27. An Basilenen, nachdem er von ihr gereiset war

1636 März.


Ist mein Glücke gleich gesonnen
mich zu führen weit von dir,
o du Sonne meiner Wonnen,
so verbleibst du doch in mir.
Du in mir und ich in dir
sind beisammen für und für.
Künftig werd ich ganz nicht scheuen,
Kaspis, deine fremde Flut
und die öden Wüsteneien,
da man nichts als fürchten tut.
Auch das Wilde macht mir zahm,
Liebste, dein gelobter Nam'.
Überstehe diese Stunden,
Schwester, und sei unverwant.
Ich verbleibe dir verbunden
und du bist mein festes Band.
Meines Herzens Trost bist du
und mein Herze selbst darzu.
Ihr, ihr Träume, sollt indessen
unter uns das Beste tun.
Kein Schlaf, der soll ihr vergessen,
ohne mich soll sie nicht ruhn,
daß die süße Nacht ersetzt,
was der trübe Tag verletzt.
Lebe, meines Lebens Leben,
stirb nicht, meines Todes Tod,
daß wir uns uns wiedergeben,
abgetan von aller Not.
Sei gegrüßt, bald Trost, itzt Qual,
tausent, tausent, tausentmal!
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Oden. 5. Von Liebesgesängen. 27. An Basilenen, nachdem er von ihr gereiset war. 27. An Basilenen, nachdem er von ihr gereiset war. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A881-9