40. Für eine Jungfrau

1636 Mai 1.


Der Mai, der kömmt gegangen
und hat die schönen Wangen
mit Blumen ausgemalt.
Das Leid der langen Fröste
wird durch die warmen Weste
mit Wollust reich bezahlt.
Auch euer Tag, der liebe,
will ganz nicht sehen trübe,
stellt sich erfreuter ein,
und Alles, was wir fragen,
das sagt in einem Sagen:
Ihr solt gebunden sein!
Drum wills auch mir gebüren,
daß ich euch helfe zieren.
Nehmt dieses schlechte Band!
Ihr Wündsche, die ich schicke,
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habt mehr, als ich, Gelücke
und schlingts ihm um die Hand!
Ich bitte seinetwegen
von Gott ihm so viel Segen,
als Stern' am Himmel stehn,
als Zweige sind in Wäldern,
als Kräuter auf den Feldern,
als Fisch' im Meere gehn.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. 40. Für eine Jungfrau. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-ADC2-D