[51] Im Dorfe

Richtig da, die alte Scheuer
Steht noch auf derselben Stelle,
Vor der Thüre flammt das Feuer,
Flackert auf, wie einst so helle,
Und wie einst, so heute lagern
Kunstplebejer, Vagabunden,
Blasse Weiber bei den magern
Kindern und bei alten Hunden.
Jubelnd grüßt das längst-vergess'ne,
Jugend-mahnende Gelichter,
Ich erkenne schminkzerfress'ne
Kecke, thörichte Gesichter.
Wüst-poetisch, frierend, hungernd
Finde ich die Altbekannten
Ärmer noch, noch träger lungernd,
Echte Handwerks-Comödianten.
[52]
Hinter einem Zaume werden
Sie einst jämmerlich verenden,
Denn es giebt für sie auf Erden
Schon zu viel der Concurrenten.
Habt als Stümper angefangen
Und seid Stümper auch geblieben;
Kirch' und Parlament seit langen
Jenes Handwerk besser trieben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Christen, Ada. Gedichte. Aus der Asche. Wandernd. Im Dorfe. Im Dorfe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5238-5