Der Kranke

Vögelein munter
Singen so schön,
Laßt mich hinunter
Spazierengehn!
»Nacht ist's ja draußen;
's war nur der Sturm,
Den du hörst sausen
Droben vom Turm.«
Liebchen im Garten
Seh ich dort stehn,
Lang mußt sie warten,
O laßt mich gehn.
»Still nur, der blasse
Tod ist's, der sacht
Dort durch die Gasse
Schleicht in der Nacht.«
Wie mir ergraute,
Bleiches Gesicht!
Gebt mir die Laute,
Mir wird so licht!
»Was willst du singen
In tiefster Not?
Lenz, Lust vergingen,
Liebchen ist tot!« –
Laßt mich, Gespenster,
Lied, riegl auf die Gruft!
[212]
Öffnet die Fenster,
Luft, frische freie Luft!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1841). 4. Frühling und Liebe. Der Kranke. Der Kranke. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-9C22-D