3.
Das gewißeste unter allen ungewißesten ist der Todt
An die Stern-Frager

Was fragst du umb die Stund, und umb den Augenblick,
Ja umb des Himmels Höh' und um der Erden Breite:
Was sol der Gleichstrich dir? Der Sonnen-Wende Seite:
Der Sternen Wechsel Stand, das Rädlein vom Gelück.
[12]
Umbsonst quartierest du in die zwölff Haüser ein
Die Herrscher der Geburt: Umbsonst suchst du die Wercke,
Der Zeichen Fall und Gang, der Lichter Schwäch und Stärcke:
Und ihren dritt- und vierdt- und sechsten Angelschein.
Wann den Gebuhrts Stamm du darauff von Jahr auff Jahr
Dem Himmel nachgewaltzt, und iede Stellung funden,
Was hast du denn davon? O Mensch, kaum einer Stunden:
Ja zwischen dem ein Blick kaum ist und seiner Baar.
Ich wil ein andre Kunst, die aus dem ersten Blick
In diesem Leben fleußt, dich lehrn, die heist: Wol sterben.
Dis Thema nihm in acht: Wo du nicht wilst verterben,
In jenem findest du den Tod, in diesem Glück.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. Gegen Lage der Eitelkeit. Von der Eitelkeit zur Warheit. 3. Das gewißeste unter allen ungewißesten ist der Todt. 3. Das gewißeste unter allen ungewißesten ist der Todt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5C4C-F