I

Idee, die [76*] Pl. -n1.o. Pl. Unkenrufe Grundgedanke, Plan des Versöhnungsfriedhofs, Entwurf des Versöhnungsprojekts [°]
‘[…] weil sie, schreibt er, »vom Eigentlichen ablenken, von der Idee [16.17], von unserer großen, die Völker versöhnenden Idee [16.18]...«.’‘Vielleicht nahm ihre Idee [29.15] erste Gestalt an, um sich mit dem Zigarettenrauch wieder zu verflüchtigen.’‘[…] wurde, ohne Schmerz, ein Gedanke geboren, gelang es dem Witwer und der Witwe, eine Idee [37.6] abzustimmen, deren einfache Melodie sich als Ohrwurm erweisen sollte […]’‘Es muß ein langes Gespräch bei immer neu aufgebrühtem Kaffee gewesen sein, das […] diese Idee [37.13] entfacht, zu ihrer Idee [37.13] erklärt und schließlich zur völkerversöhnenden Idee gewölbt hat.’‘Jetzt, nachdem die Idee [39.13] raus ist, kann ich nicht mehr zurück.’‘Das war später, als ihre Idee [40.8] schon wie selbsttätig um sich griff.’‘Zwar ging es, kaum war die Idee [40.24] flügge, nur noch um Begräbnisinstitute […]’‘[…] doch fand Alexandra all das und auch den Namen ihrer gemeinsamen Idee [40.28], den Alexander vorgeschlagen hatte, ein Gelächter, ihr Glockenvogelgelächter wert.’‘[…] unsere, kaum gezeugt, schon geborene Idee [53.6]. ’‘Man wollte geeignetes Gelände finden und der Idee [62.25] als Projekt zu fester Kontur verhelfen […]’‘[…] ihre Idee [65.1] lädiert, ihr Entschluß, kaum gefaßt, schon gebremst, und ihre Begeisterung, die gestern noch hell entflammt war, deutlich niedriger geschraubt.’‘Nicht nur ich, auch Alexandra sah vor sich, was bisher nur Idee [69.23] ist.’‘Überzeugt vom Anspruch der Toten auf Heimkehr und der Umsetzbarkeit ihrer Idee [70.3] gewiß […]’‘Da der Złoty nichts tauge, müsse die Währung des westdeutschen Staates ihrer zum Projekt gewordenen Idee [70.21] das Fundament legen.’‘Sprachen sie zwischendurch über ihre Idee [79.23]?’‘Oder wurde ihre Idee [79.28], der es noch immer an Zunder fehlte, durch Liebe beatmet?’‘Aber das Paar hat seine Idee [82.9] freigegeben;’‘Vorsichtig und von etlichen Wenn und Aber umzäunt, hat Reschke der gemeinsamen Idee [85.9] einigen Vorschuß auf Zukunft hingeblättert: ’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche […] » unsere Idee [87.30]«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten, »Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘Die Idee [88.16] der Friedhofsgesellschaft komme überraschend gut an.’‘Du siehst, liebe Alexandra, unsere Idee [88.24] birgt, wenngleich dem Tod verpflichtet, ein lebensbejahendes Element […]’‘Wie nebensächlich steht das geschrieben, und doch wird ihm dieser Computer […] bei der Fleischwerdung ihrer Idee [93.14] behilflich werden.’‘Nur mit Hilfe der Deutschmark können wir unserer Idee [94.7] zu ansehnlicher Gestalt verhelfen...’‘Da ihre Idee [94.31] bombig einschlug, kam ihm eine Flut von Spielmaterial ins Haus […]’‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer, weil unsere Idee [98.13] unter der Last deutscher Unverträglichkeiten Schaden nehmen könnte...’‘Witold sagt, weil er mich ärgern muß immer, daß unsere Idee [99.4] ist von falsches Bewußtsein […]’‘Die jüngste Tochter hält sich heraus, offenbar ist ihr unsere Idee [99.14] nichtig.’‘Zum Glück waren beide nicht nur auf ihre Idee [100.9] fixiert. ’‘Kein Wunder, daß ihm die auf einem stillgelegten Friedhof geborene Idee [104.16] sogleich einleuchtete. ’‘Wie konnte sich der gespaltene Reschke auf eine Idee [106.8] versteifen, die ihn täglich ermahnte, durchsetzungsfähig, unbeirrbar, ja, bedenkenlos zu sein? ’‘Bereits in der Idee [107.31] sah man die Möglichkeit einer deutsch-polnischen Entkrampfung abgezeichnet.’