Die ewige Ehe.

Wie angenehm ist doch
Ein freudiges Andencken/
Wenn sich die unverrückte Lieb
Mit ihrem zärtlich sanfften reinen Trieb
Auff lauter Ewigkeit kan lencken/
Daß sie nicht unterworffen bleibt der Zeiten Joch.
Gemeiner Ehe Band
Kan nicht viel Jahre stehen.
Sie ist auff sterblich Fleisch gegründt/
Das wol ein Paar auff kurtze Zeit verbindt/
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Doch mit dem Tode muß zergehen.
Geschweige/ was sich sonst vor Trennung offen fandt.
Alein des Geistes Ehe
Ist glücklich zu benennen.
Sie geht weit über allen Tod/
Wird immer fester in so mancher Noth/
Kan ewig keine Scheidung kennen.
Sie weiß/ daß auch im Tod ihr erst recht wol geschehe.
Wie solt ich nun mein Glück
Nicht schätzen und erheben/
Da meinem sonst entzognen Sinn
Ein süsses Band zieht immer nach sich hin/
In Göttlich reiner Eh zu leben.
Diß macht mich gantz von andrer Lieb und Ehe ruhn.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arnold, Gottfried. Gedichte. Dichtungen und spekulativ-mystische Schrift. Aus: Göttliche Liebesfunken, Anderer Teil. Die ewige Ehe. Die ewige Ehe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-FD6F-1