißchen, weil wir auf Markt uns zufällig haben getroffen und mußten gleich streiten wegen Blumen [87.9] und Geld.’‘Seit Mitte des Monats blühen in den Vorgärten und Park-anlagen Krokusse und andere Blumen [102.7].’‘Nur Jerzy Wróbel trug seine Wißbegier der alten Frau unbekümmert und manchmal mit einem Strauß Blumen [221.17] wie ein Liebhaber an.’‘Ums Totenbett Gedränge der Stehenden. Kerzen, Blumen [265.2], der Geruch und so weiter.’
Blumenauswahl; Blumendiebstahl; Blumeneimer; Blumengebinde; Blumenstand; Blumenverkäufer; SchnittblumeBlumenauswahl, die [1*]Blume; Auswahl
‘Die kümmerliche Blumenauswahl [174.11] neben der Dominiksmarkthalle muß wirklich ärgerlich gewesen sein.’
Blumendiebstahl, der [1*] Pl. -stähleheimliches Entwenden fremder Blumen [° D Diebstahl]
‘Wenngleich die Blumen- [154.18] und Kranzdiebstähle, trotz Nachtwächterdienst, nie ganz aufhörten, war zumindest die Friedhofsruhe wieder gewahrt.’
Blumeneimer, der [1*] Pl. -Blume; Eimer
‘Dann erst stand vom Stolpern vor den Blumeneimern [52.1], von rostroten Astern, von der Witwe und höherer Fügung zu lesen.’
Blumengebinde, das [1*]Gesamtheit zusammengebundener Blumen [° D Gebinde 1]
‘Als jedoch Blumengebinde [152.16] und Kränze von frisch aufgeschütteten Grabhügeln verschwanden […]’
Blumenkohl, der [1*]Kohl, dessen knolliger, dichter, heller Blütenstand als Gemüse gegessen wird [D1]
‘Plötzlich gibt es irgendwo frischen Blumenkohl [18.2] […] und sogleich sind die praktischen Netze greifbar, denn Plastiktüten sind im Osten immer noch rar.’
Blumenstand, der [2*]Blume; Stand (1)
‘An einem heiter bis wolkigen Novembertag standen beide einander zugewendet, und nichts konnte sie von dem Blumenstand [11.19] und den Steinpilzen trennen.’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn, freilich jener holde, der die Liebe beflügelt, vorm Blumenstand [91.30] zusammengeführt, […] und im schmalen Bett ineinandergefügt haben.’
Blumenverkäufer, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der mit Blumen handelt, sie zum Verkauf anbietet [°]
‘[…] man hätte das Diebesgut tags drauf, ohne Kranzschleifen zwar, doch immer noch ansehnlich frisch, bei Blumen- [152.20] und Kranzverkäufern mit Stand neben der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]’
Bluse, die [2*](bes. von Frauen) zu Rock od. Hose getragenes Kleidungsstück, das den Oberkörper bedeckt [D1]
‘Sie […] stand vor ihm in hellblauer, seidig glänzender, unter den Achseln dunkel verschwitzter Bluse [78.5] und war immer noch atemlos.’‘[…] ein Schnappschuß zeigt die Piątkowska in hellblauer Bluse [158.30] an der Reling der Autofähre.’
Blutbuche, die [1*]Rotbuche mit blutroten bis fast schwärzlichen Blättern [D]
‘[…] hier Ulmen und Kastanien, dort die Trauerweide und dort eine Blutbuche […]’
Blüte, die [1*]1. o.Pl. geh. hoher Entwicklungsstand [D3]
‘Wer hätte zu glauben gewagt, die Stadt und ihr Umland werde sich doch noch wirtschaftlicher Blüte [259.24] erfreuen dürfen.’
2. in mannigfaltigen Formen u. meist leuchtenden Farben sich herausbildender Teil einer Pflanze, der der Hervorbringung der Frucht u. des Samens dient [D1] Blütenrausch; RapsblüteBlütenrausch, der [1*] geh.betäubende Vielfalt von Blüten (2) [° D Rausch 3]
‘Mag Alexandra mich auslachen und den einfarbigen Blütenrausch [124.23] ein Gottesgeschenk nennen […]’
Blutvergießen, das [1*] geh.das Töten, zu dem es bei einer feindlichen Auseinandersetzung kommt [D]
‘Ja, ich schwanke, erlebe mich heiß und kalt, bin froh, daß es bei uns nicht, wie in Rumänien, zu Blutvergießen [89.13] kam […]’
BMW-Fahrer, der [1*] Pl. (m+f) -BMW [Register]; Fahrer (a)
‘Da mein Mitschüler gelegentlich abfällig über Mercedesfahrer geurteilt hat und auf Notizzetteln verächtlich von BMW-Fahrern [283.30] spricht […]’
Boden, der [2*]1. Erdreich, Erde [D1]
‘Die eigentliche Beerdigung verlief schnell. Ein lehmiger Boden [257.30] dort. ’
2. Grundfläche im Freien od. in einem Innenraum [D2]
‘[…] so - gleich neben der Schönen Madonna - die Grabplatte im Boden [61.15] des nördlichen Seitenschiffs […]’
Bodengrabplatte; Dielenboden; GrundBodengrabplatte, die [6*] Pl. -nim Boden (2) eingelassene Grabplatte [°]
‘Wie er Bodengrabplatten [17.4] und Grabsteine, Sarkopha-ge und Epitaphe, […] heraldisch bestimmt und emblematisiert […]’‘Als das Gewölbe zum letzten Mal nieder kam, sprangen unterm Schutt einige der Bodengrabplatten [60.27].’‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin im Feld blankgetretener Bodengrabplatten [74.22] […]’‘Schon seine Doktorarbeit über Bodengrabplatten [103.14] liest sich als Entwurf späterer Thesen.’‘Ganz im Sinne des verehrten Herrn Professor Dr. Reschke ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte [196.24] steingehauen beschriften.’‘In gepflegtem Zustand alle Bodengrabplatten [225.15], die Mitte der achtziger Jahre aus dem Langschiff in den linken Seitenflügel des Altarraums verlegt wurden.’
