[45]Und so geben Sie mir denn auch einige Nachricht von Herrn v. Henning; ich höre, er heirathet, und da mag ihm denn das Übrige nachgesehen seyn. Er wollte mir etwas zum neusten naturwissenschaftlichen Hefte über sein chromatisches Thun und Lassen mit-[46]theilen, es ist nicht geschehen; auch hat er gar nichts von sich hören lassen, und ich helfe mir durch eine kurze Anzeige seiner Einleitung, damit man diese bedeutende Sache nicht ganz mit Stillschweigen übergehe.

Für gesendete entoptische Glasplatten bin ich ihm noch eine Kleinigkeit schuldig, ich wünschte aber eine ähnliche Sendung, damit ich Freunden diesen einfachen Apparat, der alle complicirte werth ist, mittheilen könne.

Ich habe jetzt den Biotischen Apparat im Hause, der gleichfalls mit einem kleinen Löchlein und abgeleiteten Erscheinungen operirt. Man muß mit Augen sehen, wie die Menschen sich selbst verwirren und durch die Mittel den Zweck entfernen. Ich lege ein Blättchen bei, was ich noch wünsche; das Geld sende mit dem Hefte Kunst und Alterthum, das nicht lange mehr ausbleiben darf.

Herr Thioli besuchte mich heute, er ist ein gar freundlicher verständiger Mann, ich habe ihn Hofrath Meyer empfohlen; dieser wird sich seiner freundlich annehmen. [...]

[...] [47] [...]

(Beilage:)

Ich würde wünschen:

Einige kleine Spiegel von schwarzem Glase.

Viereckte Glasplättchen stärker und schwächer.

Dreyeckte ebenfalls.

Zwey runde und zwei achtseitige Glasplatten, vier Linien stark.

Eine runde von Holz gedrehte Vorrichtung mit zwey kreuzweis gelegten, vier Linien starken, zehn Linien breiten und beynahe drey Zoll langen Glasplatten.

[48]

Herr v. Henning, von dem ich die ersten erhalten, wird gefällig auch die zweyten besorgen.

Mechanicus [Duve], an der Ecke der Kloster- und Stralauerstraße, ward mir genannt als Verfertiger; erbitte mir auch Rechnung der ersten Sendung. Das Ganze zahle sogleich.


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TextGrid Repository (2023). Goethe, Johann Wolfgang von. 14.-18. Mai 1823. Goethe an C. L. F. Schultz (Auszug). Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-C72F-D