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir die praktische Umsetzung unserer Idee [108.29] […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘Die Idee [115.19] zahlte sich aus. ’‘[…] wenn ihre Idee [116.27] gelernt habe, freihändig zu laufen […]’‘Die litauische Komponente der Idee [119.1], der » Polnische Friedhof in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung auf DM-Basis, wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler, der seine zum Vertrag verfestigte Idee [119.24] »ein Jahrhundertwerk« genannt hat, reagierte empfindlich, als ihm nicht alle Welt zustimmen wollte.’‘Wie erklärbar der Russenhaß vieler Polen sein mag, unsere Idee [120.30] läßt Pauschalurteile nicht zu. ’‘Doch unsere Idee [125.1], die nun eine feste Adresse hat, wird von den großen Umwälzungen nicht betroffen sein […]’‘Die Tatsache, daß […] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde, ist für die weitere Umsetzung unserer Idee [135.17] günstig gewesen:’‘Bloß weil wir haben Idee [144.6] gehabt?’‘Unsere Idee [148.9] weist nach vorne, selbst dann, wenn sie den Toten ein nur knapp bemessenes Stück Heimaterde verspricht.’‘Fast bewundere ich, wie die beiden, gehoben von ihrer Idee [171.28], mehr und mehr abseits ihrer Nationen lebten […]’‘Und an Grab von Mama und Papa fiel uns schöne Idee [175.24] ein...’‘Vielleicht hielten sie die Seniorenheime für vertretbar, sogar für lobenswert als Ergänzung ihrer Idee [180.12].’‘Ich hätte mir gewünscht, diesen Bericht auf ihre schöne Idee [181.23] und deren entsetzliche Fleischwerdung beschränken zu können.’‘Ihr Mann […] ging zwar auf unsere Idee [185.7] und deren, weiß Gott, schwierige Umsetzung ein, allerdings so, wie ich ihn kenne, von oben herab: ’‘Als meine älteste Tochter jedoch ganz ungefragt ihre Meinung über unsere Idee [186.4] zum besten gab, war das selbst für Alexandra zuviel.’‘[…] wenn Reschke wieder einmal Anlaß sah, auf die ursprüngliche Idee [198.26] des Versöhnungsfriedhofes zurückzukommen.’‘[…] daß Reschke in günstiger, seiner Idee [206.26] zuträglicher Zeit expandierte, als alles ins Rutschen geriet, die Welt aus den Fugen war und nichts mehr als sicher galt; ’‘Einprägsam sehe ich sie ihre Idee [206.31] personifizieren:’‘Nun geht mir besser schon, und weiß ich wieder, daß Idee [228.24] ist richtig. ’‘Dennoch streut die Idee [231.15], und überall geht die Saat auf.’‘Uns allen ist bekannt, wem Idee [239.17] und Gestaltung des Versöhnungswerkes zu verdanken sind...’‘Doch seit geraumer Zeit leide die Idee [245.25], schlimmer noch: indem man ihr plattes Gewinnstreben beimische, rühre man eine üble Brühe an.’‘Das ist nicht mehr unsere Idee [246.10].’‘Hofften sie, ihre vom zugreifenden Interesse verschüttete Idee [248.15] wieder freischaufeln zu können? ’‘Nun waren wir ohne Idee [267.28]...’‘Und dann scheiterte auch noch unsere Idee [275.28]...’‘[…] daß dieses Gerät, in Korrespondenz mit seinem Bochumer Heimcomputer, bei der tätigen Umsetzung der Idee [280.5] treue Dienste geleistet habe; ’‘Danach entwickelt er aus dem weltweiten Heimatverlust seine und Alexandras ursprüngliche Idee [281.23], die Heimkehr der Toten und den Versöhnungsgedanken […]’‘[…] kommen mir Zweifel, ob unsere Idee [282.13] gut und richtig gewesen ist;’
Friedhofsidee 2. [schöpferischer] Gedanke, Vorstellung, guter Einfall [D3]
