39. Geldmännlein.

In Hausen an der Möhlin hatte eine Frau ein sogenanntes Geldmännlein. Dies war eine lebende Kröte, welche sie in einer Schachtel aufbewahrte, täglich in einem Glase Rothwein badete und dann dasselbe austrank. Jeden Abend legte sie einen Thaler zu der Kröte in die Schachtel, und am andern Morgen konnte sie stets zwei solcher Geldstücke herausnehmen. Nachdem sie so sich genug Vermögen gesammelt, suchte sie das Geldmännlein zu verschenken, allein sie brachte es nicht an und starb endlich, ohne es los geworden zu seyn. Da füllte sich gleich das Haus mit schwarzen Katzen, deren eine bei dem Leichnam sitzen blieb, bis er begraben wurde. Auch nachdem dies geschehen war, tobten die Katzen in dem Hause umher, und da sie auf keine Weise hinaus gebracht werden konnten, ward es von seinen Bewohnern verlassen. [27] Viele Jahre stand es leer, endlich wurde es ganz neu hergestellt, und seitdem sind die Katzen daraus verschwunden.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden. 39. Geldmännlein. 39. Geldmännlein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1980-B