[373r]
Berlin den 9ten July 1818.
An
den Großherzoglich Darmstädt-
schen Hofmaler, Herrn Raabe
Erdmansdorf bey Hirschbergin Schlesien1

Das Ministerium pp hat durch des Kö-
nigl. Generals Herrn Grafen von
Gneisenau Excellenz2 mit dem rühmlichsten Zeug-
niß von Ihrem Talent auch Ihren
Wunsch erfahren, bei der Rheinischen
Universität
als Lehrer in der Zeichen-
kunst angestellt zu werden. Dasselbe
will diesen gern erfüllen, muß Ihnen
aber bemerklich machen, daß nach den
Etats aller deutschen Universitäten
die Besoldung solcher Lehrer in den
Künsten, und so wie in den3 fremden neuern Spra-
chen nur mässig sind und das Gehalt
des Zeichenlehrers auf der Rheinischen
Universität
sich nur höchstens auf
200 rh jährlich belaufen wird. Wenn
Sie unter dieser Bedingung die Stelle
anzunehmen wünschen, so ist das Mi-
nisterium
pp gern bereit, Ihnen dieses
Gehalt auch vor Ihrer wirklichen Thätig-
keit bei der gedachten Universität als
Unterstützung zu einer Kunstreise
nach Italien, die Sie zu machen wünschen,
auf Ein Jahr zahlen zu lassen, und
++4 wird Ihre Erklärung hierüber er-
wartet.

Berlin den p
Ministerium pp

Erdmansdorf bey Hirschbergin Schlesien]
Excellenz]
und so wie in den]
++]

Editionstext kann unter der Lizenz „CC BY-NC-SA-4.0 international“ genutzt werden.


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2023). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 9. Juli 1818. Kultusministerium an Raabe (Konzept). Z_1818-07-09_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-B9AC-F