[523] Erinnerung

Du warst wie Gräser im Morgen,
Verschleiert von Tau und Dampf.
Ich liebte dich ohne Sorgen,
Ich liebte dich ohne Kampf.
Warst frisch wie Früchte im Garten,
Dein Schritt, er schwebte wie Laub.
Du konntest demütig warten,
Hieltest dich still zu dem Staub.
Wie Dunkelheit sanft war dein Nahen,
Wenn du die Lippen entblößt.
Wenn wir uns fragend ansahen,
Hast du die Sehnsucht erlöst.
Nächte sind flüsternd verflossen,
Die Nächte wurden dann stumm.
Das Heimweh ist zu mir gestoßen,
Das Heimweh geht in mir um.
Wer hat das Heimweh geboren?
Hab's nicht gesucht, nicht erdacht.
Es sitzt versteckt vor den Toren,
Schnellt wie ein Schrei durch die Nacht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Lieder der Trennung. Erinnerung. Erinnerung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-72A5-8