Die junge Frau und der alte Mann

Die gantze Nacht sitzt mir der Floh in Ohren:
Mein Alter schnarcht/ wenn ich die Ruh verlohren.
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Er kehret mir den kalten Rücken zu/
Wenn ich mit ihm am allerschönsten thu.
Der Hitze Macht kan Eiß und Steine zwingen/
Und keinen Safft aus diesem Felsen bringen.
Er fühlt vor mich zu wenig/ ich zu viel/
Die Karth entfällt ihm/ wenn ich spielen will.
Mein Mund/ gewohnt den Marmor zu entzünden/
Kan keine Glutt in seiner Asche finden.
Mein süsser Kuß/ mein Zug der linden Hand
Wird nur bey ihm vergebens angewandt.
Komm/ Liebe/ komm/ mir Aermsten Recht zu sprechen/
Komm meine Glutt/ wo nicht sein Eiß/ zu brechen/
Ich habe gnug bey seinem Schnee geschwizt/
Sein Eiß ist gnug bei meinem Brand erhizt.

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TextGrid Repository (2011). Abschatz, Hans Aßmann von. Gedichte. Gedichte. Anemons und Adonis Blumen. Die junge Frau und der alte Mann. Die junge Frau und der alte Mann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-D0D3-3