32. Auf des Fürstl. Holstein. Rats und nach Rußland und Persien Abgesandtens Herrn Philippi Krusii, der Rechten Licentiatens, mit der edlen Jungfrau Marien Möllers Eheverlöbnüß in Revel den 30. December 1635
Laß sich nun dein Herzleid stillen,
Thyrsi, fang an froh zu sein!
Dein ist dieser Sonnenschein,
dein und deiner Amaryllen.
Gebt, ihr Götter, drein den Willen!
Thyrsis freiet Amaryllen.
Was die weißen Wolken schneien,
was der feuchte Zephyr weht,
was in See und Wäldern geht,
schreit euch zu in einem Schreien:
Gebt, ihr Götter, drein den Willen!
Thyrsis freiet Amaryllen.
Die gelehrten Nachtigallen
rufen durch die hohle Luft,
was sie selbst hat vorgeruft,
daß die Täler widerschallen:
Gebt, ihr Götter, drein den Willen!
Thyrsis freiet Amaryllen.
Die gesamten Heerden springen,
und die frohe Schäfer-Schaar
jauchzet um diß edle Paar:
Alles wolle wol gelingen!
Thyrsis freiet Amaryllen
mit der Götter gutem Willen.