Alexandros

Nimm hinweg die goldne Schale,
Schöne Tochter Griechenlands,
Laß die Flöte von den Lippen,
Nimm aus meinem Haar den Kranz!
Hörst du nicht die Rosse wiehern?
Dank, ihr Götter, sie sind da!
Sind's, Dareios und die Perser
Und die ganze Asia!
Heimzahlt heute den Barbaren
Hellas lang verdienten Lohn,
Und Athens verbrannte Tempel
Rächet des Philippos Sohn.
Rasch den Helm, den mähnumbüschten,
Reichet Schwert mir und Geschoß,
Auf, Hephästion, mein Trauter,
Zäume den Bukephalos!
Wie auf dumpfe Rinderherden
Hohen Sprungs der Löwe fällt,
Freudejauchzend will ich jagen
In die wirre Sklavenwelt.
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Meine nicht, du schönes Mädchen!
Heut' werd' ich dir nicht geraubt:
Alle Götter der Hellenen
Schützen dies geweihte Haupt.
Held Achilleus, großer Ahnherr,
Leuchtend steht dein Bild vor mir,
Und durch Lethe selbst soll dringen
Deines Enkels Ruhm zu dir.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dahn, Felix. Gedichte. Balladen. Erstes Buch. Alexandros. Alexandros. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6876-5