BodenplatteBodenplatte, die [4*] Pl. -n/kurz für Bodengrabplatte/
‘[…] ging der Professor Bodenplatten [61.7] ab, deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch, Bibelzitate aufsagte.’‘Gemeinschaftsgräber von überschaubarer Größe und Gedenksteine als Bodenplatten [207.29] wurden vorgeschlagen.’‘Als Reschke, angesichts der neuverlegten Bodenplatten [225.28], nach den Gebeinen der Umgebetteten fragte […]’‘[…] auf daß in Erfüllung ging, was ich kürzlich wieder einer Bodenplatte [253.22] im Mittelschiff von Sankt Trinitatis abgelesen habe:’
Bodensatz, der [1*] Üfast vergessene oder verdrängte Erinnerungen (die sich in einer tieferen Bewusstseinsschicht befinden) [°]
‘[…] um sogleich den Bodensatz [267.14] bleihaltiger Erinnerungen aufzurühren:’
Bogen, der [3*]1. gedankliche Verbindung; Zusammenhang [°]
‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem Dichter und dessen Familie […] vereinigt und sogleich einen weiteren Bogen [20.15] geschlagen:’‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der […] traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen einen kulturgeschichtlichen Bogen [275.3] schlagen...’
Bogenschlag (1) 2. gebogene Linie, Biegung [D1a]
‘Er umrundete den spätgotischen Kolossalbau im rechten Bogen [44.20]’
3. Archit. gewölbtes Tragwerk, das eine Öffnung überspannt [D2] Bogenschlag (2) 4. rechteckig zugeschnittenes, meist genormtes Schreib- od. Packpapier [D6] BriefbogenBogenschlag, der [2*] Pl. -schläge1. Versuch, einen Bogen (1) herzustellen [°]
‘Kein noch so kühner Bogenschlag [164.17] konnte sie zu Chatterjee führen.’
2. zur Überbrückung dienende Konstruktion, die aus Bögen (3) besteht [°]
‘Das untere Drittel […] Sankt-Joseph-Friedhofs wird vom Röhrengeschlinge einer Fernheizungsleitung überbrückt, die sich mit Bogenschlägen [223.7] zu angrenzenden Neubauvierteln windet.’
Bohlenbelag, der [1*]Belag (2), der aus als Bauholz verwendeten Vierkanthölzern besteht [° D Bohle]
‘Mit Hilfe eines bereitliegenden Kanthakens hob Wróbel zwei Dielen aus dem Bohlenbelag [226.2].’
Bombe, die [1*] Pl. -nmit Sprengstoff gefüllter u. mit einem Zünder versehener länglicher Hohlkörper aus Metall, der als Sprengkörper (von Flugzeugen abgeworfen bzw. an od. in bestimmten Objekten versteckt) bei der Explosion schwere Zerstörungen hervorruft [D1]
‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule und Knöchlein, wie wenn der Krieg sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben [195.24] und Granaten die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
BombenhagelBombenhagel, der [2*]wie ein Hagelschauer niedergehende große Menge von Bomben [° D Hagel 2]
‘[…] etwa Mitte '43 hatte er ein Blatt hingestrichelt, auf dem die bis dahin heile Stadt unterm Bombenhagel [125.23] mit allen Türmen in Flammen stand […]’‘Und als ihm diese ungeschickte Zeichnung, auf der die Stadt unterm Bombenhagel [140.6] in Flammen aufging, Tadel, von allen Lehrern und Schülern nur Tadel einbrachte, stand er in Tränen;’
Borsalino, der [2*]Herrenhut [der italienischen Marke Borsalino [Register] [°]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich, einen schwarzen Borsalino [132.25] […]’‘Jedenfalls kamen nur Trauergäste ins Bild und Reschke, natürlich im neuen Kammgarnanzug, wie er den Borsalino [134.24] seitlich und den gerollten Regenschirm eingehenkelt trägt.’
Böse, das [1*] → bösemoralisch schlecht; verwerflich [D1a]
‘Diese nicht etwa neutralen, vielmehr Böse [92.20] und Gut scheidenden Himmelsrichtungen sind ihrem Briefpapier wie Wasserzeichen eingeprägt.’
Botengang, der [1*] Pl. -gängeAusführung von kleineren Aufträgen, wie das Überbringen von Nachrichten, Erledigen von Besorgungen u.ä. [°]
‘Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch Botengänge [220.2] […] aufgebessert.’
Botschaft, die [2*]1. geh. wichtige, für den Empfänger bedeutungsvolle Nachricht […] [D1a]
‘Und ihren nach Mitternacht oder am frühen Morgen lachend verkündeten Satz: »Wir haben gehabt Glück, Alexander, weil ich hab' Wechseljahre vorbei schon«, schrieb er als Botschaft [78.28] auf:’
2. von einem Botschafter geleitete diplomatische Vertretung eines Staates im Ausland [D2a]
‘[…] während er und sein vorerst nur halbtags besetztes Sekretariat vorsorglich mit der Visaabteilung der polnischen Botschaft [133.4] Kontakt hielten […]’
Brandfackel, die [1*] Pl. -nbrennender Stab aus Holz, der eine Feuersbrunst entfachen soll [° D; D Fackel]
‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze, als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln [261.4] und Kurden als Flüchtlinge für Meldungen gut waren […]’
Brasil, die [1*]Zigarre aus dunkelbraunem, würzigem südameri-kanischen Tabak [° D ¹Brasil; D ²Brasil]
‘[…] ein schwarzer Montblanc, dick wie eine Brasil [82.17], mit Goldfeder […]’
Bratwurst, die [1*][überwiegend aus Schweinefleisch bestehendes] zum Braten bestimmtes od. gebratenes Nahrungsmittel aus zerkleinertem Fleisch [mit Innereien, Blut] u. Gewürzen, das in [künstliche] Därme gefüllt wird [° D; D Wurst 1]
‘[…] als Chatterjee auf dem Werftgelände mit Freibier und Bratwurst [207.5] seine vierte Montagehalle einweihte.’
