Gesang der Athener

Klare Göttin, Zeus-Geborne,
Nimm Gesang und Opfer hin,
Dieses Landes alterkorne
Freundin und Beschirmerin.
Die der Wölfe wilde Scharen
Mit dem Speer dahingestreckt,
Und die wilderen Barbaren
Mit dem Gorgoschild geschreckt.
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Was da dumpf und ungeheuer,
Scheuchest du in wirre Flucht;
Dir ist sanfte Sitte teuer:
Frommes Maß und edle Zucht.
Xerxes mag den Kriegsgott ehren,
Der zum Ansturm wütend treibt:
Du sollst stete Kraft uns lehren,
Die in Abwehr sicher bleibt.
Wo den heil'gen Speer du senkest,
Sproßt des Ölbaums Segensfrucht:
Wo du ihn im Kampfe schwenkest,
Da entschart den Feind die Flucht.
Gleiches möge man beschieden
Deinen frommen Söhnen sehn:
Schön und friedlich sei im Frieden,
Schrecklich sei im Kampf Athen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dahn, Felix. Gedichte. Balladen. Erstes Buch. Gesang der Athener. Gesang der Athener. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-68EE-C