[72] [469]17. Auf eine Hochzeit

1635 April.


[469][91]
Was tun doch wir, daß wir die süßen Jahre,
der Jugend Lenz, so lassen Fuß für Fuß
vorüber gehn? Soll uns denn der Verdruß,
die Einsamkeit noch bringen auf die Bahre?
Sie kehrt nicht umb, die Zeit, die teure Waare.
Bewegt uns nicht diß, was man lieben muß,
die Höfligkeit, der Mut, die Gunst, der Kuß,
die Brust, der Hals, die goldgeschmiedten Haare?
Nein, wir sind Fels und stählerner als Stahl,
bestürzt, verwirrt. Wir lieben unsre Qual,
sind lebend tot und wissen nicht, was frommet.
Diß Einige steht uns noch ganz und frei,
daß wir verstehn, was für ein gut Ding sei,
das uns stets fleucht und das ihr itzt bekommet.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 3. Von allerhand Glückwünschungen. 17. Auf eine Hochzeit. 17. Auf eine Hochzeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AA29-0