‘Nun sagen meine Recherchen, daß er schon einmal - und zwar als Professor - eine Idee [106.13] gehabt und beharrlich […] durchgesetzt hatte. ’‘[…] als Reschkes Idee [107.8] im Universitätshaushalt gutdotiert Platz gefunden hatte […]’‘[…] konnte zielstrebig handeln, Tatsachen schaffen und einer bloßen Idee [107.23] Beine machen.’‘Wenn ich doch Alexandra von der Menschenfreundlichkeit seiner Idee [164.1] überzeugen könnte.’‘Na ja, Ideen [186.9] muß man haben.’‘Vorerst nur einige Hunderttausend, arm an Gepäck, doch reich an Ideen [200.26].’‘Erst später, viel später kam Lenin, der kein Schiff gebaut, nur Ideen [202.4] gehabt hat.’‘Übrigens hat sie Chatterjee auf die Idee [202.29] gebracht, die Fahrradrikscha als Transportmittel für Kleinumzüge anzubieten. ’‘Sie folgten ihren Ideen [210.4], sei es, um sie zu retten, sei es, um ihnen Flügel zu machen. ’‘Gerne sehe ich Reschke mit leeren Händen zurückkommen - seine Idee [211.20] stank mir von Anfang an […]’
Spinneridee*fixe Idee eine unrealistische Vorstellung od. Meinung, die jmdn. beherrscht u. von der er nicht abzubringen ist [D3*]
‘[…] doch so amüsiert ein Außenstehender das hier turtelnde, dort auf eine fixe Idee [92.10] eingeschworene Hin und Her lesen mag, selten steht Handfestes geschrieben. ’
3.Leitbild, das jmdn. in seinem Denken, Handeln bestimmt [D2]
‘[…] und schließlich zur völkerversöhnenden Idee [37.14] gewölbt hat. ’‘Nur lustlos folgten sie ihm; beiden war, seit Beginn der Aktion Umbettung, ihre Idee [222.21] abhanden gekommen.’
Marktlückenidee; VersöhnungsideeInbrunst, die [2*] geh.sexuelles Verlangen [°]
‘[…] aber in einem Brief, Wort für Wort niedergeschrieben, wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten, gar solche, die ihr die Inbrunst [85.3] eingegeben hätte, nie wieder lesen.’‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht im Hotel Kaiserhof nach, den Besuch von Zimmer zu Zimmer, die Wiederkehr ihrer gestauten Inbrunst [111.23];’
Inder, der [1*]Einwohner zu Indien [Register] [D]
‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im Stil südostasiatischer Diplomaten gekleideter Herr an, dessen wundersam gurgelndes Englisch auf einen studierten Pakistani oder Inder [45.32] schließen ließ.’
Industriegebiet, das [1*]Gebiet (2) mit vielen Industrieanlagen [der Schwerindustrie] [D1]
‘Auf der Fahrt durch die Niederung fällt auf, wie krebsartig das östlich der Stadt wuchernde Industriegebiet [159.7] sich ins flache, nur durch den Weichseldeich begrenzte Land frißt.’
Industrielandschaft, die [1*]Gebiet, das durch Industrieanlagen der Schwerindustrie geprägt ist [D]
‘Eine Industrielandschaft [33.11], die von relativ viel Grünfläche aufgelockert wird...’
Ineinander, das [1*] → ineinandereiner in den andern [D1]
‘[…] läßt aber nun ihr »übersinnliches Mit- und Ineinander [86.13]« mal als brausenden Orgelton, mal von gezupftem Instrument nachhallen.’
Information, die [2*] Pl. -en[…] über alles Wissenswerte in Kenntnis setzende, offizielle, detaillierte Mitteilung über jmdn., etw. [D2a]
‘[…] speiste er seinen Heimcomputer […] mit Informationen [95.25], die er den letzten Seiten dieses Heimatblättchens ablas.’‘[…] gut vorsortierte Fundgruben für Reschke, denn diese und weitere Informationen [96.10] verrieten einiges über die Langlebigkeit ehemaliger Flüchtlinge.’
Inhalt, der [3*]1.das in einem Gefäß, Behältnis o.Ä. Enthaltene [D1a]
‘Ein kleiner Streit, dieses Hin und Her, wobei der Inhalt [13.12] des Netzes keinen Schaden nehmen durfte […]’‘Sie ließ das Netz mit Inhalt [78.8] auf den Teppichboden gleiten.’
