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3. Sollte Hofrath Meyer Ew. Hoheit noch nicht aufgewartet haben, um sich Urlaub zu erbitten, so melde denselben hiedurch schuldigst an.

Schon vor zwey Jahren waren wir beide dringend eingeladen; da ich es ablehnen mußte, ruhte die Sache bis jetzt. Nun hat Staatsrath Schultz bey seinem letzten Hierseyn einen nochmaligen ernstlichen Antrag im Namen des Ministers v. Altenstein an Meyer gethan und denselben brieflich wiederholt. Nun läugne ich nicht, daß in vielfachem Sinne ene Reise dahin für uns alle vortheilhaft scheint und ich wüßte nichts zu erinnern, wenn ihm dahin ein drey-[252]bis vierwöchentlicher Urlaub gestattet würde. Von Kunstschätzen und Kunstthätigkeit daselbst wird er die sichersten Nachrichten mitringen. Sollten jedoch Ew. Hoheit ihm einen Wink geben, worauf er sonst noch zu achten hätte, so würde er auch gewiß gute Erkundigung einziehen. Übrigens beträgt man sich gegen uns von Berlin aus sehr freundlich nd behülflich, und es möchte wohl räthlich seyn, ein solche Verhältniß zu hegen und zu pflegen.

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TextGrid Repository (2023). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 22. September 1820. Goethe an Karl August (Auszug). Z_1820-09-22_d.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-BE96-2