Brauereibesitzerfamilie, die [1*]Familie (a), die im Besitz (c) eines Gewerbebetriebs zur Herstellung von Bier ist [° D Brauerei 2]
‘[…] um, wie es sein Vater schon vergeblich getan hatte, eine verwandtschaftliche Linie mit der Brauereibesitzerfamilie [77.11] Rebeschke bis ins siebzehnte Jahrhundert zurückzuverfolgen […]’
Brauerzunft, die [1*](bes. im MA.) Zusammenschluss von Bierherstellern zur gegenseitigen Unterstützung, zur Wahrung gemeinsamer Interessen, zur Regelung der Ausbildung [° D Brauer; D Zunft]
‘[…] die Kopie eines aus Silber getriebenen und teilvergoldeten Bechers der Danziger Brauerzunft [113.11], mit Widmung, 1653 datiert;’
Braumeister, der [1*]jmd., der als Fachmann für die Herstellung von Bier ausgebildet ist [° D; D Brauer]
‘Verspätet könnte der Astronom und Braumeister [274.18] Johann Hevelius, […] zwischen den Vertretern der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft Platz nehmen […]’
Braunbiersoße, die [1*]flüssige bis sämig gebundene Beigabe aus bernsteinfarbenem leicht malzaromatisiertem Bier, das mit untergäriger Hefe gebraut wird [° D Soße 1]
‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen in Braunbiersoße [76.2], doch nicht der Nachtisch vermerkt.’
Braunkohleabbau, der [1*] Bergbauim Bergbau gewonnener braun glänzender fester Brennstoff, der aus untergegangenen Wäldern entstanden ist [° D Braunkohle; D Kohle 1a]
‘Reschke […] höre ich unken, indem er jedem ökologischen Sündenfall, vom brasilianischen Regenwald bis zum Braunkohleabbau [162.5] in der Lausitz, schlimmste Folgen voraussagt;’
Braut, die [1*]Frau an ihrem Hochzeitstag [Da] Unkenrufe Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘»Bringt Glück! Aleksander, bringt Glück!« rief die Braut [291.8].’
Brautpaar, das [2*][…] Paar (b) am Tag der Hochzeit [D] Unkenrufe Alexandra Piątkowska [Register] und Alexander Reschke [Register] [°]
‘Die Rikscha, in der das Brautpaar [289.31] auf Fotos sitzt, ist blumengeschmückt.’‘Nicht nur das Brautpaar [291.26], auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang dauerte, als Insassen einer Schatzkammer in andere Zeit gespiegelt zu sein.’
Breite, die [1*]Ausdehnung in seitlicher Richtung [D1]
‘[…] auf deren linker Seite, kurz vorm Kino Leningrad, das immer noch Leningrad hieß, auf Breite [290.26] zweier Häuser ein Spielcasino seit wenigen Tagen offenstand.’
Breitoval, das [1*]elliptische, runde Fläche, die breiter als hoch ist [°] Unkenrufe das Breitoval im Epitaph von Jakob Schadius [Register] [° Dro4]
‘Er lobte die Anatomie der im Relief aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste, sie erinnerte ihn an den goldenen Anfangsbuchstaben auf schwarzem Grund im unteren Breitoval [28.17].’
Breitwand, die [1*] KinoGrass Ü besondere Ausführlichkeit [°]
‘Reschkes Erklärung ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert der Vertreibungen, auf Breitwand [281.18] projiziert, indem er mit den Armeniern beginnt […]’
Brett, das [1*]flaches, langes, aus einem Baumstamm geschnittenes Holzstück [D1] Bretterverschlag; Reißbrett etw. ans Brett nageln etw. als wichtig festhalten und öffentlich machen [°]
‘Die im Sejm ausgesprochene Warnung vor »deutscher Landnahme« will er schon hier ans Brett [236.19] genagelt sehen […]’
Bretterverschlag, der [1*]aus Brettern gezimmerte Absperrung [°]
‘Durch einen Bauzaun und das nur locker mit einem Bretterverschlag [195.14] gesperrte Seitenportal zum rechten Kirchenschiff hatten sie Einlaß gefunden, Wróbel voran.’