2.etwas, was in etw. ausgedrückt, dargestellt wird [D2a]
‘Dann geht sie auf das letzte Briefdrittel ein, dessen Inhalt [85.7] sich sachlicher liest und kaum Ausrufezeichen benötigt.’
Initiative, die [1*] Pl. -nerster tätiger Anstoß zu einer Handlung; erster Schritt bei einem bestimmten Handeln [D1a]
‘Und folgerichtig finde ich Hinweise auf die neuesten Initiativen [162.13] des Bengalen mit britischem Paß.’
Inlandsmarkt, der [1*] Wirtsch.inländischer Markt (2) [D]
‘Zuerst soll der Inlandsmarkt [201.12] bedient werden, dann ist Export angesagt.’
Innenhof, der [1*]von einem Gebäude umschlossener, innerhalb eines Gebäudekomplexes liegender Platz [° D; D Hof 1]
‘Er sprach wie ein Makler mit günstigem Angebot und hatte zimmerreiche Nebengebäude, das Säulenportal und ein Eschenrondell im Innenhof [178.16] zu bieten […]’
Innenraum, der [1*] Pl. -räumeringsum [von Wänden] umschlossener, im Inneren von etw. liegender, das Innere von etw. bildender Raum (2) [D]
‘[…] in die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume [195.3] keine Dauernutzung zuließen […]’
Innenstadt, die [2*]innerer Teil des Stadtgebietes größerer Städte, durch den meist die Hauptgeschäftsstraßen führen; City, Zentrum [D]
‘[…] weshalb ihr ein langer Arbeitsweg zu den Werkstätten der Innenstadt [31.7] vorgeschrieben war;’‘Er blickte auf die Innenstadt [235.12] hinab und ließ langsam den Blick von rechts nach links wandern, als’
Innere, das [2*]etw., was von etw. umgeben, gegen außen abgegrenzt ist, sich innerhalb von etw. Umschließendem, innen, in der Mitte befindet [D1]
‘Ich bin mir sicher, daß er seinen alles verpatzenden Vortrag zusätzlich mit jenen Fundstücken angereichert hat, auf die ihn Jerzy Wróbel im Innern [195.9] der Kirchenschiffsruine von Sankt Johannis aufmerksam gemacht hatte […]’‘[…] über Jahre hinweg im Inneren [291.13] des spätgotischen Gebäudes tätig, hatte sie sich verdient gemacht:’
Innerste, das [1*]Komp. zu Inneregeistig-seelischer Bereich eines Menschen, Gesamtheit seiner Gedanken, Gefühle, seiner seelischen Regungen [D Innere 2a]
‘Doch nicht ich bin der Rufer gewesen, vielmehr hat die Unke aus meinem Innersten [296.25] heraus...’
Insasse, der [2*] Pl. (m+f) -na)jmd., der sich in einem Fahrzeug befindet, bes. jmd., der sich als Fahrgast in einem Verkehrsmittel aufhält [Da]
‘Die Räder und drangehängten Kisten sehen schäbig aus, die Fahrer mürrisch, die Insassen [204.14] bekümmert.’
b)jmd. der sich in einem Raum befindet [°]
‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang dauerte, als Insassen [291.28] einer Schatzkammer in andere Zeit gespiegelt zu sein.’
