Zoologischer Garten in B.

In einem engen, ein wenig dunstigen Gebüschwege waren rechts die Gitter der Zwerghirsche von den Sundainseln und gegenüber die Pfauenkraniche mit den hellbraunen Aigretten auf dem spitzen Haupte und den milchblauen Augen und der Glockenstimme. Ein junges Menschenpaar hielt sich bei den Händen, die Finger ineinander verrankt, verankert. Sie lasen mechanisch die schwarzweißen Täfelchen: »Es ist verboten, den Tieren Futter vorzuwerfen oder dieselben zu berühren – – –«.

Da sagte sie: »Würdest du mich schützen, wenn ich es dennoch unternähme?!«

»Ich würde dich für eine ungezogene Gans halten«, erwiderte er.

Da gab sie den Zwerghirschen von den Sundainseln Brot und berührte sie.

Der Gartenwächter trat heran, begann aufzubegehren – – –.

»Ich stehe zu Ihrer Verfügung«, sagte der Herr sanftmütig und folgte dem Wächter. Wo seid ihr nun, verrankte und verankerte Finger?!? Abgründe öffnen sich wegen nichts und wieder nichts – – –. Ungezogenheit ist ein scheußliches Verbrechen!

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TextGrid Repository (2011). Altenberg, Peter. Prosa. Märchen des Lebens. Zoologischer Garten in B.. Zoologischer Garten in B.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-DA84-1