59. Auf Herrn Christian Schimlers sein Christi sanguine lotus sum

1638 September 1.


Wie häßlich sahst du doch, du nun so reine Seele!
Du warest um und an ein arger Wust und Kot,
um so viel desto mehr erbärmlicher als tot,
je mehr du lebtest stets. Ach daß ichs noch erzähle!
Dir half kein Waschen nicht, kein Balsam, Salb' und Oele,
bis dein Erlöser kam und half dir aus der Not.
Er goß sein Blut auf dich, das ihm so weiß und rot
mit reichem Strome floß ans seiner Seiten Höle.
Gesegne dir dein Bad, der dich so sauber machte,
selbst Meister und selbst Bad. Indem ich diß betrachte,
beschau ich mich in mir und werde himlisch ganz
noch auf der Erden hier. Ihr englischen Gesichter,
verzeiht mirs, eure Zier hat weit nicht solchen Glanz.
So viel sie teurer ist, so viel ist meine lichter.
Den j. Herbstmonatstag zu Astrachan in der Tartarei.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 3. Von allerhand Glückwünschungen. 59. Auf Herrn Christian Schimlers. 59. Auf Herrn Christian Schimlers. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-ACE0-2