Am dreiundzwanzigsten Sonntage nach Pfingsten

Matthäus 9, 18


Sieh! Jairus naht gequälet,
Beuget vor dem Herrn sein Knie:
»Meine Tochter, jetzt entseelet,
Lebt, legst du die Hand auf sie.«
Jesus folgt; der Glaube führte
Her ein schamhaft krankes Weib.
Wenn ich seinen Saum berührte,
Glaubt sie, dann genest mein Leib.
Sie berührt ihn, – er sich wendet:
»Tochter, habe Trost, zur Stund'
Half dein Glaube dir.« Geendet
War ihr Weh, sie war gesund.
Zu den Pfeifern, dem Gedränge,
Sagt er: »Weicht vom Sterbehaus,
Denn sie schläft nur.« Und die Menge
Lachte unsern Herrn da aus.
Als das Volk hinweggegangen,
Ging er ein, nahm bei der Hand
Die Verstorbne, Heil empfangen
Hat sie, die da auferstand.
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Und verkündet ward das Wunder:
»Heil macht seines Mantels Saum!«
Herr, mach unsern Glauben munter!
Glauben macht den Tod zum Traum.

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TextGrid Repository (2012). Brentano, Clemens. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Am dreiundzwanzigsten Sonntage nach Pfingsten. Am dreiundzwanzigsten Sonntage nach Pfingsten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4164-E