Frühmorgens

Ich weiß nicht, säuselt' in den Bäumen
Des Frühlings Zauberlied zu Nacht?
Aus unerklärlich holden Träumen
Bin früh und frisch ich heut erwacht.
Der Morgen weht mit goldner Schwinge
Mir um die Stirn den kühlen Schein;
Noch möcht' ich rasten, doch ich singe,
Mein Herz ist wie der Himmel rein.
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In süßen Schauern rührt sich wieder,
Was je geblüht in meiner Brust,
Und alte Liebe, junge Lieder
Empfind' ich in vereinter Lust,
So wie der Schwan, der seine Bogen
Auf blauem Wasser kreisend zieht,
Zugleich im Spiegelglanz der Wogen
Den Himmel mit den Sternen sieht.

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Juniuslieder. Lieder. Frühmorgens. Frühmorgens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B7F9-4