59. An seine Schmerzen

Wenn ihr mir, wie ihr dreut, auch tätet meinen Tod
und hieltet einmal mir, was ihr mir stets versprechst,
so wär' es Alles gut. Je mehr ihr aber brechet,
was ihr mir stets sagt zu, je mehr hats mit mir Not.
Auweh, was bin ich doch, als mein selbsteigner Spott?
Ihr stärkt euch stets an mir, daß ihr mich stets mehr schwächet.
Die Waffen geb' ich selbst, darmit ihr auf mich stechet,
und daß ich werde blaß, so machet ihr mich rot.
O meine Peiniger, wie soll ich euch versönen?
Ich weiß, ihr habt Befehl von meiner Basilenen,
daß ihr mich sperret ein in dieses harte Joch.
Ach, daß sie wüßte nur die kleinste meiner Nöten,
so würde sie mich doch auf einmal lassen töten.
Nun sterb' ich immerhin und sterbe nimmer doch.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 59. An seine Schmerzen. 59. An seine Schmerzen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AD88-2