36. Der Frommen

Die Schönste heißest du, wenn Schönheit schöne macht,
die Keuscheste von Zucht. Doch laß' ich mir behagen,
dir vor der Frömmigkeit den Namen anzutragen,
die aus den Augen dir mit kluger Einfalt lacht.
Mund trifft mit Herzen zu. Der Schönheit sanfte Pracht
gibt deiner Demut nach. Es kommen Viel' und fragen,
wie kan ich ihnen doch was mehr und bessers sagen,
als was sie hatten schon bei sich von dir gedacht?
Dein Ansehn redt für dich, das sittige, das liebe,
in welches die Natur die Treflichkeit ganz schriebe,
die in der Seelen liegt und hell erglänzt, wie sehr
sie auch sich in sich hält. An Menschen nur sind Mängel
und was verwerflich ist. Au dir, du reiner Engel,
ist ganz Verwerflichs nichts, ist ganz nichts Menschlichs mehr.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 36. Der Frommen. 36. Der Frommen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AC5C-0