[Ich schlief, da trat zu meinem Bett der Teufel]

Ich schlief, da trat zu meinem Bett der Teufel,
Der Teufel, wie er lebt und leibt,
Und sprach zu mir: »Du hast wohl ohne Zweifel
Ein Opiat, das süß betäubt?«
Ich sagte: Nein! »So labst du dich an Weine,
Der Feuer in die Glieder geußt?«
Ich sagte: Nein! »Doch ist ein Sänger deine,
Deß Lippe dir wie Honig fleußt?«
Ich sagte: Nein! »So hast du doch ein Weibchen
Das dich mit holdem Reiz beglückt?«
Ich sagte: Nein! »So ist vielleicht dein Täubchen
Ein Knabe, der noch mehr entzückt?«
Ich sagte: Nein! Da hub er auf die Hände,
Ausrufend: »Nein und ewig Nein!
Unglücklicher, schlaf' ewig und ohn' Ende!
Ein Fluch für dich ist wach zu sein.«

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TextGrid Repository (2012). Daumer, Georg Friedrich. [Ich schlief, da trat zu meinem Bett der Teufel]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6F37-C