Inschrift, die [12*] Pl. -enauf Stein, Metall, Holz o.Ä. durch erhabene Herausarbeitung, durch Einritzen, Eingraben od. Ziselieren angebrachte Schrift (1a) [D]
‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten - Anfang der zwanziger bis Mitte der vierziger Jahre - und mit Inschriften [23.1] über den Namen […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit der Friedhofsanlage.’‘Reschke ärgerte sich zum wiederholten Mal über die »aus lokalpatriotischem Stumpfsinn« im Jahr 1873 zusätzlich gemeißelte Inschrift [61.27]:’‘[…] bis ihn auf der Grabplatte der Eheleute Mattias und Lovise Lemman die im Jahr 1732 gewidmete Inschrift [61.30] erfreute:’‘Sogar Inschriften [69.25] wie ›Ruhe sanft!‹ und ›Hier ruht in Frieden!‹ sagte sie wie Beschwörungen auf.’‘[…] ein von guter Steinmetzarbeit zeugendes Muschelkalkkreuz, dessen Inschrift [174.25] an französische Kriegsgefangene erinnert […]’‘[…] wie die Kirche laut polnischer, englischer, russischer und deutscher Inschrift [244.12] genannt sein wollte.’‘Er vermisse neben der französischen die schwedische Inschrift [244.24].’‘[…] Grabsteine, deren hebräische und deutsche Inschriften [223.31] vermoost sind […]’‘Auf russische Inschriften [244.29] könne man endlich und zwar ganz und gar verzichten. ’‘Nichts sei einzuwenden gegen zweisprachige Schilder, wenngleich er für viersprachige Inschriften [245.14], einschließlich russischer, plädiere.’‘Die deutschen Mitglieder der Aufsicht meinten, es müsse die zuoberst verlaufende polnische Inschrift [271.11] deutlich größer ausfallen als die drei anderssprachigen Beschriftungen. ’‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge, die auf dem Versöhnungsfriedhof mit schlichter Inschrift [277.9] Verwendung finden, neuerdings auf Sammelgräbern.’
GrabsteininschriftInsel, die [1*]ringsum vom Wasser eines Meeres, Sees, Flusses umgebenes Stück Land [D]
‘Als dann Vulkanausbrüche auf der Insel [261.11] Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] unter Asche und Schlamm begruben […]’
Insel [Brakup Missingsch]; Luzon [Register]Institut, das [3*]/kurz für Beerdigungsinstitut/
‘[…] so hat das eine Institut [108.21] jetzt schon Verhandlungen mit einem Betrieb in der DDR geführt, der sich, dem dortigen Sprachgebrauch folgend, VEB Erdmöbel nennt und Billigsärge produziert.’‘Übrigens waren beide Beerdigungsinstitute an einer Zusammenarbeit mit einem polnischen Institut [109.5], im Sinne von Joint venture, interessiert.’‘Die Überführung der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden, das Kontakt mit einem Institut [133.10] in Gdańsk gesucht und bald darauf einen Kooperationsvertrag geschlossen hatte.’
Instruktion, die [1*] Pl. -enAnweisung, Befehl [°]
‘ROM wurde Alexandra als Read Only Memory, die Beschreibung des mit Instruktionen [94.30] bestückten Arbeitsspeichers, erklärt.’
Instrument, das [2*]1. jmd., etw. als Mittel, dessen man sich (wie eines Werkzeugs) zur Ausführung von etw. bedient [D2]
‘Dafür fehlte es am Instrument [248.16]. […] Kein Einspruchs- oder gar Vetorecht.’
2./kurz für Musikinstrument/ [D3] fein gearbeitetes Gerät, mit dem Töne hervorgebracht werden, auf dem Musik gespielt wird [° D1; D Musikinstrument]
‘[…] läßt aber nun ihr »übersinnliches Mit- und Ineinander« mal als brausenden Orgelton, mal von gezupftem Instrument [86.14] nachhallen.’
Interesse, das [16*] Pl. -n1.o.Pl. geistige Anteilnahme, Aufmerksamkeit [D1]
‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche […] nicht nur Interesse [87.29] gezeigt, sondern »unsere Idee«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten, » Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘Die meisten Ortsstellen der organisierten Landsmannschaft beantworten mein Rundschreiben mit Interesse [97.18].’‘Man zeigte Interesse [107.31].’‘Zudem war das Interesse [136.16] an Doppelgrabstellen groß.’‘Das Interesse [177.5] an heimatlich gelegenen Seniorenheimen wachse.’‘Das war zu erwarten gewesen: die Nationalbank in Gestalt ihres Vizedirektors zeigte Interesse [178.19], der Antrag wurde polnischerseits befürwortet und schließlich genehmigt;’‘Nur die drei Schwiegersöhne hätten, schreibt Reschke, Interesse [183.4] für die Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft gezeigt:’‘Erstaunlich, wieviel Interesse [190.1] die Alte für jeweils aktuelle Ereignisse aufbringt...’‘Dennoch hielt man sich, bei allem Interesse [194.12] des Vizedirektors, auf polnischer Seite zurück. ’‘Weiteres Interesse [270.5] werde aus Niederschlesien und von der Küste Pommerns gemeldet.’
