[293] [295]An die Hn. Ober-Rähte

1652. 21. Octobr.


Ihr Seulen dieser Lande,
Zwar groß vnd hoch von Stande,
Doch von Verstande mehr,
Deß Fürsten höchste Rähte,
Wenn meine Krafft es thäte,
Ich suchte selbst Gehör.
Nun muß ich durch die Meinen,
Daß ist durch Reim erscheinen,
Beschämt die Ärmsten nicht.
Sind sie von schlechtem Wesen,
So sind sie außerlesen
An Demuht, Trew vnd Pflicht.
Vnd fragt Ihr, waß sie wollen?
Wenn sie es sagen sollen,
So ist die Antwort: Geld!
Geld, dem in diesem Leben
Der Vorzug wirdt gegeben
Für allem in der Welt.
Helfft mir in meinen Schulden,
Von den vierhundert Gulden
Bleibt wenig mein Gewinn,
Daß meist ist schon im Sommer
Gewandt auff meinen Kummer,
Zum Bergen nimmt sie hin.
Helfft mir auß diesen Nöhten,
Ihr thut es dem Poeten,
Der ietzund vnd darnach
Auff seiner Reime wagen
Wirdt ewern Nahmen tragen
Biß an des Himmels Dach.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. An die Hn. Ober-Rähte. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6663-C