Mein Meer

Sapientum templa serena.

Lucretius


Mein Meer, Millionen holde Wesen pochen
Um stummes Eiland aus verloschnem Traum;
Wie wälzen sie sich schwer und wispern kaum:
Du hast den Seelen Stille doch versprochen!
Beschäumte Tiger kommen angekrochen,
Auch tolle Hunde, mit dem Maul voll Schaum,
Des Hades Brut entbäumt sich Plutos Zaum
Und wütet, Wüsten wild zu unterjochen!
Enttauche nun, erstauntes Wunderschauen:
Gekrümmte Rhythmen spannt das steile Zelt,
Die Sonne singe leicht und frei im Blauen!
Wie zart und durchsichtig wird meine Welt!
Gewelle ihrer Meere faßt Vertrauen,
Daß einst der letzte Möwenschrei zergellt.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. Gedichte. Attische Sonette. Mein Meer. Mein Meer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B50-3