An Kaiser Wilhelm I

Nicht wie ein Herrscher unsrer Tage
Steht Kaiser Wilhelm in der Welt:
Nein, wie ein Bild der alten Sage:
Ein Friedens- wie ein Schlachtenheld!
Ihm gab der Schiedwalt des Gefechtes,
Gott Odhin selbst, das Zauberschwert,
Das, wenn gezückt zum Schutz des Rechtes,
Nie sieglos in die Scheide kehrt.
Doch nach dem Kampf streut er den Segen
Des Friedens aus der milden Hand
Und schirmt mit ehrnen Schildgehegen
Die Marken dem bedrohten Land.
Nicht Lorbeer nur und Laub der Eichen
Schmückt dieses Greises Schwert und Thron:
Wie Efeuflüstern hör' ich streichen
Um ihn die Heldensage schon.
Wohl hat gar oft den heil'gen Namen
Des »Vaters« Schmeichelwort entweiht,
Damit gefüllt den Flitterrahmen
Verdienstebarer Fürstlichkeit: –
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Doch unsrer Wohlfahrt weisen Rater,
Den Herzog deutscher Waffenfahrt: –
Ein dankbar Volk nennt seinen Vater
Dich, Kaiser Wilhelm Silberbart!

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TextGrid Repository (2012). Dahn, Felix. Gedichte. Vaterland. An Kaiser Wilhelm I [1]. An Kaiser Wilhelm I [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-69A4-8