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Außer denen Schriften, welche Sie, mein Werthester, schon genannt haben, finde ich nur Nachstehendes bemerkt:

1. Parrot, Grundriß der theoret. Physik 2. Thl. Dorpat und Riga 1811, Vorrede p. XX bis XXIV.

2. Benzenberg's Reise in die Schweiz. 2. Thl.

3. Recension der Farbenlehre Nr. XX January 1814 Quarterly Review.

Leider habe ich das erstere vollständige Verzeichnis von Seebeck nicht bey der Hand, es stand in einem Briefe und ist deswegen nicht zu meinen chromatischen Acten gekommen. Ich suche und schreibe darnach. Möge ich es Ihnen zur rechten Zeit noch senden können.

Wundershalber lege ich einen englischen Aufsatz bey, den ich mir bald zurück erbitte. Die wunderlichen Folgerungen aus einem wohlgesehenen Phänomen können wohl zur Verzweiflung bringen.

Die entoptischen Farben gewinnen immer mehr Gewicht. Seebeck erhält wegen dieser Entdeckung von[256]den Franzosen die Hälfte des Preises, Brewster die andere wegen andern Dingen; und ich gehe darauf aus, den Vortrag, die dioptrischen Farben der zweyten Classe betreffend, umzuschreiben, welches doch sobald nicht geschehen möchte. Kommt die Arbeit zu Stande, so bringt vielleicht die daraus entspringende Aufklärung auch uns beyde näher.

Ebenfalls wird ein Werkchen des Bergrath Voigt, über die Farben organischer Naturen, der guten Sache förderlich sein.

Ihren nochmals durchgearbeiteten Aufsatz erwarte mit Vergnügen im Druck

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TextGrid Repository (2023). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 11. Februar 1816. Goethe an Schopenhauer. Z_1816-02-11_d.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-B82F-E