2. Bekäntnüß

Mehr böse noch als bös' hab' ich bisher gelebet,
bei kalter Gottesfurcht mich brennend angestellt,
den Himmel oft getäuscht, mehr mein Freund und der Welt,
bin selten über mich und Wolken an geschwebet;
der schnöden Eitelkeit der Erden angeklebet.
Ich habe das getan, das mir selbst nicht gefällt,
ein Schüldner alles des, das Mosis Rechnung hält,
der ich mit Eifer auch hab' ofte widerstrebet.
Ich muß, will ich schon nicht, bekennen wider mich.
Mein Urteil, meine Straf' und Todesart sprech' ich.
Ich hab' es so und so und ärger noch getrieben.
Und was erzähl' ich viel die angezählte Zahl
von meinen Schulden her? Gott liest sie allzumal
von meiner Stirnen ab, an der sie sind geschrieben.
[444]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 1. Von geistlichen Sachen. 2. Bekäntnüß. 2. Bekäntnüß. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AD85-8