Brief, der [33*] Pl. -eschriftliche, in einem [verschlossenen] Umschlag übersandte Mitteilung [D]
‘Dieser Stoß Briefe [14.25], die gelochten Abrechnungen und datierten Fotos, […] all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’‘Sein Brief [15.27] gibt als Datum den 19.Juni 1999 an.’‘Außerdem wirft sein Brief [39.14], der mit dem Krempel kam, mit Anspielungen um sich, die mich bloßstellen.’‘Noch in Polen datiert - Hotel Merkury, Poznań -, wo er, weil übermüdet, seine Reise unterbrach, schrieb er den ersten Brief [82.23].’‘Es juckt ihn regelrecht […] Ausdrücke zu benutzen, die ihm Alexandra im Eifer des Geschehens geflüstert hat, etwa wenn sie ihn, was sein Brief [84.24] verrät, gleich nach Vollzug der Liebe bittet:’‘[…] aber in einem Brief [85.1], Wort für Wort niederge-schrieben, wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten, gar solche, die ihr die Inbrunst eingegeben hätte, nie wieder lesen.’‘Reschke hat sich in seinen folgenden Briefen [86.7] gezügelt.’‘Wenn vorhin Reschkes Schönschrift zu loben war, muß nun zugegeben werden, daß es mir schwerfällt, die Briefe [86.24] der Piątkowska bis ins letzte Gekraksel zu entziffern.’‘Vom ersten bis zum letzten Brief [87.16] folgt sie der polnischen Schreibweise ihrer Vornamen.’‘In Briefen [87.24], die sich das Paar während der Adventszeit, dann zu Weihnachten und zum Jahresende geschrieben hat, wird in Umrissen erkennbar, welche Richtung ihre Bemühungen einschlagen.’‘Zwar fehlt im Wust der vorliegenden Unterlagen kein einziger Brief [92.8], doch […] selten steht Handfestes geschrieben.’‘Davon ist so gut wie nichts überliefert, allenfalls geben die Briefe [92.17] und sein Tagebuch Hinweise auf Schwierigkeiten beim Telefonieren zwischen Ost und West.’‘Wörter wie Network, Monitor oder Digipad rutschten in seine Briefe [94.28].’‘Was kümmern mich ihre Briefe [98.23]!’‘Als sie diesen Brief [99.29] schrieb, waren es dezemberliche: Santa Barbara, Sankt Nikolaus, Mariä Empfängnis und Santa Lucia.’‘Vielleicht sollte ich versuchen, meinen ehemaligen Mitschüler umfassender darzustellen, als aus seinen Briefen [102.21] ersichtlich ist.’‘Deshalb gestand er in einem Brief [105.28], »hamlethaft deutsch« zu sein […]’‘Deshalb bin ich nicht überrascht, in einem Anfang März geschriebenen Brief [107.26] zu lesen […]’‘Seinem Brief [108.13] legte er entsprechende Unterlagen bei.’‘Nur aus später geschriebenen Briefen [110.9] sind Vermutungen abzuleiten.’‘Wenn spätere Briefe [111.29] kaum Einzelheiten ihrer zweiten gemeinsamen Nacht preisgeben wollen […] der Nachmittagstermin wird von beiden gewertet.’‘So sehr sie einander in Briefen [115.29] begehrten und beide nun überhitzte Wörter für ihre Begierde fanden, sie wollten dennoch nichts übereilen.’‘In einem kurzen, wie in Eile geschriebenen Brief [139.14] steht zu lesen:’‘Im übrigen hat eine Vielzahl beipflichtender Artikel und begeisterter Briefe [141.2] die Schmähungen aufgewogen.’‘Diesen Brief [141.14] hat Reschke persönlich beantwortet.’‘Außer Tagebucheintragungen und kopierten Quittungen berichten Briefe [167.6], die Liebe nur beiläufig beteuern.’‘Doch den Satz: »Gegenwärtig erlaubt das hohe, dem politischen Trend angepaßte Zinsniveau günstige Anlagen«, hat er keinem Brief [167.13] anvertraut, […]’‘Er nennt Termine in Frankfurt am Main, Düsseldorf und Wuppertal dringlich, hat aber die politischen Ereignisse jener Tage in seiner Kladde ausgespart, nur im Brief [170.25] vom 4. Oktober lese ich:’‘Frau Dettlaff zitierte wirkungsvoll aus Briefen [177.30].’‘Ausgesprochen in vielen Briefen [193.3], lassen sich diese Wünsche auf wenige Worte bringen:’‘[…] ist mir in Fotokopie ein handgeschriebener Brief [230.3] überliefert, den die alte Frau am Tag ihres einprägsamen Rücktritts leicht zittrig in jener Ableitung der Sütterlinschrift geschrieben hat […]’‘Mag sein, daß dieser Brief [230.27] den städtischen Angestellten bei nächster Gelegenheit - die ergab sich Mitte April - angestoßen hat, seinen Rücktritt nachzuholen.’‘Als hätte er geahnt, wie ich zu ködern sei, steht in jenem Brief [294.15], den er mir bald danach mitsamt dem hinterlassenen Krempel schickte:’
Antwortbrief; Aprilbrief; Begleitbrief; Briefdrittel; Briefpapier; Briefpassage; Briefroman; Briefstil; Briefwechsel; Briefzitat; Dezemberbrief; Februarbrief; Liebesbrief; Märzbrief; Neujahrsbrief; Schmähbrief; WeihnachtsbriefBriefbogen, der [1*] Pl. -bögeneinzelner Bogen (4) Briefpapier [D]
‘Zudem könnte eine ungekürzte Veröffentlichung mißfallen, denn auf drei von fünf beiderseits beschriebenen Briefbögen [84.5] durchlebt Reschke in immer neuen Anläufen die Nacht im Einbettzimmer […]’
Briefdrittel, das [1*]der dritte Teil eines Briefes [°]
‘Dann geht sie auf das letzte Briefdrittel [85.6] ein, dessen Inhalt sich sachlicher liest und kaum Ausrufezeichen benötigt.’
Briefkastenfirma, die [1*] Pl. -firmender Steuerersparnis dienende Firma, die mit ihrem Sitz im Ausland an Geschäftsausstattung über kaum mehr als einen Briefkasten verfügt [D]
‘Allenfalls laufen Scheingeschäfte, bei denen ausländische Briefkastenfirmen [205.25] und einheimische, alteingesessene Fabrikdirektoren ihren Schnitt machen.’
Briefkopf, der [1*]oberer Teil des Briefbogens bis zum Beginn des fortlaufenden Textes [D]
‘In seinem an mich gerichteten, auf römischem Hotelpapier geschriebenen Begleitbrief hat mein Mitschüler, von der Datierung im Briefkopf [297.31] abgesehen, auf Zeitsprünge verzichtet.’
Briefpapier, das [1*]Schreibpapier [u. Umschläge] für Briefe [D]
‘Diese nicht etwa neutralen, vielmehr Böse und Gut scheidenden Himmelsrichtungen sind ihrem Briefpapier [92.21] wie Wasserzeichen eingeprägt.’
HotelpapierBriefpassage, die [1*]fortlaufender, zusammenhängender Teil eines Briefs [° D Passage 4]
‘In einer Briefpassage [91.2] benutzt die Piątkowska einen Ausdruck, den sie als exportierte Vergolderin in Trier oder Köln aufgeschnappt haben muß:’
Briefroman, der [2*]Roman (b), der ausschließlich od. überwiegend aus fingierten Briefen besteht [D]
‘Jetzt könnte ein Briefroman [82.1] beginnen, dieses knisternde Hin und Her, das bei verstellter Stimme mitteilt, indem es ausspart und fortgesetzt dem Leser mit vielsagenden Lücken zu tun gibt.’‘Kein Briefroman [84.2] soll beginnen.’
