99. Er redet den Mund seiner Freundin an, die er bei sich hatte

Hab' ich dich nun einmal, du Kühlung meiner Hitze,
du Labsal meines Dursts, den du mir selbst gemacht
nach deinem Lebenstau, als du mich angelacht
und ernstlich hast bestrahlt mit deiner Äuglein Plitze!
Wol mir Glückseligem, der ich den Göttern sitze
selbselbsten in dem Schoß'! Ich find an mir vollbracht
all', alle Süßigkeit, so werden kan erdacht,
und biete nun auf Lust den Göttern selbst die Spitze.
Tut, bitt' ich, tut euch auf, o ihr Korallenpforten,
und sagt mir eure Gunst mit halbgemachten Worten.
[534]
Doch, was begehr ich das? Du bist ihr Herzens Rat,
du rosengleicher Mund, das, weils nicht kan geschehen,
daß sich es bloß von mir und leiblich lasse sehen,
dich mir an seine Stat hieraus gesendet hat.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 99. Er redet den Mund seiner Freundin an. 99. Er redet den Mund seiner Freundin an. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AA14-D