Was Goldringelein sagen soll

Geh hin, geh hin, Goldringelein,
Und sage meinem trauten Kinde,
Treufest wie Berge soll sie sein
Und lieblich wie die Frühlingswinde,
Doch nicht wie Zephirs Flügel leicht,
Der alles küssend weiter fleucht.
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Geh hin, geh hin, Goldringelein,
Und sage meiner hübschen Feinen,
Sie soll in meines Herzens Schrein
Hell leuchtend wie Karfunkel scheinen,
Womit man heil'ge Bilder schmückt,
Daß sich der Frommen Herz entzückt.
Geh hin, geh hin, Goldringelein,
Und sage meiner süßen Holden,
Wann ostwärts geht der Sonne Schein
Und Sterne Höllennacht vergolden,
Wann Bäche rinnen berghinauf,
Dann höret meine Liebe auf.
Geh hin, geh hin, Goldringelein,
Das sollst du noch zuletzt ihr sagen:
Nichts süßer ist als Liebespein,
Nichts lustiger als Liebesklagen,
Nichts fröhlicher als Liebesnot,
Nichts seliger als Liebestod.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Klänge aus der Vergangenheit. Was Goldringelein sagen soll. Was Goldringelein sagen soll. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-04EA-A