Briefstil, der [1*]Brief; Stil (2)
‘Doch einen Großteil der Korrespondenz konnte er seiner Sekretärin überlassen, seit Jahren war sein Briefstil [141.16] ihrer.’
Brieftasche, die [1*]kleine [lederne] Mappe [mit Fächern] für Ausweise, Geldscheine u.Ä. [D]
‘Der Witwer wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern, den nun einzigen Strauß, bezahlen und zog Scheine aus der Brieftasche [11.1], unsicher angesichts der an Nullen so reichen Währung.’
Briefwechsel, der [3*]Austausch von Briefen; Korrespondenz [Da]
‘Damit ist nur angedeutet, in welch wachsendem Maß der Briefwechsel [89.17] zwischen Alexander und Alexandra vom Zeitgeschehen belastet wurde.’‘[…] erlebte sich Reschke, als der Briefwechsel [104.11] zwischen Witwer und Witwe begann, als »zutiefst gespalten und bar jeder Perspektive«.’‘Weil viele abgelehnt werden mußten, war oft lästiger Briefwechsel [150.28] mit Familienangehörigen die Folge.’
Briefzitat, das [1*]Brief; Zitat (a)
‘Ein Briefzitat [141.4] soll für alle stehen:’
Brille, die [10*] Pl. -n(vor den Augen getragenes) Gestell mit Bügeln u. zwei geschliffenen od. gefärbten, der Verbesserung der Sehschärfe od. dem Schutz der Augen dienenden Gläsern [D1]
‘Notierenswert war ihm, daß nicht nur er beim Kartoffelschälen, auch sie beim Pilzeputzen zur Brille [34.26] habe greifen müssen:’‘Ihn sehe ich ein Etui öffnen, das Gestell fassen, die Bügel entfalten, die Brille [34.29] behauchen, abreiben, aufsetzen, wieder abnehmen, falten, einlegen und das gediegen altmodische Etui schließen.’‘Seine rundglasige Brille [35.3] in nußbrauner Hornfassung erlaubt, gelehrtenhaft dreinzuschaun.’‘Jetzt nehmen beide die Brillen [35.5] ab.’‘Ich will ihn nicht noch einmal die Brille [51.9] aus dem Etui holen, entfalten, behauchen, putzen lassen.’‘Er nahm die Brille [78.9] ab und fand noch Zeit fürs Etui.’‘Muß nicht dunkle Brille [131.14] tragen wie unser.’‘Sie sitzen, ohne Händchen zu halten, auf der Couch, beide mit Brille [181.17].’‘Straff, sachlich, mit Bürstenhaarschnitt und randloser Brille [207.20] gerüstet, sprach aus ihm ein General kurz vor der Schlacht.’‘[…] ihn erkenne ich an der randlosen Brille [273.6] und am Bürstenhaarschnitt, die oft bei Reschke erwähnt werden.’
Brillenetui; LesebrilleBrillenetui, das [1*]Brille; Etui
‘Die für uns bestimmten Weihnachtsgeschenke - Konfekt für Alexandra, für mich ein recht hübsches Brillenetui [186.20], Jugendstil - ließen wir liegen.’
Brillenfassung, die [1*]Gestell, in das die Brillengläser gefasst sind [D Brillengestell]
‘Ihre Brillenfassung [35.1] […] soll dank Straßbesatz auffällig wirken.’
Brosche, die [2*]als Schmuck getragene Anstecknadel [D]
‘[…] ein Herz-Jesu-Bild, dessen in einen Goldbecher abtropfendes Herz mit einer herzrot glühenden Brosche [242.14] korrespondierte, die am Filzhut der Brakup Halt gefunden hatte.’‘Die Brosche [256.9] vom Hut jedoch, in deren Mitte ein herzjesuroter Halbedelstein glühte, hatte ihr jemand - vielleicht Freund Wróbel - am hochschließenden Kleid, knapp unterm Kinn befestigt.’
Brot, das [1*] o.Pl.aus Mehl, Wasser, Salz u. Sauerteig od. Hefe durch Backen hergestellte Backware, die als Grundnahrungsmittel gilt [D1a]
‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie […] auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete: grobe Knoblauchwurst, […] dazu Butter und Brot [143.4], das Streudöschen Salz nicht vergessen.’
Brücke, die [1*]Bauwerk, das einen Verkehrsweg o.Ä. über ein natürliches od. künstliches Hindernis führt [D1]
‘Rauchend führte die Witwe den Witwer aus der Stadt über eine Brücke [20.22] […]’
Autobahnbrücke; WeichselbrückeBrückenschlag, der [1*]Herstellung eines [gedanklichen] Zusammenhangs zwischen zwei Bereichen [°]
‘Bei all dem geht es mir um Anschaulichkeit und um den Brückenschlag [101.7] zwischen Kunst und Alltag.’
Bruder, der [11*] Pl. BrüderPerson männlichen Geschlechts im Verwandtschaftsverhältnis zu einer anderen, die von denselben Eltern abstammt [D1]
‘Er habe mit Eltern und Brüdern [36.24] schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt, in dem schlicht gegiebelten Haus ohne Beischlag, genauer, in dessen Original.’‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift mein Name eingemeißelt, wenn auch nach älterer Schreibweise und ergänzt durch die Vornamen meiner Brüder [62.6] […]’‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab der Brüder [225.21] Mackensen […] beiseite;’‘[…] und Reschke meinte, es müsse sich um Brothagen, die Brüder [226.20] Mackensen, die Patrizier Moewes und Schmid, zudem um Gralath handeln.’‘Immer wieder […] gab es, seit Beginn des Ersten Weltkrieges, einen Bruder [241.11] weniger […]’‘[…] doch Alexandras Bruder [264.6] wurde im Jahr zuvor als Partisan erschossen, siebzehnjährig wie wir, und Reschkes Brüder [264.8] waren seit Sommer '43 tot:’‘Erna Brakups Tod habe den Tod der Brüder [266.9] bloßgelegt.’‘Alexandras erschossener Bruder [266.14], meine verbrannten, zerfetzten Brüder [266.15] leben fort.’
