[Die Rose blüht ..]

Die Rose blüht, ich bin die fromme Biene,
Die in der Blätter keuschen Busen sinkt,
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Und milden Tau und süßen Honig trinkt,
Doch lebt ihr Glanz und bleibet ewig grüne.
So singt mein tiefstes Freudenlied,
Ach meine Rose blüht!
Die Rose blüht, o Sonnenschein verziehe,
Daß lange noch der liebe Sommer währt,
Und mir kein Sturm die süße Lust versehrt,
Daß all mein Heil aus dieser Rose blühe,
So freut sich innig mein Gemüt,
Weil meine Rose blüht!
Die Rose blüht, und lacht vor andern Rosen,
Mit solcher Huld, und Liebesmildigkeit,
Daß gern mein Sinn sich zu der Pflicht erbeut,
Mit andern Blumen nie mehr liebzukosen,
Weil alle Liebe, die erglüht,
Aus Dir Du Rose blüht!

Notizen
Entstanden 1802. Erstdruck 1921.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Brentano, Clemens. [Die Rose blüht ..]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4170-1