[Ich bin bey Gott in Gnaden]

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Ich bin bey Gott in Gnaden
Durch Christi Blut und Tod,
Was kan mir endlich schaden?
Was acht' ich alle Noht?
Ist er auff meiner Seiten,
Gleich wie er warlich ist,
Laß immer mich bestreiten
Auch alle Hellen-List.
Was wird mich können scheiden
Von Gottes Lieb und Trew?
Verfolgung, Armut, Leiden
Vnd Trübsal mancherley?
Laß Schwerd und Blösse walten,
Man mag durch tausent Pein
Mich für ein Schlacht-Schaff halten,
Der Sieg bleibt dennoch mein.
Ich kan umb dessentwillen
Der mich geliebet hat
Gnug meinen Vnmuth stillen
Vnd fassen Trost und Raht.
Denn das ist mein Vertrawen,
Der Hoffnung bin ich voll
Die weder Drang noch Grawen
Mir ewig rauben sol:
Daß weder Tod noch Leben,
Vnd keiner Engel Macht
Wie hoch sie möchte schweben,
Kein Fürstenthum, kein Pracht,
Nichts dessen was zugegen,
Nichts was die Zukunfft hegt,
Nichts welches hoch gelegen,
Nichts was die Tieffe trägt
Noch sonst was ie erschaffen
Von Gottes Liebe mich
Sol scheiden oder raffen,
Denn diese gründet sich
Auff Jesu Tod und Sterben,
Ihn flieh ich gläubig an,
Der mich sein Kind und Erben
Nicht lassen wil noch kan.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. [Ich bin bey Gott in Gnaden]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-67F2-4