Aus dem Frantzösischen: Printemps sans ma belle

Vor 1648.


Lentz ohn meine Sonne,
Bist du wieder hie?
Meinstu, daß mir Wonne
Ein Tag bring' ohn Sie?
Nein, Ohn Cloris kan der Pein
Tirsis nie entladen seyn.
Deiner Blumen Menge,
Flora, nützt mir nicht,
Ist gleich jhr Gepränge
Tausentfärbigs Liecht,
Tyrsis Blumen müssen seyn
Leid-Gedancken, Sorg' vnd Pein.
[205]
Sol dein Wind mir dienen,
Angenehmer West,
Der sich hier im Grünen
Lieblich hören lässt?
Tirsis Wind vnd Blumen seyn
Tieffe Seufftzer, Sorg vnd Pein.
Dein Gesang daneben,
Nachtigal, den man
Sonst nur muß erheben,
Geht mich nicht mehr an,
Tirsis Klang vnd Blumen seyn
Klag' vnd Seufftzer, Sorg' vnd Pein.
Ja, ich wil auch meiden
Euch, jhr Brunnen, wol,
Seht, von meinem Leiden
Sind die Bäch' hie voll!
Tirsis Fluth vnd Blumen seyn
Thränen-Wasser, Sorg' vnd Pein.
Cloris ist von hinnen!
Seh' ich Sie nicht hier,
Nichts wird mich gewinnen,
Nichts von ewrer Zier,
Denn ohn Cloris kan der Pein
Tirsis nie entladen seyn.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Weltliche Lieder. Hochzeitsgedichte. Aus dem Frantzösischen: Printemps sans ma belle. Aus dem Frantzösischen: Printemps sans ma belle. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-65DD-6