[10] Widmung

(An A.L.)


Wenn grauenhaft Dir meine Verse scheinen
Und ungelenk und wüst, o so verzeih'!
Du weißt es ja, es ist mit mir vorbei,
Und hast Du Lust, so kannst Du mich beweinen.
Dir lagen offen meiner Seele Schlünde,
Du hast mein reines Wollen ganz gesehn,
Du sahst auch dann mein Ich zu nichts vergehn,
Zuerst im Elend, dann im Rausch der Sünde.
Nimm diese Verse denn als Liebeszeichen,
Als letztes wehmutsvolles Grüßen an,
Von einem seelensiechen, armen Mann,
Der Alles oder gar nichts wollt' erreichen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Dörmann, Felix. Widmung. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-80D2-2