23. An die Nacht, als er bei ihr wachete

Wie aber eilst du so, du meiner Schmerzen Rast?
Deucht michs doch, daß ich kaum auf eine Viertelstunde
allhier gesessen bin bei diesem Rosenmunde,
der meinen machet blaß; so merk' ich, daß du fast
dich an die Hälfte schon von uns entzogen hast.
Kehr um und halte Fuß und gib uns Zeit zum Bunde,
den wir hier richten auf von ganzem Herzengrunde,
kehr' um und sei bei uns ein nicht so kurzer Gast.
Dein Sohn, der sanfte Schlaf, schleicht durch das stille Haus
und streut die leise Saat der Träume häufig aus,
darmit du länger kanst bei unsrer Lust verweilen.
Verhüll' uns in ein Tuch, bis daß das dunkle Licht
des halben Morgens dir durch deine Kleider bricht,
denn ist es Zeit, daß wir mit dir von hinnen eilen.
[501]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 23. An die Nacht, als er bei ihr wachete. 23. An die Nacht, als er bei ihr wachete. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AC90-5