[139] 25. Saudades 1

»Um ein Totes trauert sich's besser als um eines, das man verloren hat und das noch lebt.«

(B. Auerbach.)


»Sprich zu mir mit der süßen, sprich zu mir mit der vertrauten Stimme; meine Seele dürstet nach Liebe.«

(Neugriechischer Dichter.)

»Fugidas as alegrias,
Ai! abismam-se meus dias,
E as noites frias, sombrias,
N'um pungente recordar ...
E tudo, tudo definha,
Porque tu, que fòste minha,
Andas agora sósinha,
Para nunca mais voltar.«
(Dranmor.)

1.

O mein geliebtes Kind,
Sprich zu mir, sprich zu mir
In Briefen, voll von süßen,
Voll von herzigen Grüßen!
Taub bin ich gewesen und blind,
[140]
Schmollend immer und grollend,
Das Unmögliche wollend –
Doch sprich zu mir, sprich zu mir
Du mein schmerzlich geliebtes Kind,
Denn meine Träume sind
Alle, alle bei dir!
O mein verlass'nes Kind,
Komm zu mir, komm zu mir
Dem jetzt so Müden, Kranken,
Scheuche schwarze Gedanken;
Ach! komme doch, komme geschwind!
Heile die Langeweile,
Komme mit Sturmeseile
Wieder zu mir, ja zu mir,
Du mein armes, verlass'nes Kind,
Denn meine Seufzer sind
Immer, immer bei dir! –

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dranmor, (Schmid, Ludwig Ferdinand). Gedichte. Gedichte. Wanderbuch. 25. Saudades. 1. [O mein geliebtes Kind]. 1. [O mein geliebtes Kind]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-8238-E