2.a)das, woran jmdm. sehr gelegen ist, was für jmdn. od. etw. wichtig od. nützlich ist; Nutzen, Vorteil [D3a]
‘In einem der Schreiben sei »vitales Interesse [88.15] an Rückkehr in die Heimat, wenn auch der Toten nur« formuliert worden.’‘[…] daß die gebotene Umorientierung der Wirtschaft auf die Gesetze des Marktes, im Interesse [120.12] Polens, keine Halbheiten dulde […]’‘Das Paar Reschke-Piątkowska versteht es, bedeutende Termine mit seinem Interesse [135.6] zu verknüpfen:’‘Hofften sie, ihre vom zugreifenden Interesse [248.14] verschüttete Idee wieder freischaufeln zu können?’
b)meist Pl. Bestrebung, Belange [D3b]
‘Er, dieser immer korrekte Sachwalter nackter Interessen [208.8], hat mich mundtot gemacht.’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke […] die Rikschaproduktion mit den Interessen [279.27] der Friedhofsgesellschaft verknüpft hatte […]’
Interpress [1*]/kurz für Polska Agencja Interpress [Register]/
‘So wie bisher, mit Telefonkontakt zur adligen Sekretärin in Bochum und allzu arglosem Faxen über Interpress [237.16], ging es nicht weiter.’
Interpress-Büro, das [1*]Büro, der Polska Agencja Interpress [Register]
‘Vom Interpress-Büro [124.8] in der Hundegasse konnte Reschke Ferngespräche führen und später sogar faxen.’
Intervall, das [2*]Pl. -e1.bildungsspr. zeitlicher Zwischenraum; zwischen zwei Zeitpunkten liegender Zeitraum; Pause, Zeitspanne [D1]
‘Bei höheren Wassertemperaturen waren die Intervalle [283.8] zwischen den Rufen kürzer.’
2.Musik Abstand zweier zusammen od. nach-einander erklingender Töne [D2]
‘»Sofort, nur noch ein Viertelstündchen, damit ich das Verhältnis der Intervalle [127.28] zueinander...«’
Intervention, die [1*] bildungsspr.das [vermittelnde] Eingreifen in ein Geschehen, einen Streit o.Ä. [° D intervenieren 1]
‘Vielbrand entschuldigte sich schriftlich, weil er im Verlauf einer telefonischen Intervention [151.22] das Wort Zensur verwendet hatte;’
Intrigenwirtschaft, die [1*] o.Pl. abwertendständiges Intrigieren [D]
‘»Ich habe mich«, schreibt er, »durch ein liebenswürdiges Geschenk von Deiner Hand anstoßen lassen, den Ärger über die Universität und ihre Intrigenwirtschaft [100.14] durch Tätigkeit abzustellen […]’
Invasion, die [1*] Üfeindliches Einrücken von militärischen Einheiten in fremdes Gebiet; Einfall [D]
‘Die Vielzahl anreisender Trauergäste, diese permanente Invasion [270.17] Leidtragender, hatte Risiken zur Folge […]’
Investition, die [2*] Pl. -enlangfristige Anlage von Kapital in Sachwerten [D1]
‘[…] unterm Strich Grundlagen für Investitionen [170.13] geschaffen […]’‘Anfangs blieb der Ton gemäßigt, weil Timmstedt »die kühnen und jetzt schon gewinnbringenden Investitionen [285.10] in die Firma Chatterjee & Co.« lobte […]’
Ironie, die [1*]feiner, verdeckter Spott, mit dem jmd. etw. dadurch zu treffen sucht, dass er es unter dem augenfälligen Schein der eigenen Billigung lächerlich macht [Da]
‘Zum ersten Mal spricht er, ganz ohne Ironie [93.25], von » Beerdigungswilligen«.’
Irritation, die [1*] bildungsspr.Verwirrung, Zustand des Verunsichertseins [Dc]
‘Mein Vorwissen, besser, meine schon früh ausgeprägte Gabe, Kommendes rückgespiegelt zu sehen, war auf Irritation [45.25] gefaßt.’
Italienerin, die [1*] /w. Form/Einwohnerin zu Italien [Register] [°]
‘Danach sang eine junge, bäurisch anmutende Italienerin [296.12] bravourös, natürlich Verdi.’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. I. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-8151-3