[372r]
Berlin den 20ten Juni 1818
An
des Königl. Generals von der
Infanterie, Ritter pp
Herrn Grafen von Gneisenau
Excellenz

Ewx Excellenz haben in dem sehr ge-
ehrten Schreiben vom 28ten v. Mts. mir
den Maler Raabe aus Schlesien em-
pfohlen. Obwohl die Anstellung eines
Lehrers im Zeichnen und Malen bei der
Rheinischen Universität zweckmässig
erscheint, und so gern ich in Rücksicht
dero geneigter Verwendung und des gu-
ten Zeugnisses, das dieselben dem p
Raabe ertheilen, ihn berücksichtigen
möchte, so muß ich doch ganz ergebenst
bemerken, daß auf allen Universitä-
mit dergleichen Stellen der Lehrer
in den Künsten und1 fremden neuern Spra-
chen, wissenschaftliche Bildung an Universitäten2 nur ei-
ne sehr mässige Besoldung von etwa
jährlich 200 rh verbunden ist, und auf der
Rheinischen Universität ein Mehreres auch
für einen solchen Lehrer nicht ausge-
setzt werden kann. Ich stelle daher an-
heim, ob der p Raabe auch damit zu-
frieden sein wird, und bin ich in die-
sem Falle sehr gern bereit, ihm dieses
Gehalt schon jetzt, um auf ein Jahr
nach Italien zu reisen, zu einer als eine3 Beihülfe
zu dieser Reise anweisen zu lassen.

Berlin den p (Namens Ihrer Excellenz p)

und]
wissenschaftliche Bildung an Universitäten]
zu einer als eine]

Editionstext kann unter der Lizenz „CC BY-NC-SA-4.0 international“ genutzt werden.


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2023). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 20. Juni 1818. Altenstein an Gneisenau (Konzept). Z_1818-06-20_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-B998-5