[47r]
(H.)Herrn
Dr. v. Henning
Hochwohlgeb.
Berlin.

Ew: (ex.)Excellenz
begrüße durch
einen feinen jungen Mann
Dr. Harnier, den mir Frank-
furter Freunde zugesendet
und der sich einige Zeit in Ber-
lin
aufhalten wird. Sie haben
ja wohl die Gefälligkeit,
einiges zu seinen Gunsten
zu thun.

Mein (wissenschaft)wissenschaftliches Heft
geht rasch vorwärts; könnte
ich Ihre chromatische Mittheil-
ung bald erhalten so geschähe
mir ein Gefalle. Ihre
chro-maentop1tischen Blättchen dienen
mir zu großer Förderniß,
denn die beyden ersten ein-
fachsten Versuche gelingen
nicht allein vollkommen, son-
dern gabenich fand2 zu neuen und
wichtigen Erfahrungen An-
laß; der herrlich klare Himmel
trug nicht wenig bey, die
wundersamsten Erscheinungen
zu3 bemerken zu lassen4, wovon ich
nächstens das Weitere mittheile.

[47v]

Schließlich nehme mir die Frey-
heit Sie mit einem kleinen Auf-
trag zu belästigen: man ver-
fertigt nämlich in Berlin jene
Schleifen von übersponnenem
Drahte, womit man die neu
eren Elektromagnetischen
Versuche
anstellt; möchten Sie
mir eine solche verschaffen
und baldigst anher senden.
Die Auslagen für dieselbe
so wie für die allenfalls
noch5 gefällig zu besorgenden
Glasplatten bitte zu notiren,
damit ich solche dankbar wie-
der erstatten könne.

Möge Ihnen alles zum Besten gereichen.

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noch]

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2023). Goethe, Johann Wolfgang von. 4. November 1822. Goethe an von Henning (Konzept). Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-C543-7