*der große Bruder der größere, mächtigere Partner [D1*1]
‘Ihr habt nun mal keinen großen Bruder [94.24], der auf alles eine Antwort weiß.’
Brühe, die [1*] abwertend ÜSumpf; Korrumpierung [°]
‘Doch seit geraumer Zeit leide die Idee, schlimmer noch: indem man ihr plattes Gewinnstreben beimische, rühre man eine üble Brühe [245.27] an.’
Brunstgeräusch, das [1*]von Tieren ausgestoßene Lockrufe zur Paarungszeit [°]
‘[…]allerorts lärmten Kröten, aus deren Brunstgeräusch [125.28] Reschke Rotbauchunken, die sogenannten Feuerunken, heraushörte.’
Brust, die [2*] o.Pl.1. vordere Seite des Rumpfes bei Mensch u. Wirbeltieren [D1a]
‘[…] denn Reschke litt zwar unter dem Befund, zwei Seelen in seiner Brust [105.25] zu haben, hätte sich aber nach operativer Entfernung der einen oder anderen als entseelt empfunden.’
Brusthaar 2. paariges, halbkugelförmiges Organ (an der Vorderseite des weiblichen Oberkörpers), das die Milchdrüsen enthält u. das in der Stillzeit Milch bildet [D2]
‘Sein Hinterkopf, der auslädt wie - im Ansatz bereits - ihre Brust [156.2].’
Brusthaar, das [1*]Brust (1); Haar (1)
‘Sein spärliches Brusthaar [91.1] rechnet sie als Gewinn.’
Brutalität, die [1*] o.Pl.Rohheit, Gefühllosigkeit, Gewalttätigkeit [D1a]
‘Ja, ich schwanke, erlebe mich heiß und kalt, bin froh, daß es bei uns nicht, wie in Rumänien, zu Blutvergießen kam, schließe aber Brutalität [89.13] besonderer Art nicht aus, weil in Deutschland immer...’
Bub, der [1*] Pl. -en südd.Junge, Knabe [D]
‘Dennoch haben mich die beiden Buben [116.22] weniger angestrengt als ihre auf Dauerkonflikt versessenen Eltern.’
Buch, das [2*] Pl. Büchergrößeres, gebundenes Druckwerk; Band [D1a]
‘Das war wirklich Überraschung, daß mein Aleksander hat Zuhaus so ordentlich, nicht nur Bücher [114.7], alles, Handtücher, Bettwäsche.’‘Mit den Büchern [132.18] mußte die Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel in die Wohndiele umziehen.’
Buchhändler; Büchergestell; Bücherregal; Liederbuch; Schulbuch; TaschenbuchBuche, die [3*] Pl. -nLaubbaum mit glattem Stamm, ganzrandigen od. fein gezähnten Blättern u. dreikantigen Früchten [D1]
‘[…] bis zur Tankstelle für bleifrei tankende Touristen, der gegenüber ein alter, von Buchen [21.5] und Linden verschatteter Friedhof liegt […]’‘Unter hochragenden, allen politischen Wechselfällen entwachsenen Buchen [25.18] und Linden […]’‘Reschke hält fest, daß er das Gelände zwischen Brentau und Matern anfangs als geeignet für einen Waldfriedhof gesehen habe, zumal »die hochstämmigen Buchen [64.4] gut Abstand halten […]’
Büchergestell, das [2*]Buch; Gestell (2)
‘Das überladen leicht schief stehende Büchergestell [35.13].’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell [180.29] zwischen der nautischen Fachliteratur, oder belastet von einem Stoß Krimis, gewiß ein Atlas fand […]’
Bücherregal, das [1*]Regal zum Aufstellen von Büchern [D]
‘Und ihm war mit ihrer Person das Durcheinander im windschiefen Bücherregal [173.2] liebenswert.’
Buchführung, die [2*]genaue u. systematische Aufzeichnung aller Einnahmen u. Ausgaben betreffenden Geschäftsvorgänge [D]
‘Die Denkwitz hat eine Schreibkraft einstellen müssen und jemanden, der ihr bei der kompliziert gewordenen Buchführung [170.19] zur Hand geht.’
doppelte Buchführung Kaufmannsspr. doppelte Verbuchung eines Geschäftsvorgangs, auf einem Konto als Belastung, auf dem anderen als Gutschrift [D]
‘Wie ihr zu uns gekommen seid, um uns die doppelte Buchführung [200.28] beizubringen, kommen nun wir und machen mit euch ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.’
Buchhändler, der [1*] Berufsbez.jmd., der Bücher verkauft [D]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler [184.14] über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte […]’
Buchsbaum, der [1*]a) in vielen Arten vorkommender immergrüner Zierstrauch od. -baum, der häufig zur Einfassung von Beeten verwendet wird [D] Buchsbaumeinfassung b) Holz des Buchsbaums (a) [°]
‘[…] von dem sie mit einer aus Buchsbaum [251.26] geschnitzten Pinzette feierlich langsam hauchzarte Blättchen abhebt […]’
Buchsbaumeinfassung, die [1*] Pl. -enUmrandung aus Buchsbaum (a) [°]
‘[…] alles liegt unter dickem Weiß, die frischgepflanzten Buchsbaumeinfassungen [188.30], alle die Gräber zur Winterzeit abdeckenden Tannenzweige.’
Buchstabe, der [2*] Pl. -nZeichen einer Schrift, das einen Laut od. eine Lautverbindung wiedergibt [D]
‘Es ist, als hätten ihre Wörter und mit ihnen die einzelnen Buchstaben [86.31] die Fallsucht.’‘Sie treten sich auf die Hacken, hakeln, drängeln, schubsen, gönnen einander weder Zeilen- noch Wortabstand: tanzende Buchstaben [87.2] in Ekstase, nicht ohne optischen Reiz.’
AnfangsbuchstabeBucht, die [5*]a) [bogenartig] in das Land hineinragender Teil eines Meeres od. Binnengewässers [D]
‘Zwischen dem Schilfbestand hatten sie eine sandige Bucht [143.7] gefunden, klein genug für das Paar.’‘Im Ufergestrüpp fanden sie zwischen Schilf eine kleine Bucht [277.4] […]’‘Ein Dutzend Pfadfinder mochten die Feldsteine in die schilfbestandene Bucht [277.12] ans Lagerfeuer gerollt haben.’
Danziger Bucht [Register] b) Unkenrufe /kurz für Danziger Bucht [Register]/ [°]
‘Worauf dem städtischen Angestellten Wróbel sogleich Gewerkschaftsheime längs der mit Badeverbot belegten Bucht [178.6] einfielen […]’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter, erwähnt nur kurz das seit Jahren über alle Strände der Bucht [265.25] verhängte Badeverbot […]’
Buckel, der [1*] ugs.Hügel, kleiner Berg mit abgerundeter Kuppe [D3]
‘[…] wo sich abseits der Siedlung Stolzenberg, die auf dem hinteren Buckel [223.22] des Bischofsberges liegt […]’
Budenreihe, die [1*] Pl. -nReihe (a) von Marktbuden, Kiosken [° D Bude 1a]
‘Auf dem geräumten Gelände wurde ab 1895 in neugoti-schem Stil eine Markthalle gebaut, die, […] in sechs Budenreihen [10.3] ein mal üppiges, oft nur dürftiges Angebot vereinigt: Stopfgarn und Räucherfisch,’
Bügel, der [1*] Pl. - Teil des Brillengestells, mit dem die Brille auf dem Ohr aufliegt [D3]
‘Ihn sehe ich ein Etui öffnen, das Gestell fassen, die Bügel [34.29] entfalten, die Brille behauchen, abreiben, aufsetzen, wieder abnehmen, falten, einlegen und das gediegen altmodische Etui schließen.’
Bühne, die [1*] ÜAuftrittsfläche; Spiel-, Lebensraum [°]
‘Sonst gab nichts Laut, es sei denn Lerchen, die hoch über den frühreifen Feldern bis in den Abend hinein ihre Bühne [143.21] hatten.’
Bummel, der [1*] ugs.Spaziergang [innerhalb der Stadt] ohne festes Ziel [Da]
‘Von ihrem Bummel [155.26] zu zweit zeugt als Schattenriß ein Scherenschnitt, der beide auf ein Blatt bringt:’
Bummeln, das [1*] → bummeln ugs.schlendernd, ohne Ziel [durch die Straßen] spazieren gehen [D1a]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will […], bleibt viel Muße zum Bummeln [297.7] und für ihren geliebten Espresso.’
1 Bund, der [7*] Gen. -(e)sVereinigung [zu gemeinsamem Handeln] [D1a] Unkenrufe Bund der Danziger e.V. [Register] [°]
‘Personelle Beteiligung sei zu erwägen, ohne daß der Bund [112.28] weiterreichende Ansprüche stellen werde.’‘Schließlich das Geschenk der Piątkowska an den Bund [113.10]:’‘[…] und die Gegengabe des Bundes [113.12]: ein […] Exemplar der bei Velhagen und Klasing 1907 erschienenen Künstlermonographie »Aus den Kupferstichen Daniel Chodowieckis«.’‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag des Bundes [117.13].’‘[…] etliche Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft hatten Beobachter, der Bund [136.11] Frau Johanna Dettlaff geschickt.’‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff […] als Sprecherin des Bundes [137.5] nach der Einsegnung eine vorbereitete Rede halten wollen, doch war es Reschke gelungen, ihr abzuraten:’‘Die Herren und Damen vom Bund [211.12], unter ihnen Frau Dettlaff, sahen sich außerstande, behilflich zu werden […]’
2 Bund, das [1*]etw., was [in bestimmter Menge od. Anzahl] zu einem Bündel zusammengebunden ist [D]
‘Jedenfalls fand die Witwe in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz für die in Zeitungspapier eingeschlagenen Pilze, zu denen die Marktfrau ein Bund [13.7] Petersilie legte, als Zugabe.’
Bündel, das [2*]*sein Bündel […] schnüren sich zur Abreise fertig machen [D1a*1]
‘Aber weitere schnüren ihr Bündel [47.21] schon.’‘Als Hunderttausende ihr Bündel [217.9] schnürten, waren sie, zufällig oder aus unbeirrbarer Seßhaftigkeit, dageblieben […]’
Bundesland, das [1*]Gliedstaat eines Bundesstaates [D]
‘Die im Bundesland [107.6] Nordrhein-Westfalen für Wissenschaft zuständige Ministerin sprach […] von »einer sozial verantwortlichen Tat«.’
Bundespräsident, der [1*]Staatsoberhaupt in der Bundesrepublik Deutschland […] [D1] Unkenrufe Richard von Weizsäcker [Register] [°]
‘Hat schönes Auge, dein Herr Bundespräsident [131.13].’
Bunnsbräsident [Brakup Missingsch]; Präsident (1a)Bundestag, der [1*] o.Pl.aus Wahlen hervorgegangene Volksvertretung; Parlament der Bundesrepublik Deutschland [D]
‘Die Tatsache, daß […] in Bonn und Ostberlin, im Bundestag [135.14] wie in der Volkskammer die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde ’
Bungalowsiedlung, die [3*] Pl. -enaus eingeschossigen Wohnhäusern mit flachem od. flach geneigtem Dach bestehende Siedlung (1) [° D Bungalow a]
‘Laut Bericht versprachen die Antragsteller, beim Bau von Bungalowsiedlungen [233.26] und bei der Anlage von Golfplätzen schonend mit der Natur umgehen zu wollen.’‘Die erste Bungalowsiedlung [234.8] sollte sich an waldig gehügeltes Seeufer schmiegen.’‘Tatsächlich habe sich golfgünstiges Gelände mit Seeuferlage, geeignet für eine Bungalowsiedlung [269.27], in der Kaschubei nahe Kartuzy gefunden.’
Bunker, der [1*]militärische Schutzanlage [D2a]
‘Sie […] hielt ihr Zimmer in dem Kur- und Fischerdorf, das nun Brzeźno hieß, wie einen Bunker [217.20], als rechts und links von ihrer Kate […] kastenförmige Neubauten hochgezogen wurden.’
Bürger, der [1*] Pl. (m+f)- Einwohner einer Gemeinde [D1b]
‘Die Bürger [130.29] der besuchten Stadt staunten ange-sichts der Herrlichkeit, mochten aber nicht klatschen;’
BürgerhausBürgerhaus, das [1*] Pl. -häuserstädtisches Wohnhaus eines Bürgers [D1]
‘[…] denn die Brakup wußte, wer in den restlichen Fischer-katen und hinter den bröckelnden Fassaden der Bürgerhäuser [221.26] nahe der Straßenbahnhaltestelle gewohnt […]’
Bürgermeister, der [2*] Gen. -s(gewähltes) Oberhaupt einer Kommune [D]
‘[…] mutmaßte Reschke, vor den sterblichen Überresten des Bürgermeisters [228.9] Daniel Gralath gestanden zu haben […]’‘[…] nach nur kurzer Zeit, in der sie nach ihrem Gründer, dem Bürgermeister [271.30] Daniel Gralath benannt ist […]’
Gralath, Daniel der Ältere [Register]Bürgersteig, der [2*] Pl. -e[mit einer Bordsteinkante von der Fahrbahn abgeteilter] erhöhter Gehweg [D]
‘…] nachdem er das vielbeklagte Schieberunwesen, die vorm Hotel bettelnden Kinder, den Zustand der Bürgersteige [52.20], die lückenhafte Straßenbeleuchtung […] beklagt [hat]’‘Vor den restlichen Altbauten zerfielen die Neubauten. Entsprechend Pflaster und Bürgersteige [240.12].’
BürgersteigkanteBürgersteigkante, die [1*]Rand, äußere Begrenzung des Bürgersteigs [° D Kante 2]
‘Ins Stolpern hat ihn die Bürgersteigkante [7.16] gebracht.’
Büro, das [2*] Gen. -sArbeitsraum, in dem schriftliche od. verwaltungstechnische Arbeiten eines Betriebes, einer Organisation o.Ä. erledigt werden [D1a]
‘Auf einem Foto, das beide zeigt, stehen sie vor einer Haustür, neben der ein Notar auf einem Messingschild die Öffnungszeiten seines Büros [115.8] wie für ewig festge-schrieben hatte.’‘[…] sicherte sie über das Büro [133.5] für Touristik » Orbis« ausreichend viele Einzel- und Doppelzimmer für die demnächst zu erwartenden Trauergäste.’
Architekturbüro; Bürokraft; Büroetage; Büroraum; Interpress-BüroBüroetage, die [2*]Etage eines Gebäudes, in der sich nur Büros befinden [°]
‘Zum Beispiel wird nicht deutlich, ab wann ein festangestellter Planungschef in einer Düsseldorfer Büroetage [237.9] für die Friedhofsgesellschaft tätig geworden ist.’‘Der letzte Punkt des Geschäftsberichtes ist schon in der Düsseldorfer Büroetage [237.31] formuliert worden, weshalb die Tochtergesellschaft »Bungagolf« Timmstedts Einstand in die DPFG gewesen ist.’
Bürokraft, die [1*]Angestellte[r] in einem Büro [D]
‘In Bochum mußte die Denkwitz eine weitere Bürokraft [179.20] einstellen.’
Büroraum, der [1*] Pl. -räumeBüro; Raum (2)
‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume [279.18] […]’
Bursche, der [1*] Pl. -njunger Mann, Halbwüchsiger [D1b]
‘Abseits, auf leerem Sockel, zwei junge Burschen [224.18] mit Stöpseln in den Ohren.’
Bürstenhaarschnitt, der [2*]durch Schneiden des Haars hervorgebrachte Frisur, bei dem die oberen Haare wie die Borsten einer Bürste nach oben stehen [° D Bürstenfrisur; D Haarschnitt; D Bürste 1]
‘Straff, sachlich, mit Bürstenhaarschnitt [207.19] und randloser Brille gerüstet, sprach aus ihm ein General kurz vor der Schlacht.’‘[…] ihn erkenne ich an der randlosen Brille und am Bürstenhaarschnitt [273.6], die oft bei Reschke erwähnt werden.’
Büschel, das [1*]loses Bündel von etw. [Struppigem] lang Gewachsenem [D]
‘Vier oder fünf kaum vom Schneckenfraß gezeichnete Steinpilze lagen gereiht auf einer verjährten Titelseite der lokalen Tageszeitung »Głos Wybrzeża«, dazu ein Büschel [8.8] Petersilie und Einwickelpapier.’
Butter, die [3*]aus Milch gewonnenes, bes. als Brotaufstrich verwendetes Fett [D]
‘Nachdem die Witwe Salzkartoffeln aufgesetzt hatte, ließ sie Butter [34.20] in der Pfanne aus und schnitt die Pilze zu kleinfingerdicken Scheiben, die sie auf mittlerer Flamme brutzeln ließ.’‘Der Witwer lernte »masło«, das polnische Wort für Butter [34.23], aussprechen.’‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, […] zu viele hartgekochte Eier, Pilze in Essig und Öl, dazu Butter [143.4] und Brot, das Streudöschen Salz nicht vergessen.’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. B. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-814A-C