[156] Der letzte Rest

Eine leere Fahnenstange
Sieht zum Regengrau hinauf,
Dran zög ich als Trauerwimpel
Gern mein nasses Sacktuch auf.
Wie 'ne Henne gackst die Seele,
Laut ausstoßend Schrei um Schrei,
Und sie legt mir unter Schmerzen
Täglich nur ein hohles Ei.
Welke Rosen in dem Glase
Runzelig wie alte Parzen,
Ausgesogen wie an alten
Mutterbrüsten welke Warzen.
Dieses sind in meinem Zimmer
Von der Sommerseligkeit
Noch der letzte Rest und Schimmer –
Alles andere fraß die Zeit.

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TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Singsangbuch. Liebeslieder. Der letzte Rest. Der letzte Rest. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-72B6-2