An Phaidros

Rudolf Pannwitz zugeeignet


Geliebtes Taumbild, über mir in Schwebe,
Vielleicht mein Zwilling, sternhin abgeneigt
Von diesem Wesenswuchs, der sich verzweigt,
Doch fromm macht, daß der Blick sich dirzu hebe,
Ich weiß wohl, wie ich flehend elend lebe!
Ein Bruderflug, der immer steiler steigt,
Mich bald als Ares, ein Gestirn, umreigt,
Entkreist, weil ich dem Schmachten mich ergebe.
Auf seinem Boden weilt der stolze Bauer,
Bringt bloß den Göttern hohe Opfer dar,
Durch ihn empfängt die Erde Halt zur Dauer.
Dein Phaidros flog davon und glaubt dem Aar.
Das Herz bestimmte dir Gesang der Trauer:
Doch blieb ich, wo ich seltsam selig war.
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TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. Gedichte. Attische Sonette. An Phaidros. An Phaidros. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B0C-E