»Resignation«

Unsterblicher Name,
Ein öder Schall.
Wenn du moderst im Hügel
Armer Leib,
Was soll dir der Ruhm,
Was soll dir der öde Nachhall?
Du kannst dich nicht freuen,
Nicht laben am Nachhall,
Er ist dir ein Nichts,
Ein Nichts dem Nichts.
[212]
Und ist ein Geist,
Der Ewigkeit Eigenthum,
Wie soll er genießen
Irdisches Angedenken?
Ob dein ob eines Andern
Name fortlebt bei Menschengeschlechtern,
Was ist es für Unterschied?
Leerer Hall ists, vielleicht noch
Daß er verwandten Geist weckt,
Vielleicht das Gedächtniß auffrischt
An guten Thaten.
Doch welcher Werth, sprich,
Ruht in des Namens Buchstab?
Laß dir genügen, Herz,
Daß deine Wünsche, Gedanken
Fortleben in Raum und Zeit.
Ob du sie verkündet, ob dieser,
Ob Jener, ist gleichgültig
– Es waren die deinen auch.
Verlangest du mehr?
Gibt es denn andern Genuß?
Fasse die Wirklichkeit!
Der Mitwelt Weihrauch athme!
Und ihn gewinne,
Indem du Liebe gewinnst
Edler Menschen!
Besseres hat die Welt nicht.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Eichrodt, Ludwig. Gedichte. Leben und Liebe. Traum und Bild. »Resignation«. »Resignation